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Nichts zu reden mit dem Partner nach kurzer Zeit

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Gast

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Hallo zusammen,

ich (w, 32) hatte bisher in so ziemlich jeder Beziehung das Problem, dass man sich nach den ersten paar Monaten nicht mehr wirklich viel zu sagen hatte.

Das Merkwürdige ist, dass es beim Kennenlernen und auch danach immer total super ist, man schwimmt auf einer Wellenlänge, hat sich viel zu erzählen, führt gute Diskussionen und nach ein paar Monaten Beziehung ist das alles irgendwie plötzlich weg.

Wenn mir sowas ein, zwei mal passiert wäre, hätte ich gesagt gut, hat man sich eben geirrt und es passt doch nicht so gut, aber JEDES Mal?!

Ich frage mich langsam,ob das irgendwie an mir liegt, ich nicht interessant genug bin oder was auch immer, aber ich versuche eigentlich immer, ein gemeinsames Thema zu finden über das man reden komme. Das funktioniert manchmal auch, aber danach ist wieder Funkstille.

Während man zb am Anfang der Beziehung noch im Restaurant saß und sich super unterhielt, sitzen wir jetzt da wie ein altes Ehepaar, das sich nach vielen Jahren Beziehung nicht mehr so viel zu erzählen hat, nur dass es sich bei uns eben nicht um Jahre sondern nur um Monate handelt.

Es ist doch nicht normal dass einem da jedes Mal der Gesprächsstoff ausgeht?!
 
Das hängt einfach davon ab, wieviel ihr beiden zusammen macht und wie du selbst dein Leben gestaltest.

Aber ich kann Dir sagen, ich habe genauso Angst davor, dieses Problem zu haben.
 
Ich kenne das auch, und mich hat es auch immer gestört.
Irgendwann hab ich dann erkannt, dass es an meiner Partnerwahl lag 😉 Ich hab mir einfach immer irgendwie Männer gesucht, die deutlich weniger kommunikativ waren als ich. Die hat das schlicht und ergreifend nicht gestört.
Mich schon, deshalb hab ich irgendwann das (begründete) Gefühl bekommen, dass ich alle Unterhaltungen anleier und am Laufen halte. Und das wiederum empfand ich als sehr anstrengend und irgendwie verkrampft, was mich nur noch unzufriedener als nur das reine Anschweigen gemacht hat, weshalb ich es irgendwann gelassen habe.

Problematisch war dabei durchaus, dass ich es auch anders kannte, zum Beispiel mit meiner Familie oder meinem besten Freund. Und, zum Glück, auch mit meinem aktuellen Partner. Wir haben uns fast immer was zu erzählen, immer was zu diskutieren. Und können (vielleicht gerade deswegen) auch zusammen schweigen, ohne dass wir uns unwohl fühlen. Wir wissen ja beide, dass das kein Zustand von Dauer ist.
 
Ich finde das ist durchaus normal. Das kann früher oder später eintreffen. Meistens wenn eben nicht stark genug auf einer Wellenlänge oder schon lange zusammen ist. Aber was solls. Muss denn immer was zu Reden haben? Dann ist es halt so. Man kann doch auch nicht ständig NonStop irgendwelche Themen haben.
 
Also ich denke auch dass es völlig normal ist dass es irgendwann weniger wird. Aber nicht gar nichts.

Gerade so Alltags Themen oder Dinge mit denen man sich beschäftigt das sollte schon drin sein
 
Nach meiner Erfahrung stößt man nach einigen Monaten in einer Beziehung auf das "tiefere und härtere Grundgestein", soll heißen: die unverfänglichen und unproblematischen Themen sind abgearbeitet und es geht mehr ans "Eingemachte". Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem eher "ungeliebte und nicht akzeptierte" Gefühle nach oben gespült werden.

Wie redet man über seine Angst, Fehler zu machen? Nicht die kleinen, die "richtigen Dinger". Wie sagt man seinem Partner, dass man einige ihrer/seiner Seiten inzwischen nicht mehr so "prickelnd" findet und nicht mehr so beschwingt darüber hinweg sehen mag? Wie geht man mit den eigenen Schwächen um, die immer mehr Mühe machen, sie zu verbergen und zu kaschieren? Was macht man mit der eigenen Hilflosigkeit, die sich in einigen Punkten auch wieder in der neuen Beziehung einstellt, weil ICH bin ja noch immer der selbe? Wohin mit der Angst, nicht zu genügen, gemessen und als zu leicht befunden zu werden, sich lächerlich zu machen? Wie genau kennt man selbst seine eigenen Motivatoren (Status, Macht, Geld, Ruhm etc.) und die des Partners? Was ist, wenn mir Geld wichtig ist, ich es aber nicht einmal vor mir selbst zugeben kann? Diese Reihe lässt sich noch Lichtjahre fortsetzen.

Was passiert, wenn ich weder den Mut, das Selbstvertrauen, noch die Fähigkeiten (Wie, wann, was in welcher Reihenfolge) habe, diese heißen Eisen anzupacken? Frau/man wird stumm. Wir sind so oft in unserem Inneren viel zerrissener, unlogischer und durchgeknallter, als wir wahrhaben, akzeptieren und zu sehen bereit sind. Also verdrängen und sublimieren wir, was das Zeug hält, um den schönen Schein und das Bild von uns selbst aufrecht und auf Hochglanz zu halten.

Die Folgen sind: eine innere Starre und Unbeweglichkeit, wir sind Wärter und Insasse unseres eigenen Gefängnisses, "normal" wird zu meinem Ich und wer ich bin, vergesse ich im Laufe der Zeit und mit der Pflege des eigenen Vorgartens. Es gibt ja immer noch etwas zu tun.

Und dann kommt der Moment, an dem wir auch dem Gegenüber sein "Anderssein" absprechen, es nicht mehr sehen wollen, weil es die eigenen Verbiegungen und Verkrümmungen sichtbar werden lassen würde. Wenn dann solche Sätze wie "Wie kommst Du jetzt auf diese Idee?!", "Wozu soll das gut sein?" oder "Ich verstehe Dich nicht (mehr)" der Luft schlagartig den Sauerstoff entziehen. Der eigene Kleingeist, der fehlende Mut entzieht der Beziehung die Lebensenergie in kleinen Schritten. Also lieber nichts sagen, bevor man etwas falsches sagt.

Beziehung braucht Mut, Fehler zu machen. Sie braucht Mitgefühl und Einvernehmen darüber, dass man auf einem Weg ist, der einen oft dahin führt, wo man nicht hin wollte und nach Lösungen verlangt, die man noch nicht einmal denken kann.

Solange ich zu viel Angst vor dem Schmerz, der Trauer und dem Zorn habe, meinen Mut sinken lasse und mich mit der Oberfläche zufrieden gebe, wird dieses "Grundgestein" immer meine Endstation sein. Das ist schade, denn jetzt entsteht erst wirkliche Nähe und Wärme und ja, manchmal brennt der Allerwerteste.

Es gibt ein sehr gefährliches "Spiel" für Erwachsene. Es heißt "Was willst Du mir wirklich sagen?". Ich meine das vollkommen ernst. Dieses "Spiel" kann eure Beziehung zu nichts zerplatzen lassen und eure Freundschaft ein für allemal beenden. Es geht so: Setzt euch gegenüber. Einer von euch (Du ODER er) darf nur immer einen Satz sagen: "Was willst Du mir wirklich sagen", nichts anderes, keine Gegenfrage, kein Nachhaken, NICHTS! Einigt euch vorher über diese Regeln. Macht das mal für 20-30 Minuten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Am Ende wird nicht "getauscht" und nicht über das Ergebnis geredet. Erst am nächsten Tag oder später. Auch dies ist wichtig, denn ihr könntet den schlimmsten Streit eures Lebens vom Zaun brechen. Es ist unglaublich und brutal, was dabei zutage kommen kann. Das gibt Stoff für Wochen, wenn ihr die Wirklichkeit des anderen ertragen könnt und das ist manchmal mehr, als frau/man "packt", also bitte nicht leichtsinnig sein.

Ihr seid am Anfang, jetzt wird es erst richtig spannend.
 
Kann gut sein. Deshalb finde ich es wichtig, auch noch viele Dinge außerhalb des Dunstkreises des Partners zu machen. Da gibt es doch so viel: Job, Freunde, Hobbies... Und auch an gemeinsamen Erlebnissen kann man Gesprächsstoff finden. Außerdem muss man ja nicht immer reden. Man kann doch auch nebeneinander schweigen und Leute angucken oder nebeneinander lesen! Viele Grüße
 
Hallo zusammen,
ich (w, 32) hatte bisher in so ziemlich jeder Beziehung das Problem, dass man sich nach den ersten paar Monaten nicht mehr wirklich viel zu sagen hatte.
Es ist doch nicht normal dass einem da jedes Mal der Gesprächsstoff ausgeht?!

Unsere Instinkte sagen uns oft als erstes Bescheid, wenn eine Beziehung einfach nicht funktioniert – aber wir vertrauen dieser inneren Stimme leider nicht immer.
Das Problem dabei ist, dass man dabei oft einen Teil der eigenen Identität verliert – und das Gefühl für seine eigenen Bedürfnisse.
Oft verletzen uns kleine Dinge, die aber eigentlich nur repräsentativ für ein größeres Problem stehen.
Verstehst du manchmal nicht, was dein Partner von dir will?
Du musst lernen sowohl deine eigenen Gefühle, als auch die des Partners besser einordnen zu können.
Wenn du Antworten findest wie: Ich habe das Gefühl, meine Meinung nicht sagen zu können, ich fühle mich nicht respektiert und ich bin schon lange nicht mehr glücklich gewesen, ist das ein klares Zeichen dafür, dass etwas schief läuft und du das nicht ignorieren solltest.
Denn: Die Wahrheit verschwindet nicht einfach, nur weil wir sie ignorieren.
Erwartungen an andre führen meist zu Leid:
Ist die Illusion für ein nicht eingetretenes Geschehnis geraubt, wird diese enttäuschte Erwartung als negatives Erlebnis gespeichert und kann schnell zu Angst werden, zu einer negativen Antizipation für die Zukunft.
Wir erwarten fortan, die Prüfung nicht zu bestehen, nicht von der Person akzeptiert zu werden, der wir hinterher jagen oder diesen neuen, besseren Job eben nicht zu bekommen.
Oder eben wie bei dir, das dir egal mit wem bald immer der Gesprächsstoff ausgeht.
Aber genau deshalb haben es andere oft schwer mit dir, . Sie genügen den Ansprüchen (=Erwartungen) vielfach nicht, die ihnen entgegen gebracht, ja teilweise auferlegt werden.
Denn an sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu.
Wenn Menschen uns enttäuschen, ist es nicht ihre Schuld.
Sie sind, wer sie (geworden) sind.
Es sind vielmehr unsere Erwartungen, die es anderen und damit uns schwer machen.
Menschen zu nehmen, wie sie sind (mit ihren Fehlern, Unzulänglichkeiten und Schwächen) und sie nicht zu dem zu biegen, was sie sein sollten.
 
hallo liebe te,

wenn dich diese entwicklungen stören und immer wieder vorkommen, dann liegt es definitiv an deiner partnerwahl (siehe das, was duine geschrieben hat). du hast mehr interesse am reden als die männer, die du dir aussuchst. mit uninteressant sein o.ä. hat das nichts zu tun. manche menschen schweigen auch mal gerne, und das auch mal länger. dir hingegen ist intensives austauschen sehr wichtig. also musst du dir auch einen partner suchen, der so tickt wie du, und der dies ähnlich sieht.


ich finde übrigens, dass sich beim "schweigen" entscheidet, wie gut eine beziehung funktioniert. wer miteinander schweigen kann ohne sich zu langweilen, der muss sich keine sorgen mehr machen
 
Wenn Du Dir einen neuen Parner suchst, der die Kommunikation nicht scheut, sondern genauso gerne kommuniziert, wie Du ,dann solltest Du aber unbedingt darauf achten, das der auch so ehrlich ist wie Du es bist.

Nichts ist schlimmer als ständig mit Lügen vollgelabert zu werden. Doch, zu Schweigen, weil man sich alle die Lügen schon aufgetischt hat .....

Im Geschätfsleben würde jeder sagen , wie unvernünftig ist das denn , die Konditionen nicht schriflich festzuhalten, da würde jeder sagen , wie unvernünftig ist das denn, Leistungen nur einseitig zu erbringen .....

Bei der Partnersuche begegnen Dir die lustigesten Schaupieler die verquersten Existenzen, die Schweiger und solche , die es werden wollen, Lügner, Betrüger, etc. aber auch die , die zu der Handvoll gehören, die wirklich ehrlich sind und keine Probleme haben, über das Eingemachte zu sprechen die nicht sagen ,was für ein tolles Spiel , sondern die die sagen , hä ? Spiel , wieso Spiel, das mahen wir jeden Tag und wir fahren sehr gut damit .....
 

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