Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Persönlicher Umgang mit Notwehrsituation

E

Erwin Löttgen

Gast
Ja, das ist wahrscheinlich richtig.
Ich verstehe was du meinst. Ich kann eben nicht garantieren in eine Situationen zu rutschen, in der dieser Wolf in mir zum Vorschein kommt. Dies ist ja auch meine große Sorge, weshalb ich auch so gehemmt bin. Es ist wirklich nicht einfach. :(
Das is Bange, keine Sorge oder Hemmung.
Dennn selbst Wölfe haben in der Hierachie und der Nahrunskette welche über sich!
Die sie fürchten!
Wenn nur noch Gehorsam gefragt ist und nicht mehr Charakter, dann geht die Wahrheit, und die Lüge kommt.
Wenn ich stark bin oder ein Auto mit 500 Ps habe, ist mir bewußt, ich kann, muss aber nicht.
 
B

Bulletproof

Gast
Was bedeutet für dich Stärke? Manipulation wie diese? Ist es dann nicht eher Feigheit oder Schwäche? Hm?

Bange übersetze ich mal mit Angst. Ich denke das meinst du.
Wenn du meinst, dass ich Angst davor habe, stark zu sein und selbstbewußt - ja, dann liegst du in Teilen richtig.

In Teilen nur deshalb, weil ich dies durchaus kann und bin - sofern ich mich sicher fühle bzw. mein Leben nicht bedroht sehe. Manipulation wie diese oder andere zerstören dieses Selbstvertrauen und diese Selbstsicherheit. Sie verunsichern. Stärke und Vertrauen wird genommen und Angst nimmt den Raum ein. Unter Angst ist kein Vertrauen möglich. Das zu durchbrechen bedeutet, das Manipulative zu erkennen und sich davon zu distanzieren, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Angst formt nicht den Charakter, sondern Gewalt. Wo keine Gewalt zu befürchten ist, kann sich der wahre Charakter entfalten und zeigen. Wo sie aber da ist, wird er - der Charakter oder das Selbst - sich anpassen. Und zwar an dem, der sie verübt aber zu stolz ist, das zu erkennen. Denn der Böse, der Charakterschwache, ist nicht der, der sich anpasst, sondern der, der dies erzwingt.

Sich davor zu schützen, bedeutet nicht sich dagegen aufzulehnen, sondern solchen Menschen selbstbewusst den Rücken zu kehren. Denn wie heißt es noch gleich? Der beste Kampf ist der, den man gar nicht erst antritt. ;)
 
X

XXXXXGuest

Gast
Angst formt nicht den Charakter, sondern Gewalt. Wo keine Gewalt zu befürchten ist, kann sich der wahre Charakter entfalten und zeigen. Wo sie aber da ist, wird er - der Charakter oder das Selbst - sich anpassen. Und zwar an dem, der sie verübt aber zu stolz ist, das zu erkennen. Denn der Böse, der Charakterschwache, ist nicht der, der sich anpasst, sondern der, der dies erzwingt.

Sich davor zu schützen, bedeutet nicht sich dagegen aufzulehnen, sondern solchen Menschen selbstbewusst den Rücken zu kehren. Denn wie heißt es noch gleich? Der beste Kampf ist der, den man gar nicht erst antritt. ;)
JA.

Das ist es, denke ich.

Manche sagen, das wahre Wesen eines Menschen sei wie Wasser.

Es passt sich den Umständen an.

Oder stell dir einen tiefen Teich vor, der still in der Sonne liegt.

Jemand wirft einen Stein hinein. Ein Platsch und Wellen, Geräusch und Aufregung.

Und dann legen sich die Wellen wieder und das Wasser beruhigt sich und der Teich liegt wieder still in der Sonne.
 
B

Bulletproof

Gast
Zum einen, weil es Kampfkunst ist.
Anders als bei anderen Künsten, die man erlernen kann, ist da eine gewisse Gefahr immer inhärent.

Beim Training vertraut man doch seinen Partner stets bis zu einem gewissen Grad.

Klar, Unfälle können immer passieren.
Natürlich können Unfälle passieren. Ich habe dieses Dojo aber verlassen, weil mir dort zu fahrlässig mit dieser Wahrscheinlichkeit umgegangen wurde. Unfälle können immer passieren, aber sie zu provozieren halte ich für ungut. Der, der mich trainieren möchte, sieht das sehr ähnlich.
Wenn ich mich im Dojo nicht darauf verlassen kann, dass man achtsam miteinander umgeht, dann steht mir meine Angst im Weg. Und genau dies war das Problem.
Aber man vertraut darauf, dass der andere einem nicht absichtlich böse schaden will, dass beide mit ihrer Gesundheit und der ihres Trainingspartners achtsam umgehen.
Und genau darauf konnte ich im Dojo nicht mehr vertrauen. Hier geht es ja dann tatsächlich um physische Gewalt. Dieser Lehrer, der mir nun das Angebot machte, trainiert mitunter als einziger dort sehr achtsam. Er hat verstanden, dass Anfänger langsamer sind, die Techniken in kleinen Schritten lernen und eben nicht "irgendwie" und daß man sich als Trainer dann eben auch diese Zeit nehmen sollte.
Was dieses Vertrauen betrifft, so vertraue ich ihm da, dass er achtsam ist.

Weiter vorhin habe ich geschrieben, dass du wahrscheinlich üben musst, aus diesem Freeze zu kommen oder erst gar nicht hineinzugeraten.
Ganz genau. Das ist aber nicht leicht. Es ist ja nichts, das ich bewusst mache.
Dazu musst du dich wahrscheinlich desensibilisieren: erst langsam beginnen, dann dein Training immer näher an die Grenze des für dich erträglichen verschieben. Und schließlich testen, ob das erfolgreich war. Auch das stelle ich mir sehr schwer vor mit einem Trainingspartner, dem du nicht traust.
Wie gesagt, ich vertraue ihm innerhalb dieser Kampfkunst. D.h ich vertraue ihm, dass er mir nicht absichtlich physisch schaden wird und achtsam ist und seine Kraft dosiert einsetzt.
Wie willst du dich auf dein Training einlassen können?
Ich kann mich insofern einlassen, als dass es eben ausschließlich auf der unpersönlichen bleibt. Man muss nicht die Biografie des anderen kennen, um miteinander trainieren zu können.
Dazu kommt: wenn du das trainieren willst, dann musst du doch deine Schwächen deinem Lehrer offenbaren.

Wie wollt ihr sonst daran arbeiten können? Wie soll das gehen ohne Vertrauen.?
Meine Schwächen kennt er. Zumindest in Teilen, weil er es mitbekommen hat. Er weiß, dass ich mir am Boden schwer tue und mit Überraschungen. Er kennt nur eben die Gründe nicht, warum das so ist.

Ich habe dazu nichts gesagt, er kennt sie, weil sie ihm auffielen. Das reicht doch, oder nicht?
Einzeltraining kann sehr intensiv sein.

Das hat darum häufig eine vollständig andere Dynamik. Und wenn du ihm nicht trauen kannst, dich nicht öffnen, dann ist es möglich dass dein Partner dich triggert ohne es zu wissen.
Das stimmt. Diese Gefahr besteht. Und da kommt dann auch wieder die Sorge ins Spiel, dass ich reagiere, wie ich in dieser echten Gewalterfahrung reagierte und ich ihn möglicherweise verletze, ohne es zu wollen. Trotzdem möchte ich meine Grenzen ins persönliche nicht so gerne aufweichen.

Unfälle sind immer möglich, irgendwie glaube ich aber dass du evtl größere Schuldgefühle haben kannst als ein durchschnittlicher Anfänger, solltest du ihn versehentlich verletzen.
Ja, das würde so sein.

Viel Glück auf dem Weg! Hoffentlich findest du die Heilung die du suchst.
Ich suche keine Heilung in der Kampfkunst. Ich suche dort Sicherheit. Eine Sicherheit, die aus mir heraus erwächst und unabhängig von anderen und den Umständen ist. Deshalb habe ich nicht aufgegeben und möchte schon gerne dieses freundliche Angebot nutzen. Gleichzeitig möchte ich aber meine Sicherheit nicht gefährden, indem ich Menschen oder eben auch Trainer zu nah an mich heran lasse.
Rein emotional? Möglicherweise, falls du oder er oder beide doch eine emotionale Beziehung aufbaut. Aufgrund einiger Dinge, die du geschrieben hast, halte ich dich da für 'gefährdet', wenn man das so formulieren kann.
Solange ich nicht vertraue und Distanz halte, kann mir nichts passieren. Genau deshalb ist mir ja eine professionelle Ebene denn eine Freundschaftliche lieber.
Entweder durch Triggern / Erinnern an die Notwehrsituation oder an diese verlorene Freundschaft oder beides.
Diese gesamte Kampfkunst erinnert mich an diese Freundschaft. Aber das soll mich nicht daran hindern, diese zu vermeiden.
Der Lehrer selbst hat zwar einen sehr ähnlichen Stil zu Lehren und ist mit ebensoviel Herz dabei, wie es mein früherer Lehrer ist. Aber ansonsten haben sie menschlich nichts gemeinsam.
Ehrlicherweise sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich dazu neige, mir Sorgen zu machen und eher das Risiko zu sehen als die Chance. Ist eine allgemeine Tendenz von mir.
Du würdest mir also eher davon abraten?
Habe nur leider den Eindruck gewonnen dass Fachleute für speziell dieses Thema sehr dünn gesät sind.
Es ist nicht leicht, jemanden zu finden der sich da fachlich gut auskennt. Daher auch mein Wunsch einen Austausch mit Menschen zu finden, denen es ähnlich geht.
 
B

Bulletproof

Gast
JA.

Das ist es, denke ich.

Manche sagen, das wahre Wesen eines Menschen sei wie Wasser.

Es passt sich den Umständen an.

Oder stell dir einen tiefen Teich vor, der still in der Sonne liegt.

Jemand wirft einen Stein hinein. Ein Platsch und Wellen, Geräusch und Aufregung.

Und dann legen sich die Wellen wieder und das Wasser beruhigt sich und der Teich liegt wieder still in der Sonne.
Das ist es wohl. Und manchmal sind die Umstände sehr stürmisch. Das hat aber nichts mit unserem Wesen zutun, mit dem Charakter und dem Herzen.

Du erwähnst oft, dass du kein Experte seist. Ich hoffe, ich habe diesen Eindruck nicht erweckt, dass ich das erwarte. Ich erwarte nichts.
 
B

Bulletproof

Gast
JA.

Das ist es, denke ich.

Manche sagen, das wahre Wesen eines Menschen sei wie Wasser.

Es passt sich den Umständen an.

Oder stell dir einen tiefen Teich vor, der still in der Sonne liegt.

Jemand wirft einen Stein hinein. Ein Platsch und Wellen, Geräusch und Aufregung.

Und dann legen sich die Wellen wieder und das Wasser beruhigt sich und der Teich liegt wieder still in der Sonne.
Das ist es wohl. Und manchmal sind die Umstände sehr stürmisch. Das hat aber nichts mit unserem Wesen zutun, mit dem Charakter und dem Herzen.

Du erwähnst oft, dass du kein Experte seist. Ich hoffe, ich habe diesen Eindruck nicht erweckt, dass ich das erwarte. Ich erwarte nichts
 
B

Bulletproof

Gast
Hallo,
gestern hat sich das Blatt gewendet. Das Thema ist für mich entschieden, ich werde es lassen. Danke aber für eure Antworten!
 
X

XXXXXGuest

Gast
Hallo,
gestern hat sich das Blatt gewendet. Das Thema ist für mich entschieden, ich werde es lassen. Danke aber für eure Antworten!
Hallo Bulletproof,

danke für deine Rückmeldung.

Es tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe.

In erster Linie brauchte ich etwas Zeit, um mir klar zu werden, was ich darüber denke und warum ich so denke.

Sollten dich meine Überlegungen dazu doch noch einmal interessieren, dann kann ich dir diese jetzt auch mitteilen.

Ansonsten wünsche ich dir Glück auf deinen Weg!
 
B

Bulletproof

Gast
Hallo Guest,
du brauchst dich nicht entschuldigen, alkes gut. Ich höre gerne deine Überlegungen dazu. Meine Entscheidung hat nun aber völlig andere Gründe.
 
X

XXXXXGuest

Gast
Hallo Guest,
du brauchst dich nicht entschuldigen, alkes gut. Ich höre gerne deine Überlegungen dazu. Meine Entscheidung hat nun aber völlig andere Gründe.
Hallo Bulletproof,

danke für deine Antwort.

Nach einigem Hin und Her Überlegen bin ich zu folgendem Schluss gekommen:

Wenn es nur darum geht, bestimmte Bewegungen langsam und kontrolliert einzuüben, dann spricht aus meiner Sicht nichts dagegen.

Ob du das mit einem Anfänger machen würdest oder mit einem Dan wäre in dieser Hinsicht gleich.

Natürlich kann dir ein Fortschrittener besser beim Lernen helfen, weil er diese Bewegungen weit besser beherrscht und weiss, wie es geht.

In Bezug auf Kontrolle, sollte das safe sein, weil du ja schon wesentlich höhere Belastungen überstanden hast im Training.

Von einem vollen Training der Kampfkunst als Einzeltraining würde ich dir tatsächlich eher abraten, wenn du keinen Lehrer findest, dem du deine Vorgeschichte anvertrauen kannst.

Das wäre aus meiner Sicht eine Form von 'Blindflug' und riskant.

Mit 'Vorgeschichte anvertrauen' meine ich nicht, dass du ihm diese Geschichte in allen Einzelheiten erzählst (das wäre aus meiner Sicht unnötig).

Aber der Lehrer sollte wissen, dass du traumatisiert wurdest und er sollte wissen, was dich triggert.

Und diese Trigger müsste er aus meiner Sicht möglichst vollständig kennen, damit er dich nicht versehentlich massiv überlastet.

Willkürliches / fiktives Beispiel: du würdest ihm sagen, dass du Schwierigkeiten hast mit Fegern / Geworfen zu werden.

Ihr macht ab, daran üben zu wollen. Also wird dich dein Lehrer im Training plötzlich werfen wollen.

Was du ihm nicht gesagt hast, ist, dass Z. B. Hundegebell deinen Stress zusätzlich erhöhen kann.

Nun fängt auf der Straße ein Hund zu bellen an, du bist abgelenkt, dein Trainer wirft dich - > du hast weit mehr Stress als dein Lehrer weiß / wissen kann.

Und das ist schlecht, weil es zumindest Trainingserfolge zerstören kann.

Vielleicht bisschen schräg formuliert, aber ich hoffe, du verstehst was ich meine.

Bei einem 'Blindflug' würde aus meiner Sicht ein ernstes Risiko bestehen, dass du entweder retraumatisiert wirst oder mindestens einer von euch beiden ernsthaft körperlich verletzt (sogar gemessen an den Standards, die im Kampfsport üblich sind) - gegebenenfalls mit den entsprechenden emotionalen / psychischen Folgen für beide.

Wenn du deinem Lehrer nicht anvertrauen kannst, was für ein Problem du hast, halte ich es - alles in allem - für relativ wahrscheinlich, dass du irgendwann deutlich anders reagieren wirst, als er erwartet hat und als er nach seinem Wissensstand erwarten konnte.

Das reicht für einen Unfall.

Das muss noch nicht einmal der Kontrollverlust sein, den du fürchtest.

Es reicht, dass ein bestimmter Lehrer gelernt hat, dass die Reaktion eines Anfängers so und so ist.

Du tust etwas anderes, es kommt zur Kollision - >×irgendeine Verletzung

Meine Meinung - hätte gerne etwas anderes geschrieben.

Irgendwo weiter oben hatte ich dir mal die Homepage eines Dojos verlinkt, die nicht nur Einzelunterricht anbieten, sondern auch schreiben, dass sie auch schon mit Therapeuten zusammen gearbeitet haben, die Gewaltopfer betreuen und dann mit den Therapeuten gemeinsam Sessions für ihre Klienten angeboten haben.

In welcher Ecke Deutschlands du unterwegs bist, weiß ich natürlich nicht und das geht mich auch nichts an.

Vielleicht würde es sich aber lohnen, entweder zu schauen, ob es in deiner Gegend ähnliches gibt oder dort zu fragen, ob sie jemanden in deiner Nähe kennen.

Wie gesagt, ich kenne dieses Dojo nicht persönlich oder über Dritte, fand nur die Homepage mit den Referenzen überzeugend.

Alles Gute!
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 274) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben