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Neuer Partner leidet an der Gewalt

N

nicht sorgenfrei

Gast
Ich, „nicht sorgenfrei“ , Mutter eines Teenager, muss etwas ausholen um auf die momentane Problematik aufmerksam zu machen, es kann sehr gut sein, das ich einiges nicht in der richtigen Reihenfolge rüberbringe, doch ich bin so aufgewühlt, das das gerade nicht möglich ist.

Ich habe seit ein paar Monaten einen neuen Partner, jetzt nach vielen Gesprächen kam ganz langsam raus, das dieser ein vollkommen falsches bild von sich hat, ich höre Dinge von ihm, wie „ich bin es nicht wert, zu leben““ ich habe Angst““ich mache sowieso alles falsch“ und noch vieles mehr in die Richtung.

Wir sind viel am reden… doch letzte Nacht kam es endlich zu dem punkt wo alles an ihm „falsch“ weiterging.

Er erzählte mir unter Anstrengungen und tränen das er sich zu Grunde schämt, er keine Mann ist, er ein Versager ist….. und das aus einem Grund…. Der mir nicht den Boden unter den Füßen zog, sondern mich in meine Vergangenheit katapultierte…

Er wurde von seiner EXFRAU geschlagen…. Nicht nur einmal, er wurde erniedrigt, gedemütigt….. all das was ich als Frau selber kenne. Doch finde ich nicht den Weg zu ihm….. um ihm klar zumachen, das nicht er SCHULD hat, sondern seine EX… die hatte die Grenze überschritten…..

Ich versuche mit ihm so umzugehen, das er merkt, dass ich hinter ihm stehe, doch wie kann ich noch helfe?
 
B

~*broken-angelwings*~

Gast
Hmm wie wäre es, wenn du mit ihm zu einer Beratung gehst?
Denn ich denke, außer für ihn da zu sein, kannst du selbst nicht viel tun... (oder doch? Vielleicht weiß ja jemand anderes einen besseren Rat^^)
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

er braucht therapeutische Hilfe sonst ist eure Beziehung auf Dauer zu sehr belastet. Was du tun solltest ist ihn liebevoll aber konsequent in Richtung Therapie zu schieben. Für eine Beziehung muss jeder was tun..auch er..indem er seine Vorbelastungen systematisch abbaut...das geht..aber nur unter fachkundiger = psychologischer Anleitung. Ich rate zu Traumatherapie und/oder Verhaltenstherapie.

Such mal Adressen von Therapeuten in eurer Nähe raus und sage deinem Partner, dass du auch bereit bist ihn wenn er das möchte zum Therapeuten hin zu begleiten, aber letztlich er diesen Weg auch für sich und eure Partnerschaft wollen muss, Leistungsbereitschaft in Sachen Traumabewältigung zeigen sollte.
Sag ihm offen dass du dich mit der Problematik total überlastet fühlst und selber auch ggf. ein paar Tipps und Anregungen von dem Therapeuten benötigen könntest und ihr gemeinsam daran arbeiten solltet euch eine unbelastetere Partnerschaft und Zukunft auf zu bauen..dazu muss er natürlich auch mit spielen und Vorsorge treffen, dass er nicht ernsthaft psychisch krank wird.
Untherapierte Gewalttraumata können ziemlich heftige Nachwirkungen haben und das sehr negative Selbstbild das er hat deuten darauf hin, dass er bereits einige Schäden erlitten hat..die man noch beheben kann sofern er rechtzeitig therapeutische Hilfe annimmt.
Grad bei Menschen bei denen gewalttraumabedingt das Selbstwertgefühl im Keller ist, ist es schwer sie dazu zu bewegen sich Hilfe zu suchen und an zu nehmen...denn sie denken sie seien keine Hilfe wert etc..das Schema kennst du ja bestimmt bereits. Du kannst ihm da helfen indem du ihm klar machst, dass du ihn liebst und du ihn für einen wertvollen Menschn hältst, der alle Hilfen die er kriegen kann verdient hat...und er seinen Selbstwert auch aufbauen kann indem er anfängt sich selbst besser zu behandeln und nicht so schlecht wie die Täterin...deren Werk er nur fortsetzen würde indem er sich selbst so runtermacht..er muss sich von dieser Schiene lösen und zwar konsequent...auch das wäre Ziel der Therapie. Dieses Verhaltensdings sich ab zu grenzen und auf die Reihe zu kriegen dass er im Grunde Täter an sich selbst wird und somit der Täterin zu viel Macht..weitere Macht auch jetzt noch in eure Beziehung hinein...gibt wenn er nicht anfängt sich selbstwertmäßig auf zu werten muss er begreifen...oft macht es da bei vielen Klick...aber diese Gedankengänge müssen erstmal von außen (per Therapie oder durch diesen Beitrag den du ihm zeigen kannst z.B heran getragen werden)...

Du wirst viel Kraft, Geduld und diplomatisches Geschick benötigen um ihn in die richtige Richtung zu bringen..derzeit ist seine Persönlichkeit durch die erlittenen Traumata belastet und teilweise ggf. gestört. Dessen sollte er sich bewusst werden damit er anfängt dagegen an zu gehen.
Falls bereits eine Depressionserkrankung vorliegt (was sehr häufig bei untherapierten Gewalttraumata der Fall ist) muss er zusätzlich auch so schnell wie möglich in psychiatrische Behandlung. Oftmals gehen Depressionen mit suizidalen Anteilen, also Selbstmordgefahr einher...aufgrund eines biochemischen Ungleichgewichts im Hirn (das an sich mit den richtigen Medis relativ leicht behebbar ist..sofern man denn zum Facharzt geht und die Therapie durchzieht) kann der Betreffende nicht mehr klar und realistisch denken, sondern denkt auffällig negativ....viel zu negativ...Du solltest hier auf die Kennzeichen der Depression achten: Antriebslosigkeit, negatives Denken, Niedergeschlagenheit (ist auch an der Körperhaltung erkennbar...gebeugtes Rumschlurfen) Konzentrationsschwierigkeiten, null Interesse für nix, etc.

Wenn man jemandem helfen will kann man ggf. so einige Fehler machen. Hilfe sollte immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein sonst besteht die Gefahr, dass Leiden oder Krankheit funktionalisiert wird...was dann auf Dauer eure Partnerschaft kaputt machen könnte. Oder mal will mit guter Absicht helfen, erreicht aber das Gegenteil indem man ungünstig hilft und somit die Krankheit eher noch verstärkt. Wichtig ist hier genügend Abstand zur Sache, Sachlichkeit im Umgang mit der Problematik und nicht nur mit dem Herzen sondern auch dem Verstand helfen, da sein, aber nicht verwöhnen, sondern auch fordern und fördern z.B Eigenverantwortung in Sachen Traumabearbeitung. Du kannst dir jederzeit auch Beratung in Lebensberatungsstellen oder beim sozialpsychiatrischen Dienst od.. einholen um dich dahingehend mal ausführlich von Fachleuten informieren zu lassen wie du deinem Partner wirklich am besten helfen kannst..denn an sich ist Hilfe für ihn auch Hilfe für dich...kommt also eurer Partnerschaft zugute...indem man fachkundige Hilfe mit an Bord nimmt kommt es zu einer wesentlichen Entlastung die auch für dich sehr wichtig wäre damit du nicht in eine Krankenschwesterrolle gedrängt wirst und eine Verantwortung die du bei der Problemlage auf Dauer nicht tragen kannst.

Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke euch beiden die DAumen. Mit fachkundiger Hilfe könnt ihr es bestimmt gut schaffen dass es deinem Partner bald besser geht und damit auch eurer Partnerschaft.

Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:
N

nicht sorgenfrei

Gast
Ich danke allen hier für Ihre Beiträge. Möchte kurz berichten was seit dem Eintrag von mir geschehen ist:

Wir sind erst vor kurzem zusammengezogen, kannten uns aber schon ne Weile.

Am letzten Wochenende ist mir, leider, der Kragen geplatz, laufend musste ich hören "ich mache doch sowieso alles falsch" oder "ich bin es nicht wert" , mein Liebling" Bist doch wie alle anderen"

Ich habe meinem Freund gesagt das er nicht der einzige ist, der geschlagen wurde und wird..... ich selbst kenne es doch auch.

Klar Bei Dir ist die Schamgrenze dermassen zerstört, aber mir reichts.

So habe ich ihn vor einen Spiegel gezerrt und das Foto von seiner EX FRAU hingehalten.... und habe zu ihm gesagt.... wenn er jetzt nicht endlich einen Schritt tut, bin ich weg....... ich bin es leid, immer nur negatives über dich zu hören.

Jammern kannst du, aber was unternehmen dagegen nicht..... schlag ich dir vor zu einem Therapeuten zu gehen, gemeinsam, ist Deine Antwort nur: Ne ich bin ja nicht bekloppt"..... bin volll ausgerastet..... tu mir ja voll leid.... ehrlich..... wir haben uns dann gestritten..... ich habe ihn gereizt... bis er nicht mehr konnte und mich angebrüllt hat: Jetzt reichts" Darauf meine Antwort: ich bin wohl die falsche, der du das sagst§ und habe nochmals das foto hochgehalten.... da ist er zerbrochen....... fing an zu weinen und meinte nach langenm dann nur: Danke!!!!

Am Freitag hat er einen Termin bei einem Therapeuten, erstmal allein
 

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