Nein, ich kann Ironie nicht immer erkennen und ich nehme meine Arbeit sehr ernst.
Vor allem seit dem ich diesen Ärger mit der Ausbildung hatte.
Früher in der Regelschule war ich auch eher auf dem Trip alles so larifari zu machen,
aber ich will mir nicht nochmal so einen Ärger einhandeln.
Hätte ich damals rechtlich besser gearbeitet, hätte ich heute weniger Ärger, aber normalerweise
macht man mit 23 andere Sachen oder hat andere Sorgen.
Wenn ich wöllte könnte ich gesamte Gesetzesbücher auswendig lernen, es gibt da nur ein Problem.
Im Gegensatz zu Computern und Maschinen halten sich Menschen weder immer an Gesetze, noch
verstehen sie jene immer so, wie sie gemeint sind.
Ich kann also die Paragrafen auswendig lernen, sie durchzusetzen ist nochmal ein anderes Thema,
dass sehr sorgfältige Arbeit bedeutet.
Das habe ich in meiner Ausbildung gelernt.
Wir musste Elektroden auf den Kopf des Patienten für die Hirnströme setzen.
Liegt eine Elektrode nur einen mm neber dem richtigen Punkt, hat man falsche Messergebnisse.
Das kann fatale Folgen haben, vom vermuteten Hirntumor bis zum Hirntod.
Wenn man dann nicht sorgfältiges Arbeiten lernt, dann ist bei mir wohl was schief gelaufen.
Natürlich gibt es noch mehr Berufe, wo es ähnliche Situationen gibt, aber ich hatte jedesmal
die totale Panik, dass ich etwas falsch mache, zumal ich auch noch so eine blöde Kuh von Lehrerin damals hatte,
die mich irgendwie immer als Sündenbock sah, weil ich die einzige war, die nur einen Realschulabschluss hatte.
Alle anderen hatten Abitur und hatten daher viel mehr Vorwissen in einigen Teilen als ich.
Das führte dann dazu, dass ich mir irgendwann total blöd vorkam und gar nichts mehr fragte.
Und meine Mitazubis waren oft auch nicht besser.
Eine meinte sogar mal, dass man nur Leuten mit Abitur eine Ausbildung erlauben sollte, weil alles andere nur dummes Fußvolk sei.
Auf der anderen Seite konnte ich nicht einfach aufhören.
Wir haben viel Geld in die Ausbildung investiert und dahinter steckte auch noch eine emotionale Geschichte,
die aber hier nicht von Bedeutung ist.
Und natürlich auch der Gedanke, dass alle Abrecher als Versager gesehen werden, was man ja heute gut sehen kann, auch wenn ich nicht abgebrochen habe, aber das raffen die Leute einfach nicht.