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Probleme mit den Kommilitonen

D

Dorfdepp

Gast
Ich studier im sechsten Semesterdimplomsoziologie. Ich habe letztes Semester mein Vordiplom gemacht und bin mit dem Fach auch eigentlich ganz zufrieden. Nur mit den Komilitonen komme ich nicht zurecht. Ich habe eigentlich am Anfang alles getan um mich zu integrieren. Ich habe aber trotzdem keinen Anschluss gefunden. Früher habe ich soetwas eigentlich nicht gekannt und es hat mich sehr traurig gemacht. Ich bin wegen des Studiums etliche Kilometer von zuhause weg und deshalb ist das besonders schlimm.

Ich bin z.B. mit mehreren Komilitonen in einer Arbeitsgruppe, auch mit zwei Mädels, die selbst nichts zur Gruppe beitrugen, aber dauernd kicherten und die augen verdrehten, wenn ich etwas sagte.
Eines Tages wurde es mir zu blöd und ich fragte sie warum sie es täten und da antwortete die eine (so sinngemäß), es täte ihr leid, aber ich sei halt ein Depp, ich würde seltsame ansichten vertreten, ich würde einen komischen akzent haben und mich bescheuert kleiden und es sei schwer mich nicht für einen Dorfdepp zu halten. (anmerkung: Ich komme aus einer Großstadt mit 1. Million Einwohnern).
Das wär ja nicht so schlimm, wenn das nicht anscheinend alle denken würden.
Jedenfalls sind alle der Meinung meine ansichten seien komisch, ich aber finde sie normal. die meisten wo ich herkomme (Großstadt mit 1 Mio einwohnern wie gesagt) auch.
Ich weiss nicht was ich machen soll, ich hätte eigentlich größte Lust mein Studium zu schmeissen, weil ich angst hab später wenn ich arbeite muss ich mit Soziologen zusammenarbeiten und die sind alle so.
Aber andererseits wäre dann die ganze Zeit, die ich schon an der uni bin verschwendet. Ausserdem sind meine Noten gut und mit einem abgebrochenen Studium sind die Jobaussichten auch nicht so rosig.
Was würdet ihr tun?
 
AW: Probleme mit den Komilitonen

Hallo,

ganz ehrlich? Mach weiter. Lass dich von diesen Mädels doch nicht aus deinem Konzept bringen. Ich weiß ja nicht, was du für Ansichten hast, aber vielleicht verstehen diese Mädels einfach deine Gedankengänge nicht.

Deshalb bezeichne dich nicht selbst als Dorfdepp. Hast du gar nicht nötig. So etwas empfinde ich als absolut kleingeistig, wenn diese Mädels dich so beschimpfen. Also, lass dich nicht unterkriegen. Suche dir doch Bekannte und Freunde außerhalb der Uni, wenn du mit den Kommilitonen dort nicht so gut klarkommst.

Aber das Studium wegen sowas abbrechen. Nein, auf gar keinen Fall. Du wirst im Leben immer auf irgendwelche - sag es jetzt mal höflich - unsensible Menschen treffen. Davor kannst du nicht weglaufen. Wenn du jetzt stark bleibst, kann dir das für die Zukunft nur weiterhelfen.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles gute für die Zukunft.
 
AW: Probleme mit den Komilitonen

Zu meinen Meinungen: Ich finde die eigntlich relativ normal.

Die meistens in meinem Studiengang haben Meinungen, wie "Man sollte Arbeitgeber enteignen" oder "Es sollte kein Abitur (oder eine vergleichbare Prüfung) geben. Es sollte keine noten in der Schule geben und keine Schulpflicht. Jeder sollte studieren dürfen" und ich bin halt der Meinung da ist es so besser wie es ist und da ich halt weiss, dass die Mehrheit der Bevölkerung diese Meinungen nicht vertritt, daher kommt mein Gedanke das Studium abzubrechen.
Ich habe halt keine Lust mich immer verbiegen zu müssen und meine frsse zu halten, wie ich jetzt schon angefangen habe. Ich werde immer ruhiger, aber ich wäre gerne Soziologe und höätte auch gerne das damit verbundene Geld.
 
AW: Probleme mit den Komilitonen

Hallo du!

Kann mich Micky nur anschließen, lass dich von so etwas nicht vom Weg abbrigen, dass wäre sehr schade! Es ist schlimm, dass du dich so fühlen musst, aber ganz sicher kannst du nicht alle über einen Kamm scheren! Ich glaube nicht, dass es wirklich nur Leute gibt, die dich ablehnen oder gar nicht mögen. Wie sieht es denn mit Leuten aus anderen Studiengängen aus? Gibt es nicht irgendwelche Möglichkeiten da jemanden kennenzulernen (Parties oder so)?
Aber das Ganze hat für mich auch eine Kehrseite, denn du scheinst ja auch ganz schön viele Vorurteile den anderen gegenüber zu haben. Denn genauso wie sie vielleicht dir und deiner Meinung intolerant gegenüberstehen tust du es ja auch, denn deine Darstellund was die Meinung der anderen angeht klingt schon sehr undifferenziert und überspitzt! Ausserdem gibt es doch keine "normale" Meinung.... Würde es nicht vielleicht helfen, wenn du auch die Meinung der anderen akzeptieren würdest- du musst sie ja deswegen nicht übernehmen! Denn es klingt für mich so ein bisschen paradox: auf der einen Seite findest du ihre Einstellung schlecht, auf der anderen Seite möchtest du aber gemocht werden. Denk doch darüber vielleicht einmal nach...
Hoffentlich fühlst du dich jetzt nicht angegriffen, das möchte ich wirklich nicht.
Ich wünsche dir viel Glück und eine Portion Hoffnung,
Sadie
 
AW: Probleme mit den Komilitonen

Natürlich will ich gemocht werden, aber nicht so sehr, dass ich mich dafür verbieg. Ich hab wenn ich mich richtig einschätze noch keine wegen seiner Meinung ausgeschlossen. Viele meiner Kumpels haben andere Meinungen als ich. es wäre mir auch scheissegal, dass sie eine andere Meinung haben, wenn sie mir nicht zeigen würden, dass sie mich wegen meiner Meinung für schrecklich halten. Obwohl es nur eine Meinung ist, der bestimmt 90% der Menschen anhängen.
 
AW: Probleme mit den Komilitonen

Warum hälst du deine Meinung denn für so wahnsinnig weit verbreitet? Das kann ich schlicht und einfach nicht glauben... Und selbst wenn, finde ich, dass es sehr engstirnig ist, deine Meinung als "etwas besseres" hinzustellen, was du ja anscheinend tust, sonst würdest du ja die "90%" nicht so betonen. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass nur die anderen Schuld sind! Mag sein, dass sie den größeren Teil dazu beitragen, aber ich glaube, ganz ehrlich, dass du es deinem Umfeld in der Uni auch nicht ganz einfach machst. Etwas daran zu ändern hat für mich nichts mit Verbiegen zu tun.
Aber insgesamt glaube ich, dass es vielleicht das beste wäre, "wenn du dir eine Egal-Haltung" zulegen würdest, dein Studium durchziehst und dich auf deine Freunde zu Hause beziehst. Denn wenn du an dir nichts ändern möchtest, wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben. Und wenn die Leute wirklich so oberflächlich sein sollten, wie du sie darstellst, kannst du doch auch echt gut auf sie verzichten.
 
AW: Probleme mit den Komilitonen

Ich will erstmal sagen, dass ich ganz ähnliche Probleme habe wie der Autor des Threads. An der Uni habe ich so gut wie keinen Anschluss gefunden, ich habe nur einen einzigen Kumpel dort, und auch mit dem bin ich nicht so sehr vertraut. In der Schule war ich auch immer schon ein totaler Einzelgänger, und war total isoliert ( dieses Jahr hab ich Abi gemacht, was für eine Tortur das nur war ) Das Studium, hatte ich gehofft, würde das ändern.. aber weit gefehlt. Da ich an einer ziemlich kleinen Uni bin ( Ulm ) haben wir einen recht kleinen Studiengang Chemie ( mein Fach - wie konnte ich nur so verrückt sein )....und so gibt es auch nicht die große Auswahl an Leuten, jedenfalls nicht in meinem Studiengang.
Mit den Leuten komme ich einfach nicht klar. Die haben alle eine ganz andere Grundeinstellung als ich, da ist einfach nix zu machen, und ich bin wieder völlig isoliert. Und ich habs einfach nicht drauf mich an andere anzupassen, es geht einfach nicht. Ich kann nur ich sein, mit meinen Meinungen, Einstellungen, Gefühlen, und sicher ich halte sie zurück um andere nicht vielleicht zu verletzen, aber sie ändern um anderen zu gefallen - das geht nicht.
Naja aber was interessiert das alles jetzt überhaupt hier.. was ich damit zum Thema beisteuern will ist einfach meine Erfahrung, wie hart sich so ein Gefühl der Isolation auswirken kann - die Leistung geht dadurch total in den Keller, man zweifelt an allem und will einfach nur noch alles hinschmeißen. Und das sollten ihr vielleicht bedenken, wenn ihr Dinge sagt wie "mach weiter, kümmer dich nicht drum" oder "pass dich an die andern an", auch wenn ihr es vielleicht gut meint.
 
AW: Probleme mit den Komilitonen

Könnte mir einer von euch beiden vielleicht erklären, warum für euch "sein Zugehen/Begegnen auf/mit andere" verändern direkt bedeuten muss, dass man sich verbiegt oder anpasst!? Da würde man sich ja z.B. in jeder Beziehung verbiegen, in der man versuch, Kompromisse einzugehen, auf den anderen einzugehen, Verständnis aufzubringen... Würde mich freuen, wenn ihr mir diese Frage beantworten könntet!
Wie sieht denn der Umgang der anderen miteinander aus? Wie ist die Stimmung allgemein? Seid ihr sicher, dass ihr die einzigen seid, die sich so fühlen?
Grüße, Sadie
 
AW: Probleme mit den Komilitonen

Sadie meinte:
Könnte mir einer von euch beiden vielleicht erklären, warum für euch "sein Zugehen/Begegnen auf/mit andere" verändern direkt bedeuten muss, dass man sich verbiegt oder anpasst!? Da würde man sich ja z.B. in jeder Beziehung verbiegen, in der man versuch, Kompromisse einzugehen, auf den anderen einzugehen, Verständnis aufzubringen... Würde mich freuen, wenn ihr mir diese Frage beantworten könntet!
Wie sieht denn der Umgang der anderen miteinander aus? Wie ist die Stimmung allgemein? Seid ihr sicher, dass ihr die einzigen seid, die sich so fühlen?
Grüße, Sadie

Also wenn ich jetzt für meinen Teil Stellung nehme: erstmal, ich denke für die einen ist es leichter mit allem und jedem klarzukommen, für die andern weniger. Vor Allem wenn man sehr viel anders ist als der ( meiste ) Rest der Welt. In der Art zu denken, in der Art zu sprechen, vielleicht sogar zu gehen oder zu sitzen, kA, einfach anders eben. Nicht besser, nicht schlechter. Anders.
Wenn man auf andere zugeht, muss man sich immer ein wenig "verbiegen", um mit ihnen auszukommen, d.h. man kann sich nicht völlig ausleben wie man ist, man muss Kompromisse eingehen, etc. Aber das kann eben mehr oder weniger notwendig sein. Wenn die Leute um die es geht so sehr anders sind in ihrer ganzen Grundeinstellung, Ansichten, und Humor, dann kann man da noch so viel tun, es ist und bleibt so, dass man miteinander nicht viel mehr anfangen kann als "Hallo, auch hier?" oder so ungefähr. Und das ist auf Dauer ziemlich unbefriedigend. Vor allem habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Leute mit recht ablehnendem Verhalten ( z.B weitgehehndes ignorieren ) oder ähnlichem reagieren, wenn sie merken, dass man selbst total anders ist als sie. Dass tut sehr weh.
Zum Umgang der Leute untereinander: Eines der Dinge die ich einfach nicht kann - sehr oberflächliches Verhalten. Die Gespräche gehen nie in die Tiefe, die Behandlung ist gegenseitig immer, wirklich IMMER super freundlich ( da genügend Gefühlstiefe dass überhaupt ein Streit anfangen könnte eh nicht da ist ) - und dementsprechend sind nunmal die Gesprächsthemen für mich eher langweilig.
Ich will da jetzt nicht werten oder urteilen, sondern ich sage es einfach nur wie ichs empfinde.
Ob ich sicher bin dass ich der einzige bin der so fühlt: Würde ich jemand anders sehen der so fühlt wie ich, und ich bin sicher, ich könnte es sehen, würde ich hier wahrscheinlich nicht posten sondern stattdessen versuchen mit diesem jemand Kontakt zu kriegen.
 

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