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Public Management oder Gesundheitswesen

User06.1

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
ich stehe gerade vor einer sehr wichtigen Entscheidung und möchte dazu gerne Meinungen von euch einholen.
Und zwar ist es so, dass Schule, Noten und Beruf für mich immer an 1. Stelle stand, ich aber seit Jahren Probleme habe, meinen beruflichen Weg zu finden.
Nach mehreren beruflichen Neuanfängen habe ich vor ein paar Jahren eine medizinische Ausbildung abgeschlossen und danach in unterschiedlichen medizinischen Bereichen gearbeitet. Aufgrund der Arbeitsbedingungen (v.a. Gehalt und Arbeitszeiten) war ich leider unglücklich im Gesundheitswesen. Im Frühjahr 2024 habe ich mich dann dazu entschieden, Public Management zu studieren. Vorher habe ich ein kurzes Praktikum im Landratsamt gemacht, welches mir an sich zugesagt hat (interessante Tätigkeit, gute Arbeitsbedingungen).
Nun befinde ich mich seit 2 Monaten im Einführungspraktikum im Rahmen des Studiums, welches mir bisher aber leider nicht gefällt. Mich haben immer die typischen praxis- bzw. bürgernahen Tätigkeitsbereiche in der Verwaltung interessiert, die ich auch teilweise in meinem freiwilligen Praktikum vor dem Studium durchlaufen habe. In meinem Einführungspraktikum musste ich aber feststellen, dass diese Tätigkeiten für Verwaltungsfachangestellte im mittleren Dienst gedacht sind und Beamte im gehobenen Dienst mit dem Studium Public Management eher im organisatorischen Bereich in verantwortungsvolleren oder sogar führenden Positionen arbeiten. Das ist leider nicht das, was ich beruflich machen möchte. Ich sehe mich eher in überschaubaren, routinierten Tätigkeiten, am besten im Kontakt mit Menschen.
Da das 1. Semester an der Hochschule immer näher rückt, muss ich mich nun entscheiden, ob ich weiter studiere oder wieder als medizinische Fachangestellte arbeite.
In der öffentlichen Verwaltung sind die Arbeitsbedingungen sehr gut (Verbeamtung). Aber der Beruf sagt mir nicht wirklich zu und das ist meiner Meinung nach eigentlich die Voraussetzung dafür, um auf Dauer jahrelang in Vollzeit zu arbeiten.
Der Beruf der medizinischen Fachangestellten gefällt mir, aber die Arbeitsbedingungen sind nicht so gut. Würde mir da v.a. finanziell gesehen Sorgen machen in Bezug auf Lebensunterhalt und Rente.
Ich bin also gewissermaßen in einem Dilemma, weil beide Optionen große Nachteile mit sich bringen.
Was würdet ihr denn an meiner Stelle machen?
Gibt es vielleicht Leute unter euch, die als Beamte(r) in der öffentlichen Verwaltung oder als medizinische(r) Fachangestellte(r) arbeiten?
Arbeitet man nach den Studium Public Management tatsächlich eher im organisatorischen Bereich? Kann man vom Beruf der medizinischen Fachangestellten auf Dauer leben?
Mein Text ist relativ lang geworden, ich hoffe, das ist okay. Ich bin nur leider sehr verzweifelt. Bin jetzt Ende 20 und will nach all den Jahren beruflich endlich ankommen.
Ich freue mich auf eure Antworten.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo User06.1,
wenn ich auf inzwischen 43 Berufsjahre (inkl. Ausbildungszeit) zurückblicke würde ich sagen, dass weder das Gehalt noch die Tätigkeit selbst entscheidend sind, ob man sich in einer Tätigkeit wohl fühlt oder gar glücklich ist – es sind nach meiner Erfahrung eher die konkreten Menschen, mit denen man es zu tun hat, sowohl Kolleg:innen als auch Kund:innen.

Und hier liegt leider ein unlösbares Problem, falls du das auch kontrollieren möchtest: du weißt nicht, mit welchen konkreten Menschen du es zu tun haben wirst. Oder wie sich die zwischenmenschlichen Beziehungen so entwickeln. Meistens sind es ja eher zufällige Leute, mit denen du in Kontakt kommst und oft kannst du es auch nicht vermeiden, mit komischen, unangenehmen oder gar üblen Menschen zu tun zu haben – egal, was konkret du machst.

Mein Rat an jemand in deinem Alter wäre, die Entscheidung zu treffen, die dir den meisten Spielraum, die meiste Freiheit ermöglicht. Also mit welchem Weg du noch nach rechts oder links ausweichen kannst, wenn du merkst, dass dir eine Stelle nicht gefällt. Bei der Verbeamtung höre ich oft, dass diese Sicherheiten mit einem hohen Preis einhergehen, manchmal fast wie moderne Sklaven, nur halt finanziell gut abgesichert ...

Was sagt denn dein Bauchgefühl bzw. konntest du dem in der Vergangenheit bei ähnlich weitreichenden Entscheidungen trauen?

Zum Thema Geld und ob das reicht: Müsste eigentlich, wobei man ja bekanntlich dann reich ist, wenn man weniger Geld braucht als man einnimmt ;)

Alles Gute!
Werner
Bildschirmfoto 2024-10-31 um 19.12.13.png
 

Sonnelacht

Neues Mitglied
Hallo User 06.1,
ich arbeite seit vielen Jahren in der Verwaltung und es ist aus meiner Sicht nicht zutreffend, dass du direkt nach dem Studium ausschließlich Führungspositionen oder organisatorische Aufgaben übernehmen wirst. Es gibt viele klassische Sachbearbeitungsstellen "mit Publikum ". Es kommt sicherlich darauf an, bei welcher Behörde du dich bewirbst.
Mir gefällt vieles nicht, aber aus meiner Sicht ist ein großer Vorteil die breite Spanne von Aufgaben, die man machen kann.
Ich habe verschiedene Sachen gemacht und habe nun seit einigen Jahren eine Arbeit, die ich immer noch interessant finde. Meine Arbeitsbedingungen finde ich ebenfalls gut.
Du musst dich ja auch nicht unbedingt verbeamten lassen, dann bist du flexibel, wenn du doch lieber in einer Arztpraxis arbeiten möchtest.
Viele Grüße, S.
 

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S Kauffrau Gesundheitswesen, Studium Beruf 1

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