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Probleme eine Sprache zu lernen

tatu

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe vor fünf Wochen angefangen Spanisch zu lernen. Leider falle ich vom Wissenstand immer weiter hinter meine Mitschüler zurück obwohl ich deutlich mehr Zeit in die Vor- und Nacharbeit investiere. Ich bin noch immer nicht in der Lage auf einfache Fragen im Unterricht zu reagieren was für die Anderen in meinem Kurs (A1a) kein Problem ist. Die Hausaufgaben (Gramatik) sind hingegen in der Regel kein Problem für mich.

Mir ist es schon immer sehr schwer gefallen eine Fremdsprache zu lernen. Ich habe es trotz intensiver Nachhilfe zu Schulzeiten und späteren Einzelunterricht bezahlt durch meinen Arbeitgeber nicht bis zu einem B2 Niveau geschafft. Ich habe über die Jahre immer wieder versucht diesen Markel auszubügeln, aber trotz diverser Sprachreisen und Unterrichtsstunden habe ich noch immer einen sehr geringen Wortschatz und verstehe fast nichts. Das verfassen von e-Mails stellt hingegen kein Problem dar.

Da viele Freunde und auch die Familie meiner Freundin kein Deutsch oder Englisch sprechen habe ich mich entschlossen Spanisch zu lernen. Aktuell habe ich aber das Gefühl, dass das so enden wird wie mit meinen Englischkenntnissen.

Ich bin inzwischen recht verzweifelt! Meine Unfähigkeit nagt massiv an meinem Selbstvertrauen und zerstöhrt auch meine anfängliche Motivation. Ich befürchte das es sich zu einem Problem wie mit dem Englischen entwickelt.

Hat irgendjemand ähnliche Probleme oder ein paar gute Ratschläge für mich?
 
Mach doch so gut und so schnell Du kannst.

Es ist halt nicht jeder so sprachbegabt.

Mir geht es dafür mit Mathematik so. Da konnte ich lernen, wie ich wollte, es hat immer grade so gereicht.

Mir fehlt einfach der Draht dazu.

Und so geht es Dir vermutlich mit den Sprachen.

PS: ich habe mich irgendwann damit abgefunden. Man kann halt nicht alles können.
 
Erstens muss ich kasiopaja Recht geben, die Begabungen sind nun einmal unterschiedlich verteilt.

Es hat bei mir auch niemals jemand verstanden, warum ich in Mathe und Chemie eine eins hatte und in Physik eine fünf.

Sprachen teilen sich in die Bereiche Logik und Pragmatik, die sich in den Lernbereichen Strukturverständnis und Anwendung niederschlagen.

Wer stark im Verständnis von Struktur ist, hat meist mit der Grammatik keine Probleme, zumindest nicht im gesteuerten Üben oder wenn man genug Zeit hat, sich mit der Satzstruktur auseinanderzusetzen (wie beim Lesen oder Schreiben).

Anwendung ist jedoch etwas Intuitives, man hat nicht die Zeit beim Hören und Sprechen, sich die Struktur erst zurecht zu legen.

Solchen Leuten empfehle ich beim Sprachenlernen die Kommunikative Sprachlernmethode. Dabei hat Grammatiklernen eine untergeordnete Rolle. Man lernt hauptsächlich über situatives Verstehen und Anwendung von Sprachbausteinen. So kommt man gar nicht erst in die Versuchung, korrekte Sätze bauen zu wollen. Vielleicht schaust Du Dich nach solch einem Sprachlernangebot um?
 
Solchen Leuten empfehle ich beim Sprachenlernen die Kommunikative Sprachlernmethode. Dabei hat Grammatiklernen eine untergeordnete Rolle. Man lernt hauptsächlich über situatives Verstehen und Anwendung von Sprachbausteinen. So kommt man gar nicht erst in die Versuchung, korrekte Sätze bauen zu wollen. Vielleicht schaust Du Dich nach solch einem Sprachlernangebot um?

Danke, das werde ich mir mal näher ansehen. Es muss ja eine Methode geben die es mir ermöglicht, dass ich mir Vokabeln merken kann und diese auch im richtigen Moment abrufe. Die ganzen Hauptstädte, Länder und großen Flüsse der Erde musste ich vor ca. 20 Jahren auch mal auswendig lernen und kann Sie (bis auf wenige Ausnahmen) heute noch.

Mit Duolingo bin ich vor einem Jahr gestartet. Ich hatte nach ein paar Monaten etwa die Hälfte des Baumes abgearbeitet und auch regelmäßig wiederholt (so das alles golden ist). Das Programm hat mir gut gefallen, durch den spielerischen Ansatz war ich eigentlich immer motiviert mit den Übungen fortzufahren. Leider war ich jedoch nicht in der Lage die Vokabeln ausserhalb von Duolingo abzurufen. Ich hatte manchmal das Gefühl das sich mein Kopf die Reihenfolge der Duolingo Abfragen einprägt aber keine Verbindung zwischen dem deutschen und dem spanischen Wort herstellt. Ich konnte nach ein paar Monaten Monaten Duolingo z.B. auf die Frage meiner Freundin hin welche Gegenstände in unserer Küche ich denn schon im Spanischem benennen könne nur "Wasser" nennen. Das von mir mehrfach bearbeitete Vokabular hätte jedoch ein vielfaches hergeben müssen. Ich konnte auch genau sagen welche Möbel und Lebensmittel ich schon gelernt hatte, das spanische Wort konnte ich jedoch nicht nennen. Das Birkenbihl Video werde ich mir später mal ansehen, vielen Dank hierfür!

Das manche Leute Sachen schlechter oder langsamer lernen als andere sehe ich auch so. Eigentlich bin ich aber davon überzeugt das man dieses durch mehr Zeit und Fleiß ausgleichen können müsste. Zumindest bis zu einem gewissen Niveau. Es geht ja auch nicht darum die Sprache perfekt zu beherrschen, es wäre nur toll wenn man auf einfache Fragen regieren könnte und wenigstens ein paar Floskeln anwenden könnte (zeitnah).
 
Danke für den Tipp mit Birkenbihl. Das ist ein Vertreter des Audiovisuellen Ansatzes, der ebenso gut für allzu strukturiert denkende Menschen geeignet ist. Ich suche gerade händeringend den Namen eines in den 80ern und 90ern weit verbreiteten Selbstlernkurses, der diese Ansätze mit der Methode des Superlearnings verbunden hat.

Es lohnt sich, das mal auszuprobieren.
 
Wenn Ihr zusammen lebt, schlage ich vor, jeden zweiten Tag ausschließlich spanisch zu sprechen. Was meinst Du, wie schnell Du das Wohnungsvokabular drauf hast.

Das ist ziemlich anstrengend für beide, zumindest am Anfang. Vor allem derjenige, der beide Sprachen ausreichend spricht, will dann meist schnell auf Deutsch "helfen".

Gelerntes muss sich mit der eigenen Erfahrungswelt verknüpfen, sonst vergisst man das wieder -->siehe Schulsprachenlernen.

Nachteil ist, dass man sich auf den einen Sprecher einhört und dann ggf. andere Sprecher nicht versteht. Daher muss man irgendwann für eine gewisse Anzahl von Sprechern sorgen, damit man verschiedene Leute hörversteht. Dafür ist ein entsprechende Hobby-Kontakte oder auch Tandemsprachenlernen geeignet.

Wenn man nur innerhalb einer persönlichen Beziehung mit einer einzigen Person in der Zielsprache spricht, erwirbt man außerdem einen sehr eingeschränkten und auf das Zusammenleben abgestimmten Wortschatz. Das habe ich oft bei Menschen erlebt, die im Ausland mit einem Deutsch-sprechenden Elternteil aufgewachsen sind und sonst keine Berührungspunkte mit der Sprache hatten. Ich nenne das "Küchendeutsch". Die Kommuniaktionsfähigkeit beschränkt sich dann auf "Ich habe Hunger." und "Hast Du Dir schon die Hände gewaschen?" 😀
 
Wenn Ihr zusammen lebt, schlage ich vor, jeden zweiten Tag ausschließlich spanisch zu sprechen. Was meinst Du, wie schnell Du das Wohnungsvokabular drauf hast.

Das ist ziemlich anstrengend für beide, zumindest am Anfang. Vor allem derjenige, der beide Sprachen ausreichend spricht, will dann meist schnell auf Deutsch "helfen".

Gelerntes muss sich mit der eigenen Erfahrungswelt verknüpfen, sonst vergisst man das wieder -->siehe Schulsprachenlernen.

Bitte entschuldige die späte Antwort. Wenn einem Leute so hilfreiche Tips geben sollte man schneller reagieren. Das Birkenbihl-Programm habe ich mir bestellt. Mit meiner Freundin lebe ich schon einige Jahre zusammen. Es sind auch jede Woche spanischsprachige Leute bei uns und auch ein Kind mit dem sie fast nur Spanisch redet. Leider hat mir das bisher nicht geholfen. Es ist wie bei den Sprachreisen in Enlisch für die ich schon zweimal meinen Jahresurlaub geopfert habe. Ich bin irgendwie nicht in der Lage mir Vokabeln zu merken bzw. diese dann abzurufen wenn ich sie benötige! Nach all den Jahren (und einigen Bemühungen ihrerseits) beschränkte sich mein Wortschatz auf Bitte, Danke, Hallo, Tschüß, Ja, Nein und ein paar Liebesbekundungen. Irgendwann hatte ich auch die Angst das sie in mir einen Idioten sieht und habe die Lehrversuche von ihr abgeblockt. Ich hätte große Angst unsere Beziehung zu gefärden (sie war manchmal zurecht generft von meiner Begriffsstutzigkeit) und würde daher lieber nicht mit ihr lernen wollen.

Das mit dem Film auswendig lernen werde ich aber mal versuchen. Bisher habe ich mir, als ich noch versuchte Englisch zu lernen verschiedene englischsprachige Filme angesehen und versucht englische Bücher zu lesen.

Du vergleichst dich mit anderen Kursteilnehmern. Aber die haben vielleicht schon im Spanienurlaub viel Kontakt mit der Sprache gehabt oder sie belegen den Kurs schon das zweite Mal. Natürlich ohne das den anderen zu sagen, dann stünde man ja nicht so toll da. Und wieder ein anderer frischt Uraltkenntnisse auf. Also, es lohnt sich nicht, zu schauen, was der andere kann. Man wird immer Äpfel mit Birnen vergleichen. Das bringt nichts. Wenn du unbedingt vergleichen willst, dann DEINE Sprachkenntnisse von vor 1 oder 2 Wochen mit den jetzigen. Und wenn du Fortschritte gemacht hast, freust du dich. Vielleicht magst du ein Sprachentandem beginnen. Da kannst du das Neue gleich anwenden.
Mucha suerte. Viel Glück.

Gracias! 😉 Da ich durch meine Erfahrungen beim Englisch lernen weiß das ich sehr lange brauche um eine Sprache zu lernen (und dieses auf einem Niveau eines guten Achtklässlers mit ein wenig Fachvokabular) ist es mir klar das die Anderen schneller vorankommen als ich. Was mich nur sehr frustriert ist das ich den Fortschritt bei mir zumindest im praktischen Bereich nicht sehe. Ich bin einfach nicht in der Lage auf Fragen des Lehrers zu reagieren. Manchmal denke ich im Nachhinein "Ja klar, das hatten wir letzte Stunde!" aber das hilft mir nicht weiter... Das die Anderen größere Vorkenntnisse haben als ich würde ich fast ausschließen, die waren in den ersten Stunden genau so hilflos wie ich.

Meine Probleme mit Englisch die mir im Leben einiges verbaut haben (bzw. ich mir einiges verbaut habe da ich mich mangels Kenntnisse in Englisch vieles nicht getraut habe) und mich wirklich oft in tiefe Trauer gestürtzt haben scheinen sich nun in einer anderen Sprache zu wiederholen und ich fühle mich mehr und mehr hilflos...
 

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