Opa, wo bist du? Ich vermisse dich so...

Gast89

Mitglied
Hallo,

am Sonntag musste ich meinen über alles geliebten Opa gehen lassen und ich weiß nicht, wie das alles überstehen soll.
Ich vermisse ihn so unendlich, er war einer der allerwichtigsten Menschen in meinem Leben.

Ich frage mich x-mal am Tag, ob es ihm bzw. seiner Seele gut geht, ob er glücklich ist, ob er seine vorausgegangenen Lieben wieder um sich hat (das hat er sich so sehr gewünscht), ob er uns Hinterbliebenen sehen kann sofern er möchte, ob er mich hört wenn ich zu ihm spreche (laut oder gedanklich), ob er es fühlen kann wenn ich ihn am Grab besuche...

All das quält mich so... Ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass seine Wünsche und Vorstellungen sich erfüllt haben.
Aber diese Unsicherheit macht mich wahnsinnig.

Ich weiß, dass mir meine Fragen niemand 100% beantworten kann...

Die letzten Tage sind einfach nur schrecklich und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dieses Gefühl der Traurigkeit, Hilflosigkeit, Ohnmacht jemals wieder ablegen kann.
Ich weiß, dass er nicht wollte, dass wir Hinterbliebenen uns grämen, wenn er "in die Heimat" gegangen ist, wie er immer sagte... Er wollte nicht, dass an seinem Grab geweint wird. Diesen Wunsche konnte ich ihm nicht erfüllen...

Ach liebster Opa....Das sagst du so leicht...

Ich liebe und vermisse dich so.

Ich weiß, dass du dein Leben so nicht mehr hättest weiterleben wollen. Du wolltest doch deine Spaziergänge machen, dich mit uns unterhalten, aktiv sein, ....
Aber es tut mir trotzdem so weh, dass du nicht mehr hier bist. Bitte verzeih meinen Egoismus... :wein:
 
Mein herzliches Beileid zum Tod deines Großvaters. Einen Geliebten Menschen gehen zu lassen ist immer schwer.
Lass deine trauer zu und gib dir die zeit die du brauchst.

Du wirst deinen Opa immer vermissen, auch noch in 10 Jahren. Er wird immer irgendwie fehlen.
Aber, auch wenn es abgedroschen klingt und du es dir jetzt nicht vorstellen kannst...mit der zeit wird es leichter.
Meine Oma ist seit über 10 Jahren nicht mehr da und ich vermiss sie immer noch. Aber das leben geht irgendwie, wenn auch anders, weiter.
Du wirst wieder glücklich sein und dein Großvater wird in deiner Erinnerung weiterleben.

Ließ doch Bücher über das Thema oder geh in eine Selbsthilfegruppen für trauernde wenn du meinst du schaffst es allein nicht. Rede darüber, dass hilft.

Alles gute!
 
Wenn eines wirklich zu 100% gesagt werden kann, völlig unabhängig des Glaubens daran, was nach dem Tod passiert, dann ist es jenes: Wenn dein Opa es sich so sehr gewünscht hat, nach seinem Tod wieder bei all denen zu sein, die er bereits verloren hatte, dann wird das auch sein letzter Gedanke gewesen sein und das letzte Gefühl, das er hatte, als er einschlief. Somit ist er mit den besten Voraussetzungen gegangen :blume:
 
Mein aufrichtiges Beileid.

Dein Opa ist jetzt an einem besseren Ort, befreit von seinen Leiden.
 
Ich kann und will es einfach nicht begreifen... nie mehr mit ihm Reden, ihm nie mehr etwas aus meinem Leben erzählen, ihn nie mehr zufällig beim Spazieren treffen, ihn einfach nie wieder sehen, der Gedanke dass er jetzt in der kalten Erde liegt...

Es tut so unendlich weh... Ich kann nicht mehr, ich gehe daran kaputt...
Ich habe wahnsinnige Bauch- und Kopfschmerzen, bin nur noch müde und kraftlos, mein Herz schlägt wahnsinnig schnell... Meine Tage bestehen nur noch aus Löcher in die Luft starren und weinen...

Dabei sollte ich eigentlich für meine Abschlussprüfungen nächste Woche lernen...aber ich KANN nicht. Habe es heute wieder versucht, es geht einfach nicht. Ich fange sofort wieder zu weinen an...
Er war so gespannt wie meine Prüfungen laufen werden, war so stolz, hat mitgefiebert... und jetzt er ist nicht mehr da. :wein:
Nie mehr...
 
Hallo Gast89,
Wir kennen uns noch aus dem Krankenhaus Thread🙂
Als meine Oma starb im Dez. 2010. Es war das schlimmste was mir geschehen konnte, ich habe ein halbes Jahr jeden Tag geweint, ich sah sie dauernd in meinen Gedanken, und sie fehlte mir so sehr sehr sehr, es war so schlimm.
Ich habe jeden Tag mit ihr gesprochen, als ob sie bei mir wäre, meistens in Gedanken, aber manchmal, auch laut.
Sie fehlt so immer noch, ich werde nie aufhören sie zu vermissen.
Seit diesem Jahr rede ich weniger mit ihr, auch habe nicht nicht dauernd das Gefühl als wäre sie bei mir, aber ehrlich, das fühlt sich noch einsamer an.

Doch wußte ich auch das sie nicht will, das ich unglücklich bin, das sie will, das ich nicht aufgebe, mich weiter um meine Kinder kümmere und trotz ihrem Tod noch das Schöne und Wichtige sehe.

Dein Opa wünscht sich das sicher auch, und möchte bestimmt, das du für die Prüfungen lernst und übst, damit du eine gute Abschlußprüfung hinlegst.
Und wenn das dann so ist, dann denkst du ganz fest an ihn und sagst ihm, mit welcher Note du abgeschlossen hast.
Er möchte nicht das du vor Trauer diese wichtige Prüfung versemmelst.
Sprich in Gedanken mit ihm, das ist in Ordnung, stell ihn dir vor, wie er mit dir lächelt. Fühl einfach deine Erinnerungen mit ihm nach, vermutlich wirst du weinen, aber das ist gut, das ist wichtig.
Wir Menschen brauchen die Trauer bei einem Verlust eines Geliebten Menschen, das ist wichtig um damit klar zukommen.
Irgendwann wenn es nachlässt, hast du den Tod deines Opas akzeptiert, auch wenn er dir noch fehlt.
Gib dir Zeit.
Das Leben muß irgendwann enden, da wo ein Ende ist ist auch ein Anfang, auch wenn du es grade nicht so sehen kannst, konnte ich so kurz danach auch nicht.


Fühl dich gedrückt, und gehalten.
Pecky
 
Lieber Gast89,

es tut mir so leid für dich und ich kann dich so gut verstehen.

Meine geliebte Mama ist vor 2 Jahren gestorben, und ich war auch im wahrsten Sinne des Wortes "krank vor Kummer".
Mir sind die gleichen quälenden Gedanken im Kopf herum gegangen wie dir.

Ich weiß, du kannst es dir jetzt noch überhaupt nicht vorstellen, aber der Schmerz wird irgendwann besser zu ertragen. Es sind ja erst ein paar Tage her, seit es passiert ist. Nimm dir die Zeit die du für deine Trauer brauchst.

Vielleicht kannst du versuchen, nicht ständig alles in Frage zu stellen. Dein Opa hat sich gewünscht wieder mit seinen Lieben vereint zu sein.
Ich hoffe mir jeder Faser meines Herzens, dass meine Mama mit meinem Papa und mit allen die sie lieb hatte wieder glücklich vereint ist. Dafür bete ich jeden Tag, und auch dafür, dass wir irgendwann wieder froh und glücklich mir ihnen vereint sind.
Natürlich kann ich es nicht wissen, aber ich kann darauf hoffen.

Ich rede auch ganz oft mit meiner Mama. Am Anfang war ich immer nur verzweifelt und todtraurig. Aber irgendwann wurde ich ein bisschen ruhiger.
Manchmal erzähle ich ihr einfach was mich so beschäftigt. Oder ich spreche mit ihr wenn ich eine Entscheidung treffen muss. Oder ich frage sie, ob sie mir nicht ein bisschen beistehen kann, wenn ich etwas vor mir habe was mir Angst macht.

Aber manchmal erzähle ich ihr auch, wenn mich etwas froh gemacht hat.
Und ich weiß dass das bei dir auch nach einiger Zeit wieder so sein wird, dass du dich über etwas freuen kannst, auch wenn du dir das jetzt noch überhaupt nicht vorstellen kannst.

Ich gehe auch ganz oft zum Grab meiner Eltern. Es ist mir wichtig es schön für sie mit Blumen zu schmücken, und es hilft mir auch das zu tun. Ich fühe mich ihnen dort nah, nochmal auf eine andere Art als ich mich ihnen daheim nah fühle.

Das Bild von meiner Mama steht immer da, und manchmal sieht sie darauf so unglaublich lebendig aus. Es muss einfach so sein, dass es sie noch gibt, auch wenn wir sie nicht mehr sehen können.

Ich weiß nicht, ob dir das was ich dir schreibe irgendwie ein kleines bisschen helfen kann, ich hoffe es sehr.

Ganz liebe Grüße, und ich wünsche dir, dass es etwas gibt was dich ein kleines bisschen trösten kann.
 
Hallo Gast98,

dein Großvater ist mit dem, was sein ganzes Wesen war, zurückgegangen in die eine ursprüngliche Quelle aus Liebe, aus welcher er einst kam, für einige Jahrzehnte in diesem verwirrenden und beängstigenden Schattenspiel der menschlichen Existenz teilzunehmen.

Ich frage mich x-mal am Tag, ob es ihm bzw. seiner Seele gut geht, ob er glücklich ist, ob er seine vorausgegangenen Lieben wieder um sich hat (das hat er sich so sehr gewünscht), ob er uns Hinterbliebenen sehen kann sofern er möchte, ob er mich hört wenn ich zu ihm spreche (laut oder gedanklich), ob er es fühlen kann wenn ich ihn am Grab besuche...

All das quält mich so... Ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass seine Wünsche und Vorstellungen sich erfüllt haben.
Aber diese Unsicherheit macht mich wahnsinnig.

Ich stelle mir das Jenseits als einen Ort der reinen Liebe vor, wo es keinerelei Unterschiede mehr gibt. Es gibt keinen Unterschied zwischen Vorausgegangen und Hinterblieben, keinen Unterschied zwischen hier und dort, zwischen Ich und Du, zwischen einer Vorstellung und ihrer Verwirklichung. In diesem Absoluten kann man nicht entäuscht werden, alles man sich wünscht, ist Wirklichkeit und war es immer schon. Und er muss deine Worte und Gedanken nicht hören, denn er weiß bereits alles, was es zu wissen gibt, hier wusste er es immer schon.

Ich weiß, dass er nicht wollte, dass wir Hinterbliebenen uns grämen, wenn er "in die Heimat" gegangen ist, wie er immer sagt

Alte Menschen wissen oft instinktiv darum, dass der Tod nicht das Ende, sondern die Rückkehr in den Zustand der wahren Heimat ist. Dieses Wissen aktiviert sich auch in lebensbedrohlichen Situationen oder in spirituellen Erlebnissen, welche zu tiefgreifenden Veränderungen in der Persönlichkeit eines Menschen führen können. Es ist ein Wissen, dass es nichts zu fürchten gibt, dass nur das Leben hier auf "Erden" den Polaritäten und Ungewissheiten zwischen Gut und Böse, Hier und Dort, Zukunft und Vergangenheit, Ich und Du, Erfüllung oder Nichterfüllung folgt. Dies ist eine existenzielle Erfahrung, die mit dem in Gegensätzen denkenden Verstand kaum zu begreifen und fast unmöglich zu erklären ist. Aber ich denke dass genau aus diesem Grund dein Opa nicht wollte, dass ihr am Grabe weint.

Aber weine du alle deine Tränen, er versteht warum du es tust, denn er versteht bereits alles.
 

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