Hallo Guest,
du brauchst dich nicht entschuldigen, alkes gut. Ich höre gerne deine Überlegungen dazu. Meine Entscheidung hat nun aber völlig andere Gründe.
Hallo Bulletproof,
danke für deine Antwort.
Nach einigem Hin und Her Überlegen bin ich zu folgendem Schluss gekommen:
Wenn es nur darum geht, bestimmte Bewegungen langsam und kontrolliert einzuüben, dann spricht aus meiner Sicht nichts dagegen.
Ob du das mit einem Anfänger machen würdest oder mit einem Dan wäre in dieser Hinsicht gleich.
Natürlich kann dir ein Fortschrittener besser beim Lernen helfen, weil er diese Bewegungen weit besser beherrscht und weiss, wie es geht.
In Bezug auf Kontrolle, sollte das safe sein, weil du ja schon wesentlich höhere Belastungen überstanden hast im Training.
Von einem vollen Training der Kampfkunst als Einzeltraining würde ich dir tatsächlich eher abraten, wenn du keinen Lehrer findest, dem du deine Vorgeschichte anvertrauen kannst.
Das wäre aus meiner Sicht eine Form von 'Blindflug' und riskant.
Mit 'Vorgeschichte anvertrauen' meine ich nicht, dass du ihm diese Geschichte in allen Einzelheiten erzählst (das wäre aus meiner Sicht unnötig).
Aber der Lehrer sollte wissen, dass du traumatisiert wurdest und er sollte wissen, was dich triggert.
Und diese Trigger müsste er aus meiner Sicht möglichst vollständig kennen, damit er dich nicht versehentlich massiv überlastet.
Willkürliches / fiktives Beispiel: du würdest ihm sagen, dass du Schwierigkeiten hast mit Fegern / Geworfen zu werden.
Ihr macht ab, daran üben zu wollen. Also wird dich dein Lehrer im Training plötzlich werfen wollen.
Was du ihm nicht gesagt hast, ist, dass Z. B. Hundegebell deinen Stress zusätzlich erhöhen kann.
Nun fängt auf der Straße ein Hund zu bellen an, du bist abgelenkt, dein Trainer wirft dich - > du hast weit mehr Stress als dein Lehrer weiß / wissen kann.
Und das ist schlecht, weil es zumindest Trainingserfolge zerstören kann.
Vielleicht bisschen schräg formuliert, aber ich hoffe, du verstehst was ich meine.
Bei einem 'Blindflug' würde aus meiner Sicht ein ernstes Risiko bestehen, dass du entweder retraumatisiert wirst oder mindestens einer von euch beiden ernsthaft körperlich verletzt (sogar gemessen an den Standards, die im Kampfsport üblich sind) - gegebenenfalls mit den entsprechenden emotionalen / psychischen Folgen für beide.
Wenn du deinem Lehrer nicht anvertrauen kannst, was für ein Problem du hast, halte ich es - alles in allem - für relativ wahrscheinlich, dass du irgendwann deutlich anders reagieren wirst, als er erwartet hat und als er nach seinem Wissensstand erwarten konnte.
Das reicht für einen Unfall.
Das muss noch nicht einmal der Kontrollverlust sein, den du fürchtest.
Es reicht, dass ein bestimmter Lehrer gelernt hat, dass die Reaktion eines Anfängers so und so ist.
Du tust etwas anderes, es kommt zur Kollision - >×irgendeine Verletzung
Meine Meinung - hätte gerne etwas anderes geschrieben.
Irgendwo weiter oben hatte ich dir mal die Homepage eines Dojos verlinkt, die nicht nur Einzelunterricht anbieten, sondern auch schreiben, dass sie auch schon mit Therapeuten zusammen gearbeitet haben, die Gewaltopfer betreuen und dann mit den Therapeuten gemeinsam Sessions für ihre Klienten angeboten haben.
In welcher Ecke Deutschlands du unterwegs bist, weiß ich natürlich nicht und das geht mich auch nichts an.
Vielleicht würde es sich aber lohnen, entweder zu schauen, ob es in deiner Gegend ähnliches gibt oder dort zu fragen, ob sie jemanden in deiner Nähe kennen.
Wie gesagt, ich kenne dieses Dojo nicht persönlich oder über Dritte, fand nur die Homepage mit den Referenzen überzeugend.
Alles Gute!