Hallo InMe
Neid auf hohe Intelligenz kommt meist von falschen Vorstellungen davon, was eine hohe Intelligenz bedeutet. Und ich meine damit jetzt nicht die sozialen Schwierigkeiten, die in Medienberichten häufig in Verbindung mit Hochbegabung geschildert werden*, sondern ich meine das in einem ganz praktischen Sinne: Die Vorstellung ist verbreitet, dass sehr intelligenten Menschen gute Leistungen, Erfolg im Beruf und Wissen einfach "zufliegen".
Das ist nicht der Fall und damit unzutreffend. Auch sehr intelligente Menschen müssen sich hinsetzen und arbeiten, um etwas zu erreichen. Die Arbeit geht ihnen vielleicht etwas leichter von der Hand - es fällt ihnen z.B. leichter, differenziert zu denken, Schlussfolgerungen zu ziehen, Problemlösungen zu finden, sie arbeiten dahingehend ggf. schneller. Das heisst aber explizit nicht, dass ihnen alles "zufliegt" und sie nicht für ihren Erfolg und gute Leistungen arbeiten müssen. Auch sehr intelligente Menschen müssen sich anstrengen, um etwas zu erreichen und üben, lernen, trainieren, usw.
Viele Menschen mit derart falschen Vorstellungen denken wahrscheinlich, dass sie selbst nicht in gleichem Masse an der eigenen Bildung und den eigenen Fähigkeiten arbeiten könnten, da ihnen ja die hohe Intelligenz fehlt. Die falsche Vorstellung des "spielend leichten Lernens" bei hoher Intelligenz blockiert dann viele darin, an sich selbst zu arbeiten; könnte ich mir zumindest vorstellen.
Wie kommst du denn auf das Thema?
Viele Grüsse
Santino
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*Die meisten hochbegabten Menschen haben im Übrigen keine oder nur wenige Probleme im sozialen Umgang, da eine hohe soziale Kompetenz mit dem Vorliegen einer Hochbegabung korreliert. Sie haben auch nur selten seltsame Interessen, die sie von anderen Menschen absondern würden. Dies sind Mythen, die nicht bzw. höchstens in Einzelfällen zutreffen, die leider medial in den vergangenen 20 Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten haben.