Anzeige(1)

Psychologe oder Heilpraktiker ?

Jeeze 7

Neues Mitglied
Hi

Ich habe eine Angststörung und von einem Psychiater wurde mir eine Ergo Psycho-Therapie empfohlen. Seit früher Kindheit ist dies meine erste richtige Therapie. Soweit ich weiß sind dort jedoch keine richtigen Psychologen, sondern Heilpraktiker am Werk. Ich habe öfters gehört, dass man bei ernsthaften psychischen Problem lieber zu einem richtigen Psychologen gehen sollte, nur ist dort einen Therapielatz zu finden sehr schwierig!
Naja in meiner Therapie reden wir darüber, wie mit Ängsten umzugehen ist, was ich tun kann usw. Jedoch fällt es mir sehr schwer, diese Tipps im Alltag umzusetzen.
In der Praxis fühle ich mich zwar wohl, aber stimmt es wirklich, dass richtige Psychologen mehr wissen und „besser“ sind?
Oder erwarte ich einfach nur zu viel? Ich weiß, dass meine uralten Ängste nicht nach 10 Sitzungen verschwinden können, aber was machen Psychologen anders als Heilpraktiker, weswegen gesagt wird: sie sind besser?

Wenn ich beispielsweise von einer Depression überwältigt werde, die so stark ist, dass ich mich nicht arbeitsfähig fühle und ununterbrochen weine, ist es dann so, dass Heilpraktiker mich nur beraten können, während Psychologen mich "krankschreiben" dürfen? Oder wie genau ist das?
 
Nein, bei einer Ergotherapie arbeiten Ergotherapeuten.

Es gibt diese Kombi Ergotherapie plus Psychotherapie. Wenn das kassengestützt ist, werden dort auch Ergo- und psychotherapeuten oder Menschen sein, die beide Ausbildungen haben.

Der Psychotherapeut nach dem Heilpraktikergesetz ist meist nicht kassenzugelassen.

Am besten fragst Du dort nach, worum genau es sich handelt.
 
Therapeuten nach dem Heilpraktikergesetz sind "richtige Therapeuten". Sie machen eine entsprechende Ausbildung. Sie werden allerdings nicht kassenzugelassen.

Soviel ich weiß, ist diese "Ausbildung" aber so rudimentär, dass man sie schon in Anführungszeichen schreiben muss.
Z.B. kann man einen Kurs machen, der über 5 Wochenenden geht mit einem Multiple Choice Test am Ende wie auf dieser Seite beschrieben:
Heilpraktiker Psychotherapie Ausbildung an 5 Wochenenden

Bei den Heilpraktiker-Psychotherapeuten kann mal jemand dabei sein, der es intuitiv richtig und gut macht. Aber auf einen solchen Heilpraktiker kommen 10 andere, die vor lauter Helfersyndrom und Allmächtigkeitsgefühl mehr kaputt machen als dass sie helfen. Das Risiko, an so jemanden zu kommen, ist bei einem Heilpraktiker größer als bei einem richtigen Psychologen, weil richtige Psychologen während ihrer Ausbildung wenigstens ein bisschen ihre eigenen Macken hinterfragen müssen, und weil sie einfach auch viel mehr lernen.
Klar ist die Therapietätigkeit später nochmal was anderes als die Theorie im Studium, aber dafür kommt ja nach dem Psychologiestudium auch noch eine gesonderte 3-jährige Therapeutenausbildung.
Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten | Psychologie-studieren.de
 
Ja, da bist Du falsch informiert!

Ich bin in Österreich und mache hier die Psychotherapieausbildung, aber meines Wissens nach dauert die Ausbildung nach dem Heilpraktikergesetz in Deutschland 2 Jahre. bin ich da falsch informiert?

Für die Zulassung zum Heilpraktiker für Psychotherapie benötigt man in Deutschland überhaupt keine Ausbildung, sondern muß nur die Prüfung beim staatlichen Gesundheitsamt bestehen.

Nichts desto trotz belegen viele Anwärter auf diese Prüfung diverse Kurse und Schulungen, um zum einen die Prüfung bestehen zu können und zum anderen, um sich profundes Wissen für die Praxis anzueignen.

Es gibt viele private Kurse, Seminare, Schulungen und Ausbildungswege für die Tätigkeit im Rahmen des Heilpraktikergesetzes.

Neben dem normalen Heilpraktiker, der auch Seelenarbeit leisten, Diagnosen stellen und heilen darf, gibt es seit ca. 20 Jahren auch die ausschließliche Erlaubnis zur Ausübung der Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz, welche auch als "Kleiner Heilpraktiker" im Volksmund bekannt ist.

Alle noch so guten Ausbildungen sind wenig wert, wenn der menschliche Draht von Klient zu Therapeut nicht stimmt, denn für die Praxis der seelischen Heilung, ist neben der engagierten Mitarbeit des Patienten, vor allem die Passung, die Harmonie, bzw. die Beziehung von Therapeut und Klient das entscheidende Agens zur Heilung!
 
Das ist ganz gewiss nicht dasselbe. Ich will keinem zu nahe treten, aber während ein klassisch ausgebildeter Psychotherapeut eine Vorausbildung vorweisen muss und dann noch mindestens drei Jahre selbst finanziert investieren muss, in denen er das theoretische Fundament und das Handwerkszeug lernt, unter Beobachtung und Supervision Therapie durchführt und zusätzlich sehr viele Stunden Therapie selbst machen muss, um zu vermeiden, dass er seine eigenen Baustellen in die Therapie trägt, muss ein Heilpraktiker nur nachweisen, dass er von menschlicher Anatomie etwas Ahnung hat und das wars.

Es gibt gewiss sehr gute Heilpraktiker Psychotherapeuten. Aber es wird von niemandem geprüft, ob sie geeignet sind, sich weiterbilden oder überhaupt Techniken zu Therapie, Beratung, Kommunikation oder Seelsorge erlernen.

Aber zum Thema:
Wie ich schon schrieb, ich bin sicher, dass bei der von der TE genannten Therapieform staatlich anerkannte Ergotherapeuten u.Ä. arbeiten.
 
Die Ergo-psycho-Therapie ist nicht kassengestützt und ist muss es selbst bezahlen. Mir wurde jedoch gesagt, es sei eine richtige Therapie mit echten Therapeuten und was dort gemacht wird, können richtige Psychologen auch nicht besser.

Über Traumen in der Vergangenheit, welche die Ängste evtl. ausgelöst haben könnten, wird in der Therapie nicht gesprochen. Ich erzähle was ich so mache, wie es mir geht, was mir Kummer bereitet... Mir wird gesagt wie ich damit umgehen kann, damit es mir besser geht, und dabei wirds dann belassen. Manchmal machen wir Atem/Entspannungsübungen, die ich im Alltag anweden soll, nur wie gesagt, wenn ich wirklich eine Panikattacke habe, denke ich nicht daran, richtig und ruhig zu atmen.

Ich wohne in einer betreuten WG. Der Betreuer geht mit mir Einkaufen und hilft bei ähnlich schwierigen Dingen. "Unwichtige" Dinge wie Spaziergengehen tun wir nicht. Wenn ich anspreche, dass die Ängste mich überfordern und ich gar nicht mehr weiter weiß, mich nicht alleine nach draußen traue, wird gesagt, ich solle in eine Angstklinik gehen. Dort würde mir dann sowas wie gruppentherapie und andere Hilfe geboten werden.

Ich denke Traumatherapie wäre vielleicht auch gut für mich, aber in eine Klinik möchte ich nicht unbedingt. Jedenfalls nicht sofort. Das Wohnen in der WG ist schon nicht einfach für mich und mir dann mit fremden Menschen ein Zimmer in der Klinik zu teilen und alles essen zu müssen, was dort gekocht wird, wäre für mich schrecklich.
Damals hatte ich meinen Psychiater gefragt was ich tun soll, und er selbst hat gesagt, dass es sehr schwierig ist, einen richtigen Therapieplatz zu finden, und dass er da auch nichs machen kann, um mir dabei zu helfen. Deswegen erwähnte er, dass die Ergo-psycho-Therapie seiner Erfarung nach sehr gute Erfolgschancen hat, und da ich dort sofort einen Platz ohne Warteliste bekam, bin ich nun dort.
Ich bin selbst nicht fähig mir einen Psychologen zu suchen, und wenn alle meinen, endweder Klinik oder Ergo-psycho-Therapie, weiß ich auch nicht, was ich tun soll...
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben