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Nach Jobwechsel vom Regen in die Traufe

Mark1977

Neues Mitglied
Hallo und guten Morgen,

ich muss mir dringend meine Sorgen von der Seele schreiben und hoffe auf Ratschläge und Zuspruch. Mir ist bewusst, dass ich alleine Entscheidungen treffen muss, aber ich brauche dringend Rat und Unterstützung von unabhängigen Dritten.

Kurz zu mir: Ende 30, verheiratet, Akademiker

Nun zu meiner Situation: Ich habe vor knapp 1 1/2 Jahren einen Jobwechsel vollzogen. Vorher war ich über 15 Jahre bei einem Unternehmen der Privatwirtschaft in einer Führungsposition tätig. Habe sehr viel Geld verdient, hatte dafür aber auch ein hohes Maß an Verantwortung zu tragen und sehr sehr viele Wochenstunden gearbeitet. Aber das war für mich in Ordnung und ich habe die Arbeit gerne gemacht.

Dann wurde ich schwer krank (hatte nach Auskunft der Ärzte primär nichts mit dem Job zu tun, war eine nicht entdeckte, körperliche Schwachstelle) und ich war knappe 6 Monate außer Gefecht (Krankenhaus, Reha). Nach meinem Wiedereinstieg im Job habe ich festgestellt, dass mir meine Gesundheit und mein Privatleben mittlerweile mehr Wert ist als das Geld was ich verdiente. Also habe ich damals (Ende 2017) den Entschluss gefasst meinen Job zu wechseln.

Gesagt, getan, ich habe Bewerbungen geschrieben und wurde auch zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Ich habe mich ganz bewusst auf Stellen beworben, die als Hauptmerkmal keine generelle Verantwortung mehr beinhalten (keine Führungsposition), sondern auf Stellen als „normaler“ Sachbearbeiter. Das ich hierbei mein Gehalt halbiere, habe ich gewusst und auch in Kauf genommen. Mir war wichtiger, dass ich geregelte Arbeitszeiten bekomme, bei Problemstellungen eine „Person (Chef/Chefin) über mir habe und ein klar definiertes Aufgabengebiet übertragen bekomme.

Ich habe mich dann für eine Stelle entschieden. Das Arbeitsgebiet, welches laut Stellenausschreibung genannt wurde, hat mich interessiert, das Vorstellungsgespräch hat überzeugt und ich habe mich gefreut. Klar, das Gehalt war nur noch knapp die Hälfte meiner bisherigen Entlohnung, aber das war ok für mich. Schließlich erwartete mich unter Anderem eine geregelte Arbeitszeit.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin jetzt 1 1/2 Jahre im neuen Job und geistig (und langsam auch körperlich) am Ende. Der neue Job ist heftiger als meine vorherige Anstellung. Kurz nachdem ich angefangen habe wurde mir mitgeteilt, dass ich vorübergehend zwei Aufgabengebiete übernehmen muss. Ok, dachte ich, geht ja gut los. Beide Aufgabengebiete sind arbeitsintensiv und ich habe befürchtet, dass ich doch wieder in eine Mühle gerate, aus der ich eigentlich raus wollte.

Und was soll ich sagen: es ist so gekommen. Jetzt, knapp 1 1/2 Jahre nach Antritt der neuen Stelle, bearbeitete ich noch immer die beiden Aufgabengebiete. Ich habe bereits mit meinen Vorgesetzten die Situation besprochen und im Abhilfe gebeten. Beides erfolglos. Beide sehen keine Möglichkeit, die Situation zu ändern.

Ich habe aufgrund des Arbeitspensum seit 1 1/2 Jahren keine Möglichkeit mich in verschiedene Dinge einzulesen, was aber notwendig wäre. Ich hangel mich durch die Arbeitstage, arbeite nur noch ab, schaue weder links noch rechts sondern versuche nur, das Arbeitspensum zu bewältigen. Und sehne mich nach dem Wochenende. Und wenn ich nicht jeden Tag mindestens eine Stunde Arbeitszeit ranhänge oder etwas zum Arbeiten mit nach Hause nehme, dann wäre komplett Land unter.

Ich bin niemand der vor Arbeit wegrennt, d. h. krankfeiern, das liegt mir nicht. Mir ist klar, dass mich eigentlich nur ein erneuter Jobwechsel was bringen würde. Aber was, wenn ich dann wieder in eine solche Situation komme?

Total verfahren für mich, ich brauche mal Zuspruch, Tipps und Streicheleinheiten für die Seele...

Viele Grüße

Mark
 
Ja, schöne Sch***e 🙁
Das tut mir echt leid für dich.

Aber manchmal weiß man es erst hinterher besser und es ist eine Erfahrung fürs Leben.

Ich gehe mal davon aus das man sich deinen Lebenslauf sehr genau angeschaut hat und auch gesehen hat wo und in welcher Position du gearbeitet hast, deshalb hast du zwei Aufgabengebiete zu bewältigen.
Man geht davon aus das du das schaffst- machst du ja auch schön.
Weshalb du gewechselt bist, interessiert in deiner aktuellen Firma natürlich niemanden.

Wenn du zwei Aufgabengebiete betreuen musst, verdienst du dann auch entsprechend?
Denn wenn das nicht der Fall ist, dann wirst du außerdem auch noch schön ausgenutzt.

Und was genau spricht jetzt dagegen sich woanders zu bewerben?

Ich z.B. will gar nicht die Firma wechseln und bekomme ständig Jobangebote in
Führungspositionen über LinkedIn und Xing.
Du musst nicht mal groß was tun, die kommen auf dich zu.

Wieso willst du in dieser Firma bleiben? Weniger Geld, genauso viele Stunden und noch mehr Arbeit ?
Was hält dich da?

LG Yado
 
hi mark 🙂 !

zuersteinmal finde ich gut das du erkannt hast für dich, dass dir geld nicht mehr so wichtig ist wie dein privatleben und deine gesundheit doch wichtiger sind.

ich hab das auch schon erlebt, musste mir was neues suchen und war auch fast 2 jahre in einem job wo man nur ausgebeutet wurde, die arbeit von anderen machen durfte, sich nicht weiterbilden konnte usw. und am ende wurde ich wie dreck behandelt. dann wieder ein neuer job, war auch ein reinfall, in probezeit einfach gekündigt ~

da ich aber auch nicht nur schlechte erfahrungen gemacht habe würde ich sagen, dass auch du den kopf nicht hängen lassen sollst. du hast ja erkannt was dir wichtig ist und dein aktueller job auch nicht länger eine alternative ist.

du weißt ja nicht ob du in eine so eine situation nochmal kommst und wenn doch? dann machst du das, was du jetzt auch gemacht hast: du kündigst eben und suchst dir wohl wieder was neues, du hast es ja schon mal geschafft.
da wir aber davon mal nicht ausgehen wollen kann man sich überlegen wie man bei der bewerbung im gespräch besser vorgeht. informier dich so gut es geht für deine belangen, eventuell auch etwas reduziert arbeiten?

ansonsten ist es doch ganz gut sein erlebtes hier mal nieder zu schreiben. bin zwar auch kein experte aber ich hoffe ich konnte dich doch etwas motivieren dir etwas neues zu suchen 😉 !

Bzw. es gibt ja auch internetseiten wo man sehen kann wie mitarbeiter oder ex mitarbeiter ihren arbeitgeber bewertet haben. ich finde es lohnt sich schon auch auf solchen seiten mal zu schauen um ein besseres bild vom Arbeitgeber zu bekommen.
 
Ganz ehrlich: Für mich ist das eine Vera****e! Du hast Dich für EINE Stelle beworben und machst seit 1,5 Jahren paraktisch die Arbeit für ZWEI Stellen...und das natürlich vorübergehend, klar doch.

Hört sich auch so an als würdest Du Dich stark unter Wert verkaufen, Du hast mit Sicherheit die nötige Qualifikation eine Stelle zu finden, die Deinen Erwartungen gerecht wird, gerade im heutigen Arbeitsmarkt, wo Fachkräfte dringend gesucht werden.
Was hält Dich noch in dem Laden?
 
Total verfahren für mich, ich brauche mal Zuspruch, Tipps und Streicheleinheiten für die Seele...

Ob Dich das belastbarer macht?! - Schon mal überlegt das Du vielleicht Dir die Arbeit zu leicht aufdrücken lässt. Schau Dich mal in deienr Firma um. Guck Dir von den Lowperformern mal was ab. Oder von den B-Mitarbeitern. Als Führungsperson verstehst Du doch was von Mitarbeiterführung?! Ansonsten Google mal ABC Mitarbeiter.

Ansonsten das Prinzip: Love it - change it - Leave it! Du bist ganz normaler typ, der einfach diese Skills nicht hat. - Vermute ich.
 

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