Partner will auswandern,ich bin total überrumpelt

Hallo,

mein Freund (25) hat mir (29) kürzlich eröffnet, dass er sich auf eine Stelle in Amerika beworben hat, die seine Firma ausgeschrieben hat.

Für mich war das ein totaler Schock, da er zuvor nie erwähnt hatte, dass er hier weg will.

Er meinte dann da drüben sei eh alles besser und das wäre ja eine riesen Chance und er sei eigentlich davon ausgegangen, dass ich auf jeden Fall mitkomme.

Nun ist es aber so, dass vor gerade mal zwei Wochen meine Mutter viel zu früh An Krebs verstorben und mein Vater nun ganz allein ist.

Natürlich bin ich nicht für ihn verantwortlich, aber dennoch Fände ich es ziemlich übel, ihn nach so einem Schicksalsschlag auch noch allein zu lassen.

Ich habe auch keine Geschwister, die mal nach ihm schauen könnten.

Ich sagte meinem Freund dann, dass ich es ziemlich Egoistisch finde, dass er einfach mal große Pläne macht und davon ausgeht, dass ich eben mitziehe.

Er hat für meine Situation aber null Verständnis. Ich habe selbst mal in Erwägung gezogen, mich in einer anderen Stadt (innerhalb Deutschlands) zu bewerben, weil die Stelle genau auf mich passte und ich dort viel mehr verdient hätte.
Da schrie er Zeter und Mordio, dass ein Umzug für ihn keinesfalls in Frage käme, sein Arbeitsplatz wäre hier etc pp und so habe ich diese Idee auch gleich wieder verworfen, da ich ohne ihn nicht gehen wollte - und jetzt will er auf einmal auswandern?!

Ich fragte ihn dann, ob er auch ohne mich gehen würde und er sagte daraufhin, dass er es in Erwägung ziehen würde, denn so eine Chance bekäme man ja kein zweites Mal.
Irgendwie zweifle ich gerade ziemlich an seiner Liebe. Umgekehrt meint er natürlich wenn ich ihn wirklich lieben würde, dann würde ich einfach mitgehen.

Was meint ihr zu dem Ganzen?

Zunächst einmal solltest Du abwarten, ob er die Stelle überhaupt bekommt.

Du hast mit dem Gedanken gespielt in eine andere Stadt zu ziehen - was wäre dann mit Deinem Vater geworden?

Wie würde es Jobmäßig für Dich in Amerika ausschauen, wie wäre dort Deine Perspektive?

Sicher wäre das für Deinen Freund eine große Chance, aber solch große Veränderungen bricht man nicht übers Knie sondern bespricht es gemeinsam in Abwägung der Positiv-Negativ-Seiten für alle.....und stellt den Partner nicht vor vollendete Tatsachen, denn in einer Partnerschaft zählt immer das WIR und nicht das ICH.
Allerdings befindet ihr Euch noch im Freundesstatus und hier sollte man sich zunächst auch fragen, welche Beziehung haben wir überhaupt....und in wie weit liegt man mit der gesamten Zukunftsplanung auf einer Welle.

Was sagen denn seine Eltern zu den Plänen Deines Freundes?

Liebe Gast-Schreiberin,

wenn Du wegen einem guten Job-Angebot umziehen willst, dann schreit er Zeter und Mordio.
Wenn er wegen einem guten Job-Angebot umziehen will, dann mußt Du mit - sozusagen als Liebesbeweis?

Für mich wäre die obige Frage so wichtig, dass ich konkret seine Meinung dazu erfahren wollte.

Wie ist das mit Heiraten? Ich meine, wenn Du mit ihm in die USA gehst - bist Du dann die emotional tolle Ergänzung zu seinem Berufsleben? Und wenn Du nicht mehr funktionierst, dann ... ?

Im Prinzip geht es aus meiner Sicht darum: Ist der Beruf eine notwendige und hoffentlich tolle Basis für eine Existenz zu Zweit, als Ehepaar? Oder bist Du eine tolle emotionale Ergänzung zu seinem tollen Berufsleben?

Ist Deinem Freund wichtig, wie es Dir geht?

Sagen wir mal so: Du kannst auch hierbleiben und ihn weiterhin lieben. Nur wird es dann eben das Ende der Beziehung sein. Aber welchen Grund sollte es (für Dich) geben, die Beziehung in den USA fortzuführen?

Wärest Du meine Tochter, würde ich Dir sagen:
Natürlich gehst Du mit Deinem Mann - denn er hat sich dazu entschieden, für Dich zu sorgen und dies in guten wie in schlechten Tagen. Das hat nichts damit zu tun, dass Du nicht trotzdem drüben beruflich tätig werden kannst und solltest.

Ach, er hat sich nicht dafür entschieden, für Dich in guten wie in schlechten Zeiten für Dich zu sorgen?
Ja - Mädel - was erwartest Du dann noch von ihm? Bist Du nur seine Gespielin, wenn ihm danach ist?
Denkt er: "Verantwortung für meine Partnerin ist nur was für Dumme" ??

Wo sind die gemeinsamen Lebenspläne? Frauen haben i.d.R. ein höheres Sicherheitsbedürfnis als Männer - und dies zu Recht. Wenn ein Mann das heute nicht versteht, dann sehe ich nicht, dass er es morgen erkennen könnte.

Redet miteinander. Bei Sätzen wie "wenn Du mich liebst, dann ..." wittere ich einen Erpressungsversuch. Da würde ich klar sagen: "Du willst/kannst mich nicht überzeugen - also versuchst Du es mit Erpressung." Bleibst Du bei dieser Haltung, ist dies Dein einziges Argument, dann ist meine Antwort: Tschüss und viel Erfolg !!!

LG; Nordrheiner

Du hast damals eine Chance für ihn aufgegeben, er würde das selbe aber nie für dich tun. Du weißt doch woran du bist.

Tu das was das richtige für DICH ist. Es ist gut, wenn du für deinen Vater da sein möchtest und auch deine eigene Pläne verfolgen möchtest. Lass deinen Noch-Freund also ziehen, je nachdem ob für euch eine Fernbeziehung in Frage kommt. Ist es für dich denn überhaupt im Bereich des Möglichen nach Amerika zu ziehen? So einfach geht das nicht, ohne Green Card. Ihr seid ja nicht verheiratet, du bräuchtest also auch eine Festanstellung in Amerika um überhaupt einreisen zu dürfen. Ansonsten müsstest du ständig zwischen De und USA pendeln um dein Visa zu erneuern, was richtig teuer ist. Wer würde das bezahlen? Du brauchst nämlich sowohl Hin- als auch Rückflug. Sonst wirst du nicht einfach so eingelassen, vorallem da sich die Einreisebestimmungen ja verschärft haben, und man weiß sowieso noch nicht so genau was sich in den nächsten Monaten ändern wird. Auch wenn du einen Job hast kannst du ihn ganz schnell wieder verlieren, da das Arbeitsrecht nicht ganz so auf den Arbeitnehmer gerichtet ist wie hier in Deutschland. Du kannst damit schnell deine Green Card verlieren. Vorallem musst du für viele Jobs, wenn du noch nichts sicherer hast, auch einen gewissen Test absolviert haben um die Genehmigung für die Aufnahme von Arbeit zu erhalten. Du kannst wenn dann auch nur für drei Monate arbeiten, musst aber auch in den USA gemeldet sein, und ach das ist mega kompliziert, vorallem was deine Gesundheitsversicherung angeht in DE.

Wenn du nicht wirklich die Absicht hast dort zu arbeiten, mit einer wasserfesten Festanstellung dann ist das echt sehr kompliziert und schwierig. Es gäbe die Möglichkeit, dass ihr heiratet, denn dann läufst du auf der Karte von ihm und kannst mit ihm kommen. Aber willst du deswegen heiraten?

Du hast dich damals für ihn entschieden, er hat sich heute gegen dich entschieden (wobei das ja noch nicht einmal in trockenen Tüchern ist). Zieh deine Bilanz daraus.

Also innerhalb Deutschland und Amerika kann man doch nicht gleichsetzen.
Sie hätte sich weiterhin um ihren Vater kümmern können. Aber aus Amerika als Einzelkind nicht. Davon abgesehen, dass es nicht dein Traum ist. Würdest du Viel zu viel für ihn aufgeben und im Vergleich hat der sich so angestellt, eo du nut die stadt wechseln wolltest.
Kann es sein, dass er dein leben nicht so wichtig findet.
War er für dich da als deine Mutter verstarb, dass ist ja keine Kleinigkeit. Auch wenn er nicht an dein Vater dachte, hat er nicht mal an dich und deinen Verlust gedacht.
Was machst du den beruflich, hättest du in Amerika überhaupt eine Chance?
Also ich kann deine Zweifel nachvollziehen.

Hallo.

Achje, was man da schon alles miterleben konnte bei Goodbye Deutschland.

Wäre dein Freund über seine deutsche Firma dort angestellt?
Würde er über die Firma auch eine Wohnung dort bekommen?

Was für ihn zumindest ein Abenteuer sein kann, kann für dich bedeuten, dass du deinen erlernten Beruf dort nicht ausüben kannst, in irgendeinem McD oder so landest, du fällst hier aus der Rentenversicherung raus, wenn das mehrere Jahre werden, wird deine Rente auf jeden Fall in D einmal auf Hartz4 Niveau sein.
Dann Krankenversicherung. Was würde dich das kosten? Was leisten die dort?...

Über so einen großen Schritt sollte man auch lange und ausführlich alle für und wider abwägen und besprechen, so trotzig, wie dein Freund da reagiert, würde ich an deiner Stelle nicht eine Minute überlegen, hier meinen Vater und mein ganzes Leben zurückzulassen für eine mehr als ungewisse Zukunft,

und wolltest du überhaupt in Amerika leben?

Wenn überhaupt, dann sollte er erst einmal alleine gehen, und du schaust dir das ganze erst einmal als Besucher an.
Ist das ein Kaff in der Pampa, oder New York, und ihr zahlt für ein Loch von 9qm soviel wie für eine 2 Zimmer Wohnung in München?

So lange ihr nicht verheiratet seid und ihr nicht vor habt, noch vor der "Auswanderung" zu heiraten, brauchst du dir keine Gedanken darueber machen, ob du mit ziehen willst oder nicht. Die US Behoerden nehmen dir die Entscheidung ab, denn du wuerdest nur dann ein Visum bekommen, wenn ihr verheiratet seid. Je nachdem, mit welchem Visum er in die USA geht, duerftest du als Ehefrau gar nicht arbeiten.

Ich an deiner Stelle wäre sauer.
Du hast für ihn auf eine bessere Stelle verzichtet.
Er nimmt keine Rücksicht auf deine familiären Belange.
Er bespricht seinen Wunsch Auszuwandern nicht mit dir, sondern schafft Fakten indem er sich bewirbt. Warum teilt er dir das erst jetzt mit? Warum hat er nicht mit dir vor seiner Bewerbung darüber gesprochen?

Und wie stellt er sich das vor? In die USA kann man nicht einfach mal so mitgehen als Freundin. Was sagt er denn dazu?

Ich wollte gerade das gleiche schreiben wie mayuka. Er hat sein Vorhaben noch nicht zu Ende gedacht und geht etwas naiv an die Sache ran. Du brauchst dir also keine Sorgen machen so einfach wird das Auswandern für dich nicht werden.

Solche Entscheidungen trifft man in einer Beziehung, die auf Augenhöhe ist, gemeinsam und stellt den Partner nicht vor vollendete Tatsachen. Ich wäre auch sauer, und ich würde mir überlegen, wie es um die Basis meiner Beziehung bestellt ist.