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Nächtliche Depressionsanfälle - ist das normal ?

Adrena Lin

Neues Mitglied
Hallo liebe Leute,
ich habe zur Zeit eine schlechte "Angewohnheit", wenn man das so nennen kann. Ich kann kaum noch einschlafen, weil ich so circa ab 0 Uhr depressiv werde. (Wenn ich früher ins Bett gehe wache ich dann nach Mitternacht meistens wieder auf und schlafe nicht ein)
Bei diesen Anfällen liege ich im Bett und heule mich aus, bei dem Gedanken daran, dass ich alleine sterben könnte oder nichts im Leben erreiche.
Wirklich, RIESENangst.
Meistens höre ich dann eine halbe Stunde Musik um runter zu kommen, was im Endeffekt immer seinen Zweck erfüllt. Allerdings leide ich dann am nächsten Tag an Schlafentzug, was sich nicht als praktisch erweist, da ich Schülerin bin und wir jede Woche an die 3 Tests schreiben.
:schlafen:

Hat jemand von euch einen Tipp für mich, wie ich das loswerde bzw. was ich dagegen tun kann ?:confused:
Danke im Vorraus :eek:
 
G

Gast

Gast
Was für Gründe gibt es denn, dass du depressiv wirst? Man wird ja normalerweise nicht grundlos depressiv.
Bist du am Morgen, bzw generell am Tag, auch depressiv oder ist es nur nachts?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Adrena Lin,
gibt oder gab es denn Nächte, in denen das anders
war? Wenn ja, was hast du da anders gemacht, das
du absichtlich wiederholen kannst?

Häufig stecken in den "guten Zeiten" die Lösungen
für Probleme und es macht Sinn, sich mehr Gedanken
darüber zu machen, was noch anders war, als ein
Problem nicht vorhanden war als über das Problem
selbst.

Die Idee mit der Musik ist schon mal gut - vielleicht
solltest du das bewusster einsetzen, also schon vor-
her anmachen?

Und zu deiner Riesenangst selbst: Das könntest du
ja auch als philosophische Gedanken bezeichnen
statt als Angst - solche existenziellen Dinge beschäf-
tigen kluge Menschen seit Jahrtausenden, da bist du
nicht alleine. Du weniger schlauen betäuben diese
Dinge einfach mit Alkohol oder was weiß ich. Du
stellst dir diese Fragen und brauchst vor ihnen oder
den möglichen Antworten keine Angst zu haben!
Im Gegenteil: ich würde dir gerne Mut machen, dich
aktiv mit der Frage nach dem Umgang mit dem ei-
genen Sterben oder dem zu befassen, was dein Leben
sinnvoll und lebenswert macht! Mir hat dazu zum
Beispiel der römische Philosoph Seneca gute Ideen
mitgegeben - seine Schrift "Vom guten Leben" gibt
es als Reclam-Heft für ein paar Euro. Oder "Der Pro-
phet" von Khalil Gibran ist auch ein Buch, das ich
vor vielen Jahren mit großem Gewinn gelesen habe.
Hast du deine Gedanken schon einmal aufgeschrieben?
Oft klärt sich da auch einiges und das Gehirn wird
entlastet, wenn die Gedanken mal auf Papier fest-
gehalten werden (oder in einer Datei).

Gruß, Werner
 

Adrena Lin

Neues Mitglied
Hallo Werner,
danke für deine Hilfe.
Ich habe jetzt ein Tagebuch angefangen, entwerfe Geschichten (seit längerer Zeit jetzt) und schreibe bei den Depressionsanfällen meine Gedanken auf. Ich habe schon eine erstaunliche Sammlung angefertigt, sie beinhaltet mehrere Werke.
Es sind nincht nur diese existenziellen Ängste sondern auch generell Probleme mit meinen Freunden, meine Zweifel an meiner Sexualität, unglückliche Verliebtheit...
Meine Depression reicht zum Glück noch nicht bis zum selbstverletzenden Verhalten, allerdings fehlt mir einfach nur noch die Kraft zum Beispiel zur Schule zu gehen und den Jungs in meiner Klasse (die hassen mich sehr) die Stirn zu bieten und ihre Beleidigungen/Verletzungen zu ignorieren.
Die Anfälle sind immer nur nachts, aber auch nicht immer. Wenn ich z.B. nicht alleine bin nachts (auf Klassenfahrten, Trainingslagern, etc.) passiert es nicht.
Vielleicht habe ich einfach nur Angst wenn ich alleine bin ?

Gruß, Adrena Lin
 

Kannja

Aktives Mitglied
Hallo Werner,
danke für deine Hilfe.
Ich habe jetzt ein Tagebuch angefangen, entwerfe Geschichten (seit längerer Zeit jetzt) und schreibe bei den Depressionsanfällen meine Gedanken auf. Ich habe schon eine erstaunliche Sammlung angefertigt, sie beinhaltet mehrere Werke.
Es sind nincht nur diese existenziellen Ängste sondern auch generell Probleme mit meinen Freunden, meine Zweifel an meiner Sexualität, unglückliche Verliebtheit...
Meine Depression reicht zum Glück noch nicht bis zum selbstverletzenden Verhalten, allerdings fehlt mir einfach nur noch die Kraft zum Beispiel zur Schule zu gehen und den Jungs in meiner Klasse (die hassen mich sehr) die Stirn zu bieten und ihre Beleidigungen/Verletzungen zu ignorieren.
Die Anfälle sind immer nur nachts, aber auch nicht immer. Wenn ich z.B. nicht alleine bin nachts (auf Klassenfahrten, Trainingslagern, etc.) passiert es nicht.
Vielleicht habe ich einfach nur Angst wenn ich alleine bin ?

Gruß, Adrena Lin
Ich denke wenn Du alleine nachts im Bett liegst, kommst Du ganz einfach zur Ruhe... So haben Deine Sorgen und schlechten Gefühle auf einmal Raum ans "Tageslicht" zu treten und brechen aus Dir heraus. Wenn Du andere um Dich herum hast, bist Du abgelenkt - so einfach. Zudem kann es ja auch sein, dass grade die Einsamkeit Dir zusetzt, oder?

Leider habe ich selbst ähnliche Probleme und kann kaum noch schlafen... Was mir hilft wieder einzunicken ist z.B. Domian - den kannst Du Dir massenweise und gratis als Podcast herunterladen oder Dir seine Sendungen auf Youtube angucken. Außerdem ein großes Phänomen bei Youtube und teils mit sehr beruhigender Wirkung: ASMR. Wenn Du das als Suchbegriff eingibst, bekommst Du ohne Ende Treffer. Meist sind es Leute die einfach im Flüsterton so tun als wenn sie mit Dir sprechen. Du findest unter ASR auch diverse Videos die speziell zum Einschlafen gedacht sind. Wenn Du beides nicht magst, kannst Du auch Hörbücher/Hörspiele hören. Ablenkung ist alles!

Sollten Dir diese Tipps nicht helfen, musst Du allerdings zu einem Arzt gehen, bzw. besser noch zu einem Psychotherapeuten - aufgrund Deiner eigentlichen Probleme die hinter den Schlafstörungen stehen.
 

Rhenus

Urgestein
Hallo,

um es mal verkürzt darzustellen, bist du einsam und wahrscheinlich nimmst du dich selbst nicht gerne an.
Ich würde das nicht unbedingt Depression nennen.

Zudem bist du in einem Alter, wo man sich nach Partnerschaft sehnt.
Aber warum fühlst du dich nicht in der Familie geborgen?

Was tust du den Tag über, dass du nicht ausgeglichen und müde bist?
Damit meine ich, wenn du etwas geleistet hast, stellt sich eine Zufriedenheit ein.
Betätigst du dich körperlich, Hobbys, Sport?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Die Anfälle sind immer nur nachts, aber auch nicht immer. Wenn ich z.B. nicht alleine bin nachts (auf Klassenfahrten, Trainingslagern, etc.) passiert es nicht.
Hallo Adrena Lin,
das ist interessant, weil es in Richtung der gesuchten
"Ausnahmen" geht. Die Frage stellt sich nun aus meiner
Sicht, was du (!) bei solchen Gelegenheiten anders
machst, wie du anders denkst oder fühlst, um diesen
Unterschied hervor zu rufen. Also was du aktiv beiträgst,
damit du normal schläfst?
Z.Bsp. mal ganz schlicht argumentiert: Egal, wo du schläfst,
du bist nie "allein auf der Welt"! Wenn du den Raum um
dich nur groß genug wahrnimmst, ist immer jemand da -
und auch auf einer Klassenfahrt sind die anderen ja nicht
(vermute ich mal) direkt neben dir und halten Händchen :)
sondern du interpretierst es so, dass sie "bei dir" sind.
Das könntest du prinzipiell immer machen - etwa den
Gedanken pflegen, dass da eine Polizeistation ist mit je-
mand, der "auf dich aufpasst" oder ein Bereitschaftsarzt
in der nächsten Klinik; ein Feuerwehrmann usw. - es sind
immer Menschen mit dir auf der Welt (von den Tieren mal
ganz abgesehen!). Und dann ist dein Darm voller Lebewe-
sen, die dir bei der Verdauung helfen ...
Würde es einen Unterschied machen, ein Haustier im
Zimmer zu haben? Ein Aquarium? Ein Stofftier (klingt blöd,
hilft aber manchen Leuten tatsächlich)?

Und noch ein Frage zum Schluss: Gibt es denn auch "gute
Nächte", wenn du zu Hause bist?

Gruß, Werner

P.S. Ich finde es klasse, dass du das Schreiben begonnen
hast! Wenn du mutig bist, kannst du es bei Amazon als
E-Book veröffentlichen und dein Taschengeld aufbessern ;)
 

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