Neid auf andere und Versagensgedanken

Hallo,

Das Thema ist bestimmt weit verbreitet. Ich sehe Leute aus meiner Schulzeit, die es geschafft haben, einen höheren Beruf zu ergreifen. Ich habe viel Mist mit meinem Leben angestellt, aber wegen meiner Problematik (Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstlrung) habe ich nicht die Fähigkeiten, in einem Beruf zu arbeiten, in dem ich mit Menschen eng arbeiten kann, schon gar nicht als Votmrgesetzter. Ich habe zwar was studiert und auch abgeschlossen. Aber ich musste am Ende eine neue Ausbildung durchführen, Bürokaufmann. Ich sage es offen, ich fühle Wut auf mich selbst, weil ich zum Einen so dumm war, viele Fehlentscheidungen Begangen zu gaben. Zum anderen fühle ich Neid auf andere, die es geschafft haben, richtig was aus sich zu machen. Ich weiß, dass die es sich auch erarbeitet und verdient haben. Daher ist es Ihnen auch gegönnt. Ich war derjenige, der sich selber in den Schlamassel gebracht hat. Und die anderen haben auch nicht meine Probleme, mit denen ich kämpfen musste und muss. Und es gibt auch Menschen, die noch tiefer im Morast sitzen als ich. In der Reha gab es einen Mitoatoenten, der ähnliche Probleme hatte und nie eine Ausbildung gemacht hat, nur auf dem Bau gearbeitet hat. Andere mussten ihre Ausbildung komplett aufgeben und arbeiten nun geringfügig. Aber ich kann mir trotzdem nicht verzeihen und geissel mich selber für meine Idiotie. Ich würde mir sogar einen Fuß abtrennen lassen, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, um alles zu korrigieren. Aber ich glaube, dass ich trotzdem mit den Ängsten nur eine Arbeit ausführen kann, bei der ich etwas zurückgezogen bin. Ich kann mit mir einfach keinen Frieden schließen.

Baltar

Aus deinen Worten spricht so viel Selbsthass. Das finde ich sehr schade.

Du hast, wie du selbst schreibst, eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung. Das ist ein Hindernis in vielem, und es ist kein Hindernis, das du selbst dir in den Weg gestellt hast. Das steht einfach da, das ist nicht deine Schuld.

Würdest du von einem Menschen, dem die Beine fehlen, erwarten, dass er oder sie Marathonläufer:in wird? Eher nicht, oder? Warum aber erwartest du von dir, dass du Positionen erreichst, die dir einfach nicht liegen, in denen du dich auch nie wohlfühlen würdest?

Hör doch mal auf, dich zu vergleichen und zu hadern, was du alles nicht bist. Und sei wenigstens etwas stolz auf das, was du bist.

Und sei dir sicher: In etlichen Fällen bist du nur auf ein Bild neidisch, was du von anderen zeichnest. Die allerwenigsten sind so erfolgreich im Beruf (und, um dein anderes Thema reinzubringen, so gut im Bett) wie sie es nach außen vielleicht darstellen oder wie du es reininterpretierst.

Du bist genauso ein Mensch wie alle anderen. Nicht besser, nicht schlechter. Vielleicht noch nicht mal so anders, wie du meinst.

Wie alt bist Du? Es ist doch nie zu spät, was neues zu starten.

Du hast studiert, konntest dich selbst organisieren, lernen, vor einer Prüfung bestehen und danach? Nach dem Studium? wow, du hast nicht aufgegeben sondern eine neue Ausbildung angefangen und wieder mit Erfolg abgeschlossen. Vielleicht sind diese Schuhe zu eng geworden?
Ich sehe eher, dass neue Ideen auf Deinem Lebensweg aufpoppen und Du die umsetzen kannst. Du hast schon viel Know-how

Kolya

Du solltest nicht so streng mit dir sein.

Jeder hat seine persönlichen Beschränkungen und Grenzen. Das ist nicht schlimm. Wichtig ist, was man daraus macht. Denn trotz Macken und Einschränkungen sollte man immer, so jedenfalls denke ich, nach dem Bestmöglichen streben. Und das tust du und du bist reflektiert. Beides ist schonmal gut.
Für mich sieht es so aus, gemessen an dem wie es insgesamt ist, hast du dich nicht so schlecht geschlagen. Darauf solltest du aufbauen.

Was gewesen ist, ist vorbei. Du solltest JETZT schauen wie du dich positiv entwickeln kannst. Was deine Ziele sind. Und wie du sie erreichen kannst. Man muss nicht der Beste von allen sein um ein gutes Leben zu haben.

baltar meinte:

Zum anderen fühle ich Neid auf andere, die es geschafft haben, richtig was aus sich zu machen.

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Ist für dich nur Arbeit als Führungspositon "etwas aus sich machen"?

Solange du mit deinem Geld als Bürokaufmann gut über die Runden kommst, ist doch alles gut.
Du arbeitest und das zählt.

Sei doch froh dass du nicht so eine große Verantwortung wie eine Führungskraft hat.
Für mich wäre das zum Beispiel überhaupt nix.
Suche doch deine Freude und Erfüllung in der Freizeit/im Privaten.
Das zählt für mich persönlich viel mehr als der Arbeitsplatz.