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Probleme mit Familientreffen

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Hallo,
ich habe folgendes Problem. Ich bin ein Einzelkind und in einer kleinen Familie großgeworden. Geheiratet habe ich in eine Großfamilie mit mittlerweile vielen Kindern. Jedes Mal wenn ein Familientreffen (meiner Meinung nach zuviele!) ansteht, bin ich schlecht gelaunt, kurz vorher und ich brauche mindestens 2 Tage, um davon wieder abzuschalten. Wenn ich nur wüsste, ,wie ich mich danach ablenken könnte, damit ich nicht alle Themen, die dort besprochen wurde, in meinem Kopf durchkaue. Mit meinem Mann habe ich bereits darüber gesprochen, der meinte ich muss doch nicht auf jedem Treffen dabei sein. Der sagt das so einfach, irgendwie muss man sich dann doch wieder dauernd eine Ausrede einfallen lassen. Außerdem habe ich ja auch noch einen Sohn, der gerne hingeht und mit den anderen Kids spielt. Meine beiden Schwägerinnen sind noch einige Jahre jünger wie ich und voll die Familienmenschen. Die eine ist immer so überhilfsbereit und bringt ihre Sachen von zu Hause mit, z. B. Pavillion im Sommer oder die Friteuse zum Pommes machen. Bei ihr fühle ich mich einfach danach immer schlecht, weil ich nicht so bin und sie sich immer um alles kümmert und versucht zu managen. Mir fehlt einfach auch das nötige Selbstbewusstsein und zu mir zu stehen, wie ich eben bin. Laut meiner Schwiegermutter bin ich ja angeblich eine super Schwiegertochter. ;-) Noch dazu fühle mich nicht wohl, da ich auch wieder nur 1 Kind habe, hab allerdings auch dafür gekämpft. Da es nicht geklappt hat mit dem Kinderkriegen und wir eine Art künstl. Befruchtung haben machen lassen. Ein paar Jahre danach, war mein Sohn schwer krank, dass hat uns alle sehr mitgenommen, außerdem war ich dann auch ruck zuck um die 40. Irgendwie habe ich mich auch mit der Mutterrolle nicht richtig anfreunden können, wahrsch. auch weil ich mich zuviel mit anderen vergleiche und ich einfach zu wenig Selbstbewusstsein habe. Noch dazu kann meine Schwägerin immer sehr selbstbewusst auftreten und vorallem reden. Die andere Schwägerin ist auch sehr bestimmend und selbstbewusst und bekommt jetzt ihr 3. Kind. Da war ich dann erstmal voll geschockt, weil ich mit mir so zu kämpfen hatte und doch nochmal über ein 2. Kind nachgedacht habe. Aber ich dann zu dem Entschluss gekommen bin, dass mir das einfach zuviel wäre und auch der Zeitpunkt denkbar ungünstig, weil unser Sohn in die Schule kommt. Außerdem würde es wahrsch. so auch garnicht mehr klappen und das Risiko wäre mir dann doch zu hoch. Dafür hab ich einfach die Nerven nicht mehr! Das ich so denke, und andere einfach ein Kind nach dem anderen kriegen belastet mich auch wieder. Ich bin einfach zu kompliziert und denke zuviel. Kennt das hier noch jemand? Und kann mir jemand mit Rat und Tat zur Seite stehen? Das wäre super, wenn ich mich mal mit jemanden austauschen könnte, dem es ähnlich geht. Liebe Grüße
 
Hallo,

ich halte mich von Familientreffen konsequent fern. Ausrede brauche ich keine. "Ich möchte nicht" reicht. Mich vermissen die meisten ohnehin nicht bzw. nehmen mich nicht wahr.

Wenn dein Sohn gerne mit den anderen Kindern spielt, wäre es vielleicht eine Lösung, wenn dein Mann mit eurem Sohn hingehen würde und du zu Hause bleibst.

Deinem Text entnehme ich, dass die Familientreffen für dich ein großer Stressfaktor sind. Diesen Stress kannst du dir doch echt sparen. Da brauchst du meiner Meinung nach auch kein schlechtes Gewissen haben.
 
Genau, am besten ist wenn die weit weg sind.
Sei ein guter Mensch aber verschwende deine kostbare Zeit nicht damit, es schlechten Menschen beweisen zu müssen.
 
Auf mich macht es den Eindruck, als wäre nicht das Familientreffen das Problem, sondern deine Minderwertigkeitskomplexe im Vergleich mit den anderen. Denen kannst du durch Fernbleiben nur vordergründig entkommen.
Besser wäre es, sich mit sich selbst aiszusöhnen und dann liebevolle Beziehungen auch mit der Familie deines Mannes haben zu können. Die klingen ja alle sehr nett und scheinen dich auch sehr gern zu haben.

Danke für alle Antworten. Ganz wegbleiben kann ich wohl nicht, aber nicht mehr ganz so oft dran teilnehmen. Ich denke auch, dass ich mehr für mein Selbstbewusstsein tun muss. Da bin ich noch auf der Suche..wie ich das anstellen soll und was mir überhaupt Spaß macht. Lg
 
Ich habe mit Familien- und Verwandtentreffen auch keine übermäßig guten Erfahrungen gemacht. Wenn man selbst keine Familie hat und einen anderen Lebensstil pflegt, gehört man nicht wirklich dazu, und das lassen diese Typen einen auch spüren, mal eher auf subtile Weise, mal auch etwas plumper.

In meiner Verwandtschaft sind fast alle verheiratet, leben auf dem Lande im Eigenheim, haben Kinder und Enkel. Die Frauen haben Haupt- oder Realschulabschluss und im Anschluss eine Ausbildung gemacht, überwiegend Teilzeit gearbeitet und dann dem Vorruhestand entgegengefiebert, in dem sie sich "endlich" wiederum fast ausschließlich ihrer Familie nebst Enkelkindern widmen können.

Ich dagegen habe Abitur gemacht, studiert, wegen ungünstiger Rahmenbedingungen in meiner Herkunftsfamilie keine eigene Familie gründen können. Der Beruf war und ist mir auch wesentlich wichtiger, als das bei meinen Cousinen der Fall ist. Ich hatte beruflich immer viel um die Ohren; das ist bis heute so. Habe immer Vollzeit gearbeitet. Der private Schwerpunkt lag bei mir darauf, mir wegen meiner seit meiner Kindheit chronisch kranken Mutter Sorgen zu machen, die vor 4 1/2 Jahren gestorben ist. Diese Problematik stand bei mir eigentlich immer im Vordergrund und hat mein gesamtes Leben sehr geprägt. Außerdem hatte ich jahrelang massive Aufregungen und Sorgen wegen meiner psychisch kranken, vermutlich schizophrenen Schwester. Inzwischen habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr, weil ihr nicht zu helfen ist, sie mich (aufgrund ihrer krankheitsbedingten Wahnvorstellungen) abgrundtief hasst, mir jahrelang das Leben zur Hölle gemacht hat und dies weiter tun würde, wenn wir noch Kontakt hätten.

Als die Verwandten merkten, was mit meiner Schwester seit einigen Jahren los ist, zogen sie sich auch von mir weitgehend zurück aus Angst, in die Sache hineingezogen zu werden. So hatte ich nach dem Tode meiner Mutter und der jahrelangen Erbauseinandersetzung mit meiner Schwester in den Verwandten keine "moralische" Unterstützung. Sie prahlten eher noch mit ihren ach so tollen Bilderbuchfamilien, wenn es höchst selten mal zu Telefonaten oder zum Email-Austausch kam. Was mich bewegt, was sich in meinem Leben gerade abspielt, wofür ich mich interessiere und welche Begabungen ich habe, interessiert sie gleich Null. Hauptsache, sie sind die Tollsten, Interessantesten und Erfolgreichsten. Oder umgekehrt: diejenigen, die am meisten Arbeit und das schwerste Schicksal haben.

Warum sollte ich mich in solchen Kreisen wohl fühlen und den Kontakt auf mehr als das Allernotwendigste ausweiten?

Früher hätte ich gern eine eigene Familie gegründet, aber nach den schlechten Erfahrungen, die ich mit mehr oder weniger um sich selbst kreisenden, sich selbst beweihräuchernden und Alleinstehende ausgrenzenden Familien gemacht habe, lege ich auf dieses Lebensmodell und seine Anhänger keinen Wert mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, dass das, was du gegenüber den Familientreffen empfindest, relativ normal ist. Tatsächlich empfinden wohl sehr viele, wenn nicht sogar die meisten Menschen so, aber es ist ein Tabu, das offen zuzugeben und wird unter den Teppich gekehrt, verleugnet, vielleicht auch sich selber gegenüber.

Mir geht es auch nicht anders. Ich fühle mich ebenfalls auf Familientreffen unwohl, bleibe mit allem außen vor, leide nur dabei, und die endlosen Stunden wollen und wollen nicht umgehen. Und ich glaube auch, dass diese Leute, die bei diesen Treffen die große Show abziehen, tatsächlich meinstens eine Rolle spielen und versuchen, sich gezielt in Szene zu setzen und selber aufzuwerten.

Ich habe gelernt, das alles nicht so nahe an mich heranzulassen und den Kram nicht so wichtig zu nehmen. Für mich sind das Pflichten, die abgedient werden müssen wie sovieles andere im Leben. Die aufgeführten Shows zerfallen in der Erinnerung, das Ganze wird vergessen sein, da bleiben eines Tages nur noch vage Bruchstücke, die sich immer weiter verflüchtigen.

Wenn andere scheinbar erfolgreicher sind, ist das kein Drama. Es ist einfach ein Stück Leben, und das Leben läuft nun einmal anders als wir es uns vorgestellt und erhofft haben. Und von den Inszenierungen anderer darf man sich nicht verblenden lassen.
 
Ganz albern finde ich ja auch, wie in deinem Fall, liebe TE, dass man in deiner Schwiegerfamilie sogar noch darum konkurriert, wie viele Kinder man hat. Ist eine Frau etwa mehr wert, wenn sie Kinder hat bzw. mehr Kinder hat als eine andere? Das ist doch ein lächerlicher Konkurrenzkampf. Da könnten deine vermehrungsfreudigen Schwägerinnen ja fast neidisch auf Karnickel werden, weil die noch mehr Junge werfen können, und dann sogar noch mehrere auf einmal! Wo sind wir denn, wenn man sich in der Famile dafür rechtfertigen muss, ob man Kinder will, ob man überhaupt welche bekommen kann (Fruchtbarkeitsstörungen können ja auch am Mann liegen) bzw. wie viele man will und bekommen kann? Unwürdig und in gewisser Weise auch primitiv.

Haben deine Schwägerinnen sonst nichts, worauf sie stolz sein können? Eine Schwangerschaft ist kein persönliches Verdienst und auch keine Leistung, sondern schlicht und ergreifend eine Folge des Geschlechtsverkehrs zum Zeitpunkt, zu dem eine befruchtungsfähige Eizelle zur Verfügung steht. Ob es zur Befruchtung und nachfolgend zur Schwangerschaft kommt, kann man außer der Wahl des bestmöglichen Zeitpunkts für den Sex und dem Weglassen jeglicher Verhütungsmittel nicht beeinflussen. Als Frau braucht man dazu ansonsten nur die Beine breit zu machen und den Mann wirken zu lassen, alles andere erledigt die Natur bzw. der liebe Gott. Das muss man doch mal so klar sehen, wie es ist! Ich finde es geradezu lächerlich, sich darauf etwas einzubilden. Wenn man sich Kinder gewünscht hat, sollte man dankbar sein, wenn einem dieses Geschenk dann auch vergönnt ist. Es besteht aber kein Anlass, sich deswegen wertvoller oder interessanter als andere vorzukommen und auf Frauen herabzusehen, deren Kinderwunsch sich nicht erfüllt hat bzw. die keine oder nicht so viele Kinder haben möchten.

Ich bin normalerweise ein sehr ruhiger, zurückhaltender, rücksichtsvoller und geduldiger Mensch. Aber ich glaube, wenn ich von solchen Leuten immer wieder so richtig gereizt würde und in der richtigen Stimmung wäre, würde ich denen ohne Rücksicht auf Verluste genau das an den Kopf knallen, was ich hier gerade geschrieben habe. Und zwar mit exakt demselben Wortlaut. Danach brauchst du dir nie wieder Ausreden zu erfinden, um solchen Treffen fernbleiben zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch schlimmer finde ich es, die eigenen Kinder dazu zu benutzen, andere Familienmitglieder auszustechen. Die eingenen Kinder als besonders schön, erfolgreich und überlegen vorzuführen um sich selber gegenüber den Verwandten aufzuwerten, ist für mich einfach nur abscheulich.

Ich persönlich führe da lieber ein zurückgezogenes Leben als solche Possen auf Kosten der Kinder abzuziehen.

Das ganze sich gegenseitig Ausstechen Wollen verhindert jede echte Nähe, jede echte Bindung und Vertrautheit.

Eine echte gesellschaftliche Entgleisung, sowas. Armselig.
 
Noch schlimmer finde ich es, die eigenen Kinder dazu zu benutzen, andere Familienmitglieder auszustechen. Die eingenen Kinder als besonders schön, erfolgreich und überlegen vorzuführen um sich selber gegenüber den Verwandten aufzuwerten, ist für mich einfach nur abscheulich.

Ich persönlich führe da lieber ein zurückgezogenes Leben als solche Possen auf Kosten der Kinder abzuziehen.

Das ganze sich gegenseitig Ausstechen Wollen verhindert jede echte Nähe, jede echte Bindung und Vertrautheit.
Genau das finde ich auch. Es geht doch auch zu Lasten der Kinder, die sich noch nicht wehren können und unter Druck gesetzt werden, nur damit die Eltern vor Verwandten mit ihnen angeben können.

In meiner Verwandtschaft geht es ähnlich, was eine bestimmte Cousine betrifft. Alle paar Monate kommt mal eine Mail, wie es mir gehe, man habe doch so lange nichts mehr voneinander gehört. Schreibe ich dann etwas (harmlose Sachen wie: "Hatte wegen Renovierung Baustelle im Wohnzimmer", "Muss seit einigen Wochen häufig die Chefin vertreten, weil diese in ihrer Familie einen sterbenskranken Menschen hat") wird nicht mit einer Silbe darauf eingegangen. Stattdessen als prompte Reaktion Fotos vom Skiurlaub des Sohnes und der Schwiegertochter mit den erst fünfjährigen Enkelkindern (Zwillinge) und Prahlerei, dass die Kleinen super Ski laufen und mit ihren Eltern schon die schwierigen Pisten befahren können (wir hatten früher zu Hause gar nicht das nötige Kleingeld, dass meine Eltern mit meiner Schwester und mir in den Skiurlaub hätten fahren können; auch für die Ausrüstung fehlte das Geld). Wenn das kein Wettrüsten ist, dann weiß ich's nicht. Natürlich kann man als stolze Oma auch so etwas mal erwähnen. Aber doch erst, nachdem man auch auf die Mitteilung seiner Verwandten eingegangen ist, deren Befinden einen angeblich doch interessiert. Was ich schreibe und sich in meinem Leben abspielt, interessiert aber ganz offensichtlich gar nicht und ist deswegen auch keines Kommentars wert. Wie die Verwandten es wohl umgekehrt empfinden würden, wenn ich für ihre Erzählungen von den Enkeln nicht das geringste Interesse zeigen und einfach darüber hinweggehen würde?

Echte Nähe und Vertrautheit können so nicht entstehen, da hast du völlig Recht. Warum sollte man auf solche Kontakte gesteigerten Wert legen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selber bin ja so froh, dass ich alt genug bin und kapiert habe, wie das Leben so spielt und unter dem ganzen Mist nicht mehr nennenswert leide. Dass keinerlei Interesse an meinen eigenen Themen vorliegt, obwohl ich tagelang Gehör geschenkt habe, kenne ich ja auch nicht anders. Und darüber Enttäuschung und Frust zu artikulieren, wurde mir dann immer als böse ausgelegt. Dass es mich früher, jung und unerfahren, regelrecht krank gemacht hat, dafür gab es auch kein Verständnis.

Ich kann den Leuten nur raten, am besten überhaupt keine Erwartungen in Bezug auf solche Familientreffen zu hegen. Wenn man mit großer Freude und erwartungsvoll dahin geht, dann kann das nur schiefgehen. Da wartet niemand interessiert auf dich und will hören, was du tust, was dich bewegt und wie es dir geht. Das ist der Traum von Familie, solche Träume decken sich erfahrungsgemäß nie mit der Wirklichkeit.

Sich von Wunschbildern verabschieden, die Realität annehmen und für mich selber, unabhängig von anderen, das Beste aus meinem Leben zu machen, hat sich für mich bewährt. Man kann sein Leben nicht auf anderen aufbauen. Emotional unabhängig von anderen zu sein, ist Gold wert. Die anderen sind da, ich tu meine Pflicht, ich benehme mich, wie es sich gehört, und damit hat es sich.

Mein Leben lebe ich für mich selber. Was andere denken, machen, tun und zu sein vorgeben, ist für mich ein Schauspiel da draußen und nicht wesentlich. Wenn ich mir was Tolles für andere ausdenke und erwarte, dadurch ins Glück zu reisen, dann bin ganz schwer auf dem Holzweg. Weg vom Holzweg!

Schau in die Augen der Wirklichkeit und entdecke dich selber. Das bringt mehr.
 

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