Anzeige(1)

Putzsucht in der Familie

  • Starter*in Starter*in Gast
  • Datum Start Datum Start
G

Gast

Gast
Hallo,

ich denke, in meiner Familie gibt es möglicherweise eine weibliche Person, welche putzsüchtig ist. Die Frau kann zwar auch mal entspannen, aber nie besonders lange am Stück, weil sie dann schon wieder irgendetwas tun muss. Als ihre Tochter früher vor dem Spiegel stand, lief diese Frau jedes Mal, nachdem die Tochter vom Spiegel weggegangen war, sofort hin und wischte den Spiegel sauber.
Liegt irgendwo ein Krümel am Boden, wird er sofort aufgehoben oder weggekehrt, auch wenn die Frau gerade mit jemand anderem spricht oder eigentlich etwas anderes macht.

Mir ist sogar schon einmal der Gedanke gekommen, dass diese Putzsucht irgendwie zu sexueller Befriedigung bei besagter Frau führen könnte, denn sie stöhnt dabei oft und scheint eine gewisse Befriedigung zu empfinden, wenn sie Staub und Co zu Leibe rückt. Die Enkelkinder der Frau sind häufig genervt, weil sie ständig deren Wäsche waschen will oder ihre Sachen woanders hin räumt.

Da sie schon recht alt ist und vermutlich schon Jahrzehnte so war, ist es wohl unwahrscheinlich, dass sie sich ändern wird, oder? Sie scheint ihr Verhalten weder ändern zu können noch zu wollen.
Meine Frage ist daher eher, ob jemand so einen Fall vielleicht auch in Familie oder Bekanntenkreis hat. Wann ist Putzen bereits als Suchtverhalten zu werten, wann noch normale Ordentlichkeit?
Und kann es wirklich sein, dass jemand beim Putzen sexuelle Befriedigung oder Erregung empfindet?
 
Warum sollte das sexuelle Motive haben? 😕

Wahrscheinlich ist es eine "klassische Hausfrau", die sich mit Hingabe ihrem Job widmet.

Du scheinst bissi arg ... fantasiebegabt zu sein, wenn du Keuchen aus Anstrengung (Putzen IST anstrengend!) mit orgiastischem Stöhnen verwechselst...😉
 
"...Da sie schon recht alt ist und vermutlich schon Jahrzehnte so war, ist es wohl unwahrscheinlich, dass sie sich ändern wird, oder? Sie scheint ihr Verhalten weder ändern zu können noch zu wollen."

Zitat Ende.

Warum sollte sie ihr Verhalten ändern? 😕

Was daran stört dich oder geht dich etwas an?
 
Hallo,

ich denke, in meiner Familie gibt es möglicherweise eine weibliche Person, welche putzsüchtig ist. Die Frau kann zwar auch mal entspannen, aber nie besonders lange am Stück, weil sie dann schon wieder irgendetwas tun muss. Als ihre Tochter früher vor dem Spiegel stand, lief diese Frau jedes Mal, nachdem die Tochter vom Spiegel weggegangen war, sofort hin und wischte den Spiegel sauber.
Liegt irgendwo ein Krümel am Boden, wird er sofort aufgehoben oder weggekehrt, auch wenn die Frau gerade mit jemand anderem spricht oder eigentlich etwas anderes macht.

Das kenne ich als Besucher von solchen Frauen, ich kenne mehr als nur eine. Auch wenn man diese Handlungen gewöhnt ist, weil man die betreffende Person gut und lange kennt, ist es immer ein bisschen verstörend, wenn mitten im Satz der andere sich auf einmal bückt und einen Krümel oder eine Fluse aufhebt. Das unterbricht ja jedesmal das Gespräch, wenn auch unmerklich.
Ich glaube, gerade bei bekannten Besuchern, wie in deinem Beispiel auch einmal die Enkelkinder genannt werden, wird das gemacht. Bin nicht sicher, ob das überhaupt bewusst gemacht wird.

Mir ist sogar schon einmal der Gedanke gekommen, dass diese Putzsucht irgendwie zu sexueller Befriedigung bei besagter Frau führen könnte, denn sie stöhnt dabei oft und scheint eine gewisse Befriedigung zu empfinden, wenn sie Staub und Co zu Leibe rückt.

puh...mh, nichts ist unmöglich, aber wahrscheinlicher ist eher, die echte Anstrengung, die sich lautlich mit einem Stöhnen außert, oder, auch das gibt es nicht selten, ein Stöhnen, was den anderen aufzeigen soll, seht her, wie ich mich abmühe!

Die Enkelkinder der Frau sind häufig genervt, weil sie ständig deren Wäsche waschen will oder ihre Sachen woanders hin räumt.

Da sie schon recht alt ist und vermutlich schon Jahrzehnte so war, ist es wohl unwahrscheinlich, dass sie sich ändern wird, oder? Sie scheint ihr Verhalten weder ändern zu können noch zu wollen.

Dazu müsste es der Frau schon selber mal aufgefallen sein. Und dann müsste es sie stören, sie kann es ja wissen, ohne dass sie es stört 🙂 Wie alt ist denn ungefähr alt? Hätte es noch Sinn, jemanden mit über 70, 80 davon abzubringen, jeden Krümel abzuklauben von einem ansonsten sauberen Boden?

Meine Frage ist daher eher, ob jemand so einen Fall vielleicht auch in Familie oder Bekanntenkreis hat. Wann ist Putzen bereits als Suchtverhalten zu werten, wann noch normale Ordentlichkeit?

Das kann gut eine Sucht sein, oder ein Zwang oder beides.
Das Dumme daran ist, das Äußerliche dieses Verhaltens ist gesellschaftlich hochangesehen. Ordnung, Putzen, sein Nest sauberhalten. Das bemerkt man nicht so rasch, wenn das umkippt in ein ungesundes Verhalten. Wenn da tatsächlich nichts mehr zu ändern geht bei der Frau, dann ist wohl die Frage, wie du - und die anderen, die gestört dadurch sind - wie ihr damit zurechtkommen könnt. Könnte mir auch denken, dass da schon Besuche ausgeblieben sind mit der Zeit...Kanns mir auch als Tabu-Thema vorstellen, dass es alle wissen und es ist zu peinlich, das miteinander mal zu besprechen.

Du/Ihr solltet nicht mehr nur stumm leiden. Widerworte sind erlaubt - wenn dir der Teller vor der Nase weggezogen wird zum Abwaschen, obwohl du noch am Kauen bist 😉 Vielleicht nicht mit der Hoffnung darauf, dass "sie" sich noch ändert. Aber dass du (ihr) kein Sklave beim Besuchen oder sogar im eigenen Haus bist.

Und kann es wirklich sein, dass jemand beim Putzen sexuelle Befriedigung oder Erregung empfindet?


Falls es eine Sucht ist, gehört die zu den stoffungebunden Süchten. Fernsehsucht wäre auch stoffungebunden. Im Gegensatz zu den stoffgebunden Süchten wie bei Alkohol oder Heroin, da hast du eine Substanz.

Klagt sie eigentlich darüber, dass sie nicht lange entspannen und garnichts tun kann?
Oder fällt das nur den anderen auf?
 
Der/die TE schreibt ja, dass die Dame alles prima findet und nichts ändern will.

Viele Frauen aus der direkten Nachkriegszeit haben beispielsweise eine ganz andere Auffassung von Sauberkeit und Haushalt als wir heute.
 
Die Nachkriegszeit war extrem dreckig..
Es wurde viel Werbung für Putzen und Putzmittel gemacht.
Verschiedene Frauen aus dieser dreckigen Zeit wurden deshalb zwanghaft putzsüchtig und manche lästern jetzt noch schnell über Andere,wenn sie mal einen Staubkrümel finden..
Im Westen kenne ich wenig Leute mit Putzzwang und in der Ex DDR kenne ich viele Frauen auf die es zutrifft.
In West und Ost lebte /lebe ich sehr viele Jahre und es hat sich immer wieder bestätigt.
Sowie auch hier im Osten mehr Wert auf Pünktlichkeit ,Disziplin ,nicht finanziell betrügen,früh aufstehen und Zusammenhalt gelegt wird.
Im Westen hat Offenheit ,Gefühle zulassen,Toleranz und Kritikfähigkeit viel mehr Wert.
Finanzielle Betrüge und fehlender Zusammenhalt erlebte ich im Westen um ein vielfaches mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
da die Dame unter ihrer Liebe zu Ordnung und Sauberkeit nicht leidet, und sie auch anderen Freizeitbeschäftigungen zur Entspannung nachgeht, wird sie die Art wie sie IHR Alltagsleben gestaltet vermutlich gut finden. Hygiene- und Ordnungsvorstellungen sind sehr individuell und unterschiedlich. Schlamper mit Hang zum Messietum und Pedanten mit sterilen Wohnlabors vertreten in dieser Hinsicht unvereinbare Wert- und Lebensvorstellungen. Schlimm werden diese Unterschiede nur dann, wenn sich zu unterschiedliche Menschen Lebensräume teilen müssen, weil es dann keinen privaten Wohlfühlraum mehr gibt.
Dass totalitäre Denk-und Lebensformen (Religionen, Ideologien) Kontrolle über Menschen gewinnen, indem sie eine praktische Erziehung zur Ordnung forcieren, die dazu führt, dass viel Zeit des privaten Alltagsleben damit verbracht wird den als "anständig" vorgegebenen Normen zu entsprechen, hat m.E tatsächlich auch den Sinn, eine individuelle (u.U auch sexuelle) Persönlichkeitsentwicklung zu hemmen. "Die gute Hygienepraxis" wird somit mystisch oder
ideologisch aufgeladen und instrumentalisiert, um den einfachen Menschen zur Sublimation auf
der "Idioten-Ebene"* zu motivieren. Da es sich hierbei um eine eher individuenfeindliche, materialistische Form der Sublimation auf unterster Ebene handelt, bei der es weniger um Leistungen zur Persönlichkeitsreifung, sondern mehr um den inneren (sexuellen?) Spannungsausgleich geht, sind die Grenzen zur Zwangsstörung m.E oft fließend.

*Zitat:"zeitreport-online; Rahim Taghizadegan; Insitut f.Wertewissenschaft; 17.7.2009:
"Der Idiot muß die ganze Zeit im „Job“ und im Haus schuften, für öffentliches Engagement fehlt ihm Zeit, Muße und Geist."
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben