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Nebenjob aufgeben oder weiter schikanieren lassen?

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K

Krasiana

Gast
Liebe Community,

vor kurzem habe ich über meinen Minijob als Reinigungskraft geschrieben. Ich empfand es als Schikane, dass jemand Tonscherben und Gras, in dem es von Käfern nur so wimmelte, in einem Papierkorb ohne Müllbeutel entsorgt hatte.
Ich habe mich darüber auch beim Chef beschwert, aber der meinte nur, das sei der Gärtner gewesen.
Dabei standen im Garten gelbe Säcke voller Abfall. Warum sollte der Gärtner einen kleinen Teil im Büro in einem Papierkorb entsorgt haben?

Als ich letzte Woche zur Arbeit kam, hatte ich das Gefühl, dass irgendwas im Busch ist. Ich kam ins Gebäude und traf gleich auf vier Angestelle, die ich auch freundlich begrüßte. Nur eine von ihnen sagte "hallo", die anderen gar nichts.

Heute kam mir kurz vor dem Bürogebäude eine der Angestellten entgegen, ausgerechnet die, die mich bisher noch am freundlichsten gegrüßt und mir manchmal sogar noch einen schönen Feierabend gewünscht hat.
Sie tat so als hätte sie mich nicht gesehen. Doch ich sagte "hallo" und sie tat dann das gleiche im Vorbeigehen, also ohne mich dabei anzusehen.
Ich habe keine Ahnung, was ich ihr getan haben könnte.

Doch die Krönung war heute der Chef.
Er beobachtet meine Arbeit schon mal ganz genau und unterstellt mir ständig, ich würde den Müll falsch entsorgen (ab und zu Papier in die graue Tonne, angeblich Papier samt Müllbeutel in die blaue Tonne). Neulich sprach er mich auf der Straße an, weil er sah, dass in einem Müllbeutel auch ein paar Bögen Papier mit drin waren und sagte so vorwurfsvoll: "Die armen Bäume!"
Heute hat er aber definitiv übertrieben!
Er kam in die Küche, als ich gerade das Geschirr spülte. Rief dann ganz entsetzt, was ich denn da angestellt habe.
Ich war sehr irritiert! Er fuhr mit der Hand über die Fläche neben der Spüle und stellte fest, dass die Fläche etwas nass war. Ich sollte mich dann rechtfertigen, ob mir beim Spülen Wasser übergelaufen sei. Ich sagte, dass vielleicht ein bisschen über den Spülbeckenrand drübergelaufen sei, ich doch aber anschließend immer alles mit einem Geschirrtuch trocken wische.
Anschließend kontrollierte er die Geschirrtücher im Schrank. Meinte, dass ich doch wohl hoffentlich jedes Mal ein Tuch von unten wegnehme statt von oben! So mache seine Frau das zu Hause auch immer mit den Tellern.
Er beschwerte sich noch, dass ich anscheinend den Büroräumen seiner Angestellten mehr Zeit widme als dem Büro des Chefs! Da ich überall gründlich sauber mache, fragte ich nach, ob etwas nicht in Ordnung gewesen sei. Er verneinte, meinte aber, dass er mich komischerweise nie in seinem Büro antreffe, wenn er noch in der Firma unterwegs sei oder noch mal kurz zurückkomme.

Ich habe sein Verhalten als eindeutige Schikane empfunden, oder wie seht ihr das?
Kann es sein, dass er förmlich etwas gesucht hat, um mich runterzumachen?

Ich habe auf dem Heimweg geweint, weil ich mir das so zu Herzen genommen habe.
In meinem ehemaligen Job war der Chef auch sehr bestimmend, aber dieser scheint ja noch schlimmer zu sein!

Würdet ihr den Job hinschmeißen?
Vorher muss ich halt nur sehen, dass ich etwas anderes finde, sonst drohen mir Sanktionen vom Jobcenter!

Liebe Grüße,
Krasiana
 
hallo,

leider ist es immernoch so, dass reinigungskräfte von vielen als "niedere wesen" angesehen werden, was natürlich fürchterlich ist, aber eben leider eine tatsache.
in desem job ist man immer die unterste instanz und somit bester ableiter für frust/stress/agression/usw... denn, das musste ich auch lernen, scheiße fließt immer nach unten!
bewusste schikane ist das glaube ich nicht, aber für dich ja doch sehr unangenehm. am besten lernst du wirklich, dass das nichts mit dir als mensch zu tun hat! mach deinen job so gut es geht und fertig!
wenn du aber nicht der typ bist, der sowas wegsteckt, wäre vielleicht wirklich ein andere job ratsam... aber das kannst nur du alleine wissen und entscheiden.
zb gibt es auch reinigungsjobs, wo man arbeitet, wenn alle anderen weg sind, was natürlich blöde arbeitszeiten bedeutet. oder in einem größeren unternehmen, wo man in teams arbeitet. dann ist man wenigstens nicht alleine mit dem ärger... oder eben was ganz anderes. da aber ein paar tipps: gastronomie- und hoteleriegewerbe ist mindestens genauso schlimm! call-center sind oft erfogsgebunden und deswegen stressig. einzelhandel muss man auch mögen...

in jedem fall viel erfolg! wie gesagt, ich bin mir sicher, dass es NICHT an dir liegt!
 
Du ärgerst Dich da doch schon ewig rum. Warum suchst Du Dir nicht endlich was anderes bzw. hast dir schon - wie des öfteren geraten - nicht schon längst was anderes gesucht?
 
Ich habe auf dem Heimweg geweint, weil ich mir das so zu Herzen genommen habe.

Fange heute an, Dir etwas anderes zu suchen und kündige dort.

Manchmal suchen auch Geschäfte nach 450 Euro Kräfte. Verkauf macht Spaß oder Bäckereien suchen 450 Euro Kräfte.

Ich habe früher auch immer in den Läden nachgefragt, wenn so ein Schild draußen an der Tür klebte. Hat auch meistens geklappt.

Wenn Du es gar nicht aushält: ab zum Doc, gelber Schein und dann können die sich da untereinander selbst anpöbeln.

leider ist es immernoch so, dass reinigungskräfte von vielen als "niedere wesen" angesehen werden, was natürlich fürchterlich ist, aber eben leider eine tatsache.

Das hängt allerdings auch vom AG ab, wie er eine gute Atmosphäre schafft in seinem Betrieb. Ein Chef hat Möglichkeiten für ein gutes Betriebsklima zu sorgen und Hierachie Denken zu unterbinden bzw. Wertschätzung zu vermitteln. Leider ist der Mensch Hammel, der immer einen Leithammel benötigt und sich daran orientiert.

Kündige, liebe Krasiana und suche Dir etwas anderes. 450 Euro Job dürfte jetzt nicht soooooo schwer sein.

Nur Mut

Kolya
 
Ich habe auf dem Heimweg geweint, weil ich mir das so zu Herzen genommen habe.

Sicher verhält sich der Chef nicht gerade freundlich. Es scheint aber auch so, als hättest du nicht sehr viel Selbstbewusstsein. Wenn du kündigst und im nächsten Unternehmen wieder etwas passiert, dann bist du in der gleichen Situation. Wenn andere merken, dass du leicht zu verunsichern bist, dann werden sie es vermutlich häufiger probieren.

Meinst du nicht, dass du daran etwas arbeiten kannst? Vielleicht auch mit professioneller Hilfe, falls nötig. Damit du diesen Situationen einfach mehr entgegenzusetzen hast? Z.B. einen Spruch machen, wenn wieder niemand grüßt, damit jeder sieht, dass du ernst zu nehmen bist, einen wichtigen Dienst verrichtest und nicht nur die schweigende "Putzfrau" machst. Mach dich nicht zum Opfer, sondern stehe deine Frau 🙂.
 
@ Megan-Malou

Leider hast du Recht, wenn du schreibst, dass Reinigungskräfte oft als niedere Wesen angesehen werden.
Büroangestellte müssen mir ja auch nicht das Gefühl vermitteln, dass ich mit ihnen auf einer Stufe stehe, aber sie könnten sich trotzdem etwas respektvoller verhalten.
Das komische ist ja auch, dass ich bis vor kurzem gegrüßt wurde. Seit der Beschwerde über den ekligen Abfall mit den ganzen Käfern hat sich die Stimmung mir gegenüber verändert. Anscheinend soll ich alles klaglos hinnehmen.

In einem anderen Putzjob von Büroräumen bekam ich mal mit, wie eine Angestellte über mich als "die Putze" sprach. Das fand ich schon ganz schön abwertend, aber wenigstens haben sie sich ansonsten mir gegenüber nicht so seltsam verhalten. Auch vom Chef kamen da keine Angriffe.

@ kasiopaja

Diese Putzstelle habe ich erst seit Mai, nachdem mit der vorherigen im Herbst Schluss war, weil der Chef das Büro geschlossen hat. Eigentlich wollte ich dort etwas länger aushalten als nur ein paar Monate. Doch scheint mir das jetzt unter diesen Umständen nicht möglich.

@ Kolya

Danke für deine Tipps.

Ich glaube, für mir wäre es wirklich das beste, mir einen anderen Nebenjob zu suchen. Minijobber werden ja wirklich recht häufig gesucht. Nur war ich bisher zu zögerlich, weil ich mir gesagt habe, dass ich nicht so sensibel reagieren darf und mich durchbeißen sollte. Doch mich überfällt immer schnell der Drang wegzulaufen, wenn das zwischenmenschliche nicht passt.
Ich frage mich dann jedes Mal, was ich falsch mache, dass man mich kein bisschen respektiert und alles schlecht macht. Es ist doch nicht normal, mir vorzuwerfen, dass ein bisschen Wasser über den Rand des Spülbeckens gelaufen ist oder zu kontrollieren, ob ich die Geschirrtücher in der richtigen Reihenfolge benutze!

@ Darknessgirl

Ja, leider habe ich sehr wenig Selbstbewusstsein und bin leicht zu verunsichern.
Das ist längst nicht der erste Job, wo mir das passiert. Wenn mich z.B. niemand grüßt, fällt es mir schwer, da einen passenden Spruch zu bringen, ohne frech zu wirken. Am liebsten würde ich solche Personen ab jetzt ignorieren und auch wie Luft behandeln, wenn ich dorthin komme.

Das ist aber sicherlich nicht der richtige Weg, auch wenn mich so ein Verhalten sehr ärgert.
 
Hallo, einen Job würde ich erst aufgeben, wenn ich bereits einen neuen sicher hätte.
 
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Wenn Dein AG so unzufrieden ist, dann schlage ihn doch vor, etwas für Deine Bildung zugunsten seines Betriebes zu tun und Dich zur Fachkraft für Reinigung und Hygiene auszubilden zu lassen.

Ich weiß nicht, ob das wirklich überall so ist (Angestellte gucken auf eine Reinigungsfachkraft runter). Bei uns werden die Reinigungskräfte (okay, ich arbeite im KH) stetig weitergebildet. Viell. wäre eine Bewerbung im KH etwas?

Hast Du eigentlich eine abgeschlossene Berufsausbildung? Viell. kannst Du da ansetzen?

Kolya
 
Ich frage mich dann jedes Mal, was ich falsch mache, dass man mich kein bisschen respektiert und alles schlecht macht. Es ist doch nicht normal, mir vorzuwerfen, dass ein bisschen Wasser über den Rand des Spülbeckens gelaufen ist oder zu kontrollieren, ob ich die Geschirrtücher in der richtigen Reihenfolge benutze!

Als ich noch starke Minderwertigkeitskomplexe hatte und innerlich ganz verunsichert war, konnte Hans und Kunz auch alles machen.

Im Laufe der Zeit habe ich etwas für meine innere Sicherheit gearbeitet. Den Mut zu haben, den Angreifern in Ihre Schranken zu weisen. Heute habe ich den Mut zu sagen: Bitte nicht in diesem Ton. Ich rede gerne über meine Arbeitsweise in einem 4 Augen Gespräch, aber von der Seite in diesem Ton so angesprochen zu werden verbitte ich mir. Gerne vereinbare ich zwecks Aussprache einen Termin bei Ihrer Sekretärin.

Als Studentin hatte ich mal einen Job im Pflegeheim. Da wurde ich auch immer von der Seite angemacht. Ich sagte, daß ich als Aushilfe überall einen Job kriege und das ich auch wegbleiben kann bevor ich mir hier ständig die Kritiken VOR VERSAMMELTER MANNSCHAFT antue. Bitte überlegen Sie BEVOR Sie mit mir Reden, welchen Ton Sie WO anschlagen, wenn Sie mir etwas mitzuteilen haben.

WEißt Du was passiert ist? Die Pflegedienstleitung sagte: Ja, da haben Sie recht
DANN: Kamen viele Festangestellte zu mir und erzählten mir teilweise unter Tränen, wie sehr sie unter der blöden Kuh litten und Bewerbungen unterwegs sind. Hätte ich nie und nimmer gedacht, denn ich dachte auch, ein eingeschworenes Team wäre gegen einer jungen und dummen Studenten.

Sei mutig, konkret ohne frech zu werden.

Du bist Reinigungskraft, ja, aber kein Kammerjäger. Das hätte ich dem Chef auch mal vermittelt und ihn freundlich darauf hingewiesen, daß er eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern hat. Punkt Aus und Vorbei. DIESE soll er erstmal nachgehen. Basta 😀

Liebe Grüße

Kolya
 

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