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OEG medizinischer Dienst Gutachten

unwichtig82

Mitglied
Hallo ihr lieben,
ich habe im Februar 2015 OEG beantragt. Nach langem hin und her und einem Glaubwürdigkeitsgutachten liegt meine Akte seit Oktober beim medizinische Dienst.
Wie lange habt ihr noch warten müssen wenn die Akte erst mal beim medizinischen Dienst lag? Gibt es jemanden unter euch der nicht zum medizinischen Gutachten musste? Bei mir geht es um PTBS und mir wurde von meiner Sachbearbeiterin mal gesagt, dass nicht jeder zum Gutachter muss, da bei manchen die medizinischen Unterlagen ausreichen.
Bin gespannt auf eure Antworten.
Lg unwichtig
 

Eisi

Aktives Mitglied
Hallo Unwichtig82,

der MDK (Medizinische Dienst der Krankenversicherung), hat für ein Gutachten nach dessen Eingang, nur ca. 2 bis 3 Wochen Zeit. Noch innerhalb dieser Zeit muss das Gutachten der Kasse wieder vorliegen. Das ist unabhängig davon, ob ein Fall nach Aktenlage, oder durch medizinische Untersuchung beurteilt wird. Daher würde ich in Deinem Fall davon ausgehen, dass die Akte schon längst wieder bei der Kasse liegt.
Was übrigens auch immer falsch berichtet wird: Der MDK spricht gegenüber der Kasse nur Empfehlungen aus. Dieser Empfehlung muss die Kasse nicht folgen. Sagt der MDK "Ja", kann die Kasse "Nein" sagen, und umgekehrt.

Liebe Grüße... Eisi
 

unwichtig82

Mitglied
Hey, erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort, jedoch geht es hier nicht um den MDK sondern um den medizinischen Dienst des Versorgungsamtes bzw des Amtes für Opferentschädigung. Sorry falls ich mich da falsch ausgedrückt habe.
Lg
 

KBS

Aktives Mitglied
Der Medizinische Dienst des Versorgungsamtes macht eigentlich nach einer erfolgten Begutachtung nicht viel. Er schreibt nur eine meist kurze Stellungsnahme, ob das Gutachten, in Deinem Fall das Glaubwürdigkeitsgutachten, in seinen Argumenten nachvollziehbar ist. Die Länge Deiner Wartezeit liegt daher wohl darin begründet, dass der Mezinische Dienst überlastet ist. In einem solchen Fall würde ich einfach bei der Behörde nachfragen, wie lange es dauert und notfalls in regelmäßigen Abständen nachfragen.

Hast Du mittlerweile einen Bescheid und wie ist dieser ausgefallen?
 

unwichtig82

Mitglied
Guten morgen,
nein, mittlerweile warte ich auf das Gutachten zur Bestimmung des GdS. Das ist am 19.10. Und dann hoffe ich dass ich nicht mehr all zu lange auf den Bescheid warten muss.
Lg
 

KBS

Aktives Mitglied
@unwichtig82

Es ist unglaublich, dass das Verfahren solange bei Dir läuft. Daher drücke ich Dir die Daumen, dass Du die weitere Wartezeit gut überstehst. Welches Versorungsamt ist eigentlich für Dich zuständig?

Ich stellte meinen Antrag am 01.03.2016 und mein Verfahren läuft auch noch. Meinen Gutachtertermin hatte ich am 31.05.2017. Bei mir liegt dies daran, dass ich das Gutachten nicht akzeptierte, auch wenn die Behörde danach den ersten Bescheid abänderte, und mir für eine gewisse Zeit einen GdS von 30 zubilligte. Bisher habe ich die Verfahren selbst betrieben, habe sie aber im August an eine Rechtsanwältin für Opferrecht im abgegeben.

Ich bin selbst ziemlich blauäugig in die Begutachtung gegangen, was in meinen Fall ein Fehler war. Ich ging davon aus, dass mein Gutachter die Akte kennt. Er unterbreitete mir aber im Termin, dass er meine Akte vorab nicht gelesen habe, was seine Arbeitsweise wäre. Dies machte mich ziemlich sprachlos, da ich vom umgekehrten Fall ausgeging. So wurden wesentliche Dinge meiner psychischen Probleme im Termin nicht angesprochen. Als ich sein Gutachten las, fiel ich aus allen Wolken. Er hatte nicht nur meine Persönlichkeit in meinen Augen haarsträubend dargestellt, sondern es befanden sich auch Fehler im Gutachten. Ich schrieb also eine lange Stellungsnahme zu seinem Gutachten. Darauf folgte eine Stellungsnahme des Gutachters, die ich erstrecht nicht so stehen lassen konnte. Durch diese Stellungsnahme von ihm war ich nun sogar in der Lage einen Fehler von ihm ( er zitierte eine EMail von mir absolut verdreht) sogar zu beweisen.

Warum erzähle ich Dir das? Ich hoffe, dass Du nicht ähnlich blauäugig in den Termin gehst. Ich hoffe, Du bereitest Dich auf den Termin auch vor. Ich hatte z.B. auch die Schwierigkeit die einzelnen mich belasteten Situationen detailiert zu beschreiben, obwohl dies alles aus meinen Schriftsätzen hervorging. Ich musste im Termin von meiner Jugend, zu meinen Beziehungen bis hin zu der Gewaltat springen. Das schaffte ich nicht innerhalb der ca 90 min, ich war damit unvorbereitet wie ich war als Opfer einer schweren Gewalttat einfach überfordert.

Dies sollte Dich aber nun nicht entmutigen. Es gibt auch gute Gutachter und ich hoffe, Du triffst auf einen. Aber wenn Du auf einen triffst wie ich, dann heißt auch dies noch nicht, dass Du dann aufgeben musst, wie mein Beispiel zeigt. Meine Akte liegt nun wieder beim medizinschen Dienst...sie wollten es nicht anders, sie werden mich nicht einfach los.:D Wir haben als Opfer Rechte und die gilt es durchzusetzen!
 

unwichtig82

Mitglied
Danke für deine Antwort. Und Respekt dass du für dein Recht kämpfst! Danke auch für deine Tipps! Ich bin beim LWL. Ich habe mich bis jetzt recht gut vorbereitet, alles aufgeschrieben was wichtig ist oder relevant sein könnte. Leider hat mich die Vorbereitung und all die Symptome die dann wieder auftreten und viel schlimmer werden in die Klinik gebracht, wo ich jetzt erst einmal zur Ruhe komme.
Mein Gutachter ist ein Hoch angesehener Traumaspezialist und alle meine Ärzte, Therapeuten usw sagen er soll top und super nett sein. Das nimmt mir ein bisschen den Druck, denn das letzte Gutachten, ein Glaubwürdigkeitsgutachten hat mir dermaßen den Boden unter den Füßen weggerissen dass ich es beinahe nicht überlebt habe. Aber das ist vorbei, und nun werde ich kämpfen, für alles was mir im Bezug auf OEG zusteht...
Lg
 

KBS

Aktives Mitglied
Ich verstehe, dass Du schreibst, dass Dich die Situation leider wieder in die Klinik gebracht hat. Ich finde es aber gut, dass Du den Weg dorthin gefunden hast. Deine verletzte Psyche braucht nun die Ruhe, die Du dort finden kannst. Stress wäre nun das falsche für Dich, was ich auch aus eigener Erfahrung weiß. Ich wünsche Dir, dass Dir die Ruhe frische Kraft verleihen wird.

LWL, ja, die kenne ich auch - auch meinen Fall bearbeitet die LWL. Führst Du Dein Verfahren selbst oder hast Du Unterstützung durch einen Rechtsanwalt oder durch den Weißen Ring oder andere Menschen? Ich finde es gut, dass Du gerade trotz Deiner Erfahrungen mit dem Glaubwürdigkeitsgutachten sagst, Du wirst nun kämpfen, um alles,was Dir nach dem OEG zusteht. Es ist Dein Recht und gerade wir Opfer sollten auch durch die Gesellschaft unterstützt werden. Es kann aber auch passieren, dass die Kraft schwindet, aber dann sollten wir uns Unterstützung holen. Du musst es nicht alleine schaffen, wenn es zuviel ist. ich habe mir nun ja auch Unterstützung geholt.

Druck sollte bei Dir auch nicht aufgrund der Begutachtung aufkommen. Wenn Dir etwas zu viel wird, sage es dem Gutachter einfach. So wie er Dir beschrieben wurde, wird er das dann berücksichtigen. Hast Du danach Menschen, die für Dich dasein können? Ich frage dies, weil auch meine damalige Freundin zum Gutachter musste. Ich begleitete sie und wartete vor dem Zimmer auf sie, um sie zu unterstützen. Dadurch kann alles leichter werden.

Wenn Du Lust hast, können wir uns auch über PN unterhalten.

LG, KBS
 

unwichtig82

Mitglied
Danke für deine Antwort. Bis jetzt habe ich alles alleine durchgestanden. Ich habe eine tolle Therapeutin die auch mit bei dem Glaubwürdigkeitsgutachten dabei war, und zur Not würde sie auch mit zu dem nächsten Gutachten kommen.
Dorthin begleitet mich aber auch meine Frau. Sie weiß auch wie sie mich stützen kann wenn es ganz doll schlecht ist. Sie wartet dort vor der Tür, dass ich zu keiner Zeit alleine bin und würde mich zur Not auch gleich wieder in die Klinik bringen. So ein Gutachten reißt einfach zu viele blutende Wunden noch mehr auf...
Einen Anwalt werde ich mir erst nehmen wenn eine Ablehnung ins Haus flattert.
Seit dem letzten Gutachten und so sehr ich seit dem ganzen leide finde ich einfach dass mir das OEG zusteht, mit BSA usw. Und ich werde nicht locker lassen. Ich habe bis hier hin so viel Leiden müssen, das darf einfach nicht umsonst gewesen sein!
Du schreibst du bist auch beim LWL. Wie sind eure Erfahrungen? Seid ihr mit allem durch? Oder habt ihr jetzt einen Anwalt? Oder wie sieht eure Unterstützung aus? Sorry falls du davon schon etwas beantwortet hast, ich werde hier ziemlich unter Pillen gesetzt und kann mich schlecht erinnern...
Toll dass du deine Freundin so unterstützt!
Lg
 

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