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Nach Jobwechsel/neuem Vertrag völlig verzweifelt

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Liebe Community,

derzeit geht es mir ziemlich schlecht und ich weiß absolut nicht weiter. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet oder vielleicht einen Rat wisst.

Ich hatte bis vor kurzem einen Job mit befristetem Arbeitsvertrag, dieser war zwar manchmal stressig und es war bestimmt nicht alles Gold was glänzt, aber ich habe dort Arbeitsinhalte gehabt, die mir Spaß gemacht haben, die irgendwo meinen Stärken entsprochen hatten und eigentlich hatte ich auch das Gefühl, dass ich dort akzeptiert war und ein gewisses Standing hatte. Der Vertrag wäre im neuen Jahr auch ziemlich sicher verlängert worden, ich hätte nur keine Weiterentwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten gehabt.

Irgendwann war dann eine andere Stelle ausgeschrieben, auf die ich mich beworben habe. Allerdings war das alles mehr aus Vernunft. Die Stelle war näher beim Wohnort, unbefristet, ein Bereich, der von anderen vielleicht höher eingeschätzt wird. Aufstiegschancen. Ich habe dann tatsächlich beim Vorstellungsgespräch die Personaler dort überzeugt und dann ging alles so unglaublich schnell, ich hatte früh eine Zusage, war dann etwas überrumpelt, vielleicht auch etwas stolz, dass die mich wollen und habe zugesagt.

Dann hat es noch eine Weile angedauert, bis ich dort angefangen habe. In der Zwischenzeit habe ich es schon ein paar mal etwas bedauert, zugesagt zu haben. Ich war mir einfach nicht sicher, ob ich überhaupt den Bereich wechseln will, ob ich das kann und möchte. Und es waren auch in der Zwischenzeit Stellen ausgeschrieben, die eigentlich besser zu mir gepasst hätten, auf diese habe ich mich aber nicht mehr beworben, ich habe mich nach der Zusage auch verpflichtet gefühlt, dort anzufangen.

Nun habe ich die neue Stelle angetreten und merke, dass das einfach nicht passt. Die Leute dort sind sehr nett, aber dennoch fühle ich mich unwohl in dem Bereich. Vielleicht wird das Ganze noch schlimmer dadurch, dass ich zwischen der alten und der neuen Stelle gar keine Pause hatte, nicht Durchschnaufen konnte.

Ich weiß nur absolut nicht, was ich machen soll.
Beim alten Arbeitgeber anfragen, ob ich wieder bei denen unterkommen könnte, ist irgendwie blöd.
Das neue durchziehen und hoffen, dass es besser wird, schaffe ich vielleicht nicht.
Das neue hinschmeißen ist für den Lebenslauf doch eine Katastrophe.
Das neue weitermachen und was neues suchen --> da hätte ich ein schlechtes Gewissen.

Es ist nur so, dass mich die Situation total runterzieht. Mein Selbstbewusstsein ist mittlerweile komplett weg, ich kann nachts nicht mehr schlafen, ich habe Bauchschmerzen und Herzklopfen. Manchmal muss ich einfach so los weinen - zum Glück noch nicht bei der Arbeit. Ich habe zu nichts mehr Lust und die Leute in meiner Umgebung sind nur noch genervt von mir. Im Moment graut mir einfach vor jedem neuen Tag.

Wahrscheinlich steigere ich mich da auch einfach viel zu sehr rein, aber ich weiß einfach nicht, wie ich da wieder rauskomme.
Ich habe auch Angst davor, noch viel mehr zu verlieren als die Freude am Job, weil ich es allen Leuten, die mir wichtig sind, auch nicht leicht mache, mit mir klarzukommen, weil ich immer so fertig bin.

Habt ihr einen Rat?

Vielen lieben Dank für eure Hilfe und fürs "Zuhören"...
 
Mir ging es ähnlich, als ich aus meinem Erziehungsurlaub zurückkam und nur noch die eine Stelle da war. Es gab keine andere in diesem Moment.

Was vielleicht ein Glück war, denn so hab ich mich durchgebissen. Zwar blieb die Grundunzufriedenheit und ich habe nach vier Jahren dann auch wieder gewechselt, aber ich habe mich arrangiert und zähle diese Jahre dort als wichtige und schöne Erfahrung.

Wenn die Leute nett sind, dann kann man sich gewöhnen. Man muss sich nur auch diese Zeit dafür nehmen, denn von heute auf morgen geht es nicht. Dass der Arbeitsgegenstand nicht passt, ist nicht schön, ist aber nichts, weswegen man permanent fertig sein muss (so lange man als Vegetarierer nicht gezwungen ist, im Schlachthaus zu arbeiten). Das halte ich für eine etwas überspannte Reaktion.

Da Du aber so fühlst, wäre schon wichtig, mal nachzugucken, warum Du so extrem auf eine normalerweise händelbare Situation reagierst.

Wieso hättest Du ein schlechtes Gewissen, wenn Du Dir was anderes suchst, aber keins, beim vormaligen Arbeitgeber nachzufragen, ob Du wieder unterkommen kannst?
 
Hallo liebe Community,

so, nun melde ich mich nach einiger Zeit wieder. Vielen lieben Dank für die Rückmeldung. Es war vermutlich gut zu hören, dass ich nicht ganz alleine bin, mit dem Gefühl.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, warum ich so extrem reagiere.
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich nach der Vertragsunterzeichnung, die ca. ein viertel Jahr vor Beginn der Arbeit war, schon gleich kein gutes Gefühl hatte. Hab dann aber nicht den Mut gehabt noch abzusagen, außerdem war da meine alte Stelle schon wieder neu vergeben. Noch dazu fühle ich mich bei der neuen Stelle nicht gebraucht. Ich habe nicht wirklich was zu tun. Ich versuche nun halt, Aufgaben selbst zu finden, die sind aber meist auch nicht besonders notwendig. Vor meiner Einstellung gab es eine Organisationsumgestaltung, die einige Aufgabenfelder von der Stelle weggezogen hat.

Von meiner alten Stelle bin ich es nicht gewohnt, nichts zu tun zu haben. Ich hatte dort immer das Gefühl, gebraucht zu werden und dass meine Arbeit geschätzt wird.

Ich weiß halt nicht, wie es kommt, wenn ich die Stelle hinschmeiße. Ich würde ja sogar erst wieder Praktika machen. So lange bin ich noch nicht aus dem Studium draußen, ich muss derzeit nicht zwingend viel Geld verdienen. Aber der Lebenslauf ist dann halt schon verpfuscht. Nicht dass es dann heißt, die hält es nur kurz bei einem Arbeitgeber aus.

So langsam leidet auch meine Familie und mein Freund sehr unter der Situation. Manchmal muss ich einfach losheulen und werde deshalb laut zurechtgewiesen (Familie). Meinem Freund mache ich unbewusst Vorwürfe, da er meinen alten Arbeitgeber nicht gut fand (Übergangslösung). Ich weiß nicht, wie ich das aus meinem Kopf bekommen kann.

Falls jemand Tipps hat - ich bin sehr dankbar dafür.

Viele Grüße
 

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