G
Gast
Gast
Guten Abend!
Mich beschäftigt schon geraume Zeit, daß es meinen Nachbarn ganz offensichtlich sehr schlecht geht.
Aber zwei Punkte vornweg: ich fühle mich normalerweise nicht dazu berufen, mich in fremder Leute Angelegenheiten einzumischen. Außerdem spioniere ich meinen Nachbarn nicht hinterher (will nur nicht, daß der Eindruck entsteht). Ich bin selbständiger Webdesigner, arbeite meist von zu Hause aus und habe mein Arbeitszimmer zur Straße hin. Nur daher ist mir einiges aufgefallen.
Meine Nachbarn sind eine alleinerziehende Mutter (schätzungsweise Mitte 30) mit zwei Töchtern (so um die 15 und 18, denke ich). Sie sind letzten Sommer in das lange leerstehende Haus auf der anderen Straßenseite gezogen. Kamen in einem uralten, klapprigen Kleinwagen an, dahinter ein Kombi mit Anhänger. Zwei Männer trugen einige Möbel und Kisten rein und waren dann sehr schnell wieder verschwunden. Das kam mir schon etwas seltsam vor, denn normalerweise hat man (wenn man nicht gerade Single ist) doch wesentlich mehr Möbel und Krempel aller Art.
In den folgenden Wochen habe ich die Mutter nie draußen gesehen, nur die beiden Töchter. Mir fiel sofort auf, daß sie sehr ärmlich gekleidet waren (bzw. sind). Die jüngere Tochter hat fast immer Sachen an, die viel zu klein sind. Die ältere hat augenscheinlich kaum was zum wechseln, trägt immer dieselbe Jeans und dieselbe Jacke.
Im Herbst stand ein Mann vor ihrer Tür, klingelte, wurde aber nicht reingelassen. Obwohl sicher jemand zu Hause war. Der Mann ging anschließend zum Auto der Familie, kratzte die Zulassungsplaketten ab und klebte einen roten Zettel an die Seitenscheibe. Offenbar wurde ihr Auto zwangsstillgelegt.
Derselbe Mann war dann in nächster Zeit immer mal wieder da, wurde manchmal auch reingelassen.
Anfang Dezember letzten Jahres habe ich dann das erste Mal die Mutter im Supermarkt getroffen. Sie trug ein Business-Kostüm, das allerdings extrem zerschlissen war (ein Ärmel war sogar hinten an der Naht halb abgerissen). Drunter hatte sie einen grobgstrickten Pullover an. Sie trug keine Strümpfe und schwarze Pumps mit total schiefgelaufenen Absätzen. Auf dem Weg zur Kasse wäre sie einmal fast umgeknickt. An der Kasse habe ich mich dann als Nachbar von gegenüber vorgestellt. Sie hat auch ihren Namen genannt, war sonst aber sehr einsilbig. Ich habe ihr angeboten, sie nach Hause mitzunehmen, aber das lehnte sie ab, weil sie angeblich noch woanders hin müsse. Aber als ich wieder zu Hause war, kam sie nach über einen halben Stunde auch zu Hause an (das ist so ungefähr die Zeit, die man zu Fuß vom Supermarkt zu uns braucht). Offenbar wollte sie sich nicht von mir mitnehmen lassen.
Obwohl es jetzt sehr kalt ist, hat die ältere Tochter keine Wintersachen, trägt auch bei Schneefall abgelatschte Ballerinas ohne Socken! Die jüngere Tochter hat wenigstens einen Anorak, aber da geht schon überall die Füllung raus. Und ihre Turnschuhe sind auch total kaputt. Wenn ich daran denke, daß sie damit jeden Tag bestimmt zwanzig Minuten zur Bushaltestelle gehen muß, wird mir ganz anders.
Heute dann stand längere Zeit ein Wagen von den Stadtwerken vor ihrem Haus. Hab mir erst nichts dabei gedacht, aber als es dunkel wurde, ging nicht wie üblich drüben das Licht an und später sah ich Kerzenschein. Offenbar hat man ihnen den Strom abgestellt. Das heißt, sie können jetzt noch nicht mal kochen und die Heizung wird auch nicht funktionieren.
Ich würde der kleinen Familie gerne helfen. Zwar bin ich auch nicht Krösus und muß manchmal schon knappsen (Selbständigkeit ist auch kein Zuckerschlecken), aber ich könnte helfen. Nur weiß ich nicht, wie ich das anstellen soll.
Sowohl die Mutter als auch die ältere Töchter reagieren sehr abweisend, wenn man sie anspricht. Ich hatte die Tochter auch schon vor Monaten kurz angesprochen, aber auf Fragen (so in der Art "ah, ihr seid also die neuen Nachbarn") kam nur ein "ja" oder "nein" oder sowas in der Art. Sie will offenbar nicht viel mit anderen reden.
Ich kann doch nicht einfach rübergehen und fragen, ob ich mit etwas Geld aushelfen kann, oder? Ich weiß ja gar nicht, wie sie reagieren würden.
Ich bin da in der Tat etwas überfordert. Die ganze Situation macht mich sehr betroffen aber wie soll man da am besten helfen?
Vielleicht weiß ja hier jemand Rat.
Mich beschäftigt schon geraume Zeit, daß es meinen Nachbarn ganz offensichtlich sehr schlecht geht.
Aber zwei Punkte vornweg: ich fühle mich normalerweise nicht dazu berufen, mich in fremder Leute Angelegenheiten einzumischen. Außerdem spioniere ich meinen Nachbarn nicht hinterher (will nur nicht, daß der Eindruck entsteht). Ich bin selbständiger Webdesigner, arbeite meist von zu Hause aus und habe mein Arbeitszimmer zur Straße hin. Nur daher ist mir einiges aufgefallen.
Meine Nachbarn sind eine alleinerziehende Mutter (schätzungsweise Mitte 30) mit zwei Töchtern (so um die 15 und 18, denke ich). Sie sind letzten Sommer in das lange leerstehende Haus auf der anderen Straßenseite gezogen. Kamen in einem uralten, klapprigen Kleinwagen an, dahinter ein Kombi mit Anhänger. Zwei Männer trugen einige Möbel und Kisten rein und waren dann sehr schnell wieder verschwunden. Das kam mir schon etwas seltsam vor, denn normalerweise hat man (wenn man nicht gerade Single ist) doch wesentlich mehr Möbel und Krempel aller Art.
In den folgenden Wochen habe ich die Mutter nie draußen gesehen, nur die beiden Töchter. Mir fiel sofort auf, daß sie sehr ärmlich gekleidet waren (bzw. sind). Die jüngere Tochter hat fast immer Sachen an, die viel zu klein sind. Die ältere hat augenscheinlich kaum was zum wechseln, trägt immer dieselbe Jeans und dieselbe Jacke.
Im Herbst stand ein Mann vor ihrer Tür, klingelte, wurde aber nicht reingelassen. Obwohl sicher jemand zu Hause war. Der Mann ging anschließend zum Auto der Familie, kratzte die Zulassungsplaketten ab und klebte einen roten Zettel an die Seitenscheibe. Offenbar wurde ihr Auto zwangsstillgelegt.
Derselbe Mann war dann in nächster Zeit immer mal wieder da, wurde manchmal auch reingelassen.
Anfang Dezember letzten Jahres habe ich dann das erste Mal die Mutter im Supermarkt getroffen. Sie trug ein Business-Kostüm, das allerdings extrem zerschlissen war (ein Ärmel war sogar hinten an der Naht halb abgerissen). Drunter hatte sie einen grobgstrickten Pullover an. Sie trug keine Strümpfe und schwarze Pumps mit total schiefgelaufenen Absätzen. Auf dem Weg zur Kasse wäre sie einmal fast umgeknickt. An der Kasse habe ich mich dann als Nachbar von gegenüber vorgestellt. Sie hat auch ihren Namen genannt, war sonst aber sehr einsilbig. Ich habe ihr angeboten, sie nach Hause mitzunehmen, aber das lehnte sie ab, weil sie angeblich noch woanders hin müsse. Aber als ich wieder zu Hause war, kam sie nach über einen halben Stunde auch zu Hause an (das ist so ungefähr die Zeit, die man zu Fuß vom Supermarkt zu uns braucht). Offenbar wollte sie sich nicht von mir mitnehmen lassen.
Obwohl es jetzt sehr kalt ist, hat die ältere Tochter keine Wintersachen, trägt auch bei Schneefall abgelatschte Ballerinas ohne Socken! Die jüngere Tochter hat wenigstens einen Anorak, aber da geht schon überall die Füllung raus. Und ihre Turnschuhe sind auch total kaputt. Wenn ich daran denke, daß sie damit jeden Tag bestimmt zwanzig Minuten zur Bushaltestelle gehen muß, wird mir ganz anders.
Heute dann stand längere Zeit ein Wagen von den Stadtwerken vor ihrem Haus. Hab mir erst nichts dabei gedacht, aber als es dunkel wurde, ging nicht wie üblich drüben das Licht an und später sah ich Kerzenschein. Offenbar hat man ihnen den Strom abgestellt. Das heißt, sie können jetzt noch nicht mal kochen und die Heizung wird auch nicht funktionieren.
Ich würde der kleinen Familie gerne helfen. Zwar bin ich auch nicht Krösus und muß manchmal schon knappsen (Selbständigkeit ist auch kein Zuckerschlecken), aber ich könnte helfen. Nur weiß ich nicht, wie ich das anstellen soll.
Sowohl die Mutter als auch die ältere Töchter reagieren sehr abweisend, wenn man sie anspricht. Ich hatte die Tochter auch schon vor Monaten kurz angesprochen, aber auf Fragen (so in der Art "ah, ihr seid also die neuen Nachbarn") kam nur ein "ja" oder "nein" oder sowas in der Art. Sie will offenbar nicht viel mit anderen reden.
Ich kann doch nicht einfach rübergehen und fragen, ob ich mit etwas Geld aushelfen kann, oder? Ich weiß ja gar nicht, wie sie reagieren würden.
Ich bin da in der Tat etwas überfordert. Die ganze Situation macht mich sehr betroffen aber wie soll man da am besten helfen?
Vielleicht weiß ja hier jemand Rat.