[QUOTE="Ausnahmsweise, post: 4783132, member: 126508"]
Aus vielen Beiträgen entnehme ich Ängste, Verlustängste. Die Gefahr, dass ein Partner sich fremdverliebt, hängt für mich nicht von Sex ab. Sondern von der Intensität, Stabilität der Liebe, der Beziehung.
Und genau hier sehe ich das große Risiko, sich ernsthaft zu verlieben. Wer ausgehungert ist, hat ganz andere Bedürfnisse, die gedeckt werden wollen.
Wenn ich emotional erfüllt bin, die Verbindung zum Partner tief und stabil ist, dann kann es mal Schmetterlinge geben, die aber nicht weiter interessieren.
Passierte mir mal, es gab rundum viel Verbindendes. Aber von meiner Seite aus Null Interesse, das zu einem Beziehungsrisiko werden zu lassen. Für mich gab es an der Stelle einen Cut. Fertig. Weil ich ja wusste, wen ich wollte.
Man kann es auch zulassen und polyamor leben.
Typsache. Da es, abgesehen von obiger Geschichte, einen zweiten Mann bereits vor(!) der Beziehung gab und er auf emotionaler Ebene immer eine Rolle spielte, lebte ich das gewissermaßen mehrere Jahre. Bis zu dem Punkt, an dem das ein Problem wurde.
Ich zog die Reißleine.
Idee gut, Umsetzung schlecht.
Nach ein paar Monaten kippte ich um, als er sich meldete. Und zögerte diesmal, ehrlich davon zu erzählen. Habe ich, dennoch: Was blieb anderes als die Erkenntnis, das von meiner Seite der Wurm drin war? Ich schaffte es nicht, den anderen völlig loszulassen.
Also nochmal zur Verdeutlichung:
Sexkontakte waren kein Problem, das war immer wieder mal Teil unseres Spiels.
Doch dass ich emotional derart mit jemandem aus meine Vergangenheit verbunden war, er in der Gegenwart eine Rolle spielte, wurde irgendwann ein Problem. Was ich völlig verstehen konnte!
Dazu meine sich verschlechternde Gesundheit.
Kann man auch anders sehen, doch ich möchte nicht bremsend oder belastend für jemanden werden, schon gar nicht für einen mehrere Jahre jüngeren, fitten Menschen. Ich habe solche Beziehungen miterlebt und will das für niemanden. Das ist immer schwer.
Für mich war es nicht mehr stimmig.
Weichst du unbewusst Sexualität aus?
Hättest du euch wirklich nicht als Paar empfinden wollen? Deine Trauer über ihr Weggehen scheint mir etwas anderes zu erzählen.
Das klingt für mich bitter und nach Neid.
Du scheinst schlimme Erfahrungen gemacht zu haben.
Eine offene Beziehung zu führen hat aber ja nichts damit zu tun, jemandem im Regen stehen zu lassen, bei kleinsten Problemen verlassen.
Das ist eher eine Wertefrage und Charaktersache.
Ich glaube auch, dass manchmal zu schnell hingeschmissen wird, zu wenig für die Beziehung getan wird.
Andererseits ist es gut, wenn an 'toten' Beziehungen nicht festgehalten werden muss und zwei Menschen unglücklich aneinandergekettet sind.
Wie immer eine sehr individuell zu entscheidende Sache.
Ja, viele Beiträge sagen einiges über den Ersteller aus. Da sind wir einer Meinung.
Ich verstehe nicht, was eure Erwartung an die Paarberatung war.
Eine Paarberatung kann an EUCH nichts ändern. Wer nicht will, will nicht.
Sie kann nur Wege aufzeigen.
Welche Wege sollte es geben außer entweder Arxxx hoch und an Beziehung zu arbeiten (m.E. zu spät bei euch), Trennung oder eurer Entscheidung, in der unglücklichen Situation zu verharren?
Ich denke, darauf in aller Klarheit zu sehen, kann vielleicht aufkommende Verbitterung mildern oder sogar ganz wegnehmen.
Die Patt-Situation ist nicht einfach da, die entsteht durch eure eigenen Entscheidungen.
Ihr seid darin nicht ohnmächtig und handlungsunfähig gefangen.
Ihr habt gewählt.
Aus freien Stücken.
Was bedeutet das?
Du möchtest das Haus behalten, sie soll mit den Kindern gehen und das will sie nicht?
Ihr wollt beide nicht offen reden, wollt beide nichts für die Beziehung tun (weil der Zug nach Jahren längst abgefahren ist, sähe ich darin auch keinen Sinn mehr) und habt euch für eure jetzige Situation entschieden.
Mir fällt auf, du argumentierst viel mit "keine Zeit".
Da ihr vermutlich nichts anderes an der Backe habt als der Großteil der Menschen hier im Land, wundert mich das.
Und ihr findet scheinbar Zeit für Hobbys, nachdem was du schreibst.
Das "keine Zeit" bedeutet im Zusammenhang mit Paaraktivitäten ganz offensichtlich: keine Lust.
Zu sich selbst da sehr ehrlich zu sein kann dazu beitragen, sich besser zu fühlen.
Du kannst deine Sexualitöt entweder heimlich oder gar nicht ausleben, das ist, was dadurch übrig bleibt.
Da bestanden eure Probleme aber bereits seit vielen Jahren. Deine Frau wollte schon längst keine Zeit mehr mit dir verbringen, noch nicht mal ein Wellnesswochenende. Da stehen ganz andere Probleme im Raum.
Würde ein Partner in dieser Situation an gemeinsamen Sex denken und deshalb mit mir zur Paarberatung wollen, wäre ich wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos.
Eure Beziehung ist seit langer Zeit hinüber. Ob dene Frau wirklich so genau wissen möchte, was du wo mit wem tust, wenn du nicht da bist? Ich bezweifle es.
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