Momentan ist das Wetter wieder so schön und die Sonne scheint.
Eigentlich gehe ich dann gerne raus, aber ist es "falsch", wenn man das nicht tut?
Wenn man sich gerade depri fühlt oder wenn man müde ist oder die Hitze eh nicht so gut erträgt.
Muss man da ein schlechtes Gewissen haben, dass man drinnen hockt?
Zwingt einen das Wetter raus?
Verschwendet man sein Leben, wenn man die wenigen sonnigen Tage nicht nutzt?
(Denn 80% des Wetters im Jahr ist Regen und grau)
Du sprichst mir aus der Seele.
🙁 Du hast so recht, bei mir sind es nur andere Umstände.
Ich sage nur vorweg, nein, du musst dir kein schlechtes Gewissen machen. Ich verstehe warum das manchmal nicht geht oder weshalb so ein Gefühl, man könnte einen schönen Tag verpassen, da ist. Bei mir ist es überwiegend die
Angst.
Dieser folgende Text soll nur ein Gedanke sein, er bedarf keiner Antwort und keiner Hilfe.
Ich würde auch so gerne einfach rausgehen, ja gar raus stürmen, aber leider ist da etwas, was sehr sehr mächtig über mich entscheidet. Ich fühle bei solch einem tollen Tag immer, dass ich jetzt eine einmalige Gelegenheit verpassen werde, dieses schöne, harmonische Wetter mit seinem tiefblauen Himmel und den gut duftenden grünen Wäldern zu erleben. Einige Traumata ließen mir zwar keine Tiefe mehr zu, aber dennoch ist es ein schönes Erlebnis. Ich habe schon viele Jahre dieser hinreißenden Momente meiner Angst zuliebe geopfert. Nur ab und zu schaffte ich es, mit ganz viel Überwindung und Betreuung, solche Momente zu genießen. Ich bin zu fest gefangen in meinem inneren Kerker. Eine kontrollierende Angst, Angst vor den widerhallenden Vorurteilen und dem willkürlichen Hass, Angst vor Gewalt. Meine untherapierbare Seele, das nicht anschlagen auf Medikamente, dieses abschreckende Grübeln. Meine irrationale Angst. Der außen stehende Mensch sagt, "geh doch einfach raus, wo liegt den das Problem". Wüsste er doch nur die Emotionen zu kennen, so würde der Pragmatismus weichen.