Das noble Institut heißt ChristophferusGymnasium es is eine Privatschule mit teil für hochbegabte und natürlich mit internat.
Der artikel is zwar interesannt aber für mich unwichtig.
Nein den einzug in die ,,Heiligen Hallen" werde ich nicht verhindern können da mein besuch dort vom Jugentamt angeordnet wurde...ich möchte eigentlich tips wie ich mich die erste zeit verhalten sollte und was anderen mit dem gleichen problem geholfen hat/hilft.
Hallo!
Der Link auf den FAZ-Beitrag wäre insofern für Sie interessant gewesen, als hier auf die Problematik der Internatssubkutur eingegangen wird. Um im Internat zurecht zu kommen, muss man ständig lavieren zwischen dem Norm- und Wertesystem der Erzieher und denen der Schüler. Das ist ein sehr schwieriger Spagat, denn dazwischen liegen Welten. Mit den Schülern klar zu kommen bedeutet dann unter Umständen, sich mit den Lehrern und Sozialpädagogen anzulegen und umgekehrt. Der Artikel beleuchtet zudem das soziale Umfeld eines Internats, das in aller Regel sehr doppelbödig und stark von einer kleinkriminellen Hierachie der Schüler bestimmt ist.
Bei dem angesprochenen Internat kann es sich dann ja nur um die Jugenddorf-Christophorusschulen in Braunschweig, Königswinter oder Droyssig, eventuell noch Rostock, handeln. Die übrigen CJD-Internate haben meines Wissens keine Hochbegabtenförderung im Programm. Dass das Jugendamt Ihre Unterbringung in einem dieser Internate "angeordnet" haben soll, erscheint mir unglaubwürdig. Nach dem Sozialgesetzbuch VIII gibt es keine Zwangsunterbringung in Internaten. Ich frage mich auch, wieso das Jugendamt bei Vorliegen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche nicht die Jugenddorf-Christophorusschule in Zwesten-Oberurff vorgeschlagen hat, die auf Legasthenie-Therapie spezialisiert ist und in diesem Bereich als hochqualifizierte Einrichtung gilt.
Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass ich die geschilderten Begleitumstände reichlich dubios finde. Ich kann nur hoffen, dass es sich bei Ihrem Hilferuf nicht um eine sog. "Troll-Frage" oder verkappte Internatswerbung handelt. Wir stellen nämlich in letzter Zeit fest, dass Ratgeber-Portale verstärkt für fingierte Internatsthemen missbraucht werden. Da stellt dann jemand irgendeine überflüssige Frage, um "sein" Internat ins Gespräch zu bringen. Und ein anderer gibt dann eine Antwort, die einen Internatsaufenthalt allgemein oder ein bestimmtes Institut als etwas besonders Erstebenswertes erscheinen lässt. Fans eines bestimmten Internats können dann noch jede Menge Schleichwerbung posten. Abschreckende Beispiele:
Eliteinternat in Deutschland? (Schule, Erziehung)
http://zfi-gruenberg.beepworld.de/files/internateschleichwerbungnewsportale.pdf
Ich will hier ja nichts unterstellen, aber der Beitrag von "Jaune" passt voll in das oben beschriebene Schema. Was soll denn das heißen: Ich m u s s ins Internat, "von dem Jugendamt und meiner Psychologin aus", aber "ich freu' mich schon voll", weil meine Eltern mir nicht mehr auf die Nerven gehen. Alles gut bei Ihnen, Jaune?
Ihre "Ratschläge" - mit Verlaub - sind ziemlicher Unfug. Mehrbettzimmer-Situation, fehlende Rückzugsmöglichkeiten? "bekommst du auch hin, da gewöhnt man sich schnell dran". Ist gar nicht wahr! Jugendliche des "ästhetischen Typs" oder sensible Menschen, die einfach viel Zeit für sich selbst und Ruhe brauchen, gewöhnen sich n i e an die aufgezwungene Gemeinschaft. Bei denen entsteht sog. "Dichte-Stress". Die sind schlichtweg nicht internatsgeeignet. Und "Mach dir da keinen kopf. die sind alle nett und auch fast alle in der gleichen Situation wie du"... ist einfach nicht hilfreich. Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Kinder und Jugendliche mit schweren Persönlichkeitsstörungen (Diossoziale Persönlichkeitsstörung, Persönlichkeitsentwicklungsstörung des Borderline-Typs, maligner Narzissmus, Essstörungen usw.) und Suchtproblemen in Internaten landen (wo sie gar nicht hingehören und auch nicht adäquat betreut werden können!!!), tritt mit dem Wechsel ins Internat oft eine massive Verschlechterung des sozialen Umfelds ein. Man hat also gute Chancen, in Mehrbettzimmern auf äußerst unangenehme Zeitgenossen zu treffen. Beispiele:
http://zfi-gruenberg.beepworld.de/files/internatserfahrungenkrger.pdf
Grovesmhle - Landschulheim - Erfahrungsbericht - Grovesmhle - leben?
http://zfi-gruenberg.beepworld.de/files/internatskritikvanni.pdf
http://zfi-archiv.beepworld.de/files/hermannlietzschuletestbericht.pdf
Über die Jugenddorf-Christophorusschulen mit Hochbegabtenzweig gibt es leider sehr wenige Erfahrungsberichte:
In einem Bericht über Braunschweig heißt es:
"Die elterlichen Aufgaben sollen von sogenannten Jugendleitern übernommen werden, womit leider nicht die Erziehung gemeint ist. Denn daran scheitert das ganze Konzept der Schule. Meistens sind Hochbegabte nämlich etwas schwieriger, als "normale" Kinder und so brauchen sie auch etwas mehr Betreuung. Das ist aber nicht gegeben. Wenn man also daran denkt sein Kind ins Internat zu schicken, sollte es schon sehr eigentändig sein und einen stabilen Geisteszustand haben, da es hier nämlich nicht weiter positiv geprägt wird. Durch das Wohnen auf engerem Raum kann es sehr schnell zu unerwünschten Nebeneffekten kommen. So bleiben Alkohol, Rauchen - im Zweifelsfall auch Drogen - nicht aus." Siehe:
"Es gibt viele Schulen..." Testbericht fr Jugenddorf Christophorusschule Braunschweig
Dies würde in Richtung Ihrer Bedenken gehen. Die Bewertungen bei "Schulradar sind ziemlich negativ:
Notenübersicht der CJD Jugenddorf-Christophorusschule - schulradar.de
Über die CJD-Schule in Königswinter liegt eine Bewertung vor, dass der Umgang der Schüler untereinander sehr freundlich und respektvoll sei.
Notenübersicht der Jugenddorf-Christophorusschule - schulradar.de
Das klingt ermutigend.
Wenn das Wort "Panik" nicht nur so dahin gesagt ist, müsste man der Frage nachgehen, ob bei Ihnen Verdacht auf Hypersensibilität, eine Sozialphobie oder eine Neigung zu Angststörungen besteht. Dann ist es natürlich mit ein paar aufmunternden Worten und Schulterklopfen nicht getan.
"Tipps", wie man als Neue(r) Anschluss an die Internatsgemeinschaft findet und mit der Situation zurecht kommt, dass man im Internat praktisch nie allein ist, kann man in pauschaler Form nicht geben. Das hängt eben auch von Ihrer Persönlichkeit ab. Einen Rat kann ich Ihnen aber immerhin geben (war 22 Jahre lang Internatsleiter!): Vertrauen Sie sich gerade in der Anfangszeit Ihres Internatsaufenthalts nicht vorschnell Mitschüler(innen) an, deren Loyalität Sie nicht einschätzen können. Das gilt besonders für intime Details aus dem Familienleben, Partnerbeziehungen, der persönlichen Krankengeschichte etc. Sonst stehen Sie schnell im Focus des allgemeinen Geredes und werden u.U. als dankbares Mobbing-Opfer identifiziert, dessen Schwächen man ausnutzen kann. Und vermeiden Sie es, dadurch Anschluss an die Gruppe zu suchen, dass Sie sich an irgendwelchen illegalen Aktionen beteiligen. Das macht Sie angreifbar und erpressbar. Also immer schön "bedeckt halten"!
Viel Grüße