Probleme nach Absetzen von Antidepressiva / PSSD

Hallo zusammen,

Ich habe viele Jahre wegen Depressionen Antidepressiva genommen. Letztes Jahr war ich wegen eines Burnout in der Klinik und wurde umgestellt. Zunächst auf Bupropion, dann auf Duloxetin.

Das Duloxetin nehme ich jetzt schon über 1 Jahr nicht mehr. Aber ich habe immer noch Nebenwirkungen, die mich sehr belasten: Quasi völlige Impotenz, Reize kommen nicht mehr an da unten, ein Taubheitsgefühl in den Genitalien, diese sind sogar etwas geschrumpft, keine Libido oder Morgenerektion. Dazu kommt eine emotionale Betäubtheit, ich fühle nichts mehr richtig, weder Freude, Spannung, Wohlbefinden, Zuneigung, Empathie, man fühlt sich wie eine leere Hülle. Komischerweise reagiere ich auch auf sämtliche Substanzen nicht mehr. Weder Kaffee, Alkohol, THC.

Ich habe eine ganze Ärzte Ordissee hinter mir. Psychiater sagen mir, es liegt alles an meiner Depression. Urologen sagen, das Medikament ist nach spätestens 5 Tagen aus dem Körper, davon kann das nicht mehr kommen. Organisch sei alles okay, und die Ursache psychisch.

Meine Mutter sagt, wenn solche Medikamente Männer impotent machen, dann würde es die ja so gar nicht geben dürfen.

Ich bin dann auf PSSD gestoßen, Post SSRI Dysfunktion, was quasi meine Beschwerden alle erklärt. Es gibt sogar einen Verein von Betroffenen. Hat jemand schon mal etwas von so einem Absetzsyndrom gehört?

Ich weiß ehrlichgesagt nicht, wie ich diesen Zustand jemals akzeptieren soll, wenn es wirklich nun permanent ist. Es scheint sich nämlich keiner davon wieder zu erholen und ein Heilmittel gibt es nicht.

schon mal an das post-vac-syndrom gedacht?

Pardoe84 meinte:

Ich bin dann auf PSSD gestoßen, Post SSRI Dysfunktion, was quasi meine Beschwerden alle erklärt. Es gibt sogar einen Verein von Betroffenen. Hat jemand schon mal etwas von so einem Absetzsyndrom gehört?

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Nein, davon hab ich nie gehört. Hatte selbst Duloxetin und ok, ich nehme ein anderes Medi jetzt, daher kann ich es nicht ganz beurteilen.
Ein Kollege von mir, der Efexor, Venlafaxin nahm, sagte scherzeshalber immer, "die Frage ist, ob du keinen Sex wegen dem AD hast oder keinen Sex wegen den Depressionen".
Ich denke schon, dass die Depressionen auch vieles "lähmen" können. Die Unempfindlichkeit durch Medis erleben auch Frauen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass so etwas wie Libidomangel von der Depression ausgelöst werden kann.

Aber bei Taubheit in der Eichel, vermindertes Ejakulationvolumen, Penis Schrumpfung sehe ich das eher im Zusammenhang mit dem Medikament.

Pardoe84 meinte:

Ich kann mir schon vorstellen, dass so etwas wie Libidomangel von der Depression ausgelöst werden kann.

Aber bei Taubheit in der Eichel, vermindertes Ejakulationvolumen, Penis Schrumpfung sehe ich das eher im Zusammenhang mit dem Medikament.

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Hm. Nimms mir nicht übel, aber versuch dich nicht so fest zu versteifen, das macht es nicht besser. Vermindertes Ejakulat kann an vielem liegen, denke ich. Bin kein Mann 🙈.
Ansonsten weiss ich auch nicht.
Wenn du einen lieben Menschen im Arm hast und alles passt, ist es vielleicht auch wieder anders mit dem Empfinden.

Enie meinte:

Wenn du einen lieben Menschen im Arm hast und alles passt, ist es vielleicht auch wieder anders mit dem Empfinden.

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Der Ratschlag ist zwar gut gemeint. Eine gute Freundin sagte zu mir auch, wenn ich verliebt wäre, würde vielleicht alles wieder richtig funktionieren. Aber ich denke halt Schaden bleibt Schaden. Wenn ein so großer Reiz wie Porno nichtmal da unten ankommt dann vermutlich auch nicht bei jmd. im Arm liegen haben

Pardoe84 meinte:

Ich kann mir schon vorstellen, dass so etwas wie Libidomangel von der Depression ausgelöst werden kann.

Aber bei Taubheit in der Eichel, vermindertes Ejakulationvolumen, Penis Schrumpfung sehe ich das eher im Zusammenhang mit dem Medikament.

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Hey,

wie steht es denn aktuell um deine Depression und das Burn-Out? Und bist du noch in Behandlung?

Ich hatte während meiner ersten schweren Depressionsphase auch das Problem von komplettem Libidoverlust, Taubheit im Genitalbereich und auch emotionale Taubheit. Habe es selbst dann auch auf das Medikament geschoben weil es nach dem Absetzen weiter Bestand hatte. Ich habe mir da irgendwie auch selbst Druck gemacht, das könnte vielleicht einen negativen Einfluss gehabt haben.
Doch mit der Zeit kam sowohl Libido wie auch Gefühl zurück...zusammen mit der Besserung der depressiven Symptomatik. Das hat so 1,5 Jahre gedauert.

Als ich nun vor nem halben Jahr wieder mit dem Medikament angefangen habe, hatte ich Angst es wird wieder so sein. War zum Glück nicht so.

Vielleicht braucht es auch bei dir noch etwas Zeit?

Grüße

DarknessInside meinte:

wie steht es denn aktuell um deine Depression und das Burn-Out? Und bist du noch in Behandlung?

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Ich habe immer noch schwere Depressionen und bin deswegen auch krank geschrieben. Habe immer wieder mal Klinik Aufenthalte zwischendurch.

Gab es denn bei dir eine schleichende Verbesserung in den 1,5 Jahren oder hat es sozusagen Klick gemacht und alles war wieder ganz plötzlich da?

Bei mir ist das alles halt unmittelbar mut Einnahme des Medikament so gekommen. Wenn ich die Depression bzw. Burnout von vorher mit dem jetzigen Zustand vergleiche, dann war das vorher wirklich ein Klacks.

Pardoe84 meinte:

Ich habe immer noch schwere Depressionen und bin deswegen auch krank geschrieben. Habe immer wieder mal Klinik Aufenthalte zwischendurch.

Gab es denn bei dir eine schleichende Verbesserung in den 1,5 Jahren oder hat es sozusagen Klick gemacht und alles war wieder ganz plötzlich da?

Bei mir ist das alles halt unmittelbar mut Einnahme des Medikament so gekommen. Wenn ich die Depression bzw. Burnout von vorher mit dem jetzigen Zustand vergleiche, dann war das vorher wirklich ein Klacks.

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Es tut mir leid zu lesen dass du dich noch in einer schweren Depression befindest.

Bei mir war die Verbesserung schleichend, erst konnte ich wieder Gefühle wahrnehmen und auch annehmen. Dann wurde die Taubheit im Genitalbereich weniger und am Ende kam dann auch die Libido zurück.
Im Gegensatz zu dir habe ich Venlafaxin genommen. Das habe ich dann im Rahmen meiner Besserung und in Absprache mit meinem Psychiater langsam reduziert und dann komplett ausgeschlichen. Während dem Ausschleichen habe ich eine Behandlung mit Bupropion begonnen um gezielter gegen die Antriebslosigkeit anzugehen. Bupropion kann zudem die Libido steigern. Ich war während dem Prozess in ambulanter therapeutischer Behandlung. Dies ist in meinen Augen ein sehr wichtiger Faktor.

Es ist schon möglich dass die Problematik mit der Einnahme des Medikamentes zusammenhängt, es ist ja ein Eingriff in den Körper.

Wenn ich meine Erfahrung im Rückblick betrachte, so würde ich sagen dass die schwere Depression mehr Einfluss auf meine Libido hatte als das Medikament. Dieser Eindruck wird mir aktuell bestätigt weil das gleiche Medikament nicht diese starke Wirkung auf meine Libido hat.
Nun sind das aber nur meine Erfahrung und mein Empfinden.
Vielleicht gibt es dir ein Stück weit Hoffnung.

Grüße

Ich hätte damals auch Venlafaxin nehmen können, hatte die Wahl zwischen dem und Duloxetin. Znd Venlafaxin kannte ich schon, naja nun zu spät.

Ich überlege nun wieder mit Bupropion anzufangen, da es ja die Dopamin Rezeptoren befeuert. Und ich glaube bei PSSD ist gerade das das Problem, dass diese durch Überreizung desensibilisiert worden sind.

Selbst mit der schweren Depression allein hatte ich noch eine Libido und Gefühle. Jetzt fühlt sich das alles ganz anders an. Wie gesagt, als seien Sexualität und Emotionen komplett abgeschaltet worden.