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Partnerschaft und psychische Erkrankungen - Erfahrungsaustausch

Singvogel

Mitglied
Mir brennt etwas auf der Seele. Und zwar habe ich immer wieder das Gefühl, dass mein Partner mich immer wieder Stimmungsmäßig runterzieht und umgekehrt.
Es ist so, dass wir beide in Psychotherapie sind. Er ist schon länger in Therapie wegen Depressionen. Ich bin erst seit Kurzem in Therapie, warum genau finden wir noch raus. Es hat was mit Depressionen und Trauma zu tun.

Jedenfalls haben wir uns vor ca. einem Jahr kennengelernt und sind auch recht zügig zusammen gekommen. Er hat von Anfang an offen zu seiner Erkrankung gestanden. Ich war mir sicher dass wir das hinbekommen. Und total verliebt! Dann kam mein Absturz, Suche nach einem Therapeuten, Therapiebeginn, wieder zurechtkommen, schwanken, hinfallen, aufstehen.. Naja, das ganze turbulente Gefühlsleben kostet ja ganz schön Energie, da können einige von euch sicher ein Lied von singen. Die Verliebtheit ging Pause machen, das Drama begann.

Mein Partner hat die ganze Zeit nach seinen Möglichkeiten ganz toll zu mir gehalten, mich unterstützt oder auch mal in Ruhe gelassen. Das Ganze hat aber bei ihm auch ordentlich was getriggert, womit ich mich dann befassen musste weil es die Beziehung gefährdete. Und so geht es bis heute immer wieder. Mal trigger ich ihn, mal er mich. Es klingt echt hart, und ich habe es ihm auf diese Weise noch nicht gesagt, aber ich habe das Gefühl, dass wir uns gegenseitig runterziehen. Wenn ich mich gerade mal gefangen habe und gefühlsmäßig einigermaßen gut drauf bin, kommt er und schafft es innerhalb von Sekunden, meine Stimmung in den Keller zu befördern. Nicht absichtlich, sondern einfach, indem er mit seiner miesen Stimmung nach Hause kommt. Oder wenn er von mir Nähe oder Sexualität wünscht die ich ihm nicht immer geben kann. Es fühlt sich dann an, als würde er nochmal so richtig schön aufzeigen wo meine „Makel“ liegen.

Ich kann mir nach wie vor vorstellen, dass wir beide zusammen alt werden können. Nur fehlt mir zurzeit immer wieder die Kraft, in die Beziehung zu investieren. Ich bin schon froh, dass wir uns kaum mal streiten und immer wieder eine Ebene finden. Da es zurzeit mit meiner Libido nicht weit her ist, er aber ständig Lust hat, ist die Sexualität (oder das Fehlen derselben) eines unserer Problemthemen. Außerdem mag ich oft nicht angefasst werden, was für ihn natürlich und verständlicherweise sehr schwierig zu händeln ist. Oft bezieht er das dann auch auf sich, wobei ich eigentlich von niemanden wirklich gerne angefasst werde.

Und trotzdem finden wir immer wieder schön zueinander, die Verliebtheit taucht dann wieder auf. Und irgendwie habe ich wirklich den Wunsch dass wir beide es schaffen. Jeder für sich und beide zusammen. Denn er ist wirklich ein toller, herzensguter Mann und ich würde es sehr schade finden ihn zu verlieren.

Gibt es hier jemanden, der Erfahrung damit hat? Auch für Alltagstipps wäre ich dankbar: -Wie die Balance finden zwischen Zweisam- und Einsamkeit? - Wie die richtigen Worte finden wenn ich allein sein möchte (ohne ihn zu verletzen)? - Wie habt ihr es geschafft, dass die Krankheit nicht die Beziehung zerstört?

Es würde mir einfach gut tun, zu hören dass es auch Andere geschafft haben (oder probieren).
Vielen Dank erstmal für's Lesen.
Singvogel.

PS: Ich hab länger gerätselt, ob das Thema hier richtig ist. Da es ja in erster Linie um mich geht und meinen Umgang mit meiner und seiner Erkrankung in der Beziehung, habe ich mich für diesen Threat entschieden. Wenn das doch nicht hierher passt, gerne verschieben.
 
S

Schmetterlingsflug

Gast
hallo,

ich kann nachfühlen..

lebe seit ein paar jahren in einer partnerschaft,die nun eher zuende geht...
oder aber sie wird auf eine andere ebene landen.

wir sind beide kindheitsbelastet und ich hatte eine große krise mit depris und panikattacken.viel ist geschehen. nun gehts mir besser und er ist an seiner kindheit ...was eben auch belastung bringt.

beide waren wir nie ganz gt drauf....stress chaos und egfühlszustände die ziemlich stresisg waren...
also unsere partnerschaft hat ziemlich gelitten.
wies nun weiter geht,weiss ich nicht mal genau.

ich kann dir nur einen guten rat geben...
die partnerschaft nicht zu eng halten. andere menschen suchen, vieleicht sogar eine selbsthilfegruppe für jeden von euch. damit ihr unabhängig voneinander eben freunde findet oder über eure probs ,die i der partnerschaft sind,besprechen könnt. allein als paar...finde ich eher kontraproduktiv. man macht alles am partner fest und sic sehr abhängig.

jeder braucht seine zeit und raum,um für seine eigenen probs und gefühle ein ventil zu finden,sonst lädt man eben ales auf den partner ab.

gegenseitiges triggern kenne ich auch..das ist die hölle,weil man kaum noch auseinander halten kann,was gehört nun zu wem...

vieleicht auch paartherapie,damit ihr schauen könnt,wie ihr euch euer leben leichter machen könnt.genauer schauen,was läuft schief und was kann man verändern.

wir haben nun neun jahre miteinander vebracht. jeder ist ein stück gewachsen und doch haben wir noch kein zufrieden stellendes leben miteinander.

will dir keine angst einjagen ,das alles bleibt wies ist...dennoch je nachdem wie die schwieirgketen gelagert sind und man eben ernsthaft daran arbeitet,einsieht und etwas verändern kann....so wird eben alles.

kann ich bei euch ja nicht ganz beurteilen.

ich weiss nur das es sehr kräftezerrend ist und jeder sein leben auch selbst gestalten muss, etwas finden,was ihn aufbaut und kraft gibt.
nicht nur als paar leben..
wir leben zusamen in einer wohnung,was es meiner meinung nach auch erschwert,das würde ich nie wieder so machen.

balance uwischen nähe und zweisamkeit ist bei "gesunden" paren oft schon ein schwieirges thema...
ich denke da bei alen themen ....was wirklich hilft ist ehrlichkeit offenheit und reden reden reden.:)


und dann bei allen reden,die freude nicht vergessen,redefeie tage,wo man etwas schönes gemeinsam unternimmt und nur spass miteinander hat.

und sich vor augen führen,was man an guten dingen voneinander aneinander hat,das positive betonen..


das fällt mir spontan ein.:)
 

Hannibal.

Mitglied
Liebe Singvogel,
wohnt ihr zusammen? Wenn nicht, würde ich es erstmal dabei belassen, da jeder irgendwie doch zu sehr an seinen eigenen Problem zu knusern hat und die permanente Präsenz des Anderen da wohl weniger hilfreich ist, als dass sie nützt, da jeder mit den Erwartungen des Anderen überfordert ist. Wichtig ist vor allem, die Dinge offen zu besprechen. Wenn du deinem Freund die Situation genauso schilderst wie hier, sehe ich keinen Grund, warum er verletzt sein sollte. Du knallst ihm ja nicht an den Kopf, dass er verantwortlich dafür ist, dass es dir schlecht geht. Und das ist er ja auch nicht. Ihr habt beide euer Päckchen zu tragen.

Wenn du sagst, ihr triggert euch gegenseitig, dann wäre es hilfreich, genau das in dem Moment auch auszusprechen. Da ich denke, ihr wollt das beide nicht, könntet ihr dann aktiv versuchen, die Stimmung wieder umzulenken. Ein "Du, das tut mir gerade nicht gut, lass uns etwas anderes machen/reden". Also immer versuchen, aus der Situation aktiv rauszukommen, statt passiv zu ertragen. Denn genauso, wie ihr euch gegenseitig anstachelt, die Stimmung runterzuziehen, könnt ihr euch gegenseitig anstacheln, sie wieder nach oben zu reissen.

Richtig verkehrt wäre es, es immer in sich hineinzufressen, wenn einem etwas nicht passt. Denn irgendwann explodiert es und dann seid ihr beide kaputt und im Endeffekt hat dann keiner etwas davon.
 

Singvogel

Mitglied
Hallo Schmetterlingsflug und Hannibal,

erstmal lieben Dank für die Antworten!

Schmetterlingsflug, Deine Schilderungen machen mich schon nachdenklich. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein Freund und ich beide einen ganz unterschiedlichen Freundeskreis haben und den jeweils auch pflegen. Das heißt, der "Müll" wird in kleinen Häppchen auf unterschiedliche Empfänger verteilt.

Mein Freund und ich wohnen zusammen. Das ist ein Faktor, den ich hin und wieder bereue, da ich eher eine Einzelgängerin bin und oft meine Ruhe brauche. Allerdings hat das auch schöne Seiten, da wir uns auch gegenseitig auffangen können. Es ist halt immer ein Hin und Her der Gefühle.

Und Hannibal, das mit dem Reinfressen ist echt ein Thema von mir. Denn egal, wie sanft ich es sage, er ist immer verletzt und fühlt sich zurückgewiesen (was ich in dem Moment ja auch irgendwie tue). Ich komm' schon manchmal gar nicht mehr auf ihn zu, weil ich dann Angst habe dass er wieder weiter geht als ich eigentlich möchte. Ich sage sehr ungern "stopp", da das oft Streit oder Unmut zur Folge hat. Und manchmal ertrage ich es auch eine Weile, was zur Folge hat dass ich mich richtig schlecht fühle. Ich weiß auch nicht, warum ich da nicht besser bin mit meinen Grenzen.

..Naja, es ist halt echt Arbeit. Anstrengende Arbeit. Zum Glück haben wir ja auch die schönen Momente.
 

Singvogel

Mitglied
:wein: Ich muss mich mal ausheulen..
..Eben wieder.. Er kommt früher von der Arbeit als geplant, schon mit diesem einen Gesicht, stapft in die Wohnung, schnauzt mich an... Kommt nach einigen Minuten, nimmt mich in den Arm, entschuldigt sich und sagt ich müsse halt Rücksicht auf ihn nehmen.. Ich daraufhin dass ich mir das Anschnauzen aber nicht gefallen lassen muss, mich das runterzieht.. Auch wenn ich weiß dass es ihm nicht gut geht.. Er dann dass ich keine Rücksicht auf ihn nähme.. Ist Rücksicht nehmen, dass ich mir das Geschimpfe gefallen lassen muss??? Man, ich könnte losheulen.. So sind die paar Stunden die ich schön alleine für mich hätte total verdorben.. Hab nachher Spätdienst und freue mich darauf nicht mit ihm im Nebenzimmer rumbrüten zu müssen.. Das macht mich fuchsteufelswild und traurig, dass ich mich in meiner eigenen Wohnung nicht wohlfühlen kann.. Zum Glück haben wir auf mein Drängen jeder ein eigenes Zimmer!!!
 

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