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Nach Studium - arbeitslos

erin

Mitglied
Hallo,

dieses Jahr habe ich mein Bachelorstudium absolviert. Ich habe als Frau etwas im Bereich Informatik studiert. Also ein angeblicher Fachkräftemangel Beruf.

Ich habe dann schnell einen ersten Job bekommen. Leider haben sie mich aus diversen Gründen in der Probezeit gekündigt.

Nun bin ich drei Monate Zuhause. Durch viele Umbrüche, wollte ich erstmal nach Hause ziehen.
Meine letzte Beziehung ist kaputt gegangen, und ich habe zugleich noch an der Kündigung zu knabbern.

Sprich ich fühle mich erstmal nicht bereit,flexibel zu sein. Meine Eltern wohnen in einer ländlichen Gegend, dort sind nicht viele Firmen. Ich wohne in der nächsten Großstadt, dort ist es auch im IT Bereich schwierig.
Ich habe Initiativbewerbungen geschickt, einige Gespräche geführt. Aber nichts.

Heute habe ich eine Absage erhalten. Sie haben erst nach dem Gespräch festegestellt, das sie keinen weiteren Bedarf für die IT Abteilung haben. Ich habe wohl doch nicht überzeugt.

Von einem Absolventen wird soviel erwartet. Momentan kann ich es nicht erfüllen. Menschen ziehen ihren Jobs hinterher, aber verlassen dafür ihre Familie. Noch nie habe ich mich so ausgebrannt gefühlt. Klar in München würde ich einen Job finden. Aber momentan kann ich nicht. Viele verstehen das nicht.

Und jetzt sitze ich alleine in der Großstadt und weiß nicht was ich machen soll.
So gerne möchte ich erstmal nach Hause.

Aber kein Arbeitgeber gibt mir dort eine Chance.
 
Informatik ist wirklich regional deutlich unterschiedlich verteilt. Aber du kannst wenn du in "Reichweite" z.B. München wohnst als Berater arbeiten. Dann kannst du wohnen wo du willst und pendelst auf AG Kosten zum Kunden und ggf einmal die Woche auf eigene Kosten zum AG.

Und es muss ja nicht immer München sein. Frankfurt, Stuggi und Düdo sind auch ganz gut für die IT falls die dir etwas besser gelegen sind als München.

Und versicherungen sitzen im ganzen Land verteilt und benötigen IT Personal.

Auf was genau bewirbst du dich denn? IT ist ja ein breites Feld.
 
Hallo!

Vom angeblichen "Fachkräftemangel" sollte man sich grundsätzlich nicht beeinflussen lassen. Der Fachkräftemangel bezieht sich insbesondere auf spezialisierte Ausbildungsberufe (z.B. CNC-Bedienung, oder Maschinenwartung) in der herstellenden Industrie v.a. im Maschinenbau und auf eher schlecht bezahlte Ausbildungsberufe, wie Bäcker, Friseure, etc.

Im akademischen Bereich herrscht kein Fachkräftemangel im Sinne eines vollkommenen Fehlens von Nachwuchskräften.
Solange die Wirtschaft aber wächst, wird es immer Bedarf geben, vor allem in den MINT-Bereichen.

Trotzdem ist der Bedarf an Akademikern regional sehr unterschiedlich. Während die Personalabteilungen in München und Umgebung sich die besten jeder Fachrichtung nach Gusto aussuchen können, weil es dort zwei Universitäten und eine Hochschule gibt, stehen anderorts deutlich weniger Arbeitskräfte zur Verfügung und die Firmen sind da deutlich weniger "picky".

Vor allem im ländlichen Bereich sind, wenn nicht gerade dort ein Werk einer größeren Firma gebaut wurde, spezialisierte Akademiker, wie Informatiker, oder Mathematiker, eher weniger gefragt, weil die großen Dienstleistungszentren in den Großräumen der Großstädte konzentriert sind.

Nachdem du allerdings geschrieben hast, dass du in einer Großstadt bist, solltest du dich imho von einigen Misserfolgen nichtabschrecken lassen, sondern schlicht deinen Output erhöhen und mehr Bewerbungen schreiben, auch auf Stellen, die nur so mittelmäßig auf dein Profil zutreffen.
Besonders zu Anfang des Berufslebens hat man sich ja selten zu stark spezialisiert, um auf eine Branche festgelegt zu sein (wenn man nicht gerade Versicherungsmathematiker ist) und einige Stellen bieten viel mehr kreativen Freiraum, als sie vermuten lassen, während Stellen, die eher auf die eigenen Anforderungen zutreffen, einen auch oft enttäuschen können, insbesondere, wenn der Arbeitsbereich der Stelle nicht genau oder auch zu stark eingegrenzt ist.

Was genau hast du studiert? Reine Informatik? Wirtschaftsinformatik? Angewandte Informatik? Bioinformatik?


Viel Glück!
Nagelring
 
Hallo!

Vom angeblichen "Fachkräftemangel" sollte man sich grundsätzlich nicht beeinflussen lassen. Der Fachkräftemangel bezieht sich insbesondere auf spezialisierte Ausbildungsberufe (z.B. CNC-Bedienung, oder Maschinenwartung) in der herstellenden Industrie v.a. im Maschinenbau und auf eher schlecht bezahlte Ausbildungsberufe, wie Bäcker, Friseure, etc.

Im akademischen Bereich herrscht kein Fachkräftemangel im Sinne eines vollkommenen Fehlens von Nachwuchskräften.
Solange die Wirtschaft aber wächst, wird es immer Bedarf geben, vor allem in den MINT-Bereichen.

Trotzdem ist der Bedarf an Akademikern regional sehr unterschiedlich. Während die Personalabteilungen in München und Umgebung sich die besten jeder Fachrichtung nach Gusto aussuchen können, weil es dort zwei Universitäten und eine Hochschule gibt, stehen anderorts deutlich weniger Arbeitskräfte zur Verfügung und die Firmen sind da deutlich weniger "picky".

Vor allem im ländlichen Bereich sind, wenn nicht gerade dort ein Werk einer größeren Firma gebaut wurde, spezialisierte Akademiker, wie Informatiker, oder Mathematiker, eher weniger gefragt, weil die großen Dienstleistungszentren in den Großräumen der Großstädte konzentriert sind.

Nachdem du allerdings geschrieben hast, dass du in einer Großstadt bist, solltest du dich imho von einigen Misserfolgen nichtabschrecken lassen, sondern schlicht deinen Output erhöhen und mehr Bewerbungen schreiben, auch auf Stellen, die nur so mittelmäßig auf dein Profil zutreffen.
Besonders zu Anfang des Berufslebens hat man sich ja selten zu stark spezialisiert, um auf eine Branche festgelegt zu sein (wenn man nicht gerade Versicherungsmathematiker ist) und einige Stellen bieten viel mehr kreativen Freiraum, als sie vermuten lassen, während Stellen, die eher auf die eigenen Anforderungen zutreffen, einen auch oft enttäuschen können, insbesondere, wenn der Arbeitsbereich der Stelle nicht genau oder auch zu stark eingegrenzt ist.

Was genau hast du studiert? Reine Informatik? Wirtschaftsinformatik? Angewandte Informatik? Bioinformatik?


Viel Glück!
Nagelring

Hallo,

ich habe Abgewandte Informatik studiert, ich habe aber noch einige Wirtschaftskurse besucht, so das ich mir als Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik eintragen lassen habe.

Längerfristig möchte ich soo gerne nach Hause.
Wieso?

Ich fühle mich mit meiner Heimat verbunden. Und Familie. In der Stadt fühle ich mich gerade nicht wohl. Ich bin ein Landmensch.

Ich habe überlegt eine Ausbildung zuhause zu machen. Das wäre aber vllt. zu krass. Oder ich mache eine Weiterbildung, so das ich auch "Zuhause" Chancen habe.

Wieso habe ich daran nicht früher gedacht? Ich war 19, 20 und wollte die Welt erkunden, ich war neugierig und wollte erstmal die Welt sehen. Außerdem habe ich nicht daran gedacht.. das ich später nach hause möchte

Aber nun habe ich sozusagen viel erlebt. Ich möchte einfach in meiner Heimat. Vor allem nach den Umbrüchen.

Mein Plan ist sozusagen ein Job zu bekommen, und dann in der Nähe zu ziehen. Dann muss ich so 45 km pendeln. Aber dann geht es wenigstens weiter.
 
Hallo!

Längerfristig möchte ich soo gerne nach Hause.

Dann kann ich dir nur raten, die Betriebe in deinem Heimatort und Umgebung "abzuklappern" und dich möglichst viel initiativ zu bewerben, da in ländlichen Gegenden erfahrungsgemäß die Menge an "sichtbaren" offenen Stelle deutlich geringer ist, als in der Stadt.
"Sichtbar" bedeutet hier, dass sicher einige Betriebe geneigt sind, Arbeitskräfte einzustellen, wenn deren Profil gut in die Entwicklungspläne der Firma passen, auch wenn sie nicht direkt beabsichtigt hatten, eine Stelle öffentlich auszuschreiben.

Ich habe überlegt eine Ausbildung zuhause zu machen. Das wäre aber vllt. zu krass. Oder ich mache eine Weiterbildung, so das ich auch "Zuhause" Chancen habe.

Worin besteht denn diese Weiterbildung? Und wo genau errechnest du dir da Chancen? Hast du etwas konkretes im Blick?

Wieso habe ich daran nicht früher gedacht?

Reue ist wieder Kaugummi: kann man ewig drauf rumkauen, selbst, wenn er nicht mehr schmeckt und nahrhaft ist er auch nicht.

Soll heißen: du hat zum damaligen Zeitpunkt deine Handlungen nach bestem Wissen und Gewissen gestaltet, mehr kann man nicht verlangen. Informatik ist ein sehr gefragtes Fach und ist mit ziemlicher Sicherheit zukunftssicher, bei vorhandenem Interesse und ohne praktische, individuelle Erfahrung in der Jobsuche konntest du keine berechtigte Aussage zu deinen konkreten Chancen am Arbeitsmarkt treffen, die nicht positiv war.

Ausgehend von deiner damaligen Situation (wenn es dein Ziel war, in dem Bereich einen Job zu kriegen, wovon ich einfach mal ausgehe) hast du die richtige Entscheidung getroffen.
Nun gilt es, eine Lösung für ein Problem zu finden, das du vorher nicht absehen konntest.

Eine gute Strategie ist eigentlich immer: Aufwand erhöhen, Informationen einholen und wenn das keinen Erfolg bringt, das Vorgehen ändern.
In deinem Fall also: mehr Bewerbugen schreiben, nicht auf einzelne konkrete Stellen hoffen, über die Firmen in deiner Heimat mehr Informationen einholen (v.a. übers Internet, aber bei kleineren Betrieben kannst du auch einfach anrufen) und wenn nach einiger Zeit dabei nichts rumkommt, dich wieder mehr auf die Stadt konzentrieren.

Pendeln könntest du auch in die andere Richtung.


Viel Glück!
Nagelring

P.S.: Je nachdem, ob du einen Uni- oder Hochschulabschluss hast, kann es sein, dass die Personaler auch Anstoß daran nehmen, dass du keinen Master hast. Ich habe mich nach meinem Bachelor in Physik auch viel beworben, weil ich mir nicht sicher war, ob ich den Master noch machen will und so gut wie null Rückmeldung erhalten.
Danach habe ich recherchiert und viele Artikel gefunden, in denen sich Aussagen fanden, wie: "Personaler stellen Bachelor-Absolventen für Fachaufgaben grundsätzlich nicht ein", oder "wer nur einen Bachelor hat, hat ja gar nicht wirklich fertig studiert".
 
Je nachdem, ob du einen Uni- oder Hochschulabschluss hast, kann es sein, dass die Personaler auch Anstoß daran nehmen, dass du keinen Master hast. Ich habe mich nach meinem Bachelor in Physik auch viel beworben, weil ich mir nicht sicher war, ob ich den Master noch machen will und so gut wie null Rückmeldung erhalten.

Ist bei informatik nicht so. Zumindest nicht wenn es um praktisches arbeiten geht. Da wird man üblicherweise selbst mit eher durchschnittlich benotetem bachelor mit Kusshand genommen. Zumindest wenn man da ist wo die Arbeit ist.
Der Kritik Punkt mit Informati studenten ist eher oft das diese zu wenig Praxis haben. Grade bei Aufgaben im Bereich der Programmierung.

Da würde aber ein Master nichts drann ändern.

@erin:
Hast du alle Register gezogen? Vermittler? Nen Xing Profil damit dich Headhunter finden?

Wie viele Bewerbungen hast du denn raus gejagt? Wenn du in einer Region bist wo Informatik nicht so gesucht ist wirst du mehr schicken müssen.

Auf welchen Seiten suchst du?

Hat mal wer über deine Unterlagen geschaut?
 
Kannst du praktische Kenntnisse vorweisen?
Ich komme auch aus der "Nähe" von München, gehe ebenfalls in die Informatik, allerdings über die Ausbildung (vorerst zumindest, mal sehen was noch kommt). Dass die Stellen in ländlichen Regionen eher rar sind kann ich zum Teil bestätigen. Aber man findet sie öfter, als man denkt. Gerade, wenn du angewandte Informatik studiert hast solltest du zumindest über Grundkenntnisse der Programmierung verfügen, oder? Ich kenne mich bei den Studiengängen nicht aus, das war lediglich eine Schlussfolgerung meinerseits.
Wenn deine Kenntnisse noch nicht reichen sollten, baue sie aus. In der ländlichen Region findet sich relativ schnell was, leider häufig mehr in Richtung FISI, immer öfter aber auch in Richtung FAE. Vielleicht nicht ganz das, was du willst, aber mit der riesen Auswahl auf dem Land darfst du nicht rechnen. Vor allem, als FAE verdient man gar nicht mal so schlecht, je nach Unternehmen sogar recht gut, ich werde voraussichtlich ab kommendem Jahr nach Tarifvertrag gezahlt, kann mich absolut nicht beschweren. Und wenn es nur so lange ist, bis du was besseres gefunden hast. Denke übrigens nicht nur an die riesen Konzerne, sondern auch an die kleinen Firmen. Versuchs mal bei der Stadt usw.
 

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