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Schizoid oder Introvertiert?

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Hallo,
seit einiger Zeit befasse ich mich mit folgener Thematik:
Seit ich denken kann, gehöre ich zu den ruhigen Menschen, die immer einen kühlen Kopf bewahren.
Gelegentlich werde ich von meinen Eltern kritisiert, "kalt" zu sein, z.B. bei Erhalt von Geschenken (ich freue mich sehr, aber irgendwie erkennt man das nicht sehr) oder wenn Streitigkeiten vorliegen, immer bleibe ich ruhig.
Ich hatte bisher nur oberflächliche Freundschaften, ich nenne diese reine Schulfreunde, auch wenn andere widersprechen würden. Allerdings kenne ich zwei Personen, mit den ich in Kontakt stehe, sie bezeichnen mich auch als Freund (diese als solche zu nennen fällt mir selber schwer, ich denke, man muss es auch nciht offiziell machen). Wenn ich mit denen mal etwas unternehme, kommt es mir so vor, als ob ich mich in einer Art Blase befinde. Ich bekomme zwar alles mit, lache z.T. auch mit, aber da ist eine Art Wand, die ich nicht erfassen kann.
Meine Freunde meinen auch, dass ich mich eher distanziert verhalte, was eher unbewusst ist. Da komme ich zu dem Punkt, wo ich widersprechen würde, da ich denen in meinen Augen mehr offenbart habe, als mir lieb ist bzw. als ich es gewöhnt bin.
Außerdem missfällt mir Körperkontakt, warum weiß ich nciht so recht, ich kann es einfach nicht so leiden.
Wenn mir niemand solche Bemerkungen über mein Verhalten geäußert hätte, dann würde ich es selbst nicht bemerken, wie gesagt, ich war/bin kaum anders.
Ich fühle mich nur wohl, wenn ich alleine bin. Auch wenn ich gar keine Freunde hätte oder wenn ich mich für 6 Monate mich nicht melde, so stört mich das überhaupt nicht. Ich vergesse sogar die Außenwelt so sehr, bis sich jemand meldet und nach mir fragt- dann melde ich mich auch mal. Zwar habe ich mich durchgerungen, bei der einen oder anderen Party dabei zu sein, aber die Folge waren nur: Langeweile und totale (geistige) Erschöpfung, weil ich mich so übertrieben verstelle, damit niemand merkt, dass ich null Interesse habe.

So frage ich:
Ist mein Verhalten "normal", heißt das, ich bin nur introvertiert und mein Umfeld übertreibt nur? Oder gehöre ich zu den sog. Schizoiden Persönlichkeiten (obwohl ich nicht ganz nachvollziehen kann, ab wann man als eine Art Einzelgänegr bezeichnet wird und wann als Schizoider).

Ich bedanke mich im Voraus bin auf diverse Anmerkungen gespannt.
 
hi!

die übergänge zwischen "introvertiert, aber noch normal" und "schizoid im sinne einer persönlichkeitsstörung" dürften ziemlich fließend sein. einige punkte (die "blase", die du empfindest; die latente abneigung gegen körperkontakt) KÖNNTEN indizien dafür sein, müssen es aber nicht... und ich habe auch schon partys erlebt, bei denen ich mich dann aus lauter verzweiflung abgeschossen hatte, um nicht andauernd zu denken "was mache ich hier eigentlich?" 😉

im moment dürften die entscheidenden fragen sein: a) leidest du darunter, daß du halt so bist, wie du bist, bzw. wärst du gerne anders?, und b) behindert dich dein so-sein im alltäglichen leben, hast du dadurch schwierigkeiten mit bestimmten tätigkeiten oder mit der kommunikation mit anderen menschen?

wenn nicht... dann hast du eigentlich kein problem, oder? wenn ja... hm, vllt magst du dann mal beschreiben, ob/was du gerne ändern würdest.

lg =)
 
Hallo Gast,

Du bist weder das eine noch das andere.

Du bist unterfordert und das in jeder Beziehung - das betrifft auch Dein Freundeskreis - Dich unter Deinem Level zu bewegen ist ermüdende Langeweile.
Suche gezielt nach Herausforderungen, das ist das Fieber was Du brauchst um beweglich und munter zu bleiben.

Das was Du beschreibst sind typische Symptome für hochintelligente Menschen - ob auch Du dazu gehörst - denke darüber nach und finde es heraus.
 
Hallo,
Danke für die interessanten Antworten!

@ supernaut: Ich bin auch deiner Meinung, dass wohl die Übergänge introvertiert - schizoid doch eher fließend sind.
Im Vergleich zu anderen Persönlichkeitsstörungen finde ich die Definition der schizoiden Persönlichkeitsstörung doch als "schwammig" bzw. nicht so eindeutig.
Zu deinen Fragen (a und b fasse ich zusammen):
Also leiden tue ich ich eigentlich nicht, ich kenne mich so und nicht anders. Das Einzige ist nur, dass immer so Misverständnisse auftauchen oder einige meine Reaktionen nciht nachvollziehen können. Dann bin ich wieder leicht genervt, weil ich nur meine Ruhe haben möchte.
Einige können nicht verstehen, wie ich so lange keinen Kontakt zu einem Menschen (außer meine Eltern) haben kann.
Wenn ich sage, dass es mich nicht stört und ich es außerdem noch so vorziehe, dann folgt die Reaktion der Verwirrtheit.
Mir wird auch gesagt, dass man mich einerseits zwar lange kennt, andererseits aber auch wieder nicht. Da kommt so ein Satz wie :"Man weiß nie, wie du reagieren wirst, da man das nie bei dir einschätzen kann" Dann würde ich sehr verletzlich wirken, aber im nächsten Moment wieder schroff-abweisend. Wie gesagt, ich selber merke es nicht, wenn ich mich so verhalte.
Ja und dann kommt natürlich die Kommentare bezüglich Körperkontakt etc.- Kurz: Ich mag das nicht und sofort wird behauptet, ich hätte Berührungsängste und das sei nicht normal. Aber was heißt schon normal?

@ Erytheia: Deine Meinung hat mich überrascht^^ Aber nein, ich glaube nicht, dass ich hochbegabt bin. Zwar sagt man mir, dass ich eine Art "Allrounder" bin, aber was heißt das schon. Zumindest kann ich zugeben, dass ich mich mit Themen befasse (Naturwissenschaften, gesellschaftliche Fragen usw.), für die sich kaum einer interessiert.
 
Guten Abend!

Ich habe da zur Zeit einige Probleme, auf grund deren ich begonnen habe mich mit dem Thema schizoide PS und auch Narzissmus zu beschäftigen.
Es ist nun so, dass mir von einem guten Freund ständig vorgeworfen wird, ich sei arrogant, halte mich was für was besseres und könne mich "nicht herablassen mit Personen zu sprechen, die ich nicht als gleichrangig ansehe".
Ich selbst weiß, dass das so ist. Mache das aber bei Gott nicht absichtlich.
Man sollte dazu sagen, dass man bei mir mit 8 Jahren bereits eine Hochbegabung nachgewiesen hat. Das führt sicher auch dazu, dass mich alltägliche Gesprächsthemen schnell ermüden. Dinge wie Small Talk beherrsche ich absolut nicht! Ich weiß einfach nicht, was ich mit Leuten reden soll,die ich nicht kenne. Auch der Satz "sei nicht so altklug" ist mir durchaus bekannt 🙂
Zudem habe auch ich ein absolutes Problem mit körperlichen Berührungen, lasse diese eigentlich selten zu. Grad wenn Fremde auf mich zukommen gehe ich automatisch einen Schritt zurück.
Freunde hab ich an sich ziemlich viele, die meisten seit 14 Jahren (also seit meinem 1. Jahr im Gymnasium). Aber wirklich enge Freunde, denen ich bedinungslos alles anvertraue, da gibt es eigentlich nur diesen einen, der mir aber auch all diese Sachen jetzt vorgeworfen hat. Das lustige ist auch, dass ich mich noch nie Jemandem so geöffnet habe, wie diesem Menschen, er allerdings findet ich verschließe mich ihm gegenüber. Kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Hinzu kommt, dass ich auch immer wieder den Drang hab mich vollkommen von allen zurückzuziehen, was dann auf Unverständnis trifft. Die meisten meiner langjährigen Freunde wissen das und lassen mich auch, aber zu denen hab ich auch nicht so eine emotionale Bindung. Die hab ich eben nur zu dieser einen besagten Person.
Nun frage ich mich schon, ob ich einen Hang zu gesundem Narzissmus habe, aber auch in Anzeichen einer schizoidien PS kann ich mich wieder erkennen.
An sich leide ich an meiner Art absolut nicht, durch meine Hochbegabung weiß ich halt, dass ich es im Umgang mit anderen Menschen oft schwierig hab, weil die viele meiner Verhaltensmuster nicht nachvollziehen können.
Mein Problem ist mehr, dass ich mich zwischenzeitlich so in ein von der Gesellschaft verlangtes Muster hineinzwängen lasse, dass ich dann überraschenderweise sehr abrupt ausbrechen möchte und dies dann auch tue. Das zeigt sich eben auch dahingehend, dass ich mich zuerst voll auf einen Menschen konzentriere, um mich dann sofort zurückzuziehen, um meine Ruhe zu haben.

Meine Frage nun: Wer kann mir vielleicht irgendetwas sagen, was mir weiter hilft? Bzw. kann mir wer sagen, wo genau die Zusammenhänge zwischen Hochbegabung und Schizoid-Sein liegen?
 
Dieses Thema gab es schon diverse Male hier im Forum, einfach mal "schizoid" suchen. Ganz gut fand ich diesen Thread hier: http://www.hilferuf.de/forum/ich/14...sstoerung-oder-einfach-nur-komisch-drauf.html

Es ist eigentlich doch etwas anderes, ob man introvertiert ist oder schon eher komisch/ seltsam. Schiozid i.S. der Persönlichkeitsstödrung gehört wohl eher zum zweiten. Es gibt da ein Internetforum für Menschen mit dieser Störung. Lies dir mal ein paar Beiträge durch und schau, ob du dich damit identifizieren kannst (SPS | F60x - Forum SPS). Oberflächlich gesehen passt es zu beidem, aber die SPS ist sooooo selten, das ist schon eine echte Rarität. Es gibt daneben ja auch einfach eine ausgeprägtere Introvertheit und eine schizoide Persönlichkeit an sich. Eien störung muss das noch lange nicht sein.

@ Gast1991: Mir ist jetzt der Zusammenhang zwischen deinem Post zum Thema nicht ganz so klar, aber ich kann nur sagen, Hochbegabung ist keine Krankheit! Es gibt genug normale Hochbegabte. In deinem Fall reicht vielleicht auch mal die Frage nach der Erziehung, denn ich kenne genug Eltern, die ihren Kindern einreden, für alles sei die HB verantwortlich.
 

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