DankeFürsLesen
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Hallo zusammen,
kurz zum Hintergrund: Vor zwei Jahren ist mein Vater vor den Augen meiner Mutter und mir plötzlich und vollkommen unerwartet im mittleren Alter an einem Herzinfarkt verstorben. Es war nichts mehr zu machen, es war innerhalb von Sekunden vorbei. Viel zu früh. Mein Bruder war zu diesem Zeitpunkt schon ausgezogen.
Die darauffolgende Zeit war für uns alle drei die Hölle. Mein Bruder und ich haben unseren Papa sehr geliebt, genauso wie meine Mutter. Für uns brach die Welt zusammen.
Wir waren gegenseitig füreinander da, so gut es ging. Die Gefühlswelt ging auf und ab. Mal machte man gefühlt einen Schritt nach vorne, nur um dann wieder drei zurück zu machen. Meine Mutter suchte sich professionelle Hilfe durch Therapie.
Nun sind 2 Jahre vergangen. Wir haben viele, viele Tiefen überwunden, viel Ärger und viele Sorgen. Noch immer kämpfe ich ab und an mit den folgen des traumatischen Erlebnisses (Albträume, Angst beim Klang von nahen Sirenen, irrationale Verlustängste) und vermisse meinen Papa schrecklich, aber es ist besser geworden. Schritt für Schritt. Sicherlich wird diese Trauer nie ganz weggehen, aber mit der Zeit wird es leichter werden.
Obwohl ich mittlerweile über den Tod meines Vaters reden kann, ohne sofort in Tränen auszubrechen, ist es für mich immer noch sehr schwer. Manchmal werde ich auch ganz plötzlich tieftraurig und könnte Heulen, da mich z.B. ein Lied/Auto/eine Situation an meinen Papa denken lässt. Eine neue Kollegin wollte neulich wissen, was mein Vater arbeitet. Sie wusste nicht, dass er nicht mehr lebt. Als ich ihr kurz erzählte habe, dass mein Papa gestorben ist, hat meine Stimme total gezittert. Ich habe mich danach gehasst dafür, meine Gefühle nicht unter Kontrolle zu haben.
Vorhin hat mein Bruder meiner Mutter und mir stolz seine Doktorarbeit präsentiert (musste er auf Englisch schreiben). In der Widmung ganz vorne standen nur drei Worte: For my dad.
Sofort waren die Tränen wieder da. Mein Papa wäre so stolz gewesen, er hat immer mit meinem Bruder über die Thematik in der Doktorarbeit gefachsimpelt. Ich bin auch unglaublich stolz, aber auch so traurig wegen meinem Bruder- ich verstehe leider kein Wort von seiner Doktorarbeit, da ich mich mit Technik nicht so auskenne - mein Vater hätte alles verstanden.
Auch hier schäme ich mich im Nachhinein fast für meinen plötzlichen Gefühlausbruch, obwohl ich eigentlich genau weiß, dass ich mich dafür nicht schämen muss. Ich fühle mich nur manchmal so hilflos, so machtlos, wenn einen die eigenen Gefühle übermannen und man keine Kontrolle hat. Ich bin eigentlich eine sehr strukturierte, klare und selbstständige Persönlichkeit, daher hasse ich es, die Kontrolle zu verlieren, vor allem vor anderen, die ich vl noch nicht so gut kenne. Ich möchte stark sein, aber manchmal geht das einfach nicht.
Habt ihr schon einmal solche Erfahrungen gemacht? Ich musste mir das einfach von der Seele schreiben, danke fürs Lesen.
kurz zum Hintergrund: Vor zwei Jahren ist mein Vater vor den Augen meiner Mutter und mir plötzlich und vollkommen unerwartet im mittleren Alter an einem Herzinfarkt verstorben. Es war nichts mehr zu machen, es war innerhalb von Sekunden vorbei. Viel zu früh. Mein Bruder war zu diesem Zeitpunkt schon ausgezogen.
Die darauffolgende Zeit war für uns alle drei die Hölle. Mein Bruder und ich haben unseren Papa sehr geliebt, genauso wie meine Mutter. Für uns brach die Welt zusammen.
Wir waren gegenseitig füreinander da, so gut es ging. Die Gefühlswelt ging auf und ab. Mal machte man gefühlt einen Schritt nach vorne, nur um dann wieder drei zurück zu machen. Meine Mutter suchte sich professionelle Hilfe durch Therapie.
Nun sind 2 Jahre vergangen. Wir haben viele, viele Tiefen überwunden, viel Ärger und viele Sorgen. Noch immer kämpfe ich ab und an mit den folgen des traumatischen Erlebnisses (Albträume, Angst beim Klang von nahen Sirenen, irrationale Verlustängste) und vermisse meinen Papa schrecklich, aber es ist besser geworden. Schritt für Schritt. Sicherlich wird diese Trauer nie ganz weggehen, aber mit der Zeit wird es leichter werden.
Obwohl ich mittlerweile über den Tod meines Vaters reden kann, ohne sofort in Tränen auszubrechen, ist es für mich immer noch sehr schwer. Manchmal werde ich auch ganz plötzlich tieftraurig und könnte Heulen, da mich z.B. ein Lied/Auto/eine Situation an meinen Papa denken lässt. Eine neue Kollegin wollte neulich wissen, was mein Vater arbeitet. Sie wusste nicht, dass er nicht mehr lebt. Als ich ihr kurz erzählte habe, dass mein Papa gestorben ist, hat meine Stimme total gezittert. Ich habe mich danach gehasst dafür, meine Gefühle nicht unter Kontrolle zu haben.
Vorhin hat mein Bruder meiner Mutter und mir stolz seine Doktorarbeit präsentiert (musste er auf Englisch schreiben). In der Widmung ganz vorne standen nur drei Worte: For my dad.
Sofort waren die Tränen wieder da. Mein Papa wäre so stolz gewesen, er hat immer mit meinem Bruder über die Thematik in der Doktorarbeit gefachsimpelt. Ich bin auch unglaublich stolz, aber auch so traurig wegen meinem Bruder- ich verstehe leider kein Wort von seiner Doktorarbeit, da ich mich mit Technik nicht so auskenne - mein Vater hätte alles verstanden.
Auch hier schäme ich mich im Nachhinein fast für meinen plötzlichen Gefühlausbruch, obwohl ich eigentlich genau weiß, dass ich mich dafür nicht schämen muss. Ich fühle mich nur manchmal so hilflos, so machtlos, wenn einen die eigenen Gefühle übermannen und man keine Kontrolle hat. Ich bin eigentlich eine sehr strukturierte, klare und selbstständige Persönlichkeit, daher hasse ich es, die Kontrolle zu verlieren, vor allem vor anderen, die ich vl noch nicht so gut kenne. Ich möchte stark sein, aber manchmal geht das einfach nicht.
Habt ihr schon einmal solche Erfahrungen gemacht? Ich musste mir das einfach von der Seele schreiben, danke fürs Lesen.