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Nutten, Huren... Warum werden Prostituierte hier im Forum immer beleidigt?

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Mariee

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Ich lese hier staendig im Forum wie Frauen, die ihren Koerper fuer sexuelle Dienste anbieten als Nutten oder Huren bezeichnet werden. Diese Bezeichnungen sind sehr respektlos und abwertend, was vielen hier aber anscheinend nicht bewusst ist.

Im englisch sprachigen Raum werden Frauen und Maenner, die in dieser Branche arbeiten nur noch als Sexworker bezeichnet. Ich finde das auch richtig. Diese Menschen verdienen den gleichen Respekt wie jeder andere auch.

Ich habe kein Problem mit Prostituierten, ich habe ein Problem mit Maennern, die glauben mit Geld alles kaufen zu koennen. Schweden macht es da genau richtig, es stellt Prostituiton nicht unter Strafe, sondern den Kauf von Sex. Noch vor einigen Jahren litten die Prostituierten unter diesem Gesetz, da sie nun um wenige Freier konkurieren mussten, heute erhalten sie aber so viel stattliche Unterstuetzung um aus dem Gewerbe aussteigen zu koennen, dass 80 % der Schweden dieses Gesetz fuer richtig und wichtig halten.

Sex ist ein Geschaeft mit der Seele. Viele Maenner die fuer Sex bezahlen wuerden eine Freundin, die in dieser Branche arbeitete kategorisch ablehnen. Warum? Sind diese Frauen weniger wert als andere?

Fuer mich ist die Frage wenn es zur Prostition kommt auch eine Frage ueber soziale Gerechtigkeit. Die Frage aus welchen sozialen Schichten Frauen kommen, die in Bordellen arbeiten. Welche Ausbildung haben sie, aus welchen Familien stammen sie, was sind ihre Beweggruende in dieser Branche zu arbeiten, welche Wahlmoeglichkeiten haben sie, und vor allem wie geht es ihnen psychisch.

Natuerlich ist es nicht immer einfach, wenn man generell wenig Chancen beim anderen Geschlecht hat, aber dies als Grund anzugeben warum es Prostituierten weiterhin geben sollte ist nur ein feiges Argument gegen soziale Ungerechtigkeiten anzugehen. Es ist egoistisch und falsch Frauen zu opfern um Maennern ein Schlaraffenland darzubieten, in dem man scheinbar alles fuer Geld kaufen kann.

Ich als Frau wuerde lieber einen ehemaligen Stricher zum Partner haben, als einen Freier.

Prostitutionsverbot in Schweden: "Glückliche Huren gibt es nicht" - SPIEGEL ONLINE
 
wer Sex als käufliche Ware betrachtet und sich selbst als käufliches Objekt zur Verfügung stellt, hat sie nie gehabt oder schon lange verloren - die Selbstachtung und das Selbstwertgefühl

Mitleid ist da wohl schon eher angebracht, denn tiefer kann man auf der menschlichen Stufe kaum sinken und das betrifft die Käufer sowie die Ware

Wenn man bedenkt, das der Körper unser alleiniges Eigentum ist und wir ihn als etwas besonderes Beachtung schenken sollten, denn wir haben nur diesen einen, sollten wir ihn nicht wertlos in die Massen schmeißen, wie einen alten abgelatschten Schuh, denn letztendlich sehen diese Menschen auch genauso aus, verlebt und verammelt.
Der Körper vergisst nichts und jeder trägt seine Lebensphilosophie offen für alle sichtbar im Gesicht und nicht nur das, sie zahlen einen hohen Preis, denn die Sensibilität der sexuellen Gefühlswelt geht verloren und der Drang nach mehr und mehr, lässt den Körper immer mehr abstumpfen und irgendwann........wird es keine Befriedigung mehr geben.

Diese Menschen zu beschimpfen, ist sicher nicht der richtige Weg, denn die Ursachen und Gründe für diese Verhaltensweise können wir nicht wissen, wir sehen nur das Ergebnis und dieses ist abstoßend.
Der gebrauchte Mensch als Opfer einer Gesellschaft, die keine Werte mehr kennt und sich selbst zur Ware macht.

Eine Mitschuld trägt auch die Männerwelt, die ihre Phantasien mit einer willigen Sexpartnerin ausleben wollen, die weit über das natürliche hinausgeht und selbst im Tierreich gibt es nichts vergleichbares.

Sex und Liebe - wird heute getrennt, ungeachtet der Tatsache, das Sex kein Entspannungssport ist.
Körper, Seele und Herz in Einheit zu befriedigen, das geht nur mit und in Liebe.....nur dann erleben wir den wahren Höhepunkt.
 
Ich denke man muß erst einmal differenzieren und zwar zwischen der Frau , die freiwillig ihren Körper als Ware anbietet und der Frau , die dazu in irgend einer Form gezwungen wird .

Für die erstere empfinde ich kein Mitleid , denn sie hat die Nachfrage entdeckt und nutzt eben diese Marktchance .

Viele Frauen die dem Gewerbe nachgehen sind sehr wohl gebildet , und haben einen erlernten Beruf oder ein abgeschlossenes Studium aufzuweisen , sie haben erkannt , dass es für sie einfacher ist viel Geld in kurzer Zeit zu verdienen , wenn sie ihren Körper verkaufen. Eine sogenannte Edelnutte bringt es mit einem Partner pro Tag gut und gerne auf 30000 Euro im Monat , wieviel sie davon versteuert, ist ihr nahezu selbst überlassen.


Solche Frauen finde ich geschäftstüchtig .



Die andere Seite ist , wenn eine Frau dazu gezwungen wird.


Nun ist der Mensch keine kalkulierbare Maschine und die Grenze zwischen gezwungen werden und erfolgreicher Selbstvermarktung geben sich die Klinke in die Hand .


Die Frauen aber zu beleidigen finde ich falsch. Für mich existieren keine Gründe das zu tun .


Ich kann es mir nur so erklären , das sich manche Menschen einbilden, das sie achtlos , verantwortungslos und respektlos handeln, wäre nicht schlimm , weil es andere auch tun .
Dieses Verhalten gibt es aber nicht nur bei der Abwertung von Prostituierten , sondern nahezu in Bezug auf jede Menschgruppe die abwertend handelt .

Hetzen manche gemeinsam über ZJ , so werden sich viele finden , die mithetzen.
Hetzen manche über Hartz 4 Empfänger , so werden sich viele finden , die mithetzen.
Hetzen manche über Juden , so werden sich viele finden , die mithetzen.

Hetzen manche über Schwarze , so werden sich viele finden , die mithetzen .
Hetzen manche über Kinder , so werden sich viele finden, die mithetzen.
Hetzen manche über Manager , so werden sich viele finden, die mithetzen.
Hetzen manche über Politiker, so werden sich viele finden , die mithetzen.

Hetzen manche über sich selbst , so werden sich viele finden , die mithetzen .

....von daher ....nicht nur Prostituierte werden achtlos und respektlos behandelt und beleidigt .....


sondern nahezu jede Menschengruppe , unabhängig von Bildung und Wissensstand , Einkommen und Verhalten .
 
"H***" ist keine Beleidigung.

"Sexworker" finde ich persönlich albern.

Ich verstehe dein Problem nicht.

Hast du auch mit anderen Berufsbezeichnungen so einen Stress?

Putzfrau? Müllmann?
 
Hallo!



Das ist nicht ganz richtig. Ich habe über ein Jahrzehnt Milieuerfahrung und "H***" ist ein gebräuchliches Wort, das die Frauen selbst benutzen um sich zu definieren. Es gibt solche Sprüche wie:

"H*** ist eine Lebenseinstellung."

"Und wenn der Wind auch noch so weht, die gute H*** immer steht."

u. ä. m.

Nutte hingegen ist ein Beleidigung, ähnlich wie Schlampe.

MfG
M.



MM, ist das deine persönliche Empfindung?

Für mich ist H*** oder Nutte das Gleiche, einfach die Kurzform für Prosituierte.
Ich sehe da nicht bei dem einen Wort eine Lebenseinstellung (wie auch immer die heißen muß..) und bei dem anderen eine Beleidigung.

Da gibt es doch z.B. das Lied von der Spider Murphey Gang aus den 80ern "..und draußen vor der großen Stadt stehn die Nutten sich die Füße platt.. Skandal um Rosi.."

Das hat jeder mitgesungen und das Wort Nutte war bestimmt nicht beleidigend gemeint.
😕
 
H*** ist kein weniger beleidigendes Wort als Nutte.

Vor vielen Jahren war der Begriff *schwul* auch eine Beleidigung. Irgendwann haben die Homosexuellen sich nicht mehr verstecken wollen. Sie haben angefangen sich selbst als *schwul* zu bezeichnen um sich so von einer Stigmatisierung zu loesen.

Das gleiche passiert nun mit dem Begriff *H****. Prostitierte wollen so der Abwertung ihrer Branche den Wind aus den Segeln nehmen. Trotzdem ist H*** immer noch ein weitverbreites Schimpfwort. Wollen wir dieses Wort gesellschaftsfaehig machen um diesen Damen mehr Respekt zu verschaffen?
Oder sollte man direkt in den Koepfen der Menschen ansetzen, die immer noch glauben es waere ein Job wie jeder andere und die Frauen haetten die gleichen Wahlmoeglichkeiten im Leben wie solche die noch nicht mal im Traum an solch eine Arbeit denken wuerden.

Und wenn in der Branche dieser Satz bereits gaengig ist *H*** ist eine Lebenseinstellung*, zeigt dies doch, dass es eben kein normaler Job ist. Er greift in alle Bereiche des Lebens ein. Dabei von freiwillig zu sprechen halte ich fuer puren Hohn und Ignoranz. Diese Prostitierten, die tatsaechlich eine glueckliche Kindheit, eine abgeschlossene Schulausbildung haben, kann man auch in Deutschland an einer Hand abzaehlen.
Gaebe es mehr soziale Gerechtigkeit, wuerden diese ganzen Freier, die momentan auf die Freiwilligkeit der Damen pochen, gewaltig in die Roehre blicken.
 
Zunächst ist der rechtliche Aspekt zu beachten. Prostitution nimmt in der Praxis auch Formen an, die man nur noch als kriminell bezeichnen kann. Prostituierte werden entrechtet, unterdrückt etc.

Dann gibt es eine moralische Perspektive. Manche Frauen verkaufen sich (freiwillig) auf eine Weise, die man mit der menschlichen Würde nicht mehr in Einklang bringen kann.

Wenn Frauen aufgrund von Geldnot in die Prostitution getrieben werden, so ist dies eine gesellschaftspolitische Aufgabe, diesen Missstand zu bekämpfen.

Man kann es schwer begründen, aber die Prostitution ist so gut wie immer eine Angelegenheit, die nicht gut für die Prostituierte ist.
 
Ich bin mir sicher, dass Betroffene selbst sehr gut entscheiden und wissen, was für sie beleidigend und nicht beleidigend ist.

Ich kenne auch den Begriff H*** als nicht beleidigend - sondern als Einstellung, als eigene Definition von Huren, die sich nie Nutten nennen würden.

Marieee bist du eine betroffene oder empfindest du es als außenstehende nur so?

es gab mal eine bekennende H***, die sehr viel für die Huren gemacht hat - eine H*** mit Herz und Verstand, die allen Huren und Menschen als H*** und Mensch einen guten Dienst erwiesen hat.

Domenica aus Hamburg und sie selbst empfand H*** als eine für sie gute Bezeichnung.

Aber Mariee wenn du natürlich selbst eine H*** bist und das dann als beleidigend empfindest, ist es natürlich was anderes, dann ist es deine Betroffenheit.
 
Ich habe kein Problem mit Prostituierten, ich habe ein Problem mit Maennern, die glauben mit Geld alles kaufen zu koennen.

Das Angebot schafft die Nachfrage. Wie üblich wenn es um Finanzen und Dienstleistungen geht.
So ist es mit Freiern nicht anders. Sie nutzen das vorhandene Angebot.

Jetzt hier diese Männer zu verunglimpfen finde ich ziemlich einseitig betrachtet. Wenn jemand zur Prostitution gezwungen wird, sollte man dringend einschreiten. Aber nicht im Regelfall "Frau möchte sich Geld damit verdienen".

Und "H***" ist definitiv kein Schimpfwort, sondern vielmehr eine Berufsbezeichnung.
 
Das Angebot schafft die Nachfrage. Wie üblich wenn es um Finanzen und Dienstleistungen geht.
So ist es mit Freiern nicht anders. Sie nutzen das vorhandene Angebot.

Jetzt hier diese Männer zu verunglimpfen finde ich ziemlich einseitig betrachtet. Wenn jemand zur Prostitution gezwungen wird, sollte man dringend einschreiten. Aber nicht im Regelfall "Frau möchte sich Geld damit verdienen".

Und "H***" ist definitiv kein Schimpfwort, sondern vielmehr eine Berufsbezeichnung.

Wuerdest du eine ehemalige "H***" zur Freundin haben wollen?

Falls deine Antwort mit Nein ausfaellt, wuerde mich doch brennend interessieren Warum.
 
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