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Nachbarskind

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Pianofan

Gast
Hallo, ich habe ein etwas heikles Problem. Ich weiß auch nicht, ob die Rubrik richtig ist, aber ich denke schon, weil ich mir Sorgen über mögliche Gewalt mache. Vor drei Wochen haben wir neue Nachbarn bekommen. Die Familie lebt seitdem vollkommen unsichtbar; nur die kleine Tochter (ca. 5 Jahre) habe ich zweimal kurz draußen gesehen, sie wurde aber immer sofort reingerufen. Ich habe sie vorher gegrüßt und gefragt, ob sie schon Spielkameraden gefunden hat, aber sie hat nur durch mich hindurchgeschaut.
Die Rolos sind bis auf das der Küche alle immer unten. Auch im Garten, der an meinen grenzt, ist das Kind nie.
Jetzt das eigentlich Beunruhigende: Ich höre das Kind immer wieder kurz wimmern oder weinen. Mindestens jeden zweiten Tag. Tags und nachts. Meine Frage: Ist das normaler "Umzugsschmerz"? Ist das alarmierend?
Ich habe bereits geklingelt (am Anfang), um mich vorzustellen, aber es wurde nicht geöffnet. Ein Namensschild ist weder an der Tür, noch am Briefkasten.
Mache ich mich eventuell mitschuldig, wenn ich nichts unternehme? Oder bin ich überbesorgt?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
 
Hallo!

Da die Familie offensichtlich alles tut, um zu verbergen, was im Inneren des Hauses passiert, wird da drin wohl irgendwas im Gange sein.
Einerseits könnte es natürlich häusliche Gewalt sein, andererseits auch religiöse Rituale o.ä. (vllt sind sie Anhänger einer Sekte), von denen die Menschen außerhalb nichts mitbekommen sollen.
Es gibt da sehr viele Möglichkeiten, ich glaube das beste wäre, zum Wohl der Kinder, die Polizei zu alarmieren und denen deine Beobachtungen zu schildern. Die werden dann überprüfen, ob dort alles in Ordnung ist.
 
Polizei oder Jugendamt, obwohl Letztere sich vorher ankündigen müssen, was dann, in meinen Augen, den Sinn verfehlt.

Auf der anderen Seite...

Wir hatten das hier auch mit unseren Nachbarn, die allerdings schon vor uns hier wohnten... immer wieder drang durch die offene Terrassentür von deren Sohn (damals ca. 4/5 Jahre alt): "Aua Papa, lass das!" oder "Das tut weh, Papa" oder "Warum muss ich schon ins Bett, ich habe doch noch nichts gegessen" usw. Eigentlich deutlich, aber wir haben nichts gesagt, zu niemandem, denn wir hatten Hund und Katze und Angst davor, dass der Nachbar diese dann vergiftet oder überfährt (zugetraut hätte ich es ihm).

Ich habe damals schon mit mir gehadert, aber wir waren die einzigen Nachbarn, die es hätten hören können und hätten wir z.B. das Jugendamt informiert... was hätten die nach Ankündigung vorgefunden? Eine nette, reiche Familie, womöglich noch mit viel Einfluss, von denen jeder andere Nachbar, die nicht, wie wir, in unmittelbarer Nähe gewohnt haben, sagen würden, dass sie sie nur superfreundlich mit ihren Kindern haben sprechen gehört.

Heute bin ich ganz froh, dass wir nichts gesagt haben... es ging ca. 1-2 Jahre so mit dem Sohn und dann nichts mehr. Heute spielen sie nach wie vor die superheile-superliebe-supertolle Familie, aber das ist deren Problem, nicht meins.

Überlege dir gut, ob du von diesen Nachbarn etwas zu befürchten hast, wenn du etwas unternimmst. Es sagt sich so leicht, ach geh zur Polizei, wenn man nicht selbst betroffen ist.

LG
 
Ich würde, wenn sie bei mehrmaligem Klingeln nicht öffnen, durchaus zur Polizei gehen und einen anonymen Hinweis geben. Selbst wenn die Nachbarn auf mich kommen würden. So wie Kurti das gemacht hat halte ich es für falsch. Wenn man mehrmals in kürzerer Zeit so etwas hört, dann sollte man durchaus was tun. Wäre es jetzt nicht in Ordnung, so wie er/sie es sagt, dann würde ich das um ehrlich zu sein sehr verurteilen, wobei nur er/sie genau sagen kann, wie es auf ihn/sie gewirkt hat. Kann auch sein, dass es heir dramatischer klingt als es war. Angenommen da wäre was gewesen. Lieber ein Kind eventuell leiden lassen, als Katze und Hund einzusperren? Ich habe auch eine Katze und ich weiß auch, dass sie raus wollen würde, aber lieber so als anders. Ich könnte das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
Also bitte wage den Schritt zur Polizei, schildere, was dir da so seltsam vorkommt, dass du ihnen nichts anhängen möchtest, aber dir dennoch um das Kind Sorgen machst. Die Polizisten werden genauso wie du froh darüber sein, wenn doch nichts ist, aber was wäre, wenn es dem Kind dort nicht gut gehen würde und man es einfach ignoriert?
Schön, dass du so aufmerksam bist. 🙂
 
Ich möchte noch etwas dazu schreiben...

Ich habe als junger Mensch in einer WG gewohnt und im Haus im Erdgeschoss war auch ein Kind, dem es offensichtlich nicht gut ging. Das ist allerdings auch 25 Jahre her, vielleicht geht man heute anders damit um.

Wir haben uns damals an die Polizei gewandt und die sagte uns, dass sie nicht zuständig sei, das wäre das Jugendamt. Dann haben wir das Jugendamt informiert, aber die kamen erst nach vorheriger Anmeldung und da sah es dann so aus, als sei alles in Ordnung.

Im Endeffekt haben wir damals nichts erreicht.

Manchmal kann man eben nichts ändern.

Ich sage es noch Mal, weil es sich so schnell urteilen lässt, man kann immer "gut gemeinte" Ratschläge geben, wenn man selbst nicht drin steckt.

In meinem Fall mit meinen Nachbarn ging es nicht anders... der Nachbar hat übrigens versucht, den Hund einer Freundin zu überfahren und ewig kann ich eine Katze, die Freigang gewohnt ist, nicht einsperren.

Folge deinem Gefühl, aber wäge auch die Risiken gegeneinander ab.

LG
 
Tut mir leid, aber da kann ich nur den Kopf schütteln. Bei mir hat bis auf meinen Vater jeder weg gesehen. Das Jugendamt, die Polizei. Nachbarn, die Familie. 7 Jahre lang.

Sicher will die Polizei einem immer zum JA abschieben, aber wenn man es dringend genug auslegt, dann schauen sie gleich vorbei. Und das geht auch anonym.
 
Danke. Ich habe auch eigentlich keine Berührungsängste der Polizei gegenüber; habe sie sogar schon mal gerufen, als Jugendliche sich an einem Auto zu schaffen gemacht haben, das ihnen offensichtlich nicht gehörte.
Ich werde dort anrufen und es von meinem Gefühl abhängig machen, ob anonym oder nicht. Eigentlich lieber nicht anonym, denn ich möchte zu dem stehen, was ich tu.
Danke für den Zuspruch.
 
Hallo Pianofan,
erstmal find ich es ganz toll, dass du dir Gedanken machst! So oft hört man von Kindern, für die dann jede Hilfe zu spät kam, besonders in Großstädten.
Ich würde mir da auch große Sorgen machen, so wie du das Umfeld beschreibst und das Verhalten des Kindes, spricht viel dafür, dass da was nicht in Ordnung ist. Und wenn du noch dazu das Kind weinen hörst...
Merkwürdig ist auch, dass kein Namensschild vorhanden ist, wie bekommen sie ihre Post?
Sind es ausländische Menschen?

Ich würde wahrscheinlich auch andere Nachbarn befragen, ob denen was auffiel. Ist das bei dir möglich?
Dann würde ich vielleicht anonym bei der Polizei anrufen und da die Situation erstmal beschreiben...

Auf jeden Fall würde ich etwas tun, ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn dann das Kind evtl. stirbt und ich hätte es vielleicht verhindern können... Oder du versuchst noch einmal vorher Kontakt aufzunehmen...

Alles Gute!

Mondsonne
 
Hallo, ich habe ein etwas heikles Problem. Ich weiß auch nicht, ob die Rubrik richtig ist, aber ich denke schon, weil ich mir Sorgen über mögliche Gewalt mache. Vor drei Wochen haben wir neue Nachbarn bekommen. Die Familie lebt seitdem vollkommen unsichtbar; nur die kleine Tochter (ca. 5 Jahre) habe ich zweimal kurz draußen gesehen, sie wurde aber immer sofort reingerufen. Ich habe sie vorher gegrüßt und gefragt, ob sie schon Spielkameraden gefunden hat, aber sie hat nur durch mich hindurchgeschaut.
Die Rolos sind bis auf das der Küche alle immer unten. Auch im Garten, der an meinen grenzt, ist das Kind nie.
Jetzt das eigentlich Beunruhigende: Ich höre das Kind immer wieder kurz wimmern oder weinen. Mindestens jeden zweiten Tag. Tags und nachts. Meine Frage: Ist das normaler "Umzugsschmerz"? Ist das alarmierend?
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Ich wundere mich immer wie jemand nach 3 wochen! meint, neue Nachbarn beurteilen zu können. Vor allem weil man sie (ausser der tochter) noch nie gesehen hat.
 
Als Beurteilung würde ich es nicht bezeichnen, sondern eher als Beobachtung.

Bei einem wimmernden Kind, wäre ich auch beunruhigt.

Besser Augen auf, als zu denken, was geht es mich an?
 

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