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Nachbarn...

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Hallo zusammen,
ich bin vor etwa zwei Jahren zu meinem Freund gezogen. Er hat dort seit 20 Jahren ein eigenes Haus, in dem er mit seiner Ex-Frau wohnte. Das ganze ist in einem dörflichen Gebiet. Ich bin eigentlich kein so Dorfmensch, aber habe mich inzwischen damit arrangiert. Dennoch gibt es Sachen, die mir allmählich wirklich auf den Geist gehen, weil ich sowas nicht mag. Ewig kommen irgendwelche Einladungen von irgendwelchen Leuten, die heiraten oder sonst was. Oder es wird mal wieder gesammelt, weil irgendwer gestorben ist, geheiratet hat, oder sonstwas. Oder aber die Sachen mit den direkten Nachbarn. Rechts neben uns die Frau nervt mich maßlos. Ständig glotzt die zu uns rüber und steht am Zaun und ruft nach meinem Freund, weil sie wissen will, was er da gerade macht oder mal wieder irgendwas zu erzählen hat. Ein Tratschweib. Mein Freund bleibt aber immer schön freundlich und nett. Mich nervt das nur noch. Die Krönung war, als sie neulich über unser Grundstück hinweg der Nachbarin links neben uns zubrüllte, ob sie mit zur Tupperparty käme. Also da hab ich gedacht, das kann nicht wahr sein. Wie kommt man auf solch eine Idee? Wohl noch nie was davon gehört, dass es sowas wie eine Privatsphäre gibt und sowas stört, weil man vielleicht ungestört seinen Feierabend genießen will. Ja, und dann gibt es wie gerade noch die Nachbarn links von uns. Da steht mein Freund auch ewig am Zaun und tratscht. Und ich krieg da mittlerweile schon Aggros drüber. Ich will halt keinen privaten Kontakt mit irgendwelchen Nachbarn. Guten Tag und gut ist. Und vorallem will ich mich auch mal im Garten aufhalten können ohne dass da irgendwo einer nervt. Traue mich da bald schon nicht mehr raus, weil ich mich auch total beobachtet fühle. Schrecklich. Will auch nicht auf irgendwelche Feiern dort gehen, weil mich die Leute einfach auch null interessieren. Weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, dass er da so total anders tickt, und wie ich mich da überhaupt verhalten soll. Habt ihr eine Idee?
 
Hallo Gast,
das ist für Dich natürlich eine ganz neue Situation, da Du wohl eher aus der Stadt kommst ?
Ich kenne alles, Grossstädte, Kleinstädte, Dörfer, und auch noch kleinere, also so 200-Seelen-Orte. Letzteres ist krass, da Jeder Jeden kennt und auch alles weiss. Kein Wunder bei der engen Nähe..
Aber Dein Problem sind nicht die Nachbarn, glaube ich. Wohl ko.. dich all das so ringsum an, das gesamte Flair. Die Art und Weise, wie man in dem Ort mit sich umgeht und mit Anderen (sammeln für gewisse Dinge). Nachbarschaftsgespräche und Nachbarschaftspflege - all das kanntest Du früher nicht und bist so direkt damit konfrontiert, dass Du es nicht ertragen kannst.
Ich wohne nun nicht in einem Dorf, aber ich habe auch rests und links Nachbarn, mit denen ich mich einfach arrangieren muss. Denn Fakt ist, Nachbarschaftsstreit ist weitaus lebensunfähiger, als nettes Blablabla....
Dein Freund ist rücksichtsvoll und weiss, was es heisst, mit Nachbarn gut auszukommen. Ob Du es nun Tratsch nennst, oder anders - ist egal, es ist einfach nr Nachbarschaftspflege... Ist bei mir nicht anderes: da wird einfach mal nach mir gerufen, sobald man mich draussen hört... dann wird gequasselt.... Aber ich finde stets den Absprung und nette Worte, um dann wieder an mich zu denken! Das ist doch sehr einfach!!! Auch wenn mal von rechts nach links gerufen wird, nimm´s tolerant auf. Die Nachbarn sagen sich auch nicht: da ist nun Eine zu DEM gezogen, die ist ganz anders und mit DER woll´n wir nix zu tun haben...
Sei froh, dass man Dich akzeptiert, da wo Du nun wohnst und lerne einfach, mit der Situation umzugehen. Und falls Du draussen bist, dann ruf doch auch mal über´n Gartenzaun : Guten Morgen!!! Und erkläre, dass Du nun viel zu tun hast, und das alles noch erledigt haben willst, bevor es dunkel wird....
Du wirst dort nie allein und für Dich leben! Dafür ist so eine ländliche Gegend eben anders, als eine Stadt! Und viele mögen es auch, weil man nicht sooo allein ist. Alles hat Vor+Nachteile.
Meine Nachbarn gehen mir auch manchmal auf den Geist... Aber da muss ich eben sehen, wie ich aus der Situiation raus komme, ohne anderen weh zu tun. Und trotzdem mag ich alle, denn wir feiern immer schön, und können uns aufeinander verlassen, wenn man mal im Urlaub ist o.ä.
Nun wohnst Du mit deinem Freund dort, Du musst einfach an einem guten Miteinander mit den Nachbarn arbeiten... Bevor Du abgestempelt wirst und keiner Dich mag, denn dann wirst Du Dich weitaus schlechter fühlen.
Packst Du schon!!!! Viel Kraft dabei!
B.Bee
 
Ja, Freundlichkeit und Interesse an meiner Person
geht mir auch voll auf den Geist.
Deshalb verlasse ich meine Wohnung auch nicht mehr. 😉
 
Auf dem Dorf tickt die Uhr anders, das kenne ich zu genüge. Aber ich fand es auch sehr schön, die Nachbarschaft und mal einen Plausch zu halten. Versuche dich damit zu arrangieren, dass die Omis aus dem Fenster gucken ist normal und auch dass die Gardinen wackeln.
 
Naja, mich lassen die ja zum Glück weitestgehend in Ruhe. Ist auch gut so. Mir ist das ehrlich gesagt egal, ob die mich für arrogant halten. Ich will einfach nur in Ruhe leben können. Kein Bock auf Leute, die über unser Grundstück hinweg dem nächsten Nachbarn was wegen ner Verabredung zubrüllen. Können die dann nicht da rüber gehen und ihre Sachen vor Ort klären? Also, ich kapier sowas nicht. Für mich fühlt sich das an wie bei den Hottentotten.
Also, ich meine diejenigen, die da einen auf "Wir haben uns ja alle so lieb" machen, können das ja gerne tun, aber ich meine, wenn jemand das nicht will, sollte man das auch akzeptieren. Mein Ding ist das nun mal nicht. Wird es auch nie werden.
Ich trau mich allmählich schon gar nicht mehr in den Garten, weil ich mich da regelrecht beobachtet fühle. Find das schrecklich. Eigenes Haus und man hat trotzdem keine Ruhe.
Außerdem: Muß man immer das tun, was andere von einem erwarten???

Also, sowas hätte ich niemals erwartet als ich zu ihm gezogen bin..............
 
Ich empfinde das auch nicht als Nachbarschaftspflege. Ich empfinde das als lästig und aufdringlich, wenn da ewig einer am Zaun steht und glotzt. Man hat ja auch irgendwie noch eine Privatsphäre. Mich macht das langsam echt aggro.....
 
Liebe TE,

ich kann dich gut verstehen, ich bin auch kein Mensch, der sich mit allen anfreuenden kann und will. Ich wohne in einem kleinen Mietshaus wo auch so ziemlich alle Nachbarn die "Wir haben uns alle lieb"-Schiene fahren und im Sommer fast jeden Tag grillen, sich alle duzen, etc. Ich habe gern meine Ruhe. Gott sei dank stört das hier niemanden und ich gönne ihnen ihren Spaß.

Ich denke, auch du solltest das lockerer sehen. Klar, es nervt wenn Menschen so neugierig sind, aber sie leben schon lange da und kennen es nicht anders. Wenn Sie dich ausfragen wollen, sage ihnen höflich (!) aber verbindlich, dass das deine Privatangelegenheit ist, irgendwann kapieren sie es (wie bei mir). Auch wenn dir die Meinung deiner neuen Nachbarn egal ist, mach bitte nicht den Fehler und stelle dich als arrogante Zicke dar. Du musst sie nicht mögen und alle Aktivitäten mitmachen aber bleib immer höflich und freundlich, immerhin ist dein Freund auch Teil dieser Nachbarschaft und dein Verhalten könnte sich auf die Meinung der Nachbarn über ihn auswirken und das wäre nicht fair.

LG
Star
 
Also, sowas hätte ich niemals erwartet als ich zu ihm gezogen bin..............

Ja ja, am Land ist es ja sooo idyllisch und ruhig... abgeschnitten von der Zivilisation, allein mit Tier und Natur...

Leider ist dies oftmals ein tragischer Trugschluss.
Landmenschen sind nunmal anders. Vor allem diese Dörfer. Furchtbar...
Ich bin selbst am Land aufgewachsen, zum Glück aber abseits eines Dorfes... dennoch habe ich dieses Dorfleben kennen lernen dürfen, als ich zu meinem Exfreund gezogen war und selbst für mich war es mehr oder weniger ein Schock. Vor allem weil es dort einfach gang und gebe ist so zu leben.

Im Endeffekt hast du zwei Möglichkeiten.
Entweder gute Miene zum bösen Spiel oder du kapselst dich ab und setzt Kopfhörer auf.
Sprich, du ignorierst sie einfach - es ist verdammt schwer und du wirst die ein oder andere üble Nachrede haben, wenn du allerdings generell immer höflich bleibst, dann legt sich das schnell wieder.
Ändern kannst du daran nichts. So sind sie, so waren sie, so bleiben sie... diese Menschen sind so aufgewachsen, das ist in ihnen verankert, ein Dorf - eine Familie.

Ich kann dir da leider nichts erfreulicheres sagen.
Ich hatte mich 3 Jahre lang damit arrangiert und dennoch hat es mich immer wieder unzählige von Nerven gekostet.

Habt ihr nicht die Möglichkeit euren Garten irgendwie blickdicht zu gestalten? Oder wenigstens einen kleinen Teil davon so, dass du in Ruhe raus gehen kannst, ohne dass dich jemand sehen kann? Ein hoher Zaun, eine hohe Hecke oder ein Pavillon?
 
Also, ich bin zwar in einer Stadt aufgewachsen- allerdings in einem Stadtteil, der etwas ruhiger ist. Von dort kannte ich das auch mit dem Getratsche. Die standen schon morgens um 6-7 Uhr draußen und waren sich über die neusten "Ereignisse" am austauschen. Oder saßen ständig vor dem Haus zusammen, so das man sich da auch kaum mehr rausgetraut hat. Fand ich auch voll schlimm, weil man sich da auch regelrecht beobachtet fühlte. Allerdings hab ich halt gedacht, das wäre eine Ausnahmeerscheinung und hab da auch gar nicht drüber nachgedacht, dass mir sowas hier auch begegnen könnte. Hatte sowas ja zum Glück nach früher nie wieder erlebt.

Also wäre ich alleine hier würde ich den Leuten freundlich einen Guten Tag wünschen und das wärs dann. Problematisch ist halt eben, dass mein Freund da völlig anders tickt und hier eben schon seit 20 Jahren lebt und jeden kennt. Er hätte das wahrscheinlich gern, dass ich mit tratsche, mit den Leuten zusammensitze, grille usw. Aber ich hab da ehrlich ÜBERHAUPT KEINEN Bock zu, weil die mich einfach NULL interessieren, und die, die da neulich über den Garten hinweg gerufen hat, die kann ich nicht ab, weil das wirklich so ein Waschweib ist und ich die wirklich als total aufdringlich empfinde. Versuche der schon aus dem Weg zu gehen. Im Garten war ich beispielsweise gestern gar nicht, obwohl schönes Wetter war. Trau mich da echt nicht mehr raus, weil mir das too much ist mit der Glotzerei.

Was meinen Freund betrifft, so will ich ihm nicht den Mund verbieten, aber er sollte halt auch akzeptieren, dass ich nicht so bin wie er und die Nachbarn hier, und das ich einfach keinen persönlichen Kontakt möchte und auch nicht mit denen grillen oder weiß ich was möchte. Kann er ja machen, aber ich eben nicht. Aber ja, da hat er dann wahrscheinlich wieder Angst, weil die Leute dann reden, dass ich mich da ausklinke. Klar die würden wahrscheinlich sagen, dass ich nichts mit denen zu tun haben will. Aber kann er dann nicht sagen, dass ich eben keinen persönlichen Kontakt will? Ist das so schlimm? Ich meine, wir reden ja hier nicht von Familie, sondern nur von Nachbarn. Kann doch keiner verlangen, dass man den Kontakt pflegt und sich mag nur weil man zufällig beieinander wohnt. Ich suche mir halt meine Leute ganz gerne selber aus mit denen ich zusammen sein will. Kann man das nicht verstehen?

Also, nicht alle, die hier wohnen, wohnen schon immer hier. Hier sind auch einige, die sind vor 10 Jahren oder so aus der Stadt zugezogen. Die haben sich aber wohl dem Landleben gefügt und machen dieses Dorfleben halt mit. Und diese eine, die ich nicht mag, die sind vor etwa einem Jahr hergezogen. Vorher stand rechts von uns noch kein Haus. Allerdings kennt man diese Familie halt hier, weil die Eltern ihres Mannes schon ewig hier wohnen. Die sind allerdings auch nicht besser: Die Mutter unterhält hier mit ihrem Organ auch das halbe Dorf. Tzzzz...manche Leute leben hier, als wären sie allein auf der Welt.

Thema Abgrenzung: Ich möchte am liebsten auf beiden Seiten einen 1,80 m Zaun haben, und die Terasse überdacht. Letzteres würde ein wenig vor Blicken von oben schützen (wohnen am Hang, aber "über" uns sind auch noch Häuser). Mit dem Zaun ist so eine Sache: Ich glaube mein Freund hat damit ein Problem. Ich hatte das schon angesprochen, er spricht aber immer nur davon einen blickdichten Zaun (derzeit haben wir Maschendraht) von einem Meter dahin zu machen, was nicht wirklich was bringt. Keine Ahnung, vielleicht hat er Angst den Leuten mit so einem Zaun vor den Kopf zu stoßen?! Oder er will es einfach nicht?! Letztlich hat halt er das Sagen, weil es SEIN Haus ist. Was halt auch ne blöde Situation für mich ist. Also, für mich ist das so defintiv kein Zustand. Halte ich auf die Dauer jedenfalls nicht aus, dass ich auf dem Präsentierteller bin. Wie gesagt: Mir ist die Lust auf den Garten inzwischen vergangen...........
 
Das, was Du beschreibst, ist einer der beiden Gründe, warum ich nicht auf dem Dorf lebe (obwohl ich das ruhigere, naturnähere Wohnen an sich für besser und v.a. "seelisch gesünder" halte). Der andere ist die miserable Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr.

Aber ich kann einigen Vorpostern nur Recht geben. So ist das auf dem Dorf. Ich komme selber aus einem und weiß es aus eigener Erfahrung. Da wird immer geguckt, was der Nachbar so macht und tut. Wirklich abgrenzen ist schwierig, weil es von der "Gemeinschaft" schnell übel genommen wird, nach dem Motto "Der/die hält sich wohl für was Besseres".

Natürlich hat das Ganze auch ein paar Vorteile. Nachbarschaftshilfe wird im Dorf meistens schnell und unkompliziert praktiziert. Der Nachbar mit dem Bagger hilft beim Ausschachten des Gartenteichs, der mit dem Autoservice wechselt auch mal nach Feierabend noch ein Ersatzeil ect. Dafür "muss" man dann eben auch die "Tratschtanten" ertragen. Ich finde es okay, wenn Du dich ein bisschen abgrenzt, allerdings fühlt es sich auch nicht gut an, wenn man völlig außen vor ist. Deswegen würde ich an deiner Stelle auch nicht zu unfreundlich/ablehnend auftreten. Gerade dort, wo man wohnt, ist es meiner Erfahrung nach extrem unschön, wenn man mit seinem Umfeld in versteckter oder offener Konfrontation steht. Das sorgt für einen permanenten, ungesunden Stresspegel. Vielleicht hilft es wirklich, wenn ihr euer Grundstück ein bisschen blickdichter (Hecke/Pergola ect.) macht, so dass niemand einfach so in eure Privatsphäre reinschauen/reinlatschen kann.

Falls Nachbarn die Frechheit besitzen, einfach so auf euer Grundstück oder gar ins Haus zu kommen ohne zu klingeln, hilft nur Abschließen. Auch das kenne ich aus eigener Erfahrung. Zu Zeiten meiner Oma war es z.B. völlig normal, dass die Nachbarin plötzlich in der Küche stand. Zumindest da hat meine - ansonsten sehr konfliktscheue😉 - Mutter irgendwann ein Schloss (im wahrsten Sinne) vorgeschoben.

Mein Fazit zu dem Thema: Ich würde gern wieder aufs Land ziehen - mit Nachbarn, die selber Zuzügler sind und daher ohne die "dörfliche Neugier" auskommen und einer regelmäßigen Bus/Bahnverbindung in die nächste Stadt. Beides wohl eher illusorisch, weswegen ich wohl Städterin bleiben werde.
 

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