Anzeige(1)

Schluss mit Infantilismus!

  • Starter*in Starter*in Bana
  • Datum Start Datum Start
B

Bana

Gast
Ich hab's so satt im Alltag ständig über meine eigene Unreife zu stolpern!

Ich habe in einem Beitrag im Netz was über Infantilität gelesen. Es betrifft meistens nicht die gesamte Persönlichkeit und ist auch nicht unbedingt so offensichtlich. Ich glaube auch, dass viele Menschen auf ihre Art infantil sind.

Nicht falsch verstehen, ich spiele nicht mit Puppen oder hab Barby-Bettwäsche oder schau gern Trickfilme.
Ich bin auch jemand, der seine eigene Meinung vertritt und sich nicht bevormunden lässt.

Mein Problem ist es, dass ich meinen Tag nicht strukturieren kann. Ich schaffe niemals das, was ich mir vorgenommen habe, auch wenn es nur um so einfache Sachen geht, wie Briefe wegschicken.
Ich schaffe es nicht, die Wohnung regelmäßig zu putzen und sauber zu halten. Ich bin keine Messi!! Aber manchmal ist es mir peinlich, wenn Leute bei uns vorbeikommen. Wir putzen immer so radikal, alles blitzblank und manchmal regelmäßig und dann aber ganz lange gar nicht. Meinem Freund geht es da ähnlich wie mir. Obwohl er das noch eher geregelt kriegt und dann auch öfter mal allein sauber macht.

Es geht jetzt auch nicht ums putzen, es geht darum, dass ich es nicht schaffe, eine Struktur in meinen Tag zu bekommen.
Ich könnte eigentlich alle Anforderungen im Studium ohne unheimlich großen Aufwand bewältigen, aber wieder verbummel ich die Zeit,so dass sich das Studium immer mehr verlängert (bin noch in der Regelstudienzeit, aber es hat sich einiges angesammelt.)
Ich verpeile immer wieder Gelder zu beantragen, mich um Nachweise zu kümmern, so ganz existenzielle und wichtige Sachen.

Und ich find das alles so ätzend. Ich würde so gerne losackern und was tun, damit mal was vorangeht, aber dann weiß ich auch wieder nicht, wo ich anfangen soll.

Kann man sich nicht irgendwie selbst erziehen? Ich meine, so kann das doch nicht weitergehen. Was ist, wenn ich mal Kinder habe?

Ich fühl mich nicht wohl in meiner Haut. Ich hätte gern alles mehr im Griff.

Wieso kann ich es nicht einfach sagen und dann losgehen und es machen?

LG
 
Hey 😀
Ich kann deinen Beitrag genauso übernehmen nur mit dem Unterschied, dass ich meine Bude immer aufräume um nicht zu Lernen 😀
Ich glaube da hilft nur hinsetzen und machen, was anders habe ich bisher als Lösung noch nicht gehört. Bzw. du kannst dir nen Tagesplan machen und dann abhaken. Aber bei sowas war ich schon zu faul um den zu erstellen. Ich bräuchte nen Kerl mit nem Stomschocker hinter mir, der mir jedes mal 200 Volt verpasst, wenn ich nicht lerne!
 
Willkommen im Club 😀

Aber wenns danach geht, wären fast alle Freunde, bei denen ich schon mal zu Besuch war, ebenfalls infantil 😀

Ich kann das auch nur so aus eigener Erfahrung bestätigen:
Also ich schaffe es nur, eine Struktur in meinen Tag zu bringen, wenn ich ordentlich beschäftigt bin - also wenn ich erst gar nicht dazu komme, mich auszuruhen, vor den PC zu hängen oder die Wohnung nicht verlassen muss.
Wenn man aber einen Termin nach dem nächsten hat und schon in Fahrt ist, wirds einfacher.
Also mein notgedrungen strukturierter Tag strukturiert mich mit sozusagen 😀
Wenn ich während meines Urlaubs nicht unter Druck steh, dann gammelt halt alles so vor sich hin (inklusive mir 😀), weil...kann man ja auch noch später, morgen, sonstwann machen.

Wenn ich aber weiß, ich hab eh für nix Zeit, morgen Abend auch noch Besuch usw., dann komm ich gar nicht zum Eingammeln usw., sondern hab das Gefühl, alles ganz schnell noch erledigen zu müssen, weil mir die Zeit davonläuft...und dann geht das immer irgendwie.

Vielleicht müsst ihr euch einfach irgendnen Stressfaktor zulegen...Partner 😀, Einladung der Eltern oder Arbeitskollegen, ne zu große Zahl Hobbies usw. usw. um zwangsläufig strukturieren zu müssen (leider...immer dieses müssen).

LG,
vanDark
 
Das was du als "Infantilität" bezeichnest würde ich eher als "Fähigkeit zur Muße" bezeichnen. Du hast dich von der gegenwärtigen ökonomisch orientierten Vorgabe des industriellen Zeitalters, des immer effizienteren und besseren Funktionierens noch nicht vereinnahmen lassen. Gratulation! Du bist ein Mensch und du solltest stolz darauf sein. Sei froh kein vom Ehrgeiz zerfressener, chronisch durchstrukturierter und zeitlich total determinierter, dabei aber meistens emotional völlig deprevierter Artgenosse zu sein und genieße die Augenblicke wo du "du" sein kannst. Schluß mit dem Gemecker!!!😀
 
Hallo,

nunja, ich denke auch dass jeder Mensch so seine kindlichen Eigenschaften hat. Aber es ist ein Unterschied ob man diese aufgrund einer Störung hat (Borderline z.B.) oder als Mensch der fest im Leben steht, als ein Mensch der trotz einiger Kindlichkeiten dennoch erwachsene Persönlichkeitsanteile hat und zwar in dem Maße dass sie ausreichen eigenverantwortlich zu leben und zu handeln. Dazu gehört natürlich auch in der Lage zu sein seinen Alltag eigenständig strukturieren zu können.

Ich kenne die Schwierigkeit einen Anfang zu setzen und wenn man diesen nicht findet dann aufschiebt. In diesem Fall rate ich zu Coaching per Lebensberatung und/oder Verhaltenstherapie. Insebesondere wenn die die Infantilität pathologisch ist....blödes Wort..sagen wir eher: ungünstig insofern als dass man dabei anderen auf der Tasche liegt od.ä., sich unwohl fühlt etc. sollte man zumindest so verantwortungsbewusst sein sich fachkundige Hilfe zu suchen um ein wenig an persönlichen Defiziten (ebenfalls blödes Wort..sagen wir lieber: noch nicht ausgereiften Persönlichkeitsanteilen) zu arbeiten

Ich bin ein sehr strukturstarker Mensch....deshalb lieben mich Kinder, fühlen sich bei mir sehr wohl und aufgehoben...Struktur hält und fängt auf, gibt Halt...einem selbst und auch anderen um einen herum. Kinder z.B brauchen erwachsene Strukturgeber. Gerade helfe ich Bekannten ein wenig Struktur in ihre Erziehung zu bekommen...da Zwergi abends Terror macht und nicht ins Bett will.....seit einem halben Jahr....(bekloppt das die nicht eher mal um Hilfe gebeten haben....kopfschüttel,,,naja manchmal ein klein wenig masochistisch drauf vermute ich). Und was kam mal wieder raus bei der Sache (vgf, Supernanny-Sendungen)? Die Tagestruktur stimmt nicht...jeder macht was er will, Kind grad in der anstrengenden Sprachentwicklung (und gerade dort ist ne gute Struktur sehr wichtig sonst kommt Unruhe = Schlafunwillen = Schlafdefizite = Chaos, schlechte Laune etc.) und das Kind soll entscheiden wann es müde ist und ins Bett geht...sowas MUSS ja schiefgehen. Die Eltern spielen lieber Kumpels ihres Kindes anstatt die Elternrolle aus zu füllen...mensch, mensch, mensch..armet Kind kann ich da nur sagen.
Das mal als Beispiel zu deiner Frage was mal ist wenn du Kinder haben wirst. Kinder bedeuten eine große Verantwortung und benötigen Eltern mit ausreichend erwachsenen Anteilen in der Persönlichkeit. PUNKT.

Struktur in den Alltag bekommen kann jeder lernen...auch du. Ist natürlich Arbeit und du wirst dir ggf Hilfe dazu suchen müssen. Ohne ausreichende Alltagsstruktur läuft im Leben gar nix würde ich mal sagen, daher wäre der Punkt ggf schon wichtig für dich.

Viel Erfolg dabei
Tyra

nochwas: Menschen sind Gewohnheitstiere. Man sollte sich nicht zu lange an Strukturlosigkeit gewöhnen...jeder Chaos-Tag ist ein verlorener Tag. Persönlichkeitspsychologen sprechen davon dass die Persönlichkeit bis zu einem gewissen Alter ausgereift ist und dann für immer so bleibt wie sie ist...daher sollte man rechtzeitig anfangen sich ggf in einigen Punkten zu verändern...was Mühe kostet und Zeit kostet..aber Mühe und Zeit die sich lohnt.
 
Das was du als "Infantilität" bezeichnest würde ich eher als "Fähigkeit zur Muße" bezeichnen. Du hast dich von der gegenwärtigen ökonomisch orientierten Vorgabe des industriellen Zeitalters, des immer effizienteren und besseren Funktionierens noch nicht vereinnahmen lassen. Gratulation! Du bist ein Mensch und du solltest stolz darauf sein. Sei froh kein vom Ehrgeiz zerfressener, chronisch durchstrukturierter und zeitlich total determinierter, dabei aber meistens emotional völlig deprevierter Artgenosse zu sein und genieße die Augenblicke wo du "du" sein kannst. Schluß mit dem Gemecker!!!😀


Fähigkeit zur Muße. Das würde ja bedeuten, dass ich die Zeit wenigstens sinnvoll für mich nutzen würde, um mich schöpferisch auszuleben...um irgendwas schönes zu machen...das tu ich aber auch nicht so richtig...ich häng nur rum...koch ein bisschen, geh einkaufen, mit dem Hund spazieren und spielen...und häng wieder rum...z.B. hier vorm PC. Das macht mich aber auch nicht glücklich. Naja, ich treibe Sport zwischendrin, das tut mir gut.

Ich bräuchte eine Freundin, die genauso ist, wie ich. Für mich haben immer alle keine Zeit, weil sie so viel mit ihrem Studentenkram beschäftigt sind... 😀 ..so wie das alles bei mir auch sein sollte.

Das einzige, was als Rechtfertigungsgrund gilt ist, dass ich nebenbei arbeite (400-Euro-Basis natürlich). Aber andere schaffen das auch trotz Nebenjob. Ich hab immer das Gefühl, mich ewig lang vom Arbeiten ausruhen zu müssen.


Ja, ich sehe es auch so, dass man so besser auskommen kann, als wenn man das andere Extrem leben würde. Aber Briefe nicht verschicken und sich nicht um finanzielles kümmern sorgt manchmal für einen Mangel an Kleingeld -> Ich muss ja irgendwie was essen!!

Das meine ich eben, warum kann ich nicht wenigstens bei so Sachen, die einfach toooootal wichtig sind die Arschbacken zusammenkneifen?


Mein Bruder ist auch so.
 
Kinder bedeuten eine große Verantwortung und benötigen Eltern mit ausreichend erwachsenen Anteilen in der Persönlichkeit. PUNKT.

Struktur in den Alltag bekommen kann jeder lernen...auch du. Ist natürlich Arbeit und du wirst dir ggf Hilfe dazu suchen müssen. Ohne ausreichende Alltagsstruktur läuft im Leben gar nix würde ich mal sagen, daher wäre der Punkt ggf schon wichtig für dich.

Viel Erfolg dabei
Tyra


Ja, ich sehe es genauso wie du. Man tut Kindern mit Larifari-Gedöns und "möchtest du vielleicht? ach ich weiß nicht genau..." alles andere als einen gefallen!

Könnte es sein, dass man manchmal erst so richtig erwachsen wird, wenn man Kinder bekommt? Hab das schon erlebt.

Naja, aber ich muss ja erstmal meinen Kram fertig machen,bevor Kinder überhaupt in die Tüte kommen.

Kann man denn gar nichts machen, um sich selbst umzukonditionieren? Braucht man denn immer gleich Psychologen? Manchmal glaube ich, jeder braucht einen.

Ich meine, nichts gegen ne Verhaltenstherapie, hatte schon mal eine wegen einer Angststörung, hat auch super geholfen. Aber ich kann doch nicht wegen jedem Problem im Leben zum Psychoonkel rennen, das gehört ja zum Erwachsenwerden auch dazu, oder?

LG
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben