Anzeige(1)

Offenes Gruppenkonzept in der Kita- Katastrophe

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Da ein Verwandter arbeitet und die Frau mit einem Neugeborenen noch in der Klinik liegt, habe ich nun meine kleine Nichte von der Kita abgeholt und bin mit etwas konfrontiert, das ich so von meinen Kindern nicht kannte.
Meine Kinder sind schon im Teenager und späten Grundschulalter.
Damals als meine Kinder klein waren, gab es noch das geschlossene Kitakonzept.

Heißt in der Praxis: Eine Erzieherin hat ca. 11, 12 Kinder in der Gruppe und betreut sie.

Heute scheinen immer mehr die offenen Kitakonzepte in Mode zu kommen.
In der Praxis heißt das: Den Kindern stehen alle Räume offen und sie können sich aussuchen was sie machen. Ob spielen, basteln, draußen in der Sandkiste buddeln, essen usw. Die Erzieherinnen beaufsichtigen quasi nur, dass sich niemand etwas bricht und sich alle nicht gegenseitig die Birne einhauen. Für mich ist das ein Kaschieren des Mangels an Personal. Mehr ist es doch nicht.

Ich bin dann gestern noch ein bisschen mit der Erzieherin, die dort neu war ins Gespräch bekommen.
Sie kam zuvor aus einer Kita mit geschlossenem Gruppenkonzept und hat durchblicken lassen, dass sie kein großer Fan des offenen Konzepts ist.

Das offene Konzept setzt ja voraus, dass viel zu wenig Erzieherinnen perfekt über viel zu viele Kinder bescheid wissen müssen. In einer Zeit in der jedes Kind Eigenarten wie Allergien oder andere Probleme hat, unmöglich. Abgesehen davon, tue ich mich ehrlich schwer zu glauben, dass ein 3 Jähriger schon entscheiden kann was für ihn gut oder schlecht ist. Klar, sollten Kinder lernen Entscheidungen treffen bzw. einbezogen werden und klar ist schön, wenn sie viel ausprobieren, aber ich sehe hier ehrlich die Gefahr, dass die Kinder ohne Anleitung in ihrer Entwicklung stecken bleiben und mit 3 sind sie nicht in der Lage vieles konkret zu entscheiden.

Ich habe zum Teil sogar gehört, dass sich Kinder in die Hose gemacht haben und keine Erzieherin hat es gemerkt, weil ja keiner wirklich für eine bestimmte Gruppe zuständig ist.

Ich finde das offene Gruppenkonzept sehr bedenklich oder hat damit von euch jemand gute Erfahrungen gemacht? Ich bin heilfroh, dass meine Kinder nicht dieses offene Konzept hatten.
 
Also meine Freundin arbeitet als Erzieherin in einer Kita mit diesem Konzept. Glücklich ist sie damit auch nicht, ich selbst weiß auch nicht, ob ich das so toll finden soll.

Allerdings ist es nicht so, dass die Erzieher bei diesem Konzept nur beaufsichtigen, je nach Inhalt der Gruppe leiten sie auch an, basteln können Dreijährige gar nicht so ohne Anleitung und Betreuung. Soweit ich weiß, bieten die jeweiligen Erzieher halt irgendeine Gruppenaktivität an und betreuen die Kinder, die dann diese Aktivität wählen. Wie dann das Mengenverhältnis ist in den einzelnen Gruppen, weiß ich auch nicht. Ich denke, eigentlich müssten genug Erzieher da sein, d. h. wenn bei einer Gruppenaktivität 20 Kinder sind, müsste noch eine zweite Erzieherin dazu kommen.

Es gibt bei der Kita meiner Freundin noch eine sogenannte Feuerwehr, das ist die Erzieherin oder der Erzieher, der zwischen den Gruppen hin und her zwitscht, da wo sie/er halt gebraucht wird.

Früher war es übrigens auch nicht so, dass 10,11 Kinder von einer Erzieherin betreut wurden. Soweit ich weiß, waren das 15 Kinder.

Ansonsten ist das eben ein neues pädagogisches Konzept. Ich glaube nicht, dass es darum geht, dass möglichst wenige Erzieher möglichst viele Kinder betreuen vom Grundsatz her. In der Realität ist es eben so, dass wir sowieso zu wenig Erzieher haben, von den wenigen viele auch krank sind, letztendlich müssen die wenigen alles wuppen, was pädagogisch eben so gefordert wird.

Sie beaufsichtigen auch nicht nur. Sie haben Bezugskinder, sie müssen Berichte schreiben über die Kinder, sie müssen Sprachtagebücher führen, sie müssen Elterngespräche führen, sie müssen Fortbildungen ableisten, sie müssen sich in bestimmten Abständen der Bewertung der Leitung stellen usw.

Und immer mal wieder gibt es neue pädagogische Erkenntnisse, daraus entwicklen sich neue Konzepte, denen die Erzieher dann gerecht werden müssen, auch noch, wenn sie kurz vor der Rente stehen, wenn sie überhaupt so lange durchgehalten haben.

Es gibt zu wenig Kitaplätze, es gibt zu wenig Kitas und es gibt zu wenig Erzieher. Das ist das eigentliche Problem.
 
Das was mich aber brennend interessieren würde: Wenn die ein Tagebuch über die Kinder schreiben. Wie schaffen sie überhaupt alles mitzubekommen, wenn die Kinder sich von einem in den anderen Raum bewegen? Das würde ja quasi eine Konferenz mit den anderen Erzieherinnen nötig machen.

Wir wohnen am Rand einer Großstadt und als es hier dieses offene Gruppenkonzept gab, bekam ich durch Patientinnen mit, dass die Eltern scharenweise ihre Kinder abgemeldet haben, als der Kiga umstrukturiert hat. Meine Nichte ist in einer Kita mehrere Kilometer entfernt.

Es lief so, dass es 7 Räume gab, in denen gebastelt werden konnte, gemalt, gespielt, gesungen, gekocht und dann war es noch irgendwas das ich vergessen habe.

Jedenfalls konnten die Kinder wählen. Mittags konnten die Kinder aus 5 Gerichten auswählen was sie essen.


Mir wurde zugetragen, dass es dann so läuft, dass die Kitaerzieherinnen jeweils für einen Raum eingeteilt werden.

Den Eltern, die sich abgemeldet haben war das zu viel Freiheit und zu wenig strukturiert. Die Kinder haben dann teilweise in die Hosen gemacht und niemand fühlte sich zuständig. Oder sie waren super dreckig und es gab nie einen Ansprechpartner. Die Eltern wurden bei Elternabenden von A nach B geschickt.

An sich finde ich den Gedanken gut, aber nicht jeden Tag, sondern nur einmal die Woche.

Gibt es denn mittlerweile überhaupt noch Normalkonzepte oder wird das immer weniger?
 
Ja, sehr gute Erfahrungen. Meine Tochter war erst in einem teiloffenen Kiga, durch Umbau ging es dann in due Kirchenräume ( wo man eben wegen des Platzes das offene Konzept lebte) hat so schön funktioniert , das man es zurück in Kindergarten weiterführte.

Wie es danach genauer war:

- Es gab einen U 3 Raum , indem immer dieselben 2 Erzieher waren und es auch einen kl.Frühstückstisch etc gab,ich glaub hier waren 2 Erzieher auf 12 Kinder. Da man bedenken hatte das dieses offene für die kleinsten doch was viel ist.

- Jedes Kind hatte einen Bezugserzieher, der Beobachtungen mit dem Kind durchführte etc. Und genau bei diesem konnte man dann ca alke 6 Mon ein Elterngespräch haben unserer wusste immer gut über unser Kind bescheid.Natürlich tauschen due Erzieher such auch untereinander aus ( in meiner Ausbildung gab es einmal wöchentlich Gruppenteam u alle 2 Wochen die komplette Teamsitzung)

- Bei uns gab es verschiedene Themenräume: Rollenspiel, Bauraum , Werkstatt, Gesellschaftsspiele, Kreativraum, Turnhalle, Ausengelände ( u mittlerweile wohl noch n Wassermatschraum).Jeder Erzieher war für einen Bereich zuständig.Also wenn ich was wollte wusste ich direkt wo ich Erzieher xy finde u auch die Tür zum Leitungsbüro stand uns immer offen.

Für mich gab es folgende Vorteile:

- Ich bekam nie mir ist im Kiga langweilig zu hören, da Tochter sich häufig mit Dingen beschäftigte die sie interessierten.

- Kind konnte auch problemlos mit andeen Kindern spielen, welche zuvit in anderen Gruppen waren.

- Freundeskreis erweiterte sich

- Wenn Kind Probleme hatte konnte es sich an den Erzieher wenden dem.es am meisten vertraute.

- Mehr Angebote , früher bei uns hatte jedeGruppe n.Bauraum u ne Puppenecke, Maltisch u Spiele .An Werkstatt o so war da gar nicht zu denken.( Gibt es leider viel zu selten)

Nachteil:
- Geschwisterkinder haben so die Möglichkeit sehr zu klammern, da muss man dann schon ein weig drauf achten.

Ich hab bei uns von niemandem gehört , das sein Kind ewig in der Windel lag, o Erzieher nicht bescheid wussten etc.
Ganz im Gegenteil , wenn iwas auffiel ( meine Tochter erzählte gern mal Märchen) kam ihr Bezugserzieher direkt auf uns zu.
 
Achso Elternabende fanden bei uns gemeinsam statt.
Und ja die Erzieher tauschen sich untereinander aus, in der Grundschule hast du doch auch meist nur bei einem Lehrer n Termin, obwohl dein Kind auch von anderen Unterrichtet wird u auch da wirst du ( solltest) du erfahren , wenn es Probleme gibt.

Uns bei uns wurde zb mit jedem Kind auch ein Portfolio gemacht, wo die Erzieher es dann auch genauer beobachten konnten u man zb auch als Eltern ( wir bekam es zum kigaende) die Entwicklung des Kindes anhand der Bilder etc ein wenig nachvollziehen konnte.
 
Meine Tochter war in einem Kindergarten mit offenen Gruppen. Sie schwärmt noch heute davon. Die Befürchtungen, die Kinder bekämen "zu wenig Anleitung" haben sich schnell zerstreut. In verschiedenen Räumen haben ErzieherInnen unterschiedliche Dinge angeboten: Webrahmen, Fingerfarben, Geschichte erzählen, Basteln. Die Kinder verteilten sich ganz von alleine und konnten auch wechseln, wenn ihnen etwas nicht gefiel. Das stärkt das Selbstvertrauen der Kinder nach meiner Erfahrung und es hilft, Konflikten aus dem Weg zu gehen, die sich schon bei Kindern nicht so einfach lösen lassen.

Dieses ständig "unter Kontrolle sein" und die dauernden Vergleiche empfinde ich eher als negativ. Mal lernt ein Kind etwas schneller, mal etwas langsamer oder später. Ein wenig Vertrauen sollte man schon in das eigene Kind investieren und nicht ständig in Sorge sein, dass alles "richtig" läuft. Und wenn ein Kind in die Hose gemacht hat, haben das schon andere Kinder weiter erzählt. Das System "wir" hat auch da funktioniert. Und wenn es mal eine Stunde gedauert hat, ist das wirklich eine Katastrophe?
 
Zuletzt bearbeitet:
btw: ich finde das geschlossenee Konzept schrecklich, vor 30j zumindest bei mir.2 Erz für ca 25 Kinder, alle Kinder mussten zurselben Zeit am Tisch dasselbe basteln , um 12.30h gingen alle kinder gemeinsam zu Mittagsschlaf in die Turnhalle ( was habe ich es gehasst) , nicht nal mit meiner Cousine aus der anderen Gruppe durfte ich nachmittags spielen, mittlerweile ist aber auch diese Kita teiloffen.
 
Das offene Konzept setzt ja voraus, dass viel zu wenig Erzieherinnen perfekt über viel zu viele Kinder bescheid wissen müssen.
Der Betreuungsschlüssel ändert sich nicht mit dem KiTa-Konzept. Wenn für 15 Kinder eine Erzieherin vorgesehen ist, sind es halt 2 bei 30 Kindern oder 3 bei 45. Von daher werden da bei einem (teil-)offenen Konzept mitnichten Erzieher eingespart. Im Gegenteil - bei uns gibt es dann noch die Springer, die in den Räumen/bei den Angeboten aushelfen, die gerade besonders beliebt sind. Und auch im offenen Konzept gibt es Bezugserzieher, die über ein Kind ganz genau bescheid wissen und die auch erste Ansprechpartner für die Eltern sind.
Das was mich aber brennend interessieren würde: Wenn die ein Tagebuch über die Kinder schreiben. Wie schaffen sie überhaupt alles mitzubekommen, wenn die Kinder sich von einem in den anderen Raum bewegen? Das würde ja quasi eine Konferenz mit den anderen Erzieherinnen nötig machen.
Naja, auch die Erzieher reden miteinander. Ist jetzt nichts ungewöhnliches....
 
Ich sehe beim Konzept folgende Haken:

1. Es setzt voraus, dass alle Erzieherinnen alle Kinder kennen. Ich stelle es mir maximal schwierig vor, wenn eine Erzieherin Kinder in der Bastelecke nicht mit dem Namen ansprechen kann und nicht weiß, welche Besonderheiten das Kind hat (Verhalten, Allergien). Außerdem besteht die Gefahr, dass vieles durcheinander geht. Nehmen wir mal ein Kind mit dem Namen Julia. Julia geht zuerst in die Bastelecke, fängt dort einen Streit mit einem anderen Kind an will danach zum malen laufen. Dort heult sie nach einiger Zeit oder es eskaliert wieder und die Erzieherin dort weiß überhaupt nicht was zuvor los gewesen ist.


2. Kita ist damit eher eine Aufbewahrungsstätte. Man beaufsichtigt, aber was kommt da noch bei rum? Wenn ich mich zurück erinnere, gab es bei meinen Kindern Programme und es wurden Lieder einstudiert bei meinen Kindern, kleine Theaterstücke vorgeführt. Wenn es meiner Tochter schlecht ging oder sie nicht essen wollte, wusste dass die Erzieherin. Beim offenen Konzept stelle ich mir allein das sehr schwierig vor. Wie läuft das dann ab, wenn sich ein Kind morgens in einem Raum den Kopf stößt und eine Beule hat und am Ende des Tages wird es abgeholt und die Information geht dabei total durch die Lappen? Das würde ja bedeuten, dass die Erzieherinnen nach jedem Kitatag nochmal eine Art Konferenz abhalten, oder? Also jedes Kind einzeln durchsprechen. Bei dem Personalschlüssel in Kitas kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen, aber vielleicht weiß Gray Bear noch mehr dazu und kann da noch einige Infos geben.


3. Kita ist auch Vorbereitung auf die Schule. In der Schule haben die Kinder irgendwann auch keine Wahl mehr. Spätestens bei einer Leistungskontrolle kann das Kind auch nicht mehr wählen. Für mich bleiben die Kinder mit diesem Konzept irgendwie auf ihrer Entwicklungsstufe stecken.


Ich kann mich täuschen, dann klärt mich bitte auf, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass damit eine so intensive Förderung erfolgt, als wenn eine Erzieherin immer die gleichen Kinder hat.
Dadurch lernt sie die Kinder ja viel intensiver kennen.
Ich denke mir, dadurch geht auch viel an Informationen verloren.

Meine beste Freundin arbeitet in einem SOS Kinderdorf und hat davor im Schichtdienst gearbeitet. Sie sagt bis heute, dass es ein Unterschied von Tag und Nacht ist. Im Schichtdienst werden die Kinder ständig herum gereicht. Bei jedem gelten andere Regeln. Jeder erlaubt was anderes.

Auch ein Problem, das ich bei dem offenen Konzept sehe: So sehr sich auch bemüht wird, aber irgendwo setzt ja doch jeder eigene Regeln fest.

Die eine Erzieherin hat eine größere Frustrationstoleranz als die Andere.

Übrigens weiß man, dass gerade 3 Jährige mit dem Treffen von Entscheidungen schnell überfordert sind.

Ich finde die Idee dahinter echt gut, aber auf Dauer finde ich das Konzept eher beängstigend und nachteilig.

Vielleicht kann hier noch jemand dazu schreiben, der seine Kinder auch in einer Kita mit offenem Konzept hatte.

Bei meiner Nichte hat mir das jedenfalls nicht gefallen.
Durch das hin und her wurden 4 Sachen angefangen, aber nichts komplett vollendet. Beim geschlossenen Konzept halten die Erzieherinnen die Kinder sicher doch eher an ihre Bilder auch zu Ende zu malen, ohne dass sie 4 Sachen anfangen und keine zu Ende bringen. Sie kam von der Kita und hatte ein unvollständiges Bild, ein unvollständig aufgeklebtes Puzzle, ein unvollständiges Heft und etwas unfertig gebastelt. Alles in verschiedenen Angeboten wie sie mir erklärt hat. Wenn die keine Lust haben, laufen sie einfach woanders hin.

Klar, es sind Kinder, aber so funktioniert doch das Leben später auch nicht.
Wenn ich mein Leben schon ab 4 eigenverantwortlich gestaltet hätte, wäre mein Lebenslauf eine Kraterlandschaft und ich hätte heute keinen Zahn mehr, weil ich spätestens mit 5 aufgehört hätte mir die Zähne zu putzen.


Ich finde, Kinder sollten auch lernen, dass Leben auch Kontinuität bedeutet.
Ich lasse mich gerne aufklären über weitere Details zum offenen Konzept, aber das sehe ich echt als Risiken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe beim Konzept folgende Haken:

Meine beste Freundin arbeitet in einem SOS Kinderdorf und hat davor im Schichtdienst gearbeitet. Sie sagt bis heute, dass es ein Unterschied von Tag und Nacht ist. Im Schichtdienst werden die Kinder ständig herum gereicht. Bei jedem gelten andere Regeln. Jeder erlaubt was anderes.

Auch ein Problem, das ich bei dem offenen Konzept sehe: So sehr sich auch bemüht wird, aber irgendwo setzt ja doch jeder eigene Regeln fest.

Die eine Erzieherin hat eine größere Frustrationstoleranz als die Andere.

Nja, ich denke, man kann ein SOS Kinderdorf nun wirklich nicht mit einer Kita vergleichen. In einem Kinderdorf leben Kinder in familienähnlichen Verhältnissen, das brauchen sie auch. Sie brauchen schon elternähnliche Erzieher, ein Familienleben, was ihnen ja fehlt. Sie leben dort 24 Stunden, 7 Tage die Woche und das oft über Jahre oder manchmal bis zum Erwachsenenleben.

Die Kita ist doch keine Erstaz für eine Familie. Sicherlich kommt es auch immer auf die Umsetzung diese Konzepts an, aber ich würde es wirklich nicht als Aufbewahrungsstelle bezeichnen.

Dass unterschiedliche Erzieher unterschiedliche Menschen sind, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, auch unterschiedlicher Frustrationstoleranz, finde ich eher gut. Ich finde es schlimm, wenn ein Kind auf Gedeih und Verderb einer Erzieherin oder einem Erzieher ausgesetzt ist, mit dem es so gar nicht klar kommt, oder es den Kind nicht gut tut.

Kinder sind recht flexibel und können sich oft auch schnell auf unterschiedliche Erzieher einstellen.

Mein erster Beruf ist ja Erzieherin. Mein erstes Drei-Monatspraktikum machte ich in einer Gruppe, in der eine ältliche, zwanghafte Erzieherin Gruppenerzieherin war. Das war richtig gruselig. Heutzutage könnte sie sicherlich nicht mehr so schalten und walten, wie sie es damals getan hatte.

So ein Angebot wie heute, gab es damals nicht. Da wurde vielleicht gebastelt, aber dann bitte so schön, wie die Erzieherin es wollte und vorher aufgemalt hatte. Wenn dann nicht sauber genug geschnitten wurde, wurde nachgearbeitet, die Basteleinen im Fenster sollten doch perfekt sein. Grrr.

Ansonsten bin ich sowieso ganz persönlich der Meinung, dass Freispiel das Schönste für kleine Kinder ist. Wer hat denn früher mit uns, mir gebastelt? Wir haben selber unsere Kreativität entwickelt, sind selbst darauf gekommen, dass man sich bestimmte Dinge selbst basteln musste, wenn man sie haben wollte, aber nicht hatte. Okay, ich bin schon 58, das war füher eine ganz andere Zeit. Und natürlich finde ich es auch schade, dass niemand auf die Idee gekommen ist, dass ich vielleicht ein Musikinstrument lernen könnte oder ähnliches. Da war Förderung gleich null, jedenfalls bei mir zuhause, in der Kita war ich nicht.

Nja, wie auch immer, ich denke diese offene Konzept hat Vorteile wie auch Nachteile. Vor allem kommt es darauf an, wie man es umsetzt.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben