onemorelight
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Hallo!
Im August 2017 habe ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung angefangen, nachdem ich einen Bachelor abgeschlossen hatte und mir aber nicht vorstellen konnte, in dem Bereich zu arbeiten. Ich bereue diese Entscheidung nicht, komme überraschend gut mit meinen Kollegen zurecht und mag die Arbeit sehr gerne, sowohl inhaltlich und fachlich, als auch die Atmosphäre im Büro. Aber nach inzwischen fast einem halben Jahr merke ich, dass ich leider nicht so gut zurechtkomme, wie ich mir erhofft hatte oder in den ersten Monaten dachte.
Ich bin 23, Asperger-Autist (ohne Schwerbehindertenausweis) und zurzeit nicht mehr in Therapie. Weil ich dachte, dass ich gut klar käme, habe ich bei meinem Bewerbungsgespräch die Diagnose unerwähnt gelassen und mich darüber gefreut, den Job bekommen und auch die für mich sehr schwierige Situation gemeistert zu haben.
Leider ist die Berufsschule für mich nahezu unerträglich - ich kann mich kaum konzentrieren, auch in Klausuren, es fällt mir schwer, dem Unterricht zu folgen und ich erbringe Leistungen, die besser sein könnten, weil ich den Stoff eigentlich beherrsche. Bisher war das nicht weiter problematisch, weil wenig Neues dabei war und die Noten trotz unnötigen Fehlern angemessen.
Ich mache mir aber große Sorgen, dass sich das in Zukunft ändert und gehe inzwischen mit Bauchschmerzen zur Schule. In der Klasse, meine Mitschüler, die Lautstärke und die Wahrnehmungen erschöpfen mich total, und leider tut das die Arbeit auch zunehmend. Ich bin zwar nicht krank, aber wenn ich daran denke, morgen zu arbeiten, kommen mir schon die Tränen, obwohl ich mich dort eigentlich wohl fühle. Trotzdem ist es mir oft zu viel oder ich habe das Gefühl, es nicht zu schaffen, es ist mir zu laut oder zu unruhig insgesamt, sodass ich nicht so produktiv und schnell arbeiten kann, wie ich es eigentlich könnte. Vor allem auch, mich beständig anstrengen zu müssen, um soziale Konventionen einzuhalten, Interaktion zu betreiben und zu kommunizieren.
Im Dezember war ich eine Woche krank geschrieben, weil ich überfordert und überanstrengt war. Jetzt habe ich natürlich Angst, auf zu viele Fehlzeiten zu kommen und möchte meine Arbeitgeber, die ich allesamt sehr mag, auch nicht anlügen. Oder dass sie ihre Entscheidung, mich einzustellen, bereuen, denn eigentlich will ich meine Arbeit gut und gewissenhaft erledigen und alles lernen, was man mir dort beibringen kann, was eine ganze Menge ist. Nur ist es auch unvorstellbar, das Gespräch mit ihnen zu suchen, aus Angst vor Reaktionen und Konsequenzen und genereller Unfähigkeit, Interaktion zu initiieren. Ich habe auch jeden Tag eine Übung mit meinem Ausbilder, was ich toll finde und mir viel bringt, aber mit Hintergrundgeräuschen und -gesprächen kann ich mich einfach nicht darauf konzentrieren, weiß häufig Antworten nicht, die eigentlich sitzen, oder mir fällt etwas Offensichtliches nicht ein oder auf. Und ich wüsste nicht, was ich sonst mit mir anfangen sollte, wenn es in dieser Ausbildung nicht klappt. Oder wie ich es schaffen soll, jemals langfristig im Berufsleben Fuß zu fassen, wenn ich mich jetzt schon mit solchen Problemen konfrontiert sehe.
Ich traue mich kaum, mich krank zu melden, da ich dann dort anrufen muss und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich faul und feige fühle, mich der Situation nicht zu stellen. Nicht wirklich krank bin, sondern "mich nur anstelle". Alle anderen schaffen es doch auch. Und dumm, weil ich es nicht besser kann. Aber was ich nun tun soll, weiß ich auch nicht. In der Schule habe ich es immerhin geschafft, mit meinem Lehrer für Anwendungsentwicklung zu sprechen, da er den ersten Schritt auf mich zu gemacht hat, als ich mich bei einer Klausur hoffnungslos nicht konzentrieren konnte und mir die Ohren zuhalten musste. Im nächsten Block möchte er mit mir zur Sozialpädagogin der Schule gehen.
Was kann ich jetzt tun? Ich würde mich sehr freuen, denn ich weiß mir selbst leider absolut nicht zu helfen und habe auch in meinem Umfeld keinen Ansprechpartner bzw. schaffe es nicht alleine. In meinem Alltag kann ich nach der Arbeit nichts mehr umsetzen, weil ich einfach keine Energie mehr habe. Mit meiner Mitbewohnerin habe ich ständig Streit, weil ich auch in der Wohnung nur noch das Nötigste erledige. Mich mit etwas zu beschäftigen, das mir einfach nur Freude bereitet, geht auch nicht mehr. Dafür reicht die Zeit einfach nie.
Im August 2017 habe ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung angefangen, nachdem ich einen Bachelor abgeschlossen hatte und mir aber nicht vorstellen konnte, in dem Bereich zu arbeiten. Ich bereue diese Entscheidung nicht, komme überraschend gut mit meinen Kollegen zurecht und mag die Arbeit sehr gerne, sowohl inhaltlich und fachlich, als auch die Atmosphäre im Büro. Aber nach inzwischen fast einem halben Jahr merke ich, dass ich leider nicht so gut zurechtkomme, wie ich mir erhofft hatte oder in den ersten Monaten dachte.
Ich bin 23, Asperger-Autist (ohne Schwerbehindertenausweis) und zurzeit nicht mehr in Therapie. Weil ich dachte, dass ich gut klar käme, habe ich bei meinem Bewerbungsgespräch die Diagnose unerwähnt gelassen und mich darüber gefreut, den Job bekommen und auch die für mich sehr schwierige Situation gemeistert zu haben.
Leider ist die Berufsschule für mich nahezu unerträglich - ich kann mich kaum konzentrieren, auch in Klausuren, es fällt mir schwer, dem Unterricht zu folgen und ich erbringe Leistungen, die besser sein könnten, weil ich den Stoff eigentlich beherrsche. Bisher war das nicht weiter problematisch, weil wenig Neues dabei war und die Noten trotz unnötigen Fehlern angemessen.
Ich mache mir aber große Sorgen, dass sich das in Zukunft ändert und gehe inzwischen mit Bauchschmerzen zur Schule. In der Klasse, meine Mitschüler, die Lautstärke und die Wahrnehmungen erschöpfen mich total, und leider tut das die Arbeit auch zunehmend. Ich bin zwar nicht krank, aber wenn ich daran denke, morgen zu arbeiten, kommen mir schon die Tränen, obwohl ich mich dort eigentlich wohl fühle. Trotzdem ist es mir oft zu viel oder ich habe das Gefühl, es nicht zu schaffen, es ist mir zu laut oder zu unruhig insgesamt, sodass ich nicht so produktiv und schnell arbeiten kann, wie ich es eigentlich könnte. Vor allem auch, mich beständig anstrengen zu müssen, um soziale Konventionen einzuhalten, Interaktion zu betreiben und zu kommunizieren.
Im Dezember war ich eine Woche krank geschrieben, weil ich überfordert und überanstrengt war. Jetzt habe ich natürlich Angst, auf zu viele Fehlzeiten zu kommen und möchte meine Arbeitgeber, die ich allesamt sehr mag, auch nicht anlügen. Oder dass sie ihre Entscheidung, mich einzustellen, bereuen, denn eigentlich will ich meine Arbeit gut und gewissenhaft erledigen und alles lernen, was man mir dort beibringen kann, was eine ganze Menge ist. Nur ist es auch unvorstellbar, das Gespräch mit ihnen zu suchen, aus Angst vor Reaktionen und Konsequenzen und genereller Unfähigkeit, Interaktion zu initiieren. Ich habe auch jeden Tag eine Übung mit meinem Ausbilder, was ich toll finde und mir viel bringt, aber mit Hintergrundgeräuschen und -gesprächen kann ich mich einfach nicht darauf konzentrieren, weiß häufig Antworten nicht, die eigentlich sitzen, oder mir fällt etwas Offensichtliches nicht ein oder auf. Und ich wüsste nicht, was ich sonst mit mir anfangen sollte, wenn es in dieser Ausbildung nicht klappt. Oder wie ich es schaffen soll, jemals langfristig im Berufsleben Fuß zu fassen, wenn ich mich jetzt schon mit solchen Problemen konfrontiert sehe.
Ich traue mich kaum, mich krank zu melden, da ich dann dort anrufen muss und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich faul und feige fühle, mich der Situation nicht zu stellen. Nicht wirklich krank bin, sondern "mich nur anstelle". Alle anderen schaffen es doch auch. Und dumm, weil ich es nicht besser kann. Aber was ich nun tun soll, weiß ich auch nicht. In der Schule habe ich es immerhin geschafft, mit meinem Lehrer für Anwendungsentwicklung zu sprechen, da er den ersten Schritt auf mich zu gemacht hat, als ich mich bei einer Klausur hoffnungslos nicht konzentrieren konnte und mir die Ohren zuhalten musste. Im nächsten Block möchte er mit mir zur Sozialpädagogin der Schule gehen.
Was kann ich jetzt tun? Ich würde mich sehr freuen, denn ich weiß mir selbst leider absolut nicht zu helfen und habe auch in meinem Umfeld keinen Ansprechpartner bzw. schaffe es nicht alleine. In meinem Alltag kann ich nach der Arbeit nichts mehr umsetzen, weil ich einfach keine Energie mehr habe. Mit meiner Mitbewohnerin habe ich ständig Streit, weil ich auch in der Wohnung nur noch das Nötigste erledige. Mich mit etwas zu beschäftigen, das mir einfach nur Freude bereitet, geht auch nicht mehr. Dafür reicht die Zeit einfach nie.