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Nach 4 Jahren nur noch Trümmer???

M

Mary Unnütz

Gast
Diejenigen, die meine Themen verfolgt haben, wissen um die Probleme in meiner Beziehung.
Für alle anderen hier die Kurzfassung: Ich mit emot. instab. Persönlichk.störung liebe meinen Freund seit 4 Jahren ABGÖTTISCH. Er zeigt mir aber immer weniger seine Gefühle, was mich schon länger beunruhigt und mir Sorgen macht.
Gerade eben haben wir mal wieder eine Disskussion ach nein... eher eine Aussprache (richtig streiten tun wir nie, wir reden immer sehr offen). Die Lage spitzt sich zu. Er hat immer mehr Stress mit seiner Selbständigkeit und kommt immer weniger mit meinen Gefühlsausbrüchen klar. Er sagte, wenn er mich weinen hört könnte er aurasten. Er fühlt sich leer und weiß einfach nicht mehr wie er das alles kompensieren soll. Ich muss dazu sagen, er hat ja auch nicht unrecht - ich bin nun mal nicht einfach. Aber ich arbeite auch seit Jahren hart an mir und auch nicht gerade erfolglos :)
Dann ist seine Selbständigkeit so ein Problem weil immer mehr Schulden hinzukommen und sein Herz hängt einfach sehr daran. Die Zeiten sind auch echt schwer!
Aber seit ca. 3 Monaten haben wir immer wieder das selbe Thema; ich sag ihm er muss mich einfach mal öfter kurz knuddeln und schon sind meine Energiereserven bombastisch aufgeladen (ich bin ein sehr liebebedürftiges Wesen). Aber irgendwie hat er nie darauf gehört. Er hat das Gefühl alle verlangen nur was von ihm (nicht speziell ich) aber halt so, dass es ihm sogar zu viel ist an eine Umarmung zu denken (schade, dass das nicht von selbst kommt).
Bereits vor einem Jahr hat ihm sein Arzt empfolen mal Urlaub zu machen, weil er am Burn-Out leidet. Aber außer mal hier ne Woche und mal da ne Woche war nicht viel drin. Kann er sich einfach nicht mehr erlauben (wegen der Firma und auch wegen dem Geld).

Jetzt bin ich an einem Punkt an dem ich einfach nicht mehr weiter weiß. Ich versuche jeden Tag auf´s neue ihn aufzumuntern, ihm irgendwie zuzureden und ich habe das Gefühl ich komme gar nicht mehr an ihn ran.
Fakt ist jetzt also ich bin wohl eher eine "Belastung" für ihn.

Was soll ich jetzt machen? Er wird sich bestimmt bald von diesem "Ballast" befreien wollen. Aber ich liebe ihn so sehr. Seit 4 Jahren ist er mein Traummann. Ich stecke so viel zurück, weil er kein Romantiker ist, weil er seine Freiheit braucht. Ich bin ihm so sehr entgegengekommen aber er sieht mich nur als Belastung!?!?

Das kann´s doch nicht gewesen sein? Ich kann nicht mehr was soll ich machen?
Bin ich überhaupt beziehungsfähig. Warum passiert das alles?
Ich will nicht mehr. Ich will, dass ich so locker bin wie früher. Aber es ist ein Teufelskreis. Ich war irgendwann nicht mehr so locker - er hat Abstand genommen - ich wurde noch ungemütlicher und er hat noch mehr Abstand genommen usw.
Ich versuche mit meiner wenigen Kraft, die ich noch spüre aus dem Kreis auszubrechen aber dazu gehören auch zwei!?!

Ich kann echt nicht mehr. Ich will doch nur geliebt werden.
 

Susi Sorglos

Aktives Mitglied
Hallo Mary!

Stell Dir vor, Du trägst einen Rucksack voller Bücher. Die sind so schwer, Du kannst Dich kaum auf den Beinen halten. Dann kommt jemand und legt Dir Dein allerliebstes Lieblingsbuch oben drauf. Es ist gar nicht so dick und es sind auch nur ganz dünne, leichte Seiten. Aber es ist einfach zu viel, Du kannst den Rucksack nicht mehr tragen.
Ist dieses ganz dünne Buch, das doch Dein Lieblingsbuch ist, Schuld? Musst Du das wieder rausnehmen?

Mir scheint, so ist das auch in Eurer Beziehung. Dein Freund trägt einen riesigen Rucksack voller Verantwortung und Aufgaben. Dieser Rucksack ist irre schwer und eigentlich kann er ihn schon gar nicht mehr tragen. Und Du bist sein Lieblingsbuch und kommst oben drauf. Hat er nur die Wahl, Dich wieder zu entfernen oder hat er andere Möglichkeiten?
Hast Du als Lieblingsbuch eine Möglichkeit ihn zu beeinflussen oder ist das seine Entscheidung?

Du hast einen Vorteil im Gegensatz zu einem Lieblingsbuch. Du kannst vielleicht helfen, ihm seinen Rucksack leichter zu machen (es ist allerdings nicht Deine Aufgabe) oder wenigsten selbst so leicht wie möglich zu sein. Du kannst sozusagen Dein eigenes Gewicht beeinflussen. Allerdings nur in Maßen.
Dazu musst Du glücklich sein. Und zwar ohne seine Hilfe. Such Dir ein glückliches Leben, das unabhängig ist von ihm. Dein Glück wird ihm helfen.
Andererseits musst Du Dir bewusst sein, dass er über sein Glück selbst enscheidet. Wenn er diesen Rucksack unbedingt tragen will, dann ist das seine Entscheidung. Und wenn ihm die vielen, schweren Bücher wichtiger sind als sein Lieblingsbuch, ist das auch seine Entscheidung.

Viel Kraft, Susi Sorglos
 
M

Mary Unnütz

Gast
Schöner und treffender hätte ich es niemals sagen können, Susi!
Vielen Dank!
Ich versuche Tag für Tag meine "Seiten" dünner werden zu lassen. Und ich werde weiter kämpfen. Es ist so schwer, weil ich von Ängsten geplagt werde. Angst ihn zu verlieren.
Aber eins steht fest: ICH werde nicht aufgeben! Mir fällt es nur schwer andere Energiequellen zu finden. Er hat mir immer sehr viel Kraft gegeben und plötzlich ist er nur noch ein hilfloser Mann, der selbst keine Kraft mehr hat. Ich werde versuchen meine Kraft aus der innigen Verbindung, die ich zu ihm spüre zu schöpfen..
 

Susi Sorglos

Aktives Mitglied
Ich versuche Tag für Tag meine "Seiten" dünner werden zu lassen. Und ich werde weiter kämpfen. Es ist so schwer, weil ich von Ängsten geplagt werde. Angst ihn zu verlieren.
Angst ist sehr schwer ... schon unter "normalen" Umständen oft zu schwer.
Vertrauen dagegen ist leicht und beflügelt.


Aber eins steht fest: ICH werde nicht aufgeben! Mir fällt es nur schwer andere Energiequellen zu finden. Er hat mir immer sehr viel Kraft gegeben und plötzlich ist er nur noch ein hilfloser Mann, der selbst keine Kraft mehr hat. Ich werde versuchen meine Kraft aus der innigen Verbindung, die ich zu ihm spüre zu schöpfen..
Vielleicht kannst Du versuchen, Kraft aus dem Vertrauen in Dich zu schöpfen!
Was liebt er an Dir? Was liebst Du an Dir?
Du musst doch irgendwo ein ganz toller Mensch sein, wenn er Dich, trotz dieser Last, die er trägt, auch noch (er)trägt. Was ist das in Dir, was so total göttlich ist, dass man Dich nur lieben kann, wenn man Dich kennt?
Woher hast Du Kraft bekommen, bevor Du ihn kennenlerntest?
Was hast Du an den Tagen getan (nicht nur in Bezug auf Eure Beziehung, sondern vielmehr in Bezug auf Dich), als die Beziehung gut war?
Versuch Dich auf die Dinge zu konzentrieren, die gut für Dich sind, die Dir in der Vergangenheit gut getan haben, dann schöpfst Du die Kraft aus Dir selbst und kannst einen Teil davon weitergeben.

Von mir schon mal 'ne Portion Kraft vorneweg, Susi Sorglos
 
M

Mary Unnütz

Gast
Ich habe etwas sehr sinnvolles gefunden um Kraft zu schöpfen. Gestern noch bin ich in Selbstmitleid versunken. Wenn ich den Kopf frei habe und mich gut fühle habe ich das Gefühl ich selbst zu sein. Wenn ich eine Phase der Selbstzerstörung oder Depression durchlebe habe ich das Gefühl so bin ich nicht. Das deute ich ja schon mal als Fortschritt;)
Gestern war wieder so ein Moment in dem ich total fertig war und ich habe mich geärgert, dass ich so "verkorkst" bin nur weil so ein A**** meine Jugend zerstört hat und meine Mutter so viele Fehler in meiner "Aufzucht" gemacht hat. Am größten ist jedoch der Hass auf meinen Stiefvater, dem ich immer wiederkehrende Depressionen zu verdanken habe.
Heute morgen fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: Ja soll ich ihm denn die Genugtuung geben, nur weil er sich nicht unter Kontrolle hatte und mir das Leben damals schwer gemacht hat, dass er es mir immer noch schwer macht, obwohl ich keinen Kontakt mehr habe?? Soll ich mir tatsächlich von so einem billigen absolut beschissenen A**** die Beziehung zu meinem Traummann zerstören lassen? Bin ich denn total von Sinnen?
Das löste in mir einen Kämpferwillen aus weil ich mir denke "jetzt erst recht"! Ich hoffe nur dieser Kampfgeist verlässt mich so schnell nicht wieder.
Aber ich schreibe Tagebuch und wollte mir eine Motivationsseite malen auf der so Sachen stehen wie "Ich lasse nicht zu, dass dieser Mensch noch Macht auf mich ausübt" und "Ich bin stärker als ich glaube".
Wenn es mir dann schlecht gehen sollte bin ich mir sehr sicher, dass ich durch diese Worte wieder Kraft bekomme. Warum soll ich mir die Wut gegen diesen Menschen nicht zu nutze machen um es "ihm zu zeigen"?!?
 
Zuletzt bearbeitet:

Susi Sorglos

Aktives Mitglied
Sehr gute Idee! Ganz hervorragend! Und scheinbar hat es auch gut funktioniert!
Super! Vielleicht solltest Du mit besonders großer Ausführlichkeit in Deinem Tagebuch darüber berichten, wie Du aus diesen Depriphasen rausgekommen bist und die Stellen extra markieren.
Wenn Du mal wieder drin steckst, kannst Du in Deinem Tagebuch nachlesen, dass Du wieder rausgekommen bist (man hat immer das Gefühl, dies Mal ist das Loch besonders tief und schwarz, in dem man steckt) und wie Du es beim letzten Mal gemacht hast.
Überhaupt ist es sinnvoll, die schönen Tage besonders ausführlich zu beschreiben. Was hast Du mit wem gemacht und was hat Dir besonders gut getan. Denn davon solltest Du mehr tun!!

Viel Spaß und berichte weiter (bitte, bitte), Susi Sorglos
 

ramona

Aktives Mitglied
Hallo,

Ich stecke so viel zurück schreibst Du. Genau das ist verkehrt. Wo bleibst Du in der Beziehung???

Und dieses abgöttisch gehört meiner Meinung nach nicht in eine beziehung. Hat was von Hörigkeit. Damit kommen Männer selten klar.

Aber seis drum: Du liebst ihn ABGÖTTISCH, er Dich offensichtlich nicht. Du möchtest Nähe, er nicht.

Eure Liebe ist nicht kompartibel.
 

Susi Sorglos

Aktives Mitglied
Aber seis drum: Du liebst ihn ABGÖTTISCH, er Dich offensichtlich nicht. Du möchtest Nähe, er nicht.

Eure Liebe ist nicht kompartibel.
Ist auch nur Ramonas Meinung - nicht mehr und nicht weniger.

Was 4 Jahre lang gut funktioniert hat, sollte man nicht so ohne weiteres wegschmeißen - ist meine Meinung.
Und wenn man sich Ramonas Beiträge so ansieht, ist sie ziemlich schnell für das Beenden eine Beziehung - ist eine Tatsache.

Mach das draus, was für Dich richtig scheint.

Susi Sorglos
 

ramona

Aktives Mitglied
Susi, wer hat geschrieben, dass sie sich trennen soll. Sie steckt soviel zurück. Das schreibst sie selbst. Wenn sie damit umgehen kann, dann kann sie ja weitermachen.

Ich bin sicher niemand der sich schnell trennt, aber zuviel Leid gehört nicht in eine Beziehung.

Aber die meisten hier leiden lieber. Und was liest man dann meistens.........er will nicht mehr oder dergl.
 
M

Mary Unnütz

Gast
Sorry für die späte Antwort - wir waren in Urlaub! Sind gerade eben nach Hause gekommen.
Ich habe diesen kurzen Urlaub genutzt um selbst etwas lockerer zu werden und mein bestes gegeben, ihm etwas davon abzugeben. Die freien Tage haben uns gut getan und ich habe viel über mich selbst gelernt. Ich habe gelernt Tiefpunkte zu überwinden und nicht an meinem Freund auszulassen und ich habe gelernt ihn wieder mit den so großzügigen, bedingungslos liebenden Augen zu sehen, wie man es am Anfang jeder Beziehung tut - dies aber leider vernachlässigt.

Das alles war viel auf einmal und ich weiß, dass noch ein wenig Arbeit vor mir liegt. Es gibt schließlich keinen Knopf den man einfach so drücken kann und schon ist alles wie früher. Leider ;)
Natürlich ist mein Freund noch etwas angeschlagen aber ich lerne ihm Zeit zu lassen.

Der Punkt ist der (@ Ramona), dass mein Freund sehr viel unter mir "gelitten". Wenn du das so nennen magst - für mich sind es einfach schlechte Zeiten die jede stabile Beziehung meistern kann. Mein Freund ist ein sehr unkomplizierter, offener Mensch und hat bis heute schwer daran zu knabbern, dass ich mich oft selbst fertig mache und in den letzten Jahren oft psychische Probleme hatte. Andere Männer hätten es sich vielleicht leicht gemacht und gesagt "sorry aber eine Beziehung zu dir ist mir zu kompliziert".
Das hat er aber nicht getan. Seine Probleme (beruflich) wurden von JAhr zu Jahr schlimmer und trotzdem hat er mir so viel Kraft geschenkt und so viel Geduld aufgebracht.
Natürlich leide ich im Moment darunter, dass ich so wenig von ihm habe und er so auf Abstand geht. Aber ich habe es mir ein Stück weit selbst zuzuschreiben. Er ist im Moment so fertig und ich möchte ihm nun das geben, was er mir gegeben hat und diese Zeit mit ihm gemeinsam überstehen. Das ist für mich Liebe - nicht leiden.

Am ersten Abend in unserem Urlaub (Samstag) hat er das erste mal auf meine Worte, dass ich ihn so wahnsinnig lieb habe nichts "zurück" gesagt außer, dass im Moment alles etwas schwierig sei und er nicht weiß, wie das Jahr endet.
Klar das hat mich echt erst mal umgehauen. Aber ich habe ihn so oft unfair behandelt, dass ich bereit bin ihn jetzt "in Ruhe" zu lassen und einfach nur für ihn da zu sein.
Ich denke auch, dass ich inzwischen so weit bin zu differenzieren, ob ich mich damit kaputt mache und auf mir rumtrampeln lasse oder ob ich ihm entgegenkomme und merke wie er mit ganz langsamen und kleinen Schritten wieder auf mich zu kommt (wie es die letzten 2 Tage war).
Dazu bekomme ich ja auch hier immer neutrale Meinungen :) (dazu zähle ich auch deine Worte, Ramona).
 

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