Anzeige(1)

Pflegedienst gründen

andolina

Mitglied
Hallo,

ich möchte einen Pflegedienst gründen. Der Knackpunkt ist allerdings der, dass ich, außer mir als Pflegekraft, noch 300% Pflegekräfte anstellen muss um einen Versorgungsvertrag mit Krankenkassen zu erhalten. Das würde bedeuten, dass erstmal imense Personalkosten, ca. 7000,- € monatl. auf mich zukommen würden. Da noch keine Aufträge vorhanden sind, könnte ich die Fachkräfte erstmal noch gar nicht voll beschäftigen.
Nun die Frage: Weiß jemand da eine Lösung, wie ich diesen Weg doch wagen kann?
 
es gilt der grundsatz das es generell sinnvoll ist ein produktions oder dienstleistungsgewerbe zu eröffnen wenn schon vorher real benennbarer bedarf besteht.
eine gute idee oder das vermeintliche erkennen einer marktlücke reicht nicht um erfolg zu haben.

will sagen: es sollten schon vorher ausreichende kundenkontakte, bzw. verbindlich interessierte personen da sein auf die die man dann nach eröffnung des gewerbes als gesicherten kundenstamm zurück greifen kann.

wieviel pflegebedürftige menschen du da kennen musst die willentlich mit dir einen pflegevertrag abschließen würden (den du dann nach weiteren maßgaben des mdk, sozialpsychatrischer dienst, sozialdienst, krankenkassen usw. an die kassen abrechnest) um dich und drei weitere pflegekräfte wirtschaftlich solide zu beschäftigen auf das ihr nach abzug aller unkosten und steuern auch davon leben könnt kannst du dir einigermaßen leicht ausrechnen.

zu dieser berechnung in der lage zu sein ist eine der vielen und die mindeste voraussetzung um einen pflegedienst eröffnen zu können.

vielleicht versuchst du es erst mal wenn du deine tätigkeit nur steuerlich als nebenerwerb anmeldest und dir so einen großen kundenstamm anschaffst den du irgendwann nicht mehr alleine bewältigen kannst ?

wenn du dich alleine erst mal selbstständig machst, musst du mit jeder krankenkasse mit der du durch den jeweiligen klienten in berührung kommst separate verträge abschließen, die du nur über verbände / arbeitsgemeinschaften abrechen kannst. diesen musst du beitreten.

im weiteren gibt es dann die formen des eingetragenen vereins (e.V.) und die gemeinnützige gesellschaft mit beschrängter haftung (gGmbH)
hier gelten etwas andere richtlinien und gesetze die dir vieleicht eher zu pass kommen würden.

dies für dich als von mir weitergegebene info meiner wohnungsvermieterin, die gleichzeitig eine sehr rechtskompetente pdl eines pflegedienstes ist. *g
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die prompte Antwort.
Meine Lage ist derzeit so, dass ich seit 3 Jahren selbständig bin. Ich biete individuelle Privatpflege und med. Fußpflege an. Die Privatpflege geht so gut wie gar nicht, da ich keinen Versorgungsvertrag mit den Krankenkassen habe. Aus dem Grund der hohen Personalkosten wagte ich diesen Schritt noch nicht. Nun ist halt für mich die Frage, wie ich das anstellen kann, damit ich doch einen Pflegedienst gründen kann.
 
nur mit eigener GRÜNDLICHER Schulung

Für die Pflegedienstgründung gibt es bestimmte rechtliche Voraussetzungen --hast Du die überhaupt?

Ohne Finanzplan, gründlicher Analyse des Bedarfes, der Versorgungsstruktur im Gebiet ....
ist an eine solche Aktion gar nicht zu denken.

Wenn Du das nicht selbst hinbekommst (bysinessplan), solltest Du schon paar Euro investieren,um Dir einen soliden Plan aufstellen zu lassen ,der möglichst ALLE Aspekte beinhaltet:
Qualifikation, Genehmigungslage, Räume, Betriebsvermögen, Finanzgrundlage,Steuerrecht ,Marketing,Zielgruppenanalyse ...Konkurrenz, Bedarf/Bedarfsdynamik....

So eine Frage in einem Forum mal eben zwischendurch zu stellen,ist ..
naja...es ist sehr wagemutig...und kann nur eine erste Ideensammlung sein.

Hier gibt es z.B. das ugb-- Unternehmensgründerbbüro oder Info über die IHK oder die Wirtschaftssenioren....

Wenn Dein "Ein-Frau-Betrieb" schlecht läuft,ist das ja nun eher NICHT die beste Basis für "Geschäftserweiterung",findest Du nicht?!

Dann sollte man vielleicht so ehrlich und mutig sein, komplett zu wechseln?

Der größte Posten ,der wegen des "Festkostenfaktors" auch zuerst ruinierend wirkt, ist der Posten "Angestellte".

Dort fallen jeden Monat Sozialabgaben an,Löhne--egal, wie das Geschäft läuft.

Ab Einstellung übernimmt man eine riesige Verantwortung über Menschen.

Ich würde persönlich erst DANN an Arbeitsverträgeabschluß denken,wenn ich für die Zahl der Mitarbeiter für MEHRERE MONATE ein Polster von Reservegeld hätte.

SELBST hätte--nicht als geliehenes Geld.

Zwar juckt das heute viele Jungunternehmer nicht, oft hängt im Hinterkopf "Wenns schief geht,mach ich Inso.." --aber --
dann hat man im schlimmsten Fall paar Schicksale auf dem Gewissen--und DAS bekommt man sein restliches Leben nicht aus dem Gehirn.

Also: wenn Du Dich schon allein nicht ernähren kannst,stabil ernähren kannst--und KEINERLEI Reserven hast ,hak den Plan erst mal ab.

Rechne Dir aus, welche Summe Du benötigst ,um anfangen zu können.

Beachte die Kündigungsfristen,die Abgabehöhen für mehrere Monate, die Festkosten wie z.B. Deine Krankenkasse ,Raummiete,PKW-Kosten ,Steuerberater, Pauschal Steuern.... Betriebshaftpflichtversicherung...

Ohne fundierte Firmengründerkenntnisse wäre ein solches Vorhaben möglicherweise nicht nur Dein Totalruin ?

Micky

Falls Du alles in Sack und Tüten hast (also den detaillierten Plan) ,kannst Du nach Bürgschaftsdarlehen fragen oder "Mikrokrediten".

Welches Betriebsvermögen hättest Du jetzt KONKRET ?
 
Zuletzt bearbeitet:
das problem deines ein-mann betriebes liegt eher darin das du nur zusatzleistungen anbieten darfst und diese dann nicht direkt mit den kassen abrechnen kannst.
es ist völlig normal das gerade ältere pflegebedürftige menschen aus mehr oder weniger verständlichen gründen sehr knausrig sind was direkte bezahlungen angeht. was `umsonst´ ist wird noch eher angenommen.
sie wissen oft eben nicht wen sie für ihre mickrige rente in den ar*** treten sollen (gemäß der werbung *g)
dieses dilemma für dich wird sich so auch nicht ändern lassen.

darum erwähnte ich es ja auch, das du dich einer facharbeitsgruppe, facharbeitsgemeinschaft oder trägerverein bzw. fachverband anschließen könntest. somit hast du die möglichkeit nicht nur nebenleistungen abzurechen und dies direkt mit den kassen. du kannst weiterhin deine steuerlich und juristische selbstständigkeit nutzen, hast aber mit der mitgliedschaft und kleineren verpflichtungen erhebliche vorteile.
dies machen mittlerweile viele ausgebildete pflegekräfte und krankenschwestern die im bereich der ambulanten pflege selbstständig tätig sind. google dazu mal etwas geduldig 🙂

andersherum kannst du dich aber auch als freier mitarbeiter einem pflegedienst anschließen. viele pflegedienste sind hocherfreut über solches personal da bei diesen dann so einige pflichtzahlungen wegfallen. sie sind berereit deine leistungen dir besser zu vergüten als angestelltem personal. außerdem bringst du ja dann einige klienten mit. du hast zwar einen etwas höheren arbeits und zeitaufwand da du ja die hauptflegerischen leistungen mit abdeckst, verdienst aber auch mehr.
allein der verwaltungsaufwand und versicherungsrechtliche geschicht deiner arbeit liegt dann wie gehabt bei dir.

und seien wir doch mal ehrlich ! bei deiner jetzigen arbeit wirst du so manchesmal eh tätigkeiten auch verrichten die nicht in deinem offiziellen angebotskatalog stehen weil die leut dir auch leid tun und du es für notwendig erachtest. 🙂
warum sich also diese nicht von einem mobilen pflegedienst sich bezahlen lassen ?! *gg
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmals vielen Dank für die Antworten. Nächste Woche habe ich sogar einen Termin mit einem Pflegedienst. Es könnte sogar die Möglichkeit bestehen, dort als freiberufliche Mitarbeiterin mitzuwirken.
Vielleicht ist das zunächst einmal ein neuer Weg. Denn so ohne Versorgungsverträge mit den krankenkassen habe ich keine Chance, auf diesem Markt zu bestehen.
 
Erfahrung:

Problematisch wird Dein Vorhaben neben dem von dir geschilderten, wenn die Konzentration von Pflegediensten gebietsweise sehr hoch ist.

Wer sich unter diesen Umständen selbstständig macht hat bereits in einem Pflegedienst gearbeitet und ist in der Lage "Patienten" mizunehmen...

DAS erleichtert einiges...
 
Hast du überhaupt eine Zusatzausbildung zur PDL?
Ansonsten kannst du deine Selbstständigkeit vergessen.
Ohne diese Zusatzausbildung kannst du dich nur einem Pflegedienst als freie Mitarbeiterin anschliessen wo bereits eine PDL involviert ist oder du müsstest selbst eine einstellen und bezahlen.

LG Punto
 
Erfahrung:

Wer sich unter diesen Umständen selbstständig macht hat bereits in einem Pflegedienst gearbeitet und ist in der Lage "Patienten" mitzunehmen...

DAS erleichtert einiges...

noch problematischer ist das du mit diesem verhalten ganz schnell vor gericht landen kannst 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du überhaupt eine Zusatzausbildung zur PDL?
Ansonsten kannst du deine Selbstständigkeit vergessen.
Ohne diese Zusatzausbildung kannst du dich nur einem Pflegedienst als freie Mitarbeiterin anschliessen wo bereits eine PDL involviert ist oder du müsstest selbst eine einstellen und bezahlen.

LG Punto
stimmt auch nicht. erst ab einer bestimmten mitarbeiterzahl wird eine pdl gefordert.
entsprechende juristische und kaufmännische kenntnisse einer pdl werden allerdings vorausgesetzt wenn man einen pflegedienst eröffnen möchte.
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
Neuanfang Frage nach Gründen für Jobwechsel-Wunsch im Bewerbungsgespräch Beruf 5

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben