Neid und die Kontrolle darüber

Hallo liebe Hilferuf Community

Und zwar leide ich derzeit unter einem Problem...
es ist so, dass ich schnell auf etwas neidisch werde und das bei jeder Kleinigkeit, nunja fassen wir es so eher mal aufs Aussehen als auf Dinge oder Sachen wie Klamotten etc!

Wenn ich mit Freunden irgendwo unterwegs bin und gut drauf bin kommt dann irgendwann mal ein gut aussehender gleichs Geschlechts denk ich mir immer: " Warum gibts so Leute wie mich eigentlich wenn die Frauen eh nur solche *geilen* wollen?" ich mache mir ständig vorwürfe das ich dann eh nichts gegen die bin und deshalb hab ich immer mehr scheu in eine Disco oder so zu gehen weil ich denke keiner interesiert sich für mich weil da zig besser aussehende sind.

Meine gute Laune wird dadurch meist übertrieben zerstört indem ich das sehe und mir denke was mach ich hier noch etc...

Kann einfach nicht damit klarkommen, das ganze ist schon gut ein Jahr so, davor gabs bei mir sowas nicht es war vieeel anders damals !! So ne schöne zeit muss ich sagn ;(

Ich hoffe Ihr habt eine Problemlösung für mich, möchte echt wieder normal leben!!...

Bin übrigens 17 und ein Junge.

MfG =)

Hi poljester,

kann dich sehr gut verstehen. Doch bevor ich dir einen langen Vortrag halte, erzähl ich dir was anderes.

Wenn ich weggehe, sehe ich natürlich auch gern schöne Frauen und wenn ich mit denen Kontakt bekomme, ist es natürlich was angenehmes für das Ego oder so. Ob das so richtig schön ist, ist eine ganz andere Sache. Richtig schön, ist es meist mit jemand, der kameradschaftlich unkompliziert, nicht eingebildet usw usw. ist.
So nehme ich also die Welt wahr. Ich trau mir wetten, ein paar andere nehmen die Welt auch so wahr.

Stell dir mal vor, diese anderen z. B. einigermaßen schöne Frauen nehmen dich auch so wahr? Du musst nur ein paar dieser Eigenschaften entwickeln, die mir auch an anderen gefallen, eben auch an nicht so schönen, dann: Ja was?

Dann werden irgendwelche netten Leute, auch Schöne nach dem Kontakt mit dir sagen, das war heute richtig angenehm, der Kerl war o.k, unkompliziert, nicht eingebildet, da macht doch alles gleich doppelt Spaß, und sie werden dich in guter Erinnerung haben, so wie ich solche Leute auch, die mit diesen Dingen punkten.

Mitgekommen?
Hoffe doch.

Also packs an.

Sigi

Wenn man sich selber mag, hält man es auch besser aus, dass andere schöner sind. Das heißt, du musst zufrieden werden Mit deinen Hobbies, deinen Beziehungen, Leistungen in Schule oder Beruf... Das Aussehen wird dann zweitrangig.
Ist es auch sowieso. Charakter, Humor, Lebendigkeit und sowas sind viel wichtiger... was dir eigentlich die Stimmung ruiniert, ist ja nicht dein Aussehen, sondern der Gedanke, dass es schlecht wäre.
Ist es bestimmt noch nicht mal... aber wenn du dich gedanklich mit anderen Sachen beschäftigst, deprimiert es dich nicht so.

Wir wissen ja eigentlich nie, wie wir selbst aussehen.. andere Leute haben immer einen anderen Geschmack, ehrlich ist auch keiner, also kann man keinen fragen ...
Ich finde immer, ein guter Trick ist, sich zu sagen: "Okay, ich bin hässlich. Sehr unansehnlich, blödes Gesicht, doofe Figur. Schade. Kann man nichts machen! Nagut, dann kümmere ich mich halt um andere Sachen; ich kann ja jetzt nicht für immer schlechte Laune haben, nur weil ich hässlich bin."
Und dann vergisst du's! Du kümmerst dich um andere Sachen, hast Spaß, machst vielleicht Sport, damit sich dein Körper gut fühlt... und irgendwann fällt dein Blick mal wieder in den Spiegel und du denkst: "Hey. Sieht ja doch gar nicht so kacke aus."

Viel Erfolg jedenfalls!

Orbbl

Sieht so aus, als würdest du unter "Vergleichssucht" leiden.

Lösungsansätze (Stell dir bitte folgende Fragen):

- Ist der Vergleich überhaupt fair?
- Macht ein Vergleich, in der jeweiligen Situation, überhaupt Sinn?
- Mit wem vergleichst du dich?
- Bring die Realität mit ins Spiel (Ist es realistisch, das dich absolut kein Mensch auf der Erde betrachtet, nur weil du derjenige bist, der du bist?)
- Hast du den Vergleich wirklich nötig?

LG
Marvellous

Hallo Poljester,
offenbar bist du dem "Geist der Marktwirtschaft" verfallen der uns dazu treibt, ständig miteinander in Konkurrenz zu gehen und "besser als andere" sein zu wollen ... eine Ausweichmöglichkeit wäre, dass du eine zeitlang nur noch mit dir selbst "in Konkurrenz" gehst und mal schaust, wo du an dir selbst (ruhig auch an deinem Äußeren) arbeiten und Sachen optimieren kannst. Darüber hast du volle Kontrolle und kannst dich nach Herzenslust austoben - oder es auch mal gut sein lassen. Mal ernsthaft: Willst du wirklich mit Menschen oder Frauen zusammensein, die sich nur von äußeren oder materiellen Dingen beeindrucken lassen? Das könnte auf Dauer ziemlich anstrengend sein
Gruß, Werner

Ein wunderschöner, entlastender Kommentar von dir Werner. Danke.

Nur eines noch, manchmal haben Menschen in ihrem Leben nicht die Möglichkeit, Menchen zu finden, die andere Seiten von ihnen anziehend finden. Manchmal macht Menschen das fix und fertig, dann haben sie wenigstens noch die Äußerlichkeiten und wenn die dann nicht hinhauen, dann drehn sie am Rad. Das ist das einzige Gegenargument was mir einfällt, weil das was du schreibst für sich einfach umwerfend ist.

Schönen Gruß Sigi

Sigi meinte:

... nicht die Möglichkeit, Menchen zu finden, die andere Seiten von ihnen anziehend finden. Manchmal macht Menschen das fix und fertig, dann haben sie wenigstens noch die Äußerlichkeiten

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Danke, Sigi - ich hoffe mal, meine Argumente entlasten den Fragesteller ähnlich wie dich

Der Unterschied, den ich hervorheben und als Option anbieten wollte war - um es in anderen Worten zu sagen - anstelle zuviel Beachtung auf das Gegenüber oder "die Allgemeinheit" zu richten, sich selbst als Person wichtig zu nehmen; also mehr ICH anstatt DU und WIR.

Wenn jemand sein "Ich" zu wenig beachtet und entwickelt, kann von außen auch viel Zustimmung oder Zuwendung kommen - es wird letztlich nicht zufriedenstellen. Die Äußerlichkeiten können da durchaus dazu beitragen, das Ich zu stabilisieren - aber alleine reicht das sicher nicht aus.

Danke an alle für ihre netten und hilfreichen Posts
Ja werner es entlastet mich ein bishen jedoch brauchts auch etwas Zeit bis ich es tatsächlich schafe mich so anzugewöhnen aber ich denke mal dank euch und euren super argumenten und hilfestellungen könnte das echt hinhauen

Mit freundlichen grüßen,
poljester

Hi Poljester,

so wie ich das sehe, bist du in einer Phase der Selbstfindung, in der du dein äusseres Ich, und dein inneres Ich analysierst. Gute Tipps dazu hast du ja schon bekommen.
Denn derzeit scheinst du das Äussere überzubewerten und deine inneren Werte - vielleicht auch die von Anderen - weniger oder fast garnicht wahrzunehmen.

Anders ausgedrückt: Es nützt niemand, hübscher als andere zu sein, oder mehr Geld zu haben, wenn gleichzeitig die persönliche Entwicklung zurückgeblieben ist - und diese Gefahr besteht, weil solchen Menschen eher alles in den Schoss fällt und sie weniger "kämpfen" müssen.

Und - es ist besser, einige wenige Freundschaften zu haben, als eine Menge Bekanntschaften. Mit letzteren kann man zwar was unternehmen und Spass haben, nur nicht reden wenn man ein Problem hat - dann sind die weg.

Peter

poljester meinte:

jedoch brauchts auch etwas Zeit bis ich es tatsächlich schafe mich so anzugewöhnen

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Stimmt, Änderungen gehen oft nicht von heute auf morgen, aber vielleicht gelingt dir ja ein Anfang und der Erfolg damit (vor dir selbst) motiviert dich dann zu "mehr".