Hallo,
ich bin gerade in einer recht schwierigen Lebenssituation. Um das alles zu erklären, muss ich ein bisschen ausholen. Der Grund dafür liegt eigentlich schon in meiner Kindheit. Ich wurde als Kind in der Schule aufgrund meines Aussehens sehr stark gehänselt und habe darunter sehr gelitten. Aufgrund dieser Tatsache habe ich einen sehr schüchternen und zurückhaltenden Charakter entwickelt und habe ein relativ geringes Selbstvertrauen. Das führte dazu, dass ich nach Abschluss meiner Schulzeit mit dem Abitur und mit der Aufnahme meines Studiums an der Universität sehr rasch ein Einzelgänger war, der fast keine Freunde hatte. Aus diesem Grund war ich von meinem Leben frustriert, und ich entwickelte deshalb eine "Ist mir doch egal Mentalität". Das Studium war mir aber wichtig, weil mich die Thematik interessierte und weil es mir für mein "Ego" wichtig war einen Ingenieurdiplom zu besitzen. So studierte ich so vor mich hin und fokussierte mich darauf meine Prüfungen zu bestehen. Die andere wichtige Sache, nämlich die berufliche Perspektive ließ ich fast völlig außer Acht, da ich mich nicht traute und da mir das zu dieser Zeit nicht so wichtig war. Lediglich die Pflichtpraktika leistete ich ab. Der Kontakt mit Menschen in der Firma fiel mir schwer, und ich war froh, als die Praktika vorbei waren. Dementsprechend waren meine Arbeitszeugnisse auch nicht herausragend, sondern im groben Bereich zwischen "gut" und "befriedigend". Nach 17 Semestern schloss ich endlich mein Studium mit meiner Diplomarbeit ab als Chemieingenieur (Diplom) mit der Vertiefungsrichtung "Biotechnologie".
Die Aussicht darauf mein Leben lang Single zu sein und keinen Kontakt zu Frauen zu haben frustrierte mich so sehr, dass ich erstmal für 8 Monate ins Ausland ging. Ich arbeitete als Deutschlehrer in Zentralasien in Kirgisistan und Kasachstan, da ich mich privat sehr für diese Region interessiere. Danach kam ich wieder zurück nach Deutschland und fing an Bewerbungen zu schreiben. Wie man sich denken kann, lief das alles andere als gut. Von etwa 100 Bewerbungen, gab es lediglich ein Telefoninterview, was aber nicht erfolgreich war. Danach frustrierte mich die Aussicht auf eine drohende Langzeitarbeitslosigkeit so sehr, dass ich wieder nach Zentralasien ging. Diesmal für etwas mehr als drei Jahre. Mit der Zeit stellte ich fest, dass das Leben in Zentralasien auch nicht die Lösung meiner Probleme bot. Ich war immer noch ein Einzelgänger, ohne Anschluss an die Gesellschaft und natürlich noch immer ein Single, ohne jemals intimen Kontakt zu einer Frau gehabt zu haben. Darüber hinaus hatte ich die Sehnsucht nach einer geistig fordernden Tätigkeit. Ich hatte schliesslich einen Abschluss als Chemie- & Bioingenieur und es war prinzipiell immer mein Traum mich später mal mit Biotechnologie zu beschäftigen. Mir war allerdings auch klar, dass ich aufgrund meines Lebenslaufes wohl kaum eine Chance auf eine normale Anstellung haben würde.
So entschied ich mich nochmal zu studieren. Ein Master in Biotechnologie sollte es werden. So landete ich schliesslich bei einem Studium der Agrobiotechnologie. Das Studium an sich lief ganz gut, und nach dreieinhalb Semestern hatte ich in der Regelstudienzeit alle meine Prüfungen bestanden und fing mit meiner Masterarbeit an. Leider hatte ich nicht beachtet, dass an dieser Uni bzw. insbesondere an dem Lehrstuhl für den ich mich entschied, Masterarbeiten in der Regel deutlich länger dauern, als die eigentlich vorgesehen 6 Monate. Bei mir wurden es letztendlich 2 ganze Jahre und einen Monat. Neben meinem Studium arbeitete ich als Hiwi beim Fraunhofer Institut und machte zusätzlich noch ein Praktikum beim Leibniz-Institut. Darüber hinaus bewarb ich mich eigentlich immer kontinuierlich auf eine Stelle oder ein Praktikum, da ich ja anfangs noch nicht wusste, wie lange diese Masterarbeit dauern würde. Mit jeder nicht erfolgreichen Bewerbung sank meine Motivation immer mehr, und mir wurde immer klarer, dass auch mein zweites Studium mich nicht vor der Arbeitslosigkeit bewahren würde. Jetzt bin ich schon seit fast anderthalb Monaten fertig mit meinem zweiten Studium. Die Abschlussnote (2,2) war nicht so berauschend, aber noch akzeptabel.
Im Prinzip wäre mir die aktuelle Situation egal, und ich würde eventuell wieder ins Ausland gehen und mein Leben geniessen, auch wenn ich nicht viel Geld hätte. Aber meine Situation hat sich vor einiger Zeit grundlegend geändert. Ich habe eine Frau kennengelernt, wir haben geheiratet und ich habe jetzt dementsprechende Verantwortung. Ich habe mich mehr oder weniger auf alles beworben, was kriegen konnte, also in meinem Fachbereich. Selbst als Hilfskraft im Labor.... Keiner will mich haben... In der Regel bin ich entweder überqualifiziert, zum Beispiel als Hilfskraft im Labor, oder ich bin unterqualifiziert, weil mir die entsprechende Arbeitserfahrung und das Wissen über bestimmte Techniken fehlen. Ich weiss ehrlich gesagt nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe einige Zeit in einer Firma als Hilfskraft gearbeitet und Pakete gepackt. Allerdings war das keine Arbeit, die ein stabiles Leben ermöglicht hätte, und ich habe gemerkt, dass ich zeitlich mit meiner Masterarbeit nicht hinterherkomme, deshalb hatte ich da schliesslich gekündigt und mich auf meine Masterarbeit konzentriert... Was kann ich tun?!? Bin ich endgültig unvermittelbar?!? Es ist wirklich sehr frustrierend, da eigentlich fast alle meiner Kommilitonen eine Arbeit haben. Vor allem die, die sogar wesentlich länger als ich studiert haben. Einer zum Beispiel hat 20 Semester auf Diplom studiert und ist jetzt Abteilungsleiter. Ein anderer hat 21 oder sogar 22 Semester studiert und auch er arbeitet jetzt als Ingenieur. Ich bin quasi der einzige meines Jahrganges der trotz Abschluss arbeitslos geblieben ist...:wein::wein::wein:
ich bin gerade in einer recht schwierigen Lebenssituation. Um das alles zu erklären, muss ich ein bisschen ausholen. Der Grund dafür liegt eigentlich schon in meiner Kindheit. Ich wurde als Kind in der Schule aufgrund meines Aussehens sehr stark gehänselt und habe darunter sehr gelitten. Aufgrund dieser Tatsache habe ich einen sehr schüchternen und zurückhaltenden Charakter entwickelt und habe ein relativ geringes Selbstvertrauen. Das führte dazu, dass ich nach Abschluss meiner Schulzeit mit dem Abitur und mit der Aufnahme meines Studiums an der Universität sehr rasch ein Einzelgänger war, der fast keine Freunde hatte. Aus diesem Grund war ich von meinem Leben frustriert, und ich entwickelte deshalb eine "Ist mir doch egal Mentalität". Das Studium war mir aber wichtig, weil mich die Thematik interessierte und weil es mir für mein "Ego" wichtig war einen Ingenieurdiplom zu besitzen. So studierte ich so vor mich hin und fokussierte mich darauf meine Prüfungen zu bestehen. Die andere wichtige Sache, nämlich die berufliche Perspektive ließ ich fast völlig außer Acht, da ich mich nicht traute und da mir das zu dieser Zeit nicht so wichtig war. Lediglich die Pflichtpraktika leistete ich ab. Der Kontakt mit Menschen in der Firma fiel mir schwer, und ich war froh, als die Praktika vorbei waren. Dementsprechend waren meine Arbeitszeugnisse auch nicht herausragend, sondern im groben Bereich zwischen "gut" und "befriedigend". Nach 17 Semestern schloss ich endlich mein Studium mit meiner Diplomarbeit ab als Chemieingenieur (Diplom) mit der Vertiefungsrichtung "Biotechnologie".
Die Aussicht darauf mein Leben lang Single zu sein und keinen Kontakt zu Frauen zu haben frustrierte mich so sehr, dass ich erstmal für 8 Monate ins Ausland ging. Ich arbeitete als Deutschlehrer in Zentralasien in Kirgisistan und Kasachstan, da ich mich privat sehr für diese Region interessiere. Danach kam ich wieder zurück nach Deutschland und fing an Bewerbungen zu schreiben. Wie man sich denken kann, lief das alles andere als gut. Von etwa 100 Bewerbungen, gab es lediglich ein Telefoninterview, was aber nicht erfolgreich war. Danach frustrierte mich die Aussicht auf eine drohende Langzeitarbeitslosigkeit so sehr, dass ich wieder nach Zentralasien ging. Diesmal für etwas mehr als drei Jahre. Mit der Zeit stellte ich fest, dass das Leben in Zentralasien auch nicht die Lösung meiner Probleme bot. Ich war immer noch ein Einzelgänger, ohne Anschluss an die Gesellschaft und natürlich noch immer ein Single, ohne jemals intimen Kontakt zu einer Frau gehabt zu haben. Darüber hinaus hatte ich die Sehnsucht nach einer geistig fordernden Tätigkeit. Ich hatte schliesslich einen Abschluss als Chemie- & Bioingenieur und es war prinzipiell immer mein Traum mich später mal mit Biotechnologie zu beschäftigen. Mir war allerdings auch klar, dass ich aufgrund meines Lebenslaufes wohl kaum eine Chance auf eine normale Anstellung haben würde.
So entschied ich mich nochmal zu studieren. Ein Master in Biotechnologie sollte es werden. So landete ich schliesslich bei einem Studium der Agrobiotechnologie. Das Studium an sich lief ganz gut, und nach dreieinhalb Semestern hatte ich in der Regelstudienzeit alle meine Prüfungen bestanden und fing mit meiner Masterarbeit an. Leider hatte ich nicht beachtet, dass an dieser Uni bzw. insbesondere an dem Lehrstuhl für den ich mich entschied, Masterarbeiten in der Regel deutlich länger dauern, als die eigentlich vorgesehen 6 Monate. Bei mir wurden es letztendlich 2 ganze Jahre und einen Monat. Neben meinem Studium arbeitete ich als Hiwi beim Fraunhofer Institut und machte zusätzlich noch ein Praktikum beim Leibniz-Institut. Darüber hinaus bewarb ich mich eigentlich immer kontinuierlich auf eine Stelle oder ein Praktikum, da ich ja anfangs noch nicht wusste, wie lange diese Masterarbeit dauern würde. Mit jeder nicht erfolgreichen Bewerbung sank meine Motivation immer mehr, und mir wurde immer klarer, dass auch mein zweites Studium mich nicht vor der Arbeitslosigkeit bewahren würde. Jetzt bin ich schon seit fast anderthalb Monaten fertig mit meinem zweiten Studium. Die Abschlussnote (2,2) war nicht so berauschend, aber noch akzeptabel.
Im Prinzip wäre mir die aktuelle Situation egal, und ich würde eventuell wieder ins Ausland gehen und mein Leben geniessen, auch wenn ich nicht viel Geld hätte. Aber meine Situation hat sich vor einiger Zeit grundlegend geändert. Ich habe eine Frau kennengelernt, wir haben geheiratet und ich habe jetzt dementsprechende Verantwortung. Ich habe mich mehr oder weniger auf alles beworben, was kriegen konnte, also in meinem Fachbereich. Selbst als Hilfskraft im Labor.... Keiner will mich haben... In der Regel bin ich entweder überqualifiziert, zum Beispiel als Hilfskraft im Labor, oder ich bin unterqualifiziert, weil mir die entsprechende Arbeitserfahrung und das Wissen über bestimmte Techniken fehlen. Ich weiss ehrlich gesagt nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe einige Zeit in einer Firma als Hilfskraft gearbeitet und Pakete gepackt. Allerdings war das keine Arbeit, die ein stabiles Leben ermöglicht hätte, und ich habe gemerkt, dass ich zeitlich mit meiner Masterarbeit nicht hinterherkomme, deshalb hatte ich da schliesslich gekündigt und mich auf meine Masterarbeit konzentriert... Was kann ich tun?!? Bin ich endgültig unvermittelbar?!? Es ist wirklich sehr frustrierend, da eigentlich fast alle meiner Kommilitonen eine Arbeit haben. Vor allem die, die sogar wesentlich länger als ich studiert haben. Einer zum Beispiel hat 20 Semester auf Diplom studiert und ist jetzt Abteilungsleiter. Ein anderer hat 21 oder sogar 22 Semester studiert und auch er arbeitet jetzt als Ingenieur. Ich bin quasi der einzige meines Jahrganges der trotz Abschluss arbeitslos geblieben ist...:wein::wein::wein:
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