Dann bleiben wir halt beim Wiki-artikel:
Du solltest aber die Artikel dann bitte auch VOLLSTÄNDIG zitieren:
In dem am 16. März 2014 durchgeführten Referendum über den Status der Krim sprachen sich offiziell bei einer Wahlbeteiligung von 83,1 % dem amtlichen Endergebnis zufolge 96,77 % der Abstimmenden für einen Anschluss an Russland aus
Da fehlt der entscheidende Nachsatz:
Ein Ende April 2014 veröffentlichter Bericht des Mitglieds des Menschenrechtsrats beim russischen Präsidenten Bobrow schätzt nach Befragungen von Fachleuten und Bürgern dagegen, es hätten „[n]ach unterschiedlichen Angaben […] 50 bis 60 % der Stimmbürger für den Anschluss gestimmt, bei einer Wahlbeteiligung von 30 bis 50 %.“[83], in der Autonomen Republik Krim hätten nach seiner Schätzung 50–60 %, in der Stadt Sewastopol 50–80 % zugestimmt. Der Bericht, der sich mit Problemen der Krimbevölkerung befasst, beurteilt die Ergebnisse teilweise als Protest gegen die Korruption eines ukrainischen oligarchischen Donezk-Kartells und teilweise auch durch Angst vor bewaffneten Konflikten in der Ukraine beeinflusst.[84]
und auch dies hier nicht unter den Tisch fallen lassen:
Nach der Annexion der Krim durch Russland zielte die Politik Moskaus auf einen Bevölkerungsaustausch aus. Besonders die Krimtataren und die ethnischen Ukrainer waren Repressionen ausgesetzt. Nach Angaben des in Kiew ansässigen Schwarzmeerinstituts für strategische Studien (BSN) haben von 2014 bis 2020 rund 180.000 Ukrainer ihre Heimatorte in der Krim verlassen, in vielen Fällen waren sie zuvor enteignet worden. Die russischen Behörden hätten in diesem Zeitraum bis zu einer Million Menschen aus dem Kaukasus, dem Norden Russlands sowie aus Sibirien auf der Halbinsel angesiedelt.[113]
warum lässt Du die entscheidende Info weg?
Also Fazit: Mit großer Wahrscheinlichkeit manipulierte Abstimmungsergebnisse auf der KRIM (= nicht die ganze Ukraine) die 10 Jahre alt sind und die die Vorgängerregierung betreffen, sollen HEUTE einen Krieg gegen die gesamte Ukraine rechtfertigen?
Nicht wirklich, oder?
Außerdem:
Vergiss nicht: vor 10 Jahren hatten wir auch noch ein ganz anderes Bild von Russland- man kann nicht einfach sagen: OK, jetzt seid ihr an das gebunden, was wir vor 10 jahren abgestimmt habt (oder auch nicht ,wer weiß das schon...) und was ihr HEUTE wollte scheert uns nicht.
Also dann kann morgen auch jemand kommen und sagen: hey, in den 70ern haben in Ostdeutschland auch nahezu 100% die KPD gewählt und waren voll zufrieden, Teil der Sowjetunion zu sein. Das heißt also Deutschland möchte wieder in die Sowjetunion und wenn man nicht freiwillig mitzieht, holt man uns mit Gewalt....
Das ist doch die Logik, die da dahintersteckt.
ich frage mich, warum die Argumentation so einseitig ist: Russland darf da quasi alles und die Ukrainie soll gefälligst aufgeben.
Außerdem: Waren im Rest der Ukraine denn auch sooo viele Menschen dafür zu Russland zu gehören?
Hast Du Dich schon mal gefragt, warum die Ukraine so erbittert kämpft, wenn quasi alle Ukrainer doch eigentlich lieber Teil Russlands wären?
Wie passt denn das ist diese Argumentation?
Das was die Ukraine da an Widerstandskampf abliefert geht doch weit über das hinaus, was man sozusagen als "Dienst nach Vorschrift" bezeichnen könnte: So erbittert kämpft man doch nur, wenn man wirklich mit fester Überzeugung dabei ist.
Und auch der andere von Dir zitierte Artikel:
warum lässt Du hier die entscheidenden Sätze weg:
Ersten Meldungen zufolge sprachen sich in der Region Donezk knapp 90 Prozent der Teilnehmer für die Abspaltung von der Ukraine aus. Zehn Prozent der Teilnehmer hätten dagegen votiert, sagte der Leiter der selbsternannten Wahlkommission von Donezk, Roman Ljagin. Die Wahlbeteiligung habe bei knapp 75 Prozent gelegen.
lies mal weiter, denn da steht:
Eine Tatsache aber ist die Teilnahme einer unbekannten Anzahl Personen, deren Wille zumindest für eine größere Unabhängigkeit innerhalb der Ukraine vorhanden ist. Eine andere Tatsache ist, dass die technische Durchführung der Befragungen keinerlei Rückschlüsse darüber zulässt, wie groß der Anteil der Personen an der Gesamtbevölkerung ist, welche eine Veränderung wünschen.
und weiter steht in dem Artikel:
In Moskau existierte ebenfalls ein Lokal für die Befragung der „Bewohner, welche in Russland leben“.[14]
Die zu beantwortende Frage lautet: „Unterstützen Sie die staatliche Selbständigkeit der Donezker/Luhansker Volksrepublik?“. Die Organisationen bezogen sich dabei „soweit verfügbar“ auf Wählerlisten aus dem Jahr 2012.[15]
Während der Befragung wurden widersprüchliche Konsequenzen einer Zustimmung formuliert. Roman Ljagin, Wahlleiter der Zentralen Wahlkommission, erklärte gemäß verschiedener Quellen, der Status der Region bliebe nach dem Referendum unverändert, es ginge nur um den Ausdruck des Willens zur Selbstbestimmung.[16]
Während der Befragung waren bewaffnete Kämpfer zugegen.
Focus Online, Tages-Anzeiger und Bild schreiben, die Teilnehmer hätten dabei so oft abstimmen können, wie sie wollten, die NZZ beschrieb den Ablauf mit den Worten: „Angesichts der Art und Weise, wie die Volksbefragung organisiert war, kann nicht von einem aussagekräftigen Ergebnis ausgegangen werden.“
Auf dem Wahlzettel wird eine einzige Frage gestellt:
„Unterstützen Sie die Unabhängigkeitserklärung der Volksrepublik Donezk?“ Wer bei der Frage mit „Nein“ stimme, entscheide sich für den „Verbleib in der heutigen, faschistischen Ukraine“ sagte Roman Ljagin, der sich „Vorsitzender der Zentralen Wahlkommission der Volksrepublik Donezk“ nannte.
[
Man kann doch nicht nur eine Zeile rausgreifen und den ganzen erklärenden Kontext weglassen, der nämlich klarstellt, was von diesen Referenden zu halten ist: Nämlich nicht viel.
Zumal sie in einer Zeit gehalten wurden, in der die lage der Ukraine alles andere als stabil war.
Das ist mit der Ukraine der letzten paar jahre nicht zu vergleichen.
Die Ukraine war auf einem guten Weg, sie wurde stabiler, öffnete sich.
Und genau diese NEUE Ukraine wurde angegriffen: Nicht die instabile von vor 10 Jahren.
DAs Regime von damals gibt es nicht mehr....also von was will Russland JETZT plötzlich die Ukraine "befreien"?
Wirkt doch eher so, als hätte Russland mit einer instabilen Ukraine gar kein so großes Problem gehabt, aber das neue Selbstbewusstsein, die Stabilität und vor allem eben die Eigenständigkeit waren wohl ein Problem.