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Schlechte Gene ---> keine Kinder zeugen?

  • Starter*in Starter*in Klabautermann
  • Datum Start Datum Start

Ist es moralisch vertretbar trotz miserabler Gene Kinder zu bekommen?

  • Ja

    Teilnahmen: 14 56,0%
  • Nein

    Teilnahmen: 11 44,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    25
K

Klabautermann

Gast
Hallo und schonmal vielen Dank für eure Antworten! 🙂

Hintergrund dieser Frage: Ich bin männlich, 28 Jahre alt und hatte war bis vor wenigen Wochen in einer glücklichen Partnerschaft. Meine Freundin (28) hat mich nach 3 Jahren verlassen, weil sie plötzlich einen Kinderwunsch und "Torschusspanik" bekam und ich weiter an meiner Ansicht beharrte, niemals Kinder zu zeugen (sie wusste seit Anfang der Beziehung von meinen Ansichten dazu, aber wollte unbedingt ein Kind von MIR).
Das hat mich wirklich sehr traurig gemacht, da ich sie als meine Traumfrau betrachtet habe. Jetzt hinterfrage ich momentan meine Entscheidung und den Grund dazu.

Der Grund lautet: Ich habe schlechte Gene

  • Ich bin sehr klein (1,62 m), darunter leide ich schon mein ganzes Leben :/
  • Ich bin handwerklich und künstlerisch völlig unbegabt
  • Muskelaufbau war trotz Ernährungs- und Trainingsplans immer eine Katastrophe im Vergleich zu Anderen
  • Ich habe miserable Augen (9 Dioptrien, nicht behandelbar, da völlig "verkrüppelte" Augenhornhaut -,-) (meine gesamte Familie hat schlechte Augen und sind ausnahmslos alle Brillenträger)
Ich habe besonders große Angst davor, dass mein Kind ein Junge werden könnte, der dann genauso wie ich, unter seiner mikrigen Körpergröße und seinen schlechten Augen leiden muss.

Für mich kämen daher im Falle einer Familiengründung nur ein Samenspender mit guten Genen oder eine Adoption infrage.

Mit dieser Ansicht bin ich bisher ausnahmslos (auch bei meiner [ex]-Freundin) auf völliges Unverständnis gestoßen. Es entsetzt mich, dass für alle mit denen ich darüber gesprochen habe die Erfüllung des eigenen Kinderwunsches wichtiger zu sein scheint, als seinem Kind die besten Eigenschaften und Voraussetzungen für ein gutes Leben mitzugeben. Und was ist wichtiger als ein gesunder, starker Körper, talentierte Hände und ein scharfer Verstand, damit das Kind mit anderen Menschen mithalten kann, mit sich selbst im Reinen ist, viel leichter sein Glück finden kann und auch seinen Kindern das Gleiche mit auf den Weg geben kann?!

Was meint ihr dazu? Ist meine Ansicht falsch oder doch moralisch richtig und nachvollziehbar?

Und nehmt es mir bitte nicht übel, weil ich es schon kommen sehe: Bitte kommt mir nicht mit "ArBeItE aN dEiNeM sElBsTwErTgEfÜhl".
Ich weiß, besonders die Aufzählungspunkte klingen wehleidig und nach herumjammern, aber es sind die harten Fakten und die verschwinden nicht, selbst wenn ich einen Gottkomplex hätte.
Auch weiß ich, dass das ein gefährliches Themenfeld ist und möchte daher mit aller Deutlichkeit klarstellen, dass ich keinem Menschen das Recht absprechen möchte Kinder zu haben. Es ist nur mit meinen eigenen Moralvorstellungen nicht vereinbar und die hinterfrage ich hier gerade.
 
Beim Lesen deiner Überschrift dachte ich an Erbkrankheiten.

Deine Freundin wollte ein Kind von DIR. Das heißt, daß sie die von dir als negativ empfundenen Eigenschaften nicht negativ sieht. Sie liebt dich offensichtlich.

Du dich offenbar nicht, deine Abneigung gegen dich selbst scheint größer als deine Zuneigung für deine Exfreundin zu sein.

Das würde mir zu denken geben.
 
Hallo,

Man kann auch Kinder adoptieren, anstatt sich selbst ein neues zu machen. Es gibt so viele Kinderlein, die sich eine tolle Familie wünschen und leider keine haben. Habt ihr schon in Erwägung gezogen, ein bereits vorhandenes Kind aufzunehmen?

LG,
SFX
 
Ich finde das was Du als Problem ansiehst , Deine Gene betreffend, jetzt nicht so problematisch.
Jedenfalls nichts , was einem Kinderwunsch entgegen steht.
Aber Du hast Dich ja entschieden. Dann ist das so.
 
Das Ding sind nicht die "schlechten" Gene, sondern der Umgang damit und die Betrachtungsweise des eigenen Lebens.

Die Sachen, die Du aufzählst, sind sicherlich in mancher Hinsicht hinderlich. Man kann bestimmte Berufe nicht ausüben und die kleine Statur lässt Menschen mit wenig guten Charaktereigenschaften auf einem rumtrampeln. Das will ich gar nicht abstreiten. Auch schränkt es die Partnersuche ein. Wobei das ja bei Dir ganz gut geklappt hat.

Aber das wars doch auch. Dann Angst vor dem Kinderzeugen zu haben, als hättest Du eine schwere Erbkrankheit, erscheint mir befremdlich und auch nicht so ganz gesund.

Ja, ich fände es moralisch vertretbar, mit den genannten Eigenschaften Kinder zu zeugen.
 
Mein Kumpel wäre, wenn man ihn zeichnen würde, eine perfekte Karrikatur Typ Panzerknacker und meinte damals mal: So ein hässlicher Vogel wie ich kriegt keine Kinder.
Sein genetischer Bruder hat allerdings einen Sohn, Typ Italiener, der nicht nur vom Aussehen sondern auch vom Charakter her echt attraktiv ist.
Der wird im Betreib eingearbeitet.
Vermutlich hat mein Kumpel, der Gebrauchtwagenhändler war, seine Berufsansichten aufs Private übertragen und fühlt sich damit besser, als sich auf Experimente einzulassen.

Übrigens muss jedem selber überlassen bleiben, ob er ein Kind bekommt oder nicht und aus welchem Grund er sich entscheidet.

Bekannt ist ja die verblüffende Einsicht, dass jeder mal mit dem Kinder kriegen aufhört, obwohl es auch weiter gehen könnte!
Nur wird dann eben irgend ein anderer Grund gefunden, der allgemein auf Akzeptanz stößt, und dann trifft es halt das nicht gezeugte Kind Nummer 3 anstatt des Kindes Nummer 1... 😎
 
Ich habe MS und mein Nachwuchs deshalb ein höheres Risiko auf MS. Ich lebe gern, auch mit MS. Hätte ich auf ein Kind verzichtet, hätte ich zugleich damit ausgesagt, dass mein Leben mit MS nicht lebenswert ist.
Bist du so wenig lebenswert, dass es keinen mehr wie dich geben darf? Das fände ich sehr, sehr bedenklich und vor allem traurig für dich wenn du dich so wahrnimmst. Mein Nachwuchs weiß um das erhöhte Risiko und findet es gut, dass wir uns so entschieden haben.
 
Hallo Klabautermann,
ich kann nachvollziehen, dass Du Deinen Kindern diese Schwächen, unter denen Du sehr gelitten hast (oder immer noch leidest), nicht weitergeben willst.

Jetzt hattest Du aber die unglaublich schöne Situation, dass Du eine Frau an Deiner Seite hattest, die das alles nicht so sieht und unbedingt mit DIR ein Kind zeugen möchte, weil sie Dich offenbar toll findet. Das ist doch eigentlich ein grosses Glück!

Deshalb würde ich das nochmals überdenken, ob Du diese glückliche Partnerschaft wirklich aufs Spiel setzen möchtest. (falls es noch nicht zu spät ist, sie zurückzuholen...)
 
Ich habe MS und mein Nachwuchs deshalb ein höheres Risiko auf MS. Ich lebe gern, auch mit MS. Hätte ich auf ein Kind verzichtet, hätte ich zugleich damit ausgesagt, dass mein Leben mit MS nicht lebenswert ist.
Bist du so wenig lebenswert, dass es keinen mehr wie dich geben darf? Das fände ich sehr, sehr bedenklich und vor allem traurig für dich wenn du dich so wahrnimmst. Mein Nachwuchs weiß um das erhöhte Risiko und findet es gut, dass wir uns so entschieden haben.


Danke - das hat mich grad sehr berührt!
 
Für viele scheint Kinder zu bekommen der Nabel der Welt zu sein. Alles Glück der Welt steht und fällt damit.

Kann ich überhaupt gar nicht nachvollziehen. Wenn ich mir unsere Welt angucke und wohin sie sich entwickelt, noch viel weniger. Aber gut, sollen sich die Leute halt weiter Stress machen.
 

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