Schönen guten Abend!
Ich dachte mir, ich nutze vielleicht mal die Anonymität des Internets, um zu beschreiben, welches Problem ich an mir festgestellt habe und wie ich mich auch anderen Menschen gegenüber verhalte, ohne, dass man mich wohl direkt persönlich angreifen kann.
Mir war das nämlich nie so bewusst, aber nachdem ich mich auch ausgiebig in einem anderen von mir erstellten Thread mit einer Person befasst habe, entwickelt sich in mir immer mehr der Gedanke, dass ich vielleicht ausgeprägt an Narzissmus leiden könnte.
Normalerweise würde ich das auch nicht so kundtun, aber ich leide schon durchaus darunter.
Das ist mir nun anhand diverser Aspekte und Situationen aufgefallen. Ich hatte zum Beispiel nie ein Problem damit, Beziehungen zu beenden und es zu verarbeiten, wenn ich jemanden verlassen habe. Mir war das immer recht gleichgültig und in zwei meiner Beziehungen kam es auch zu Ausschreitungen meinerseits, bei welchen ich ohne Wissen meines Partners mit anderen Männern geflirtet oder mich auch mit ihnen getroffen habe. Das war nie ein Betrug meinerseits, der sich über eine lange Periode erstreckt hat, da ich mich kurzzeitig darauf auch immer von diesen Personen getrennt habe, aber dass z.B. mein letzter Partner zutiefst verletzt war, weil ich Nacktbilder im Internet veröffentlicht habe, ohne, dass er davon wusste, hat mich reichlich wenig gestört. Ich war und bin da auch der Ansicht, dass das wohl meine Sache ist, was ich mit meinem Körper tue und ob ich ihn vielleicht auch als Kapital nutze.
Zwar habe ich kein Problem damit, selbst solche Beziehungen zu beenden, dafür komme ich aber nicht damit zurecht, wenn ich Interesse an einer Person habe, sie aber kein Interesse an mir zeigt. Ebenso wenig würde ich damit zurechtkommen, verlassen zu werden, wobei dieser Fall noch nicht eingetreten ist. Ich bin es einfach nicht gewohnt, abgewiesen zu werden.
Zudem wurde ich auch schon mehrfach von Männern belästigt, angefasst und angegangen und ich nutze diese scheinbar traumatischen Erfahrungen gerne dazu, um bei Männern, welche mich interessieren, das Gefühl zu erzeugen, mich beschützen zu müssen, damit mir etwas in dieser Art nicht mehr zustoßen könnte. Das ist meine Art, Mitleid bei ihnen zu erzeugen, indem ich beschreibe, wie sehr mich das belasten würde, während es mich in der Realität recht kalt lässt, was in der Hinsicht inzwischen alles schon vorgefallen ist.
Zudem belastet es mich auch nicht besonders, wenn jemand aus meinem engeren Umfeld verstirbt. Ich trauere nicht und es interessiert mich auch nicht besonders, weil mir das eh alles ziemlich egal ist und jeder Mensch und jedes Tier nun mal irgendwann sterben wird. Das habe ich mir auch so angewöhnt, weil ich in meinem Leben ständig mit dem Tod konfrontiert werde und ich mir familiär bedingt schon unzählige Male mit anschauen musste, wie mir wichtige Tiere genommen, ausgesetzt oder umgebracht worden sind.
Ich versuche scheinbar absichtlich, ständig in Konflikte mit anderen Menschen zu geraten. Ich diskutiere sehr viel, akzeptiere die Meinung anderer nicht und versuche stets meine Ansichten durchzusetzen. Bestimmt 90% der Personen meines Umfeldes verachte ich zutiefst, weil ich mit ihren scheinbar naiven Ansichten und Lebenseinstellungen, banalen Verhaltensweisen und primitiven Denkweisen nichts anfangen kann.
Und gerade DAS belastet mich sehr, weil ich z.B. an der Hochschule, an welcher ich studiere, mit Studenten nur auf absolut oberflächlicher Art und Weise agieren und kommunizieren kann, weil ich ihre Ansichten und auch alle Gespräche als zutiefst primitiv und dämlich erachte; wirklich, mir kommen die Leute alle richtig blöd vor. Wenn ich ganz ehrlich bin, fühle ich mich so, als würde ich mich von nahezu all den Leuten, mit denen ich zu tun habe, stark abheben. Ja, ich komme mir als etwas Besonderes vor. Und ja, ich nehme diese Leute als nichts Besonderes wahr.
Ich würde mich als überdurchschnittlich intelligent, charmant und raffiniert bezeichnen. Ich denke auch durchaus, dass ich Menschen täuschen, und mich skrupellos und manipulativ verhalten kann und das auch tue. Ich habe kein Problem damit, Anschluss zu finden und mich in eine Runde zu integrieren, ich würde sagen, dass mich viele Leute auch als durchaus gesellig bezeichnen würden, aber mich erfreuen soziale Beziehunge nicht. Ich schreibe den Gefühlen anderer nicht besonders viel Bedeutung zu. Ich unterstütze Leute zwar bei ihren Problemen, aber abseits meines familiären Umfeldes ist es mir eigentlich recht egal, welche Probleme irgendwelche Leute haben und wie es ihnen damit geht. Ganz im Gegenteil, wenn ich davon erfahre, dass andere Menschen, mit denen ich nichts zu tun habe, schlimme Dinge erleiden müssen, dann fühle ich mich richtig gut.
Und wenn ich nun betrachte, wie ich mich selbst fühle und beschreibe, so würde ich eben tatsächlich sagen, dass ich es mit einem reinen Narzissten zu tun habe, der andere Menschen nur als Mittel zum Zweck ansieht.
Nun, aber genau so frage ich mich, ob ich vielleicht auch hochgradig depressiv bin. Ich war in meinem Leben schon bei diversen Psychotherapeuten und Psychoanalytikern, die mir auch nach wochenlangen Sitzungen beschrieben haben, ich hätte ja kein Problem, die mich gefragt haben, was ich bei ihnen denn überhaupt wollen würde und die mir gesagt haben, dass das eben normal sei, dass ich ständig von Männern belästigt werde, weil ich, ich zitiere "ja eine sehr attraktive junge Frau sei". Ich bin erst 20 Jahre alt und habe in meinem Leben schon so viele traumatische Dinge erfahren, wie andere in ihrem ganzen Leben nicht. Ich wurde als Kind missbraucht, ich werde ständig sexuell belästigt, meine Eltern haben sich getrennt, als ich noch ein Kind war. Mein Vater scheint ein hochgradiger Psychopath zu sein, der keine Form von Schuldgefühlen empfinden kann, der uns, seine eigenen Kinder, als Nichtsnutze bezeichnet und seine Zuneigung uns gegenüber ausschließlich durch materielle Geschenke vermitteln konnte. Mein Bruder ist psychisch gestört, hochbegabt und kommt nur durch den Konsum von Drogen in seinem Leben zurecht. Er führt ständig Selbstgespräche, in denen er sagt, dass er alle Menschen hassen würde. Er ist kaum älter als ich und ich muss mir tagtäglich mit anschauen, wie er sein Leben zerstört und er psychisch immer weiter abbaut. Bis zum Tod meines Opas habe ich schrecklich unter ihm gelitten, weil er mich kontrolliert hat und, als ich ein Kind war, immer damit gedroht hat, die Polizei zu rufen, wenn mein Vater uns besuchen wollte. Als ich 16 Jahre alt geworden bin, ist meine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt. In Folge dessen hat sie eine Querschnittslähmung erlitten und seitdem kümmere ich mich um sie. In unabsehbarer Zeit wird sie natürlich auch an der Erkrankung zu Grunde gehen. Zudem hat sie ein übles Kaufsucht- und Ordnungsproblem. Ich kämpfe ständig damit, dass sie uns und sich nicht in den Ruin kauft. Sie hat keinerlei Ordnungssystem und ich war das letzte halbe Jahr damit beschäftigt, das gesamte Haus aufzuräumen; wenn ich nicht aufpasse, entsteht bei ihre eine Unordnung, die einem leichten Messisyndrom gleicht. Ich musste SO OFT zur Mülldeponie fahren, dass ich dort gefragt worden bin, wo dieses ganze Zeug überhaupt herkommen würde, welches ich dort ständig hingeschafft habe.
Bei meinem Vater und meinem Bruder gibt es sowieso keine Ordnung. Mein Vater hat zwei Häuser, die er bis auf's Äußerste hat verwahrlosen lassen. Das Zimmer meines Bruders gleicht einer Müllhalde, weil er nicht dazu in der Lage ist, irgendetwas aufzuräumen. Dabei handelt es sich bei ihnen nicht um ein Messisyndrom nach "Ich brauche das alles noch.", es handelt sich bei ihnen um ebenfalls ausgeprägte Depression in Verbindung mit ihrer enormen Intelligenz im Sinne von "Welchen Sinn sollte das haben, etwas aufzuräumen, wenn es nach einer Woche dann schon wieder so aussieht?".
Ich habe nur mit Mühe und Not und durch ausgefeilten Betrug mein Abitur überstanden, weil ich keine Zeit und auch gar nicht die Kraft hatte, mich überhaupt noch mit der Schule zu beschäftigen. Trotzdem habe ich einen Notendurchschnitt von 1,8 erlangt, was mir bei Bewerbungsgesprächen immer wieder zum Verhängnis geworden ist, weil ich in keinem einzigen Schulfach auch nur irgendeine Schwäche aufzuweisen hatte. In der Grundschule wurde mir als Kind unterstellt, ich hätte Hausaufgaben nicht alleine, sondern mit der Hilfe meiner Eltern gelöst, weil ich mich überdurchschnittlich gut ausdrücken könnte. Auch auf dem Gymnasium wurde mir von Lehrern unterstellt, ich hätte meine Texte ja irgendwo abgeschrieben.
Dadurch, dass ich die Möglichkeiten, die ich hatte, auch immer zu meinem Vorteil ausgenutzt habe, habe ich durchgehend mit dem Gefühl zu kämpfen, Aufgaben nicht durch meine Fähigkeiten, sondern nur durch Betrug gelöst zu haben. Es kommt sehr oft vor, dass ich mich und meine Fähigkeiten herabsetze.
Dadurch bin ich nicht mehr in der Lage, normale Beziehungen zu führen, weil mir alle Probleme, von denen mir berichtet werden, als "minderwertig" erscheinen, da ich so viel Schlimmeres erlebt habe. Ich fühle mich angegriffen davon, wenn Leute meinen zu wissen, wie es wäre, missbraucht worden zu sein oder wie man sich fühlen müsste, wenn man psychisch misshandelt worden ist. Die einzigen Menschen, die ich als wertvoll oder besonders achte, sind diese, die ebenso gebrochen sind wie ich selbst. Und ohne mich da jetzt hervorheben zu wollen, aber ich kenne kaum einen Menschen, dem ebensolche Dinge widerfahren sind.
Demnach frage ich mich, ob ich vielleicht absolut traumatisiert und deswegen tatsächlich selbst schrecklich depressiv bin. Allerdings passen viele charakteristische Merkmale einer Depression nicht zu meinen Verhaltensweisen. Ich kriege mein Leben auf die Reihe, ich kann mich durchaus an Dingen erfreuen und mich für Vieles begeistern. Meist sogar in so einem Rahmen, dass ich mich für ZU Vieles begeistere. Ich weiß nicht, wie ich mit mir umgehen soll, weil mich dieser unstillbare Wissens- und Tatendrang absolut quält und mich dann auch immer wieder in depressive Phasen treibt, weil ich die Dinge dann oft gar nicht so umsetzen kann, wie ich mir das vorstelle. In meinem Gehirn ist das immer ein Gedankenspiel voller überzogener Utopien. Ich lese mir ständig interessante Artikel durch und schaue mir Dokumentationen in so einer Masse an, dass ich sie schon immer mit doppelter Geschwindigkeit abspiele. Ich würde es mir so wünschen, manchmal einfach zur Ruhe kommen zu können und nicht immer und immer mehr erfahren zu wollen. Und das führte dazu, dass ich von keinem Psychotherapeuten ernstgenommen worden bin.
Und doch ist da andererseits diese absolute Gefühlslosigkeit und diese Leere, wie ich sie zu Beginn meines Textes beschrieben habe. Dieses "Nichtempfinden" und auch dieses "Nichtwahrnehmen" der Emotionen und Gefühle anderer Menschen.
Ich würde es mir so wünschen, wenn vielleicht irgendjemand mal meine Gehirnströme oder Gene analysieren könnte. Vielleicht würde man da ja dann herausfinden, was mit mir nicht stimmt.
Ich dachte mir, ich nutze vielleicht mal die Anonymität des Internets, um zu beschreiben, welches Problem ich an mir festgestellt habe und wie ich mich auch anderen Menschen gegenüber verhalte, ohne, dass man mich wohl direkt persönlich angreifen kann.
Mir war das nämlich nie so bewusst, aber nachdem ich mich auch ausgiebig in einem anderen von mir erstellten Thread mit einer Person befasst habe, entwickelt sich in mir immer mehr der Gedanke, dass ich vielleicht ausgeprägt an Narzissmus leiden könnte.
Normalerweise würde ich das auch nicht so kundtun, aber ich leide schon durchaus darunter.
Das ist mir nun anhand diverser Aspekte und Situationen aufgefallen. Ich hatte zum Beispiel nie ein Problem damit, Beziehungen zu beenden und es zu verarbeiten, wenn ich jemanden verlassen habe. Mir war das immer recht gleichgültig und in zwei meiner Beziehungen kam es auch zu Ausschreitungen meinerseits, bei welchen ich ohne Wissen meines Partners mit anderen Männern geflirtet oder mich auch mit ihnen getroffen habe. Das war nie ein Betrug meinerseits, der sich über eine lange Periode erstreckt hat, da ich mich kurzzeitig darauf auch immer von diesen Personen getrennt habe, aber dass z.B. mein letzter Partner zutiefst verletzt war, weil ich Nacktbilder im Internet veröffentlicht habe, ohne, dass er davon wusste, hat mich reichlich wenig gestört. Ich war und bin da auch der Ansicht, dass das wohl meine Sache ist, was ich mit meinem Körper tue und ob ich ihn vielleicht auch als Kapital nutze.
Zwar habe ich kein Problem damit, selbst solche Beziehungen zu beenden, dafür komme ich aber nicht damit zurecht, wenn ich Interesse an einer Person habe, sie aber kein Interesse an mir zeigt. Ebenso wenig würde ich damit zurechtkommen, verlassen zu werden, wobei dieser Fall noch nicht eingetreten ist. Ich bin es einfach nicht gewohnt, abgewiesen zu werden.
Zudem wurde ich auch schon mehrfach von Männern belästigt, angefasst und angegangen und ich nutze diese scheinbar traumatischen Erfahrungen gerne dazu, um bei Männern, welche mich interessieren, das Gefühl zu erzeugen, mich beschützen zu müssen, damit mir etwas in dieser Art nicht mehr zustoßen könnte. Das ist meine Art, Mitleid bei ihnen zu erzeugen, indem ich beschreibe, wie sehr mich das belasten würde, während es mich in der Realität recht kalt lässt, was in der Hinsicht inzwischen alles schon vorgefallen ist.
Zudem belastet es mich auch nicht besonders, wenn jemand aus meinem engeren Umfeld verstirbt. Ich trauere nicht und es interessiert mich auch nicht besonders, weil mir das eh alles ziemlich egal ist und jeder Mensch und jedes Tier nun mal irgendwann sterben wird. Das habe ich mir auch so angewöhnt, weil ich in meinem Leben ständig mit dem Tod konfrontiert werde und ich mir familiär bedingt schon unzählige Male mit anschauen musste, wie mir wichtige Tiere genommen, ausgesetzt oder umgebracht worden sind.
Ich versuche scheinbar absichtlich, ständig in Konflikte mit anderen Menschen zu geraten. Ich diskutiere sehr viel, akzeptiere die Meinung anderer nicht und versuche stets meine Ansichten durchzusetzen. Bestimmt 90% der Personen meines Umfeldes verachte ich zutiefst, weil ich mit ihren scheinbar naiven Ansichten und Lebenseinstellungen, banalen Verhaltensweisen und primitiven Denkweisen nichts anfangen kann.
Und gerade DAS belastet mich sehr, weil ich z.B. an der Hochschule, an welcher ich studiere, mit Studenten nur auf absolut oberflächlicher Art und Weise agieren und kommunizieren kann, weil ich ihre Ansichten und auch alle Gespräche als zutiefst primitiv und dämlich erachte; wirklich, mir kommen die Leute alle richtig blöd vor. Wenn ich ganz ehrlich bin, fühle ich mich so, als würde ich mich von nahezu all den Leuten, mit denen ich zu tun habe, stark abheben. Ja, ich komme mir als etwas Besonderes vor. Und ja, ich nehme diese Leute als nichts Besonderes wahr.
Ich würde mich als überdurchschnittlich intelligent, charmant und raffiniert bezeichnen. Ich denke auch durchaus, dass ich Menschen täuschen, und mich skrupellos und manipulativ verhalten kann und das auch tue. Ich habe kein Problem damit, Anschluss zu finden und mich in eine Runde zu integrieren, ich würde sagen, dass mich viele Leute auch als durchaus gesellig bezeichnen würden, aber mich erfreuen soziale Beziehunge nicht. Ich schreibe den Gefühlen anderer nicht besonders viel Bedeutung zu. Ich unterstütze Leute zwar bei ihren Problemen, aber abseits meines familiären Umfeldes ist es mir eigentlich recht egal, welche Probleme irgendwelche Leute haben und wie es ihnen damit geht. Ganz im Gegenteil, wenn ich davon erfahre, dass andere Menschen, mit denen ich nichts zu tun habe, schlimme Dinge erleiden müssen, dann fühle ich mich richtig gut.
Und wenn ich nun betrachte, wie ich mich selbst fühle und beschreibe, so würde ich eben tatsächlich sagen, dass ich es mit einem reinen Narzissten zu tun habe, der andere Menschen nur als Mittel zum Zweck ansieht.
Nun, aber genau so frage ich mich, ob ich vielleicht auch hochgradig depressiv bin. Ich war in meinem Leben schon bei diversen Psychotherapeuten und Psychoanalytikern, die mir auch nach wochenlangen Sitzungen beschrieben haben, ich hätte ja kein Problem, die mich gefragt haben, was ich bei ihnen denn überhaupt wollen würde und die mir gesagt haben, dass das eben normal sei, dass ich ständig von Männern belästigt werde, weil ich, ich zitiere "ja eine sehr attraktive junge Frau sei". Ich bin erst 20 Jahre alt und habe in meinem Leben schon so viele traumatische Dinge erfahren, wie andere in ihrem ganzen Leben nicht. Ich wurde als Kind missbraucht, ich werde ständig sexuell belästigt, meine Eltern haben sich getrennt, als ich noch ein Kind war. Mein Vater scheint ein hochgradiger Psychopath zu sein, der keine Form von Schuldgefühlen empfinden kann, der uns, seine eigenen Kinder, als Nichtsnutze bezeichnet und seine Zuneigung uns gegenüber ausschließlich durch materielle Geschenke vermitteln konnte. Mein Bruder ist psychisch gestört, hochbegabt und kommt nur durch den Konsum von Drogen in seinem Leben zurecht. Er führt ständig Selbstgespräche, in denen er sagt, dass er alle Menschen hassen würde. Er ist kaum älter als ich und ich muss mir tagtäglich mit anschauen, wie er sein Leben zerstört und er psychisch immer weiter abbaut. Bis zum Tod meines Opas habe ich schrecklich unter ihm gelitten, weil er mich kontrolliert hat und, als ich ein Kind war, immer damit gedroht hat, die Polizei zu rufen, wenn mein Vater uns besuchen wollte. Als ich 16 Jahre alt geworden bin, ist meine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt. In Folge dessen hat sie eine Querschnittslähmung erlitten und seitdem kümmere ich mich um sie. In unabsehbarer Zeit wird sie natürlich auch an der Erkrankung zu Grunde gehen. Zudem hat sie ein übles Kaufsucht- und Ordnungsproblem. Ich kämpfe ständig damit, dass sie uns und sich nicht in den Ruin kauft. Sie hat keinerlei Ordnungssystem und ich war das letzte halbe Jahr damit beschäftigt, das gesamte Haus aufzuräumen; wenn ich nicht aufpasse, entsteht bei ihre eine Unordnung, die einem leichten Messisyndrom gleicht. Ich musste SO OFT zur Mülldeponie fahren, dass ich dort gefragt worden bin, wo dieses ganze Zeug überhaupt herkommen würde, welches ich dort ständig hingeschafft habe.
Bei meinem Vater und meinem Bruder gibt es sowieso keine Ordnung. Mein Vater hat zwei Häuser, die er bis auf's Äußerste hat verwahrlosen lassen. Das Zimmer meines Bruders gleicht einer Müllhalde, weil er nicht dazu in der Lage ist, irgendetwas aufzuräumen. Dabei handelt es sich bei ihnen nicht um ein Messisyndrom nach "Ich brauche das alles noch.", es handelt sich bei ihnen um ebenfalls ausgeprägte Depression in Verbindung mit ihrer enormen Intelligenz im Sinne von "Welchen Sinn sollte das haben, etwas aufzuräumen, wenn es nach einer Woche dann schon wieder so aussieht?".
Ich habe nur mit Mühe und Not und durch ausgefeilten Betrug mein Abitur überstanden, weil ich keine Zeit und auch gar nicht die Kraft hatte, mich überhaupt noch mit der Schule zu beschäftigen. Trotzdem habe ich einen Notendurchschnitt von 1,8 erlangt, was mir bei Bewerbungsgesprächen immer wieder zum Verhängnis geworden ist, weil ich in keinem einzigen Schulfach auch nur irgendeine Schwäche aufzuweisen hatte. In der Grundschule wurde mir als Kind unterstellt, ich hätte Hausaufgaben nicht alleine, sondern mit der Hilfe meiner Eltern gelöst, weil ich mich überdurchschnittlich gut ausdrücken könnte. Auch auf dem Gymnasium wurde mir von Lehrern unterstellt, ich hätte meine Texte ja irgendwo abgeschrieben.
Dadurch, dass ich die Möglichkeiten, die ich hatte, auch immer zu meinem Vorteil ausgenutzt habe, habe ich durchgehend mit dem Gefühl zu kämpfen, Aufgaben nicht durch meine Fähigkeiten, sondern nur durch Betrug gelöst zu haben. Es kommt sehr oft vor, dass ich mich und meine Fähigkeiten herabsetze.
Dadurch bin ich nicht mehr in der Lage, normale Beziehungen zu führen, weil mir alle Probleme, von denen mir berichtet werden, als "minderwertig" erscheinen, da ich so viel Schlimmeres erlebt habe. Ich fühle mich angegriffen davon, wenn Leute meinen zu wissen, wie es wäre, missbraucht worden zu sein oder wie man sich fühlen müsste, wenn man psychisch misshandelt worden ist. Die einzigen Menschen, die ich als wertvoll oder besonders achte, sind diese, die ebenso gebrochen sind wie ich selbst. Und ohne mich da jetzt hervorheben zu wollen, aber ich kenne kaum einen Menschen, dem ebensolche Dinge widerfahren sind.
Demnach frage ich mich, ob ich vielleicht absolut traumatisiert und deswegen tatsächlich selbst schrecklich depressiv bin. Allerdings passen viele charakteristische Merkmale einer Depression nicht zu meinen Verhaltensweisen. Ich kriege mein Leben auf die Reihe, ich kann mich durchaus an Dingen erfreuen und mich für Vieles begeistern. Meist sogar in so einem Rahmen, dass ich mich für ZU Vieles begeistere. Ich weiß nicht, wie ich mit mir umgehen soll, weil mich dieser unstillbare Wissens- und Tatendrang absolut quält und mich dann auch immer wieder in depressive Phasen treibt, weil ich die Dinge dann oft gar nicht so umsetzen kann, wie ich mir das vorstelle. In meinem Gehirn ist das immer ein Gedankenspiel voller überzogener Utopien. Ich lese mir ständig interessante Artikel durch und schaue mir Dokumentationen in so einer Masse an, dass ich sie schon immer mit doppelter Geschwindigkeit abspiele. Ich würde es mir so wünschen, manchmal einfach zur Ruhe kommen zu können und nicht immer und immer mehr erfahren zu wollen. Und das führte dazu, dass ich von keinem Psychotherapeuten ernstgenommen worden bin.
Und doch ist da andererseits diese absolute Gefühlslosigkeit und diese Leere, wie ich sie zu Beginn meines Textes beschrieben habe. Dieses "Nichtempfinden" und auch dieses "Nichtwahrnehmen" der Emotionen und Gefühle anderer Menschen.
Ich würde es mir so wünschen, wenn vielleicht irgendjemand mal meine Gehirnströme oder Gene analysieren könnte. Vielleicht würde man da ja dann herausfinden, was mit mir nicht stimmt.