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Ratlos, Zerrissen und sehr traurig

Nele911

Neues Mitglied
:wein: Hallo!
Ich bin seit über 20 Jahren verheiratet, habe zwei erwachsene Kinder (wohnen noch zu Hause) und einen Kleineren in der Grundschule. Meine Ehe ist seit fast 5 Jahren das reinste Hin und Her. Ich konnte es meinem Mann trotz aller Bemühungen bis heute nie wirklich recht machen. Bis vor ein paar Monaten hat er sich weder um die Kinder gekümmert, noch mich unterstützt (lies mich komplett mit allem allein). Dennoch achtete ich stets darauf, dass die Kinder nicht schlecht von ihm sprachen und vermied es, Streitgespräche zwischen meinem Mann und mir vor ihnen auszutragen. Er hingegen suchte den Streit mit mir immer ganz bewusst vor den Kindern und nörgelte zudem täglich an allem herum.
Während ich diese Demütigungen überspielte, um die Familie aufrecht zu halten, sank mein Selbstwertgefühl immer weiter in den Keller. Mit diesem Verhalten erreichte ich jedoch nur, dass die beiden großen Kinder keinen Respekt mehr vor mir haben und mittlerweile an Papas Worten hängen. Und da er ganz genau weiß, wie sehr ich meine Kinder liebe, benutzt er meine Gefühle zur Unterdrückung. Ich durchlebe bis heute eine Achterbahn. Wenn ich mich um Harmonie bemühe und gerade denke, es könnte welche einkehren, bekomme ich wieder eine bösartige, spitze Bemerkung. Er spielt mit meinen Emotionen und dreht die Dinge danach immer erfolgreich so hin, dass ich am Ende die schwarze Karte habe. Dann lässt er sich von unserer Tochter bemitleiden und ich höre mir von ihr anschließend noch an, dass ich egoistisch sei, alles kaputt machen würde und den Papa besser behandeln sollte.
Vor drei Wochen eskalierte es dann: Unsere Tochter war im Beisein ihres Papas wieder sehr beleidigend und respektlos zu mir. Als ich ihn leise darum bat, mir bitte etwas beizustehen, meinte er laut und deutlich in ihrem Beisein mit bösem, gehässigem Ton, dass er dies gar nicht einsehen würde. Schließlich sei er der gleichen Meinung wie sie und wenn mir dies nicht passen würde, könne ich ja meine sieben Sachen packen und mit dem Kleinen fortgehen. Als ich ihn am nächsten Tag auf diesen Vorfall ansprach, lachte er mich nur aus und gab mir zwei Monate Zeit zum Verschwinden. Ich sah Ablehnung und Hass in seinen Augen, fasste endlich ein wenig Mut zusammen und machte mich auf die Suche. Mittlerweile hätte ich sogar eine Wohnung in Aussicht, die ich bald beziehen könnte und sagte zu Hause Bescheid. Nachdem sie mich erst belächelten, fingen mein Mann und unsere Tochter seit einer Woche an, um mich herum zu schleichen und fanden sogar ein paar nette Worte. Allerdings können sie ihre Abneigung nicht ganz überspielen und nun glaube ich, dass sie nur Angst haben, ihre Köchin, Putzfrau und Organisatorin zu verlieren. Mein Gefühl sträubt sich sehr gegen das Bleiben und sagt ganz laut, dass ich mit dem Kleinen gehen sollte. Zudem bat der Kleine mich gestern auch noch, bitte mit ihm wegzugehen. Das brachte mich zum Einstürzen.
Aber dennoch bin ich zerrissen und habe große Angst. Ist es egoistisch, dass ich mich nach einen Neuanfang sehne? Was werden die großen Kinder von mir denken? Darf eine Mutter einfach gehen? Kann mir jemand einen Rat geben? Hat dies schon mal jemand erlebt?
LG, Nele911
 
M

Monarose

Gast
Du wirst hoffentlich nicht einfach so gehen, sondern dich zuvor bei einem Anwalt/einer Anwältin informieren, was dir zusteht. Er hat dich nicht des Hauses zu verweisen. Oder gehört es ihm alleine?
Du hast ihm 20 Jahre lang den Rücken frei gehalten. Dir steht Unterhalt für dich und den Kleinen zu. Und die Hälfte des gemeisam angesammelten Besitzes.
Lass dich nicht weiter demütigen. Und nicht verarschen.

Mit den großen Kindern wirst du erst wieder vernünftig reden können, wenn du deine Ruhe gefunden hast. Und wenn dein Mann sich nicht mehr einmischen kann.

Du hast das sehr lange mitgemacht. Es klingt, als wäre es nun genug. Aber lass dich nicht über den Tisch ziehen. Handel klug! Lass dich beraten.
Wahrscheinlich wird er rumschleimen, weil er nicht dachte, dass du ernst machst. Und dann fehlt ihm die Putze und er muss auch noch Unterhalt zahlen...Da rudert er zurück.

Pass auf dich auf!
 
M

meila

Gast
Hallo Nele,

das hört sich ja schlimm an...
Ja natürlich darfst und musst du unter solchen Umständen gehen. Dein Mann klingt nach deinen Schilderungen wie ein riesengroßer A****(sorry).... du musst gehen damit du dir selber wieder treu werden kannst, damit du ein positives Vorbild für deine Kinder werden kannst und damit du den Kleinen schützt.
Meine eigene Mum hat sich immer sehr ähnlich verhalten wie du es hier beschreibst.... und mein Vater so wie du deinen Mann beschreibst. Ich hab mir so oft gewünscht, dass sie endlich mal den Mund aufmacht, zu sich selbst steht und den Gemeinheiten meines Vaters widerspricht. Sie hat sich nun endlich dieses Jahr mit meiner Unterstützung getrennt und sagte, sie hätte es schon viel früher machen sollen...
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Stärke...ich bin mir ganz sicher, dass du nur gewinnen kannst wenn du gehst.
Dass du schon ne Wohnung in Aussicht hast und dort einziehen könntest, ist doch super.
Spreche dir also ganz viel Mut zu.
Du schaffst das.

Liebe rückenstärkende Grüße
meila :blume:
 

missladyjanna

Aktives Mitglied
Natürlich hast du das Recht dazu! So, wie der ältere Teil deiner Familie mit dir umgegangen ist, fragst du noch, ob das egoistisch ist?? Es wird höchste Zeit, dass du dich (und vorallem deinen Kleinen!!!) rettest!! Deine Kinder sind erwachsen und wissen genau, was sie dir antun, sie sollen mal sehen, was sie alles an dir hatten! Vielleicht kommen sie dann ja zur Vernunft!

Mach einen Neuanfang, besonders der Satz deines Kleinen sollte dich aufgerüttelt haben.

Alles Gute!!!:blume:
 
W

Wapiti

Gast
Ich kann meinen Vorrednern nur in allem Recht geben.
Geh mit dem Kleinen, verklag deinen Mann.
Ja, du darfst gehen. Das solltest du sogar, damit du endlich leben kannst.
Den Kleinen nimmst du mit und die anderen sind alt genug.
Laß dich nicht weiter demütigen.
Nimm dir einen Anwalt.
 

Nele911

Neues Mitglied
Es ist für mich nicht einfach zu gehen. Ich war immer ein Familienmensch und für mich war es immer selbstverständlich, für jeden da zu sein. Ich weiß garnicht, woher ich den Mut nehme, mein Leben jetzt neu gestalten zu wollen. Um den Anwaltstermin habe ich mich gekümmert. Dennoch schmerzt das Ganze sehr und ich ertappe mich dabei, wie ich am liebsten aufgeben würde. Aber du hast völlig recht, es ist genug. Ich bin nicht einmal mehr fähig zu weinen, habe nur noch eine Leere in mir. Oh Gott, hoffentlich überstehe ich das Ganze! Ich werde auf jeden Fall alle Kräfte mobilisieren, um für meinen Kleinen da zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
W

Wapiti

Gast
Das überstehst du.
Die ersten Schritte sind die schwersten.
Ich wette, daß du dich bald VIEL besser fühlen wirst.
Nur Mut.
 

mayaundwilli

Mitglied
Hallo, Familienmensch hin und her, aber ich finde, du sollstest auch an dich denken. Wir Mütter neigen dazu, auf Biegen und Brechen die Familie zusammen zuhalten. Es jedem Einzelnen recht zu machen, und bleiben dabei auf der Strecke. ABER: DU bist auch WER und solltest mal anfangen an DICH zu denken. DAS schaffst DU.
Die Zeit wird dir dabei helfen und wenn erstmal ein paar Wochen vergangen sind, dann wird es bestimmt besser. Ich kann es dir gut nachfühlen, durch deine Mühe alles immer Zusammen zu halten hast du viel Kraft verloren. Sowas ist megaanstrengend. Vielleicht kannst du für dich einen Weg entdecken (Yoga etc.) wie du damit besser umgehen kannst damit du eines Tages deinen Frieden wieder finden kannst.
 

Kaddie

Mitglied
Hallo Nele,
ja, ich glaube ein Stück weit kann ich sehr gut nachvollziehen wie es Dir geht. Hatte/Habe eine relativ ähnliche Situation. Ähnlich in dem Sinn, daß ich auch als absoluter Familienmensch und Vollzeitmama vor einigen Monaten meinen Mann mit unseren jüngeren Töchtern verlassen habe.
Ich kenne das Gefühl, man würde etwas unwiederbringlich kaputt machen, man würde das zerstören was einem das Wichtigste ist.
Aber auch Du hast das Recht auf "Glücklichsein" (blöder Ausdruck, ich weiß) und es hat überhaupt nichts mit Egoismus zu tun wenn Du irgendwann die Reißleine ziehst und für Dich feststellst es geht einfach nicht mehr.

Und letztendlich muss so ein Schritt nicht automatisch das wirkliche Ende einläuten. Es kann auch der berühmte "Schuß vor den Bug" aller Beteiligten sein. Wenn Du jetzt demonstrierst daß Du Dir auch nicht alles bieten läßt und daraus Konsequenzen ziehst, dich nicht zum Fußabtreter von Mann und Tochter machen läßt. Dann fangen vielleicht zumindest Deine Kinder wieder an Dich zu achten.

Der Satz: Everybodys darling is everybodys Depp! Da steckt viel Wahres dahinter.

Ich bin damals ziemlich plötzlich ausgezogen, hatte einige Termin beim Anwalt bezüglich Scheidung, war fest entschlossen das durchzuziehen. Inzwischen haben Mann und Tochter eingesehen was sie der Restfamilie immer wieder angetan haben und arbeiten stark an sich. Das Thema Scheidung ruht.

Ich wünsch Dir genügend Kraft und Mut die richtige Entscheidung zu treffen.

Kaddie
 

Denkerin

Mitglied
Hallo Nele,

wie es Dir innen drin geht kann ich sehr gut verstehen! Nur möchte ich Dir folgendes zu bedenken geben:

Du fühlst Dich unterdrückt und ausgenutzt. Empfindest das Verhalten vor allem von deinem Mann als Demütigung und Erniedrigung. Deine großen Kids - nehmen Dich nicht ernst - und haben ergo keinen Respekt vor Dir. Das macht Dich fertig und läßt deine Kräfte schwinden und vor allem dein fast nicht vorhandenes Selbstwertgefühlt. Aber da ist jemand der DICH dringend braucht - und zwar noch für eine relativ lange Zeit! Dein Jüngster.

Die Großen sind - so habe ich es verstanden - ERWACHSEN! Wenn denen der Hinternabputzer (sorry bitte nicht böse sein!) fehlt - so ist das nicht schlimm. Das können die schon alleine!!! Dann MÜSSEN sie es sogar alleine! Was schadet es? Wem schadet es? NIEMANDEN! Deinen jüngeren Sohn aber in der vorherrschenden "STIMMUNG" zu lassen und groß zu ziehen - das bedeutet für mich ihn im Stich zu lassen!

Ich habe ganz bewußt so hart geschrieben - weil es so am klarsten rüberkommt. Dein Sohn braucht halt und sollte den bei dir finden können. Also mußt du etwas für DICH tun. Und zwar das was Dir gut tut und dich zu Kräften kommen läßt. Ein IMMENS großer Kraftakt wartet auf Dich! (rede aus Erfahrung) Aber es ist zu schaffen! Und anhand Deiner Worte - kann ich entnehmen das DU ES PACKEN WIRST! Lass Dich vom REA bis ins kleinste Detail beraten. Und HÖRE auf den Anwalt. Und laß Dich auf keinen Fall auf einen gemeinsamen Anwalt ein - sollte dein Mann auf die Idee aus "Kostengründen" kommen! Ein Anwalt kann nur einen vor Gericht vertreten. Und es ist immer besser einen Anwalt als Vertrauensperson zu sehen - ihm alles anvertrauen zu können - als dem "Gegner" die Karten auf den Tisch zu legen. Denke dein Mann würde alle Karten gegen Dich ausspielen! SORRY!

Schau, dass Du deinem Sohn und Dir ein schönes Zuhause schaffst. Schau, dass Du deinem Sohn eine ausgeglichene und zufriedene (im besten Fall GLÜCKLICHE) Mutter geben kannst. Dann hast du viel erreicht. Was die Großen machen - wird sich zeigen. Im "Normalfall" denke ich bekommt denen die "Lehrzeit" gut und sie werden umdenken und wenn nicht jetzt dann später dahinterkommen - was für eine warmherzige und tolle Mutter sie haben. Sie werden dann an Deiner Tür anklopfen und um ein Mutter-Kindverhältnis bitten. Aber dann - bitte - um ein Erwachsenenkindverhältnis... Nicht das Muttern dann wieder das putzen anfängt!!:rolleyes:

Wünsche Dir Kraft und starke Nerven! Habe es auch geschafft! Also - ich drücke Dir die Daumen! ES KANN NUR BESSER WERDEN!
LG
;)
 

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