Anzeige(1)

Auf Thema antworten

Hallo Gast-Blume


Deine Ausführungen haben mich extrem berührt.  Selbst wenn man eigentlich hart im Nehmen ist - diese Schilderung  schüttelt einen regelrecht durch. Wegen des Kindes sowieso, doch auch  wegen Deiner Situation. Verständlich, dass es Dich da fast zerreisst! Am  liebsten möchte man das Kind gleich adoptieren, nicht? Und trotzdem  hat man kaum Kompetenz einzugreifen..


Wenn die Eltern des Kindes  Schwager und Schwägerin sind, so müsste eines von beiden ja das  Geschwister Deines Partners sein, oder? Wie steht der denn dazu? Ist er  eher gleichgültig oder teilt er Dein Entsetzen? Er müsste ja diesen  Personen (zumindest einer davon) näher stehen und aus Erfahrung ein  bisschen wissen, wie man an sie rankommt. Oder reden die eh nicht  miteinander?


Das Verhalten Deiner Schwägerin ist in jedem Falle  äusserst asozial und abartig. Gerade was die Ausführungen bezüglich  erweiterten Suizids angeht, wäre das eigentlich schon eine  Gefährdungsmeldung wegen bedrohten Kindeswohls wert. Dabei geht es nicht  einmal darum, dass sie das wirklich durchziehen würde. Aber allein  sowas genüsslich vor seinem eigenen Kinde auszuschildern beweist, dass sie  absolut erziehungsunmündig ist. Auch das abseits wohnen ohne Internet  hinterlässt ein sehr ungutes Gefühl. Man kann das ja bewusst machen,  dann ist es was anderes. Aber hier scheint sich eine Familie aktiv  selbst aus der Gesellschaft auszuschliessen und Wahnvorstellungen zu  entwickeln. Das zeigt sich daran, dass sich die Schwägerin, entgegen der  Realität, einbildet, von Dir (und wohl auch von allen anderen...)  komplett mit ihren Anliegen im Stich gelassen zu werden. Ausserdem läuft  sie nervlich offenbar total am Abgrund. Da muss also auch in der  Beziehung einiges extrem ungesund verlaufen. Auch wenn ich es am  liebsten täte - ich kann hier ehrlicherweise keine Schönwetterwölkchen  an den Himmel lügen, wenn sich eine Situation in einem derart trüben  Nebel präsentiert. Vielleicht interpretier ich das jetzt aber auch zu  negativ?


Eines hast Du jedenfalls schon mal absolut richtig  gemacht: Lieber zwischendurch pro forma was einstecken oder sich für nix  entschuldigen, als den Kontakt ganz abbrechen zu lassen. Wegen des  Kindes, und zwar einzig und allein deswegen!

Mir kommt die Situation  so rüber, als könne man mit diesen Leuten in keinster Weise erwachsen  und vernünftig kommunizieren. Sollte es doch ein bisschen möglich sein,  könntest Du versuchen, Eure Beziehung quasi neu aufzustarten. So in der  Art von: "Hört mal, irgendwie haben wir da in der Vergangenheit immer  wieder mal Missverständnisse gehabt. Das tut mir leid. Ich wünschte mir,  dass das anders wird und ich bin auch gerne für euch da, so gut ich  kann. Was kann ich dafür tun?" Ist mir schon klar, dass sie eigentlich  diejenigen wären, die das zu Dir sagen müssten, denn Du brauchst Dir ja  keine Vorwürfe zu machen. Doch sie werden es eh nie tun - Du allein bist  es, welche hier die Federführung hat. Gehen sie darauf ein, könntest Du  der Schwägerin auch nochmals ganz direkt erklären, dass sie sich aber  schon selbst melden muss, wenn es ihr schlecht geht, da Deine  telepathischen Kräfte begrenzt seien... ;)

Ein  zweiter Ansatzpunkt könnte die Schwester der Schwägerin sein. Falls sie  die Situation ebenfalls mit Abstand betrachtet, könnte sie ihren Draht  zu ihr dazu nutzen, sie ganz sanft zu Deinen Gunsten zu beeinflussen,  damit sie endlich ihre Aversion Dir gegenüber abbaut. Sie könnte dann  zum Beispiel auch einfach mal zu Deiner Schwägerin sagen, dass sie doch  die Kleine zur Abwechslung zwischendurch Dir mal überlassen könne. Aber  das geht natürlich nur, wenn sie vernünftiger tickt als ihre Schwester.

Letztendlich  wird es sowieso ein längerfristiges Projekt werden, um das selbst im  besten Falle regelrecht gekämpft und mit dauernden Rückschlägen  gerechnet werden muss. Eine wesentliche Rolle spielt natürlich auch, wie  sich das Kind unter diesen Umständen entwickelt. Bleiben die Zustände  so unhaltbar, bleibt zu hoffen, dass sie spätestens in der Schule an  einen umsichtigen und vertrauenswürdigen Lehrer gerät. Dann könntest Du  es unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit vielleicht riskieren, ihn  über die Sachlage zu informieren. Er könnte sich dadurch bei einer  Verhaltensauffälligkeit oder gar Gewaltspuren z.B. bestärkt fühlen, das  Jugendschutzamt einzuschalten. Aber eben, er müsste wirklich topdiskret  sein und sich nichts anmerken lassen - ansonsten bricht von Seiten  Deiner Schwägerin definitiv die totale Hölle los.


Was Du auf  jeden Fall tun kannst. Du kannst dem Kind, sofern es schon so verständig  ist, bei jedem Wiedersehen immer und immer wieder sagen, dass Du für es  da bist und dass es, was auch immer geschieht, zu Dir kommen könne. Mag  sein, dass darauf jahrelang keine Reaktion erfolgt, aber es wird sich  das im Herzen drin merken. Und dann plötzlich, vielleicht auch erst,  wenn es ein Teenager ist, steht es vor Deiner Tür und nimmt Dein Angebot in Anspruch.

LG, Michael


Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben