Ich war mein Leben lang depressiv und einsam.
Wurde in der Schule gemobbt, war immer zu schüchtern, um zu sprechen.
Ich habe Gewalt und Missbrauch erlebt, wurde am Schulhof abgefangen und abgezogen, habe meine Pausen oft weinend und allein verbracht.
Ausdrücken konnte ich mich nur online. War jahrelang in Hilfeforen unterwegs und habe Tagebücher mit meinen Gedanken gefüllt.
Ich habe gelispelt und gestottert. Ich bin rot angelaufen, wenn ich sprechen musste, was oft zum Gelächter meiner Mitmenschen führte.
Ich hatte lange Zeit nie einen Partner, während alle um mich herum nur noch von ihren Beziehungen sprachen.
Heute bin ich erwachsen. Und fühle mich nicht danach.
In mir drin bin ich immer noch das kleine Mädchen.
Depressiv bin ich noch immer. Und einsam. Obwohl ich objektiv gar nicht mehr einsam bin.
Ich bin weggezogen und habe mir ein ganz neues Leben aufgebaut.
Ich bin oft die lauteste Person, die am meisten spricht.
Ich habe viele Menschen kennengelernt und bin um die Welt gereist.
Ich mache Musik und bin seitdem tatsächlich beliebt.
Menschen kaufen sich Tickets für meine Konzerte.
Sie stehen vor der Bühne und stimmen laut in meine Lieder mit ein.
Ich stehe wie in einem Traum, gar in einem Rausch, auf der Bühne und blicke auf die Gäste.
Das ist nicht "Eines Tages werd' ich mich rächen..." von den Ärzten, was aus den Boxen läuft, sondern meine neue Realität.
Dass mir so etwas passieren würde, hätte ich niemals für möglich gehalten.
Von außen betrachtet bin ich erfolgreich.
Doch in mir drin fühle ich mich einsam und verunsichert.
In mir drin bin ich immer noch ich.
Mit meinen Erfahrungen und meinem Leben.
Nur eben in eine neue glänzende Hülle gepackt.
In eine mutige Hülle, in der nichts als Selbstzweifel steckt.
Ich habe Freunde, sehr gute Freunde sogar, die immer für mich da sind.
Doch viel zu oft fehlt mir die Zeit, sie zu sehen.
Erwachsen sein bringt so viele Verpflichtungen mit sich.
Oft fühle ich mich, als würde ich nicht von diesem Planeten kommen.
Wenn ich in Runden sitze, habe ich oft Angst, etwas falsch zu machen.
Etwas so falsches, dass dazu führen kann, dass ich alles verliere.
Ich habe Angst, nicht gemocht zu werden.
Oft liege ich stundenlang wach.
Gequält von Gedanken an jeden gesagten Satz von mir, den ich im Nachhinein gar nicht mehr gut finde.
Habe ich heute wieder etwas falsches getan?
Denken nun alle schlecht von mir?
Muss ich mein Verhalten ändern?
Wenn ich von der Bühne gehe, fühle ich mich gut und zugleich schlecht.
Die Angst immerzu bewertet zu werden sitzt tief in mir.
Und wenn du gesehen wirst, wenn du auf einer Bühne stehst, dann wirst du bewertet.
Jede Haarsträhne muss also perfekt sitzen. Der Lippenstift ist stets in meiner Handtasche, damit nie etwas verwischt.
Ich darf keine Fehler machen. Auch wenn ich weiß, dass Fehler zum Mensch sein dazu gehören.
Aber um mich herum behandeln mich viele gar nicht mehr wie einen Menschen.
Also muss ich immer dreihundert Prozent geben.
Mein Spiegelbild ist abstoßend. Fotos kann ich nicht betrachten.
Ich fühle mich nicht wie eine Rampensau, ich fühle mich klein und schwach.
Ich habe Spaß an der Musik. Das Adrenalin rauscht bei jedem Applaus durch meinen Körper.
Wie bin ich an diesen Punkt gelandet?
Und wer kann mich verstehen?
Wirkt es eingebildet, wenn ich über die Beliebheit spreche?
Über den Druck, der damit einhergeht?
Über den Druck, immer zu lächeln, wenn jemand ein Foto mit mir machen möchte?
Über den Druck, immer mehr als alles zu geben, egal, wie beschissen mein Tag heute war?
Für viele ist das doch gar kein Problem.
Sie würden selbst gern bewundert werden.
Doch ich schäme mich für die Bewunderung.
Ich möchte fliehen. Fliehen vor den Blicken, vor den Worten, vor den Fans.
Ich freue mich zu singen.
Ich freue mich auch manchmal, plötzlich beliebt zu sein.
Doch weiß ich auch, dass es nicht ich bin, die geliebt wird, sondern es ist letztendlich immer nur die Figur, die ich verkörpere.
Treffe ich andere Musiker, sind diese oft arrogant.
Haben sie sich ein Schutzschild aufgebaut?
Oder mögen sich Musiker einfach nur übertrieben selbst?
Wirke ich ebenfalls so auf andere?
Oder teilt jemand meine Gefühle?
Ist da draußen jemand, der mich versteht?
Ich habe Angst, dass Menschen mich für arrogant halten.
Ich habe Angst, dass Menschen denken, sie kennen mich, ohne zu wissen, dass ich in mir drin gar nicht laut und lächelnd, sondern einsam und verletzlich bin.
Ich habe Angst, einmal etwas nicht so gut vorbereitet zu haben, sodass alle nur noch darüber reden, wie schlecht ich gewesen bin.
Ich fühle mich nicht mehr wie ein Mensch, sondern wie die Figur, die ich verkörpere.
Ich liebe den Rausch des Applauses und zugleich hasse ich ihn.
Ich liebe den Moment, wenn das Adrenalin durch meinen Körper schießt und fühle mich gleichzeitig wie in Trance.
Am Ende bleibt die Erkenntnis:
Beliebt sein ist nicht erstrebenswert.
Wenn viele Menschen glauben dich zu kennen, läufst du nicht mehr unter dem Radar.
Du wirst gesehen, ob du willst oder nicht.
Egal ob du drei Monate verschwindest.
Die Menschen kennen dich. Und du kannst die Zeit nicht zurückdrehen.
Du bist plötzlich ein Gesprächsthema. So wie früher, nur anders.
Dann gibt es die, die dich vergöttern. Du lächelst, um ihre Erwartungen zu erfüllen.
Dann gibt es die, die dich hassen. Ein niemals enden wollender Konkurrenzkampf um etwas, dass du selbst gar nicht besitzen möchtest.
Dann gibt es die, die dich stalken. Die alles von dir wissen möchten. Die online über dich schreiben. Die dich verfolgen, sodass du am liebsten unsichtbar wärst.
Und es gibt die, die dich lieben. Die geduldig auf dich warten, bis keine Traube von Menschen mehr um dich herum stehen.
Und du fragst dich, was sie von dir denken. Ob sie dich beneiden oder schon mit dir abgeschlossen haben, weil du dich von ihren Planeten verabschiedet hast.
Beliebt sein macht einsam.
Hätte ich das gewusst, wäre ich das kleine Mädchen geblieben, das noch immer in mir lebt.
Wurde in der Schule gemobbt, war immer zu schüchtern, um zu sprechen.
Ich habe Gewalt und Missbrauch erlebt, wurde am Schulhof abgefangen und abgezogen, habe meine Pausen oft weinend und allein verbracht.
Ausdrücken konnte ich mich nur online. War jahrelang in Hilfeforen unterwegs und habe Tagebücher mit meinen Gedanken gefüllt.
Ich habe gelispelt und gestottert. Ich bin rot angelaufen, wenn ich sprechen musste, was oft zum Gelächter meiner Mitmenschen führte.
Ich hatte lange Zeit nie einen Partner, während alle um mich herum nur noch von ihren Beziehungen sprachen.
Heute bin ich erwachsen. Und fühle mich nicht danach.
In mir drin bin ich immer noch das kleine Mädchen.
Depressiv bin ich noch immer. Und einsam. Obwohl ich objektiv gar nicht mehr einsam bin.
Ich bin weggezogen und habe mir ein ganz neues Leben aufgebaut.
Ich bin oft die lauteste Person, die am meisten spricht.
Ich habe viele Menschen kennengelernt und bin um die Welt gereist.
Ich mache Musik und bin seitdem tatsächlich beliebt.
Menschen kaufen sich Tickets für meine Konzerte.
Sie stehen vor der Bühne und stimmen laut in meine Lieder mit ein.
Ich stehe wie in einem Traum, gar in einem Rausch, auf der Bühne und blicke auf die Gäste.
Das ist nicht "Eines Tages werd' ich mich rächen..." von den Ärzten, was aus den Boxen läuft, sondern meine neue Realität.
Dass mir so etwas passieren würde, hätte ich niemals für möglich gehalten.
Von außen betrachtet bin ich erfolgreich.
Doch in mir drin fühle ich mich einsam und verunsichert.
In mir drin bin ich immer noch ich.
Mit meinen Erfahrungen und meinem Leben.
Nur eben in eine neue glänzende Hülle gepackt.
In eine mutige Hülle, in der nichts als Selbstzweifel steckt.
Ich habe Freunde, sehr gute Freunde sogar, die immer für mich da sind.
Doch viel zu oft fehlt mir die Zeit, sie zu sehen.
Erwachsen sein bringt so viele Verpflichtungen mit sich.
Oft fühle ich mich, als würde ich nicht von diesem Planeten kommen.
Wenn ich in Runden sitze, habe ich oft Angst, etwas falsch zu machen.
Etwas so falsches, dass dazu führen kann, dass ich alles verliere.
Ich habe Angst, nicht gemocht zu werden.
Oft liege ich stundenlang wach.
Gequält von Gedanken an jeden gesagten Satz von mir, den ich im Nachhinein gar nicht mehr gut finde.
Habe ich heute wieder etwas falsches getan?
Denken nun alle schlecht von mir?
Muss ich mein Verhalten ändern?
Wenn ich von der Bühne gehe, fühle ich mich gut und zugleich schlecht.
Die Angst immerzu bewertet zu werden sitzt tief in mir.
Und wenn du gesehen wirst, wenn du auf einer Bühne stehst, dann wirst du bewertet.
Jede Haarsträhne muss also perfekt sitzen. Der Lippenstift ist stets in meiner Handtasche, damit nie etwas verwischt.
Ich darf keine Fehler machen. Auch wenn ich weiß, dass Fehler zum Mensch sein dazu gehören.
Aber um mich herum behandeln mich viele gar nicht mehr wie einen Menschen.
Also muss ich immer dreihundert Prozent geben.
Mein Spiegelbild ist abstoßend. Fotos kann ich nicht betrachten.
Ich fühle mich nicht wie eine Rampensau, ich fühle mich klein und schwach.
Ich habe Spaß an der Musik. Das Adrenalin rauscht bei jedem Applaus durch meinen Körper.
Wie bin ich an diesen Punkt gelandet?
Und wer kann mich verstehen?
Wirkt es eingebildet, wenn ich über die Beliebheit spreche?
Über den Druck, der damit einhergeht?
Über den Druck, immer zu lächeln, wenn jemand ein Foto mit mir machen möchte?
Über den Druck, immer mehr als alles zu geben, egal, wie beschissen mein Tag heute war?
Für viele ist das doch gar kein Problem.
Sie würden selbst gern bewundert werden.
Doch ich schäme mich für die Bewunderung.
Ich möchte fliehen. Fliehen vor den Blicken, vor den Worten, vor den Fans.
Ich freue mich zu singen.
Ich freue mich auch manchmal, plötzlich beliebt zu sein.
Doch weiß ich auch, dass es nicht ich bin, die geliebt wird, sondern es ist letztendlich immer nur die Figur, die ich verkörpere.
Treffe ich andere Musiker, sind diese oft arrogant.
Haben sie sich ein Schutzschild aufgebaut?
Oder mögen sich Musiker einfach nur übertrieben selbst?
Wirke ich ebenfalls so auf andere?
Oder teilt jemand meine Gefühle?
Ist da draußen jemand, der mich versteht?
Ich habe Angst, dass Menschen mich für arrogant halten.
Ich habe Angst, dass Menschen denken, sie kennen mich, ohne zu wissen, dass ich in mir drin gar nicht laut und lächelnd, sondern einsam und verletzlich bin.
Ich habe Angst, einmal etwas nicht so gut vorbereitet zu haben, sodass alle nur noch darüber reden, wie schlecht ich gewesen bin.
Ich fühle mich nicht mehr wie ein Mensch, sondern wie die Figur, die ich verkörpere.
Ich liebe den Rausch des Applauses und zugleich hasse ich ihn.
Ich liebe den Moment, wenn das Adrenalin durch meinen Körper schießt und fühle mich gleichzeitig wie in Trance.
Am Ende bleibt die Erkenntnis:
Beliebt sein ist nicht erstrebenswert.
Wenn viele Menschen glauben dich zu kennen, läufst du nicht mehr unter dem Radar.
Du wirst gesehen, ob du willst oder nicht.
Egal ob du drei Monate verschwindest.
Die Menschen kennen dich. Und du kannst die Zeit nicht zurückdrehen.
Du bist plötzlich ein Gesprächsthema. So wie früher, nur anders.
Dann gibt es die, die dich vergöttern. Du lächelst, um ihre Erwartungen zu erfüllen.
Dann gibt es die, die dich hassen. Ein niemals enden wollender Konkurrenzkampf um etwas, dass du selbst gar nicht besitzen möchtest.
Dann gibt es die, die dich stalken. Die alles von dir wissen möchten. Die online über dich schreiben. Die dich verfolgen, sodass du am liebsten unsichtbar wärst.
Und es gibt die, die dich lieben. Die geduldig auf dich warten, bis keine Traube von Menschen mehr um dich herum stehen.
Und du fragst dich, was sie von dir denken. Ob sie dich beneiden oder schon mit dir abgeschlossen haben, weil du dich von ihren Planeten verabschiedet hast.
Beliebt sein macht einsam.
Hätte ich das gewusst, wäre ich das kleine Mädchen geblieben, das noch immer in mir lebt.
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