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Schon die Bewerbung saugt mich aus...

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Habt ihr vielleicht Ideen oder Berufsideen für mich? Ich bin seit fast zwei einhalb Jahren arbeitslos. In der Zeit habe ich gegrübelt, zwei Praktika gemacht und mich irgendwann endlich beim Job Center gemeldet, um mir Hilfe zu holen. Bei mir fingen die Probleme im Studium an, spätestens. Mit dem Studium kam ich voran, aber nur formal. Geistig war ich abgedriftet (keine Ahnung, worum es eigentlich ging), ausgelaugt und ziemlich kaputt (i.S. verrückt). Ich brauchte eine Pause, aber sobald ich die begann, fing meine Angst vor der Außenwelt an. Berufsangst, Minderwertigkeitsgefühle, soziale Ängste, Grübeleien. Die Therapien halfen übrigens nicht. Komischerweise ennen sich therapeuten mit allem aus, nur nicht mit Spezialthemen wie Beruf und Studium...

Nun ja, es kostet jedenfalls viel Überwindung, mich mit dem Thema Arbeiten zu beschäftigen und eine Bewerbung abzuschicken. Ich habe schon so viele Texte vorformuliert, aber es hilft nichts. Folgende Probleme gibt es: keine Motivation (warum der Beruf, diese Firma, dieser Berufszweig, warum ich?), ich bin der absolut unflexibelste Mensch der Welt und jeder Organisationsversuch kann schnell mit Tränen enden, ich habe wahrscheinlich das falsche studiert (sozialer Zweig, weil ich schlecht organisieren und rechnen kann - bin aber zu förmlich und kühl bei Menschen). Stärken finde ich keine, außer Kreativität. Ich mag nicht originell sein und so, aber zumindest macht mir Gestalten oder Geschichten ausdenken Spaß. Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich auf Kommando eher vor allem blockiert bin, aber die Kreativität ist kontinuierlich mal etwas erfeuliches im Leben gewesen. Und Kritisieren kann ich gut. Vermutlich, weil ich nichts kann und es nicht schaffe, Probleme mal direkt anzusprechen. Ich dachte mal an Medienkritik, z.B. Film, aber das machen schon viele als Hobby. Künstlerisch interessieren manchmal ein paar Sachen, aber oft bin ich dafür zu faul und denke zu geradlinig. Und das fehlende Geld bereitet mir zu große Sorgen, habe da schon Erlebnisse mit meinem Vater durch.

Ansonsten scheine ich nichts weiter hinzukriegen. Momentan habe ich aber zumindest noch so viel Lebensenergie, dass ich mir sage, ich schaffe es vielleicht nicht, mich zu bewerben, aber wenn mir einer ein Angebot macht, dann will ich zumindest helfen. Assistieren kann ich ganz gut, außer wenn es ums Koordinieren geht.

Kann mir jemand raten, wie aus meinem Malheur herauskomme? Ich bin nämlich ziemlich verzweifelt und gerate immer wieder in depressive Zustände. Seit circa 6 Jahren kann ich keine Antwort auf die Frage finden, was ich machen will. Und mittlerweile auch nicht auf die Frage, wozu ich eigentlich fähig bin. Ich mag das Leben eigentlich, aber aktuell sehe ich nur Sinn in der Arbeit. Alles andere blende ich schon aus. Kann seit Jahren nicht richtig abschalten, nicht aufhören mit dem Grübeln. Ich möchte endlich mal ankommen.
 
Hallo Gast,

Seit circa 6 Jahren kann ich keine Antwort auf die Frage finden, was ich machen will.

Was war denn vor diesen 6 Jahren deine
Antwort? Vielleicht kannst du an irgend
eine "alte" Idee oder einen Traum noch
einmal anknüpfen?

Ich mag das Leben eigentlich, aber aktuell sehe ich nur Sinn in der Arbeit.

Gibt es andere Dinge oder Betätigungen,
in denen du Sinn siehst? Wobei der Sinn
einer Erwerbsarbeit ja im Grunde ist, den
eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten ...

Kann seit Jahren nicht richtig abschalten, nicht aufhören mit dem Grübeln.

Auch hier klingt es für mich so, als hättest
du es früher schon mal gekonnt - was hast
du da gemacht, um abzuschalten oder was
war spannender als das Grübeln?

Ich möchte endlich mal ankommen.

Woran würdest du merken, dass du ange-
kommen bist?

Ich hoffe, deine Therapeuten haben dir solche
Fragen noch nicht gestellt 😉

Gruß, Werner
 
Bewerbungen diese leidige Thema! :mad:

Aber du darfst es nicht größer machen als es ist. Wenn du dich für einen Zweig entschieden hast, dann schreib eine Musterbewerbung und mach da ein schönes Design mit drauf. Das ist schon mal ein guter Blickfang. Nur so ein Tipp am Rande ;-)

Des weiteren würde ich dir raten unbedingt ein Projekt anzufangen. Dir ein Hobby zu suchen, eine Leidenschaft zu entwickeln. Vielleicht hast du einen Garten oder Balkon, oder einfach einen großen Blumentopf. Was mit den Händen machen. Mir selbst gibt es Kraft, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen. Das ist natürlich nicht Jedermanns Sache, aber ich hoffe du verstehst was ich meine. Vielleicht magst du auch Kochen oder so etwas.

Beruflich würde ich dir raten, alles auszuprobieren, wo du irgendwie ran kommst. Jetzt nicht ein 1 Euro Job oder so, aber einfach mal was Neues. Etwas, was du dir selbst nicht Vorstellen kannst und völlig entgegengesetzt zu Allem ist, was du bisher gemacht hast! Dir steht die Welt offen, du kannst alles machen. Ja ich weiß, das ist leicht daher gesagt, aber wenn man in der Situation drin ist, ist es schwer weiterzumachen und so… Ich war auch schon öfter arbeits-und motivationslos. Es gibt halt Phasen, in denen man nichts mit sich anzufangen weiß… Aber wie gesagt, mach privat irgendetwas (körperliches, handwerkliches) um zu gucken was du kannst, um dich wieder aufzubauen. Es gibt auch Beratungsstellen von wegen Wiedereingliederung und so (unabhängig vom Arbeitsamt, frag mal bei deiner Krankenkasse). Ich selbst habe mich beruflich in den kreativen Branchen umgeschaut (Film, Werbung ect), und festgestellt, dass es extrem schwer dort ist. Auch sehr stresslastig mit Zeitdruck. Probier doch mal Floristik aus, wobei das auch nicht ohne ist.
:nerv:


Ich weiß, wie das mit den Selbstzweifeln ist. Man denkt, man kann gar nix mehr. Ist dumm oder so… Aber du musst dir immer vor Augen halten, was du früher so gemacht und geschafft hast. Immerhin ein Studium! :daumen:


Grüße
 
Du bist mit Deinem Problem nicht alleine. Eines ist sicher: Abwarten, nichts tun, bringt nichts.
Ausprobieren ist gut, schauen, wem Du nützlich sein könntest - Dich wem auch immer nützlich machen, auch ohne den eigenen Vorteil im Auge zu haben, ist auch gut. Z.B. in der Familie, bei Freunden und Bekannten...
Ich denke, dass Gott für jeden einen Plan hat. Das hilft Dir nicht viel, wenn Du Gott nicht vertraust, ggf. nicht an einen Gott glaubst. Aber so denke ich nunmal und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Ich denke, wenn Gott auf meiner Seite ist, gibt es auch immer eine offen Türe, die gefunden werden will. Noch Fragen?
 
Dane für die Worte. Ich bin ein bisschen aktiv in der Suche und Vorbereitung, aber ich fühle mich so hilflos, ratlos und ewig fehlt die Lebensenergie. Es ist als sei ich schwach. Ich habe ein paar Beratungsmöglichkeiten und Tests genutzt und tatsächlich viele Dinge über die Jahre dokumentiert. Aber nichts gibt mir einen Anhalt. Es ist wie beim Sprachen lernen: Ich lernen ein Wort auszusprechen, aber die Bedeutung lerne ich nicht und so spreche ich nur Jibberisch, ohne zu kommunizieren.

Dass ich mich immer wieder aufraffen muss, weiß ich. Aber ich weiß nicht einmal, wohin ich gehen soll. Ich bin so passiv und abhängig von anderen. Mir macht das Entscheidungen treffen Angst und ich habe nicht einmal Interesse an etwas. Den Kopf im Hier und Jetzt zu halten, ist leicht gesagt. Wenn dann endlich mal ein Funken Leben kommt, geht irgendetwas schief und schon denke ich, alles geht schief, was ich anfasse. Ich schaffe es, obwohl ich zu Beratungen und Therapien ging, nicht einmal, um Hilfe zu bitten, geschweige denn habe ich nicht einmal Fragen oder Anliegen. Das beschämt mich noch mehr.
 
... und ewig fehlt die Lebensenergie.

Woher hast du sie denn bisher bekommen,
die fehlende Lebensenergie?

Nach meiner Erfahrung ist das Fehlen von
Energie ein Zeichen dafür, dass zu wenig
Motivation da ist und das spricht dafür,
dass das Ziel, das angestrebt wird, nicht
sehr attraktiv ist.

Ergo: ein anderes Ziel suchen. Sobald eines
gefunden ist, das reizvoll genug ist, kommt
auch wieder Motivation und damit die Kraft
dafür.

Unser Unbewusstes ist schon ziemlich schlau
und regelt die "Kraftzuteilung" häufig auto-
nom 🙂
 
Nach meiner Erfahrung ist das Fehlen von
Energie ein Zeichen dafür, dass zu wenig
Motivation da ist und das spricht dafür,
dass das Ziel, das angestrebt wird, nicht
sehr attraktiv ist.
Irgendwie glaube ich, dass es auch mit meiner Familie zu tun hat. Ich bin, wie gesagt, sehr passiv und abhängig. Meine Mutter kümmert sich um mich, macht mir Vorschläge. Aber wenn ich eine Idee habe oder einen Schritt gehe, dann sagt sie, dass das nichts bringt. Vorhin zum beispiel sagte sie: "Die Praktika bringen dir nichts.". Schon allein, dass das Gespräch plötzlich aus dem Nichts aufpoppte, hat mich irritiert. Aber solche Sätze noch mehr. Ich werde dann aggressiv und renne weg, weil ich es nicht aushalte. Sie verstehen hier alle nicht, dass ich mir das nicht aussuche, sondern einfach nicht dazu in der Lage bin, irgendwas zu denken. Wenn ein klarer Gedanke kommt, dann kann ein Zweifel gleich wieder alles umkippen. Und da am Ende nur ich sagen kann, was ginge und was nicht, mache ich eben vieles mit mir allein aus... 🙁
 
Ich bin, wie gesagt, sehr passiv und abhängig. Meine Mutter kümmert sich um mich, macht mir Vorschläge.

Du selbst scheinst ja damit kein Problem zu
haben, dass du so bist, wie du bist, nur deine
Familie. Dann müssen auch die ihr Problem
lösen und lernen, mit dir und deiner Eigenart
umzugehen bzw. dich zu akzeptieren.
 
Du selbst scheinst ja damit kein Problem zu
haben, dass du so bist, wie du bist, nur deine
Familie. Dann müssen auch die ihr Problem
lösen und lernen, mit dir und deiner Eigenart
umzugehen bzw. dich zu akzeptieren.

Eher das Gegenteil. Bisher hat meine Familie mich nicht gedrängt und mir lange dazu geraten, mir Zeit zu lassen, als ich bei der Berufsfrage ständig anfing, zu weinen. Nur steht jetzt wohl mal langsam an, dass ich in die Gänge komme. Einerseits brauche ich Antrieb, andererseits bedeutet es wieder Druck und belastbar bin ich nicht.

Es ist auf jeden Fall Zeit, unter Menschen zu gehen. Meine Sprache verkümmert, ich kann kaum lächeln und bin sehr abwesend. Die Therapeuten hatten zumindest darauf eine Antwort: Das kommt vom Isolieren. Macht auch Sinn.
 
Meine Sprache verkümmert, ich kann kaum lächeln und bin sehr abwesend. Die Therapeuten hatten zumindest darauf eine Antwort: Das kommt vom Isolieren. Macht auch Sinn.

Könnte auch von einem Zinkmangel kommen.
Hier gibts Infos und einen Link zu einem Test:
Informationen zum Mineralstoff Zink

Zinkmangel kann - wie auch Eisen- oder Jod-
mangel - zu Antriebslosigkeit führen. Ist leicht
zu therapieren (sogar mit leckeren Lebensmit-
teln, siehe im Link) 🙂

Ich denke, so lange der "Antrieb" nicht von dir
innen heraus kommt (oder von einem für dich
wirklich attraktiven Ziel), sondern von Außen,
wird der Schwung nicht lange halten und sich
am "Druck" abarbeiten. Das ist wie ein Auto
ohne Motor, das man anschiebt - die Reibung
der Straße bringt es irgendwann wieder zum
Stillstand.
 

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