@c123h: sorry- ich schreibe immer so viel... ich denke es ist beides ein bisschen... einerseits fühle ich mich natürlich in meiner rolle als profi schlecht, weiß aber auch, dass meine arbeit grenzen hat und gerade bei so einem krankheitsbild die grenzen sehr sehr deutlich aufgezeigt werden durch zB rückfälle, dekompensation etc.
andererseits mache ich mir vorwürfe, weil ich eben außerhalb des professionellen handels vielleicht mehr hätte erreichen können, aber aus angst, die distanz dann nicht mehr zu wahren und die stelle zu verlieren, nicht so gehandelt habe...
ich wüsste nicht, wie ich hätte handeln können, wenn ich als "mensch" dort gearbeitet hätte, statt in meiner rolle, die ich soweit gut ausgearbeitet habe und die eigentl. immer gut zwischen nähe und distanz balancierte.
ab dem punkt wo ich meine menschliche seite zeigen würde, würde ich zugestehen müssen wie unsicher und im grunde hilflos ich bin, wie leid es mir für diese person tut, dass ich ihr nicht helfen kann, wie leid es mir tut, dass dieser mensch sich so mit sich selbst quält... ich hätte ihm gern gesagt, dass er trotz dieser massiven krankheit eine sehr liebenswerte person ist und eine unglaubliche ausstrahlung und intelligenz hat.
aber das wäre wie gesagt schwierig, weil ich an dem punkt die distanz, die ja schutz für beide seiten ist, verlassen hätte. bis heute bin ich unsicher ob genau das vielleicht hilfreich gewesen wäre oder nicht.
vor allem dazu habe ich mir antworten erhofft und eben vielleicht hinweise, wie ich aus diesem schuldgefühl rauskomme, weil ich vom kopf her weiß, dass alles korrekt war aber vom herzen her unglaublich drunter leide.
@landkaffee: wie ich schon zu anfang schrieb ist es mit der supervision etwas schwierig. ich sehe es durchaus ähnlich und würde auch notfalls einige stunden nehmen, nur ich erhoffe mir immernoch einen anderen weg zu finden. der zweite faktor der hier hinein spielt ist, das urteil, was man durch den supervisor ebenfalls erhält- ich habe unglaublich angst, dass mich die leute als unprofessionell abstempeln, weil ich mit soetwas nicht umgehen kann.