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Neustart/Sebstständig - aber wie?

K

Krokus

Gast
Hallo,

ich (26, w) habe vor 1,5 Jahren mein BWL Studium abgeschlossen und bin jetzt wirklich richtig unglücklich mit dem was ich mache. Daher bin ich da auch total erfolglos. Ich habe z.B. ein Jahr suchen müssen, bis ich überhaupt Arbeit gefunden habe, obwohl ich einen guten Abschluss gemacht habe. Ich habe schon damals ausgestrahlt, dass mir das nicht liegt (trotz guter Abschlussnote). Jetzt quäl ich mich jeden Tag.

Mir ist kürzlich klar geworden was ich wirklich will. Ich weiß es klingt irgendwie blöd, aber es ist so. Ich möchte auf jeden Fall selbstständig sein und zwar möchte ich Unterwäsche/Dessous herstellen und verkaufen. Seit dem ich diese Idee habe, habe ich angefangen Wäsche zu nähen. Mein Problem ist, ich kann natürlich nicht designen und wirklich gut nähen kann ich auch nicht. Ich weiß, sehr schlechte Voraussetzungen. Aber es gibt Leute, die schon noch größere Hindernisse überwunden haben. Wenn man will kann man alles. Ich will einfach nur glücklich werden und das ist der Weg dorthin. Dafür würd ich alles riskieren.

Jetzt ist es so, dass ich die oben genannten Probleme habe und momentan nicht weiß, wie ich meinen Traum in Angriff nehmen kann. Das bring mich zur Verzweiflung. Ich bin total gelähmt zur Zeit, habe keinen Ansatzpunkt. Designer angagieren? Selbst fortbilden?

Ich würde mich gerne mit jemandem austauschen, der so denkt wie ich. Wo kann ich Hilfe bekommen? Wo finde ich Gleichgesinnte? Im Internet habe ich nichts gefunden und bin auf diese Forum gestoßen. Ich bin wirklich verzweifelt, weiß was ich will, aber nicht wie ich dahinkomme, mit den Fehlern, die ich im Vorfeld gemacht habe (falsches Studium). Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jeamand einen Tipp geben könnte, was ich machen kann, wie ich verfahren kann, an wen/welche Stelle ich mich wenden kann oder einfach wenn jemand ähnliche Gedanken hat wie ich. Es muss doch jemanden geben der ähnlich denkt!

Ich freue mich auf Anregungen oder einfach nur Austausch mit anderen!

Lieber Gruß
 

polgara

Aktives Mitglied
Hallo Krokus,

welcher Studiengang wäre denn der richtige gewesen?


Ich denke, wenn du Wäsche herstellen willst und verkaufen, ist das BWL Studium genau die richtige Grundlage um dir ein realistisches Bild der Wirtschaftslage der Modebranche zu machen.
Und als Chefin eines solchen Unternehmens, brauchst du letztendlich weder selbst designen zu können noch zu nähen. Das erledigen dann deine Mitarbeiter/innen. Wobei es sicher kein fehler ist. Aber du könntest auch hauptsächlich Führungsfunktionen wahrnehmen.:)

Wäre nicht ein erster Schritt um Erfahrung in der Branche zu sammeln, dass du dich mit deinen Kenntnissen in einem Unternehmen der Dessousbranche bewirbst? Ich würde alle Firmen
in Deutschland oder Europa ausfindig machen und Blindbewerbungen losschicken. Da muss doch was gehen...

Gruß Pol
 

mikenull

Urgestein
Únd wo ist das Problem?
Du mußt das was Du vorhast einfach machen. ( Ich würde das in der heutigen Zeit zunächst nebenberuflich anfangen ) Entwirf Wäsche, die Dir gefällt, stelle sie selbst her. Und übernehme auch selbst die Vermarktung.
 

mikenull

Urgestein
Also wenn ich mich betrachte, dann habe ich diesen Weg hinter mir. Irgendwann in den 80ern hat mir jemand geraten, eine Nähmaschine zu kaufen und bestimmte Zubehörteile aus Kunstleder/Leder herzustellen. Nähmaschinen waren zu diesem Zeitpunkt zwar keine Unbekannten - da ich Kaufmann/Reisender in einer entsprechenden Firma war - selbst an einer Nähmaschine saß ich aber nie. Also, einfach Ding gekauft, probiert, Lehrgeld bezahlt und mit den Jahren zum Profi geworden. Ich entwerfe heute viele Teile selbst, erledige selbst Materialeinkauf, Zuschnitt, Nähen und natürlich auch den Verkauf. ( ich bemühe mich, ohne entsprechende "Neger" zu arbeiten, weil die Einarbeitung jedes Mal viel Zeit kostet und manche Leute einfach ungeeignet sind )
So eine Tätigkeit verlangt sehr viel Selbstdisziplin ( man könnte morgens auch liegenbleiben, aber das genau darf man eben nicht )
und Durchhaltevermögen.
Später vielleicht noch mehr, ich sollte aber was tun.....
 
M

MilhouseVanHouten

Gast
Hallo,

hast Du einmal darüber nachgedacht, einen Buisness-Plan zu erstellen? Meiner Erfahrung nach hilft der sehr, um Risiken zu identifizieren und einschätzen zu können und es ist meiner Ansicht nach auch eine Ideenquelle. Im Idealfall hat man jemanden im Bekanntenkreis, mit dem man den Plan von Zeit zu Zeit besprechen kann.

Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben und alles Gute!

mvh
 
K

Krokus

Gast
Vielen Vielen Dank für eure Antworten! Ich fand alle Ratschläge sehr hilfreich! Natürlich bin ich für weitere Anregungen dankbar ;-)

@ MilhouseVanHouten: über einen Businessplan habe ich schon einmal nachgedacht, bloß momentan habe ich das Problem, dass ich nicht richtig weiß, wie ich die Sache angehen kann.

@ mikenull: das mit dem Nebenberuflich ist so eine Sache. Ich stehe um 7.00 Uhr auf und bin frühstens um 18.00 zu Hause. Danach und am Wochenende versuche ich noch was zu machen, Nähen oder ich recherchiere. Aber natürlich bleibt mir da nicht so viel Zeit wie ich gerne hätte.

@ momo28: das mit der Modeschule habe ich jetzt gemacht. Ich werde demnächst einen Wochenendkurs im Bereich Schnittkonstruktion machen. Dort kann ich mir ja vielleicht Tipps holen.

@ polgara: Ich habe gedacht, vielleicht wäre Modedesign passender gewesen. Dann hätte ich keine Probleme die Produkte zunächst selbst herzustellen. Aber du hast recht, im Endeffekt machen das am Ende andere und man "leitet" dann das Geschäft. Wenn es doch nur dazu kommen würde!
 
M

MilhouseVanHouten

Gast
@ MilhouseVanHouten: über einen Businessplan habe ich schon einmal nachgedacht, bloß momentan habe ich das Problem, dass ich nicht richtig weiß, wie ich die Sache angehen kann.
Meiner Wahrnehmung nach - ich beschäftige mich selbst damit, mich selbständig zu machen - gehört es dazu, sich selbst einschätzen zu lernen und sich selbst vor dem Schritt kritisch zu hinterfragen.
Ein Satz, der mir gut gefällt: Unternehmer kommt von unternehmen. Also lösungsorientiert handeln, aktiv und kreativ sein usw.
Ich finde es gut, dass Du schon einiges unternommen hast bzw. unternimmst.
Wenn Du einen Buisnessplan erstellen möchstest würde ich zu der einschlägigen Literatur raten ... z.B. das Buch von Svenja Hofert "Praxisbuch Existenzgründung" fand ich sehr gut. Ich würde empfehlen, solche Bücher nicht gleich zu kaufen sondern aus einer Bibliothek auszuleihen, da ich mit einigen gar nichts anfangen konnte. (Viele Bücher gehen davon aus, dass jemand aus der Arbeitslosigkeit heraus in die Selbständigkeit wechseln will.) Wir haben das Thema Buisnessplan zum Glück im Studium behandelt. Das hat mir auch noch einmal zu einem anderen Blickwinkel verholfen.
Im Internet findest Du dazu auch noch Infos:
https://www.existenzgruender.de/businessplaner/hintergrundinfos/erstellung/index.php

Am Anfang ging es mir so, dass man eigentlich Dinge aufschreibt, die für einen selbst selbstverständlich sind. Aber mit der nächsten Iteration verfeinert man seine eigenen Beschreibungen immer mehr und mir ging es so, dass immer mehr Ideen und Stolpersteine hinzu kamen.

Viel Erfolg!

mvh
 
G

Gast

Gast
viel spass, ich würde lieber an deiner stelle weiter als angestellter jobben, mind. 5 jahre lang nach berufseinstieg, zu deiner eignen soz. sicherheit. bzw. das ganze echt nebenber. aufziehen.
krankenkasse, falls du freiwillig in der ges. bleiben willst darfst du pro monat mind. mit 300 - 400 euro rechnen - ohne krankengeldanspruch, wenn du im alter was zu beissen haben willst, darfst du auch die bfa monatlich mit diesem satz bedienen, dann kommt ne betriebshaftpflichtvwersicherung hinzu... ach und von deinen einnahmen sollst du auch leben können ;-) und das mglst. sofort und auch mit "gewinn" fürs finanzamt, sonst kriegst du von denen nette briefe, ob deine firma "hobby" ist... viel spass.
 

mikenull

Urgestein
Zitat Gast:

viel spass, ich würde lieber an deiner stelle weiter als angestellter jobben, mind. 5 jahre lang nach berufseinstieg, zu deiner eignen soz. sicherheit. bzw. das ganze echt nebenber. aufziehen.
krankenkasse, falls du freiwillig in der ges. bleiben willst darfst du pro monat mind. mit 300 - 400 euro rechnen - ohne krankengeldanspruch, wenn du im alter was zu beissen haben willst, darfst du auch die bfa monatlich mit diesem satz bedienen, dann kommt ne betriebshaftpflichtvwersicherung hinzu... ach und von deinen einnahmen sollst du auch leben können ;-) und das mglst. sofort und auch mit "gewinn" fürs finanzamt, sonst kriegst du von denen nette briefe, ob deine firma "hobby" ist... viel spass.
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Ja, genau daher auch mein Hinweis, die Sache auf jeden Fall zunächst nebenberuflich zu testen und zu versuchen.

Und all den Leuten, die jetzt wieder die lustigen und sinnlosen Businesspläne herauskramen - die TE weiß was Sie will. Also geht es nicht um einen Beruf der sich mit Geldverdienen und Rentabilität beschäftigt - sondern sprichwörtlich um Berufung.

Heutzutage ist der einfachste und preiswerteste Weg ( den ich damals nicht hatte ) ein Teil ( Wäsche oder egal was ) zu erfinden,
( Design ) zu konstruieren, herzustellen und selbst zu verkaufen. ( Internet, Ebay etc. ) Damit wird die Nachfrage und die erreichbare Höhe von Preisen getestet. Und vor allen Dingen macht man das zunächst ohne kostspielige Gewerbeanmeldung. ( bei drei oder vier Stück ist das nicht notwendig )
 

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