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Perspektive nach Ausbildungsabbruch

Maddin1

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin 21 Jahre alt, männlich, habe 2012 mein Abitur gemacht und befinde mich im Moment in der Ausbildung zum Krankenpfleger (Das 2te Jahr endet Anfang Oktober). Mit der Ausbildung habe ich arge Probleme.

Ich weiß, dass ich sie abbrechen möchte. Ich möchte komplett raus aus der Pflege und zwar so schnell wie möglich.

Momentan bin ich seit jezt 4 Wochen krankgeschrieben (hatte als ich zum Arzt gegangen bin Schlafstörungen,war emotional sehr instabil und bekam vor jedem Arbeitstag Angst).
Ich kam mit dem Stress auf Station und den Rahmenbedingungen der Ausbildung (Hektik,Schichtdienst,Wochenenddienst) aber auch den pflegerischen Tätigkeiten an sich nicht mehr klar (ich bin nach einem kurzen Praktikum auf einer inneren Station, nur Frühdienste, sehr blauäugig in die Ausbildung reingegangen, wofür ich mir noch jezt in den A**** treten könnte, hätte ansonsten wahrscheinlich ein FSJ/BFD gemacht.)

Außerdem habe ich auch ein paar psychische Probleme. Ich habe arge Probleme mit meinem Selbstwertgefühl und bin auch deshalb sozial sehr isoliert, dazu kommt,dass es unter anderem deswegen Probleme zwischen meinem Vater und mir gibt.
Ich habe das Gefühl, dass es mir für meine Persönlichkeitsentwicklung sehr helfen würde eine längere Zeit von Zuhause weg zu sein und etwas neues kennen zu lernen.

Ich habe mir bei der Caritas in meinem Wohnort einen Gesprächstermin mit einem Sozialpädagogen geholt und das Gespräch hat richtig gut getan und ich habe jezt noch weitere Termine mit ihm. Auch bei allen Psychotherapeuten im Umkreis von ~30 Km habe ich versucht einen Termin zu bekommen, habe jedoch nur Absagen bis auf ein Erstgespräch, das am Freitag stattfand. Zwischen mir und dem Therapeuten hat aber irgendwie die Chemie nicht gestimmt und er konnte mir irgendwie auch nur so allgemeine Tipps geben.

Ich wohne zuhause bei meinen Eltern und zocke zuhause viel auf dem PC und lese auch viel. Sachen wie ins Kino gehen oder ähnliches vermeide ich aufgrund der Krankschreibung, also hab ich nicht viel Abwechslung außer Spazierengehen oder ein wenig Joggen evtl.
Das größte Problem im Moment ist für mich, dass ich einfach keine Alternative habe.
Ich weiß nicht was meine Stärken sind und ich interessiere mich auch nicht für ein bestimmtes Themen-/Arbeitsfeld, bis auf das oben genannte Lesen und Zocken habe ich keine Hobbies.

Ich habe mich bei einer privaten Beratungsagentur angemeldet: www.tiro-consult.de. Die bieten eine Potentialanalyse (was kann ich gut, was eher nicht so gut) mit Auswertung an (auf mein Profil passende Studiengänge/Ausbildungen). Die Analyse kostet +/- 1000 Euro, ich habe den Vertrag hier liegen und muss ihn nur noch unterschreiben. Leider liegt der mögliche Termin erst Mitte Juli und bis dahin weiß ich nicht was ich weiter machen könnte, außer mich immer weiter krankschreiben zu lassen.
Villeicht hat ja jemand Erfahrung mit diesen Agenturen und kann Infos beisteuern.
Ich habe auch schon zahlreiche kostenlose Online-Tests (Borakel,geva etc.) gemacht, bei diesen kam immer ein auf allen Bereichen durchschnittliches Ergebnis heraus.

Außerdem habe ich mir einen Terming beim Arbeitsamt zwecks Gespräch mit einem Berufsberater geholt, dieser liegt jedoch auch erst im Juli.

Ich weiß im Moment echt nicht, wie es in meinem Leben weitergehen soll, villeicht habt ihr ja noch Gedanken/Ideen für mich.

Mfg
Martin
 
Ich war mal in der gleichen Situation wie du,

folgendes: Ich hab 2008 mein Abi gemacht und dann gleich ne Asubildung im chemischen Bereich angefangen. Ich kam mit den Leuten in der KLasse überhaupt nicht klar. Ich war zum damaligen Zeitpunkt an Disko und so nie interessiert und drinke fast nie Alkohol. Da waren die Klassenkameraden das genaue Gegenteil davon. ICh würde mich auch eher als introvertierten Typ beschreiben, hab mir viele Fachbücher, die eigentlich für Studenten waren gekauft und gelesen. EInfach weils mich interessierte. Ich war deshalb auch viel allein. Außerdem war ich im Betrieb immer nur der Messknecht, ich hab bereits nach einem Jahr gemerkt, dass ich allein mit der Ausbildung nie glücklich werde. Deshalb stand für mich fest, dass ich studieren gehn werde. Und ich konnte die Zeit bis dahin kaum abwarten. Die Ausbildung ging mir richtig aufn Zeiger und hat mich total angekotzt. Hatte auch kaum Freunde, weil der Rest studieren war.

Als ich dann meine Mum mit meinen Problemen konfrontierte, hat die erstmal gefühlt nen Herzkollaps gekriegt. Ich wollte die AUsbildung abbrechen und zum nächsten Wintersemester studieren gehen. Mir war alles scheissegal.

Letztlich hat mich innerlich aber irgendwas von der Umseztung des PLans in die Tat abgehalten. Keine Ahnung was es war, ich hab die Ausbildung letztlich durchgezogen und um nen halbes JAhr verkürzen können, sodass ich nur 3 statt 3 1/2 Jahre lernte. Irgendwie war mir wohl wichtig, nicht - sorry auch wenns hart klingt- nen verpfuschten Lebenslauf mit ner abgebrochenen Ausbildung zu haben. Und wie solls denn dann finanziell weitergehen. So schnell nimmt dich kein andserer Betrieb auf. Letztlich waren die 2 restlichen Jahre zwar manchmal echt ne Quälerei, ich möchte sie aber trotzdem nicht missen, weil sie mich doch in gewisser Weise stärker und selbstbewusster gemacht haben. Und sowas macht einen auch um einege wichtige Erfahrungen reicher. Denn man kann nunmal nicht immer flüchten und muss manchmal eben auch durchziehen und in den bitteren Apfel beißen. Ich kann dich gut verstehen und nachempfinden wie du fühlst. Aber brech das Ding nicht ab. Mach weiter, glaub mir die Zeit wird schneller vergehen als du denkst. Ich studiere seit Wintersemseter 2011. UNd es läuft ganz gut. Ich war zwischen Ausbildungsende und Studienbeginn ja 3 Monate arbeitslos und das hat mir bereits gereicht. Ich wills nie wieder sein und je weniger du mit dem Arbeitsamt zu tun hast umso besser. Glaub mir da sitzen ahnungslose Leute, die von Nichts nen Dunst haben und dich ständig belagern und mit irgendwelchem Scheiss nerven. Glaub mir, du willst keinen Stress mit dem Arbeitsamt.

Und außerdem weißt du nicht, was später mal ist. Auch wenn due nicht den Traumberuf gelernt hast, du hast nnen Facharbeiterbrief in der Tasche und schonmal beruflich nen Auffangnetz. Das beruhigt mich ungemein.

Ich würde dir sowieso empfehlen studieren zu gehen. MAch ordentlich deine Ausbildung zu Ende und geh dann auf die Uni. Das werden die besten Jahre deines Lebens werden und du wirst viele neue und nette Leute kennen lernen. Und die Mädels sind auch der HAmmer.:daumen:
Was deine Stärken und Schwächen angeht: Gibt es in deiner Stadt ne Uni. Wenn ja setz dich einfach mal in verschiedene Vorlesungen. Da kannste einfach hingehen und reinsetzten, das interssiert keine Sau. Guck, was dir gefällt. Was hattest du für Leistungskurse im Abi? Falls es keine Uni gibt, dann fahr während du noch krankgeschrieben bist mal an ne Uni in deiner Nähe. Die meisten Vorlesungen fangen 10 oder 12 Uhr an. Glaub mir das ist ne ganz andere Welt.

Geh raus wenn die Krankschreibung zu ende ist. Es ist Sommer. Genieß das Leben. Mach Sport, melde dich im Fitti oder irgend nem Verein an. Du brauchst keine Angst vor fremden Menschen haben. Die werden sich freuen dich kenne lernen zu können. Solange du nur zu HAuse sitzt und Zockst wirst du nie auf bessere Gedanken kommen. Du vergräbst dich in deinen negativen Gedanken. Du bist jemand. Du hast Abi. DU machst ne Ausbildung und willst voran kommen. DIe meisten jungen Leute interessiern sich dafür kaum. GEh am Wochende was machen, mal nen Kaffee trinken. Setz dich irgendwo in die Stadt. Aber du musst raus aus der Bude. GEh, wenn du wieder gesund bist, mal in die Disse und vergiss für nen paar Stunden alle Sorgen. Quatsch nen Mädel einfach an. Glaub mir, das ist nicht schwer. MAch dir keinen Stress wenns nicht klappt, dann gehste zu ner andren.

Was das Wohnen anbelangt: Hast du dich mit deinem Vater schonmal ausgesprochen? Womöglich macht er sich nur Sorgen um dich.

Das mit dem Therapeuten kann ich nachvollziehen. Psychologen sind komische Menschen. Hab da auch so meine Erfahrungen. Kannst du dich sonst bei jemanden auskotzen? Reden is wirklich wichtig.

Fazit: Wenn du schon im 2. Lehrjahr bist und bald das Dritte anfängst, dann zieh es durch. Du wirst am Ende stolz auf dich sein. Es ist nicht mehr lange. Die Zeit wird sehr schnell vergehen. Genieß dein Leben... es wird nie wieder so "einfach" sein. ABer mach dich raus aus deinem Zimmer. Oder guck dir online mal nen Paar Vorlesungen an ... einfach mal auf youtube was eingeben und suchen.
Guck dir mal das an: timms.uni-tuebingen.de/Themen/Themen.aspx

Ich hoffe dir etwas Mut machen zu können. Wirklich: Genieß dein Leben du bist noch jung. Die Zeit wird nie wieder kommen. Das letzte JAhr schaffts du auch noch. 😉 Und jetzt scheiss auf diese dummen Gedanken. Pack dein Leben an. Mach das Ding zu Ende und du wirst es nicht bereuen. Und danach: Ab auf die Uni und Mädels abchecken.🙂

Schönen Abend noch

Mfg
keinenplan
 
Die Analyse kostet +/- 1000 Euro, ich habe den Vertrag hier liegen und muss ihn nur noch unterschreiben.

das machst Du bitte schön nicht. Gebe mir eher das Geld, das kommt für Dich aufs gleiche raus.

Du kannst so Test auch beim Jobcenter machen, umsonst, und so schlecht sind die weiß Gott ned.

Erst einmal: Ruhe bewahren! Ein Abruch ist nun auch kein Abbruch. Nutze die Krankmeldung und gehe zur Jobberatung mit gezielten Fragen. Bestimmt hat die Stadtbibliothek auch Literatur mit Berufen und so. Gebe bloß keine 1000 Euros für so etwas aus.

Ansonsten machst Du eben ein soziales Jahr oder "job und travel" oder wie das heißt.

Das Wichtigste ist, Deine Mitte wieder zu finden und jetzt nicht in Panik auszubrechen und bitte keine 1000 Euros für Leute auszugeben, die die jetztige Situation ausnutzen.


Was "keinenPlan" geschrieben hat finde ich übrigens sehr weise

Letztlich waren die 2 restlichen Jahre zwar manchmal echt ne Quälerei, ich möchte sie aber trotzdem nicht missen, weil sie mich doch in gewisser Weise stärker und selbstbewusster gemacht haben. Und sowas macht einen auch um einege wichtige Erfahrungen reicher. Denn man kann nunmal nicht immer flüchten und muss manchmal eben auch durchziehen und in den bitteren Apfel beißen. Ich kann dich gut verstehen und nachempfinden wie du fühlst. Aber brech das Ding nicht ab. Mach weiter, glaub mir die Zeit wird schneller vergehen als du denkst. Ich studiere seit Wintersemseter 2011. UNd es läuft ganz gut. Ich war zwischen Ausbildungsende und Studienbeginn ja 3 Monate arbeitslos und das hat mir bereits gereicht. Ich wills nie wieder sein und je weniger du mit dem Arbeitsamt zu tun hast umso besser. Glaub mir da sitzen ahnungslose Leute, die von Nichts nen Dunst haben und dich ständig belagern und mit irgendwelchem Scheiss nerven. Glaub mir, du willst keinen Stress mit dem Arbeitsamt.

Ich habe nach dem Abitur auch "Bürokauffrau" gelernt und war völlig unterfordert, was mich sehr gestreßt hat und ich war auch am überlegen, letztenendes habe ich den Kram doch durchgezogen, weil ich auch dachte, wenn ich jetzt abbreche, schlägt sich das auf mein SElbstwertgefühl nieder. Ich wollte es letztenendes durchziehen.

Krankenpfleger ist eigentlich auch ein zukunftsträchtiger Beruf. Was ich saustark finde ist ein Studium als Biostatistiker. Du hast sogar das medizinische Hintergrundwissen, was vielen Biostatistikern wirklich fehlt. Ich würde mich in dieser Richtung mal erkundigen, auf was man aufbauen könnte.

1 Jahr ist nicht soooo viel (retrospektiv sowieso nicht). Im Studium oder wenn Du wirklich arbeitslos wird, was statistisch gesehen stressreicher ist als ein Managerjob, kannst Du immernoch jobben gehen um Dein Geld zu verdienen.

Also, was "keinPlan" schreibt, ist wirklich nicht doof.

Schade, daß so viele Jugendliche am Zocken sind. Ihr werft Euer Leben weg.

w.
w.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht was meine Stärken sind und ich interessiere mich auch nicht für ein bestimmtes Themen-/Arbeitsfeld, bis auf das oben genannte Lesen und Zocken habe ich keine Hobbies.

Darknessgirl, solange man noch andere Hobbies hat und weiß, wo die Stärken liegen, Freunde hat, ist sicherlich nichts dagegen einzuwenden; nur wenn es nur so abgeht, ist es weggeworfene Zeit.

w.
 

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