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schweigende Fahrstunden

L

linasatellite

Gast
Hallo,
ich habe jetzt mit meinen Fahrstunden für den Führerschein angefangen und habe schon 3 Fahrstunden hinter mir. Meine Fahrlehrer (sind 2 unterschiedliche, wechselt manchmal) sind total nett und das Autofahren klappt auch so einigermaßen. Nur mein Problem ist, dass ich total schüchtern bin und ich während der ganzen Fahrt schweige. Wenn mir der Fahrlehrer eine Frage stellt, dann antworte ich schon darauf und sage vielleicht auch mal nen Satz mehr dazu, aber von mir selber kommt nie was. Erstens weil ich nicht weiß was ich überhaupt sagen könnte und zweitens weil ich mich auch nicht überwinden kann.
Ist es normal, dass man während dem Fahren fast die ganze Zeit schweigt, außer er erklärt mir was? Weil heute haben wir eine andere Fahrschülerin abgeholt, die mich dann nach Hause gebracht hat und die war viel offener und hat auch mal was gefragt und so. Und ich kam mir danach so richtig mies vor.
Vor allem bin ich jetzt 2 mal mit dem älteren Fahrlehrer gefahren und heute hat mich der jüngere angerufen und gefragt, ob es mir was ausmachen würde mit ihm zu fahren. Ich weiß nicht wieso die plötzlich wechseln, aber irgendeine zweifelnde Stimme in mir sagt, vielleicht weil er nicht unbedingt mit mir fahren wollte, auch wenn des vielleicht totaler Blödsinn ist.
Heute bin ich nach der Fahrstunde total deprimiert nach Hause gekommen und hab jetzt Angst von der nächsten, dass ich wieder die ganze Zeit schweige und mich das wieder total runterzieht.
Was kann ich nur machen?
Danke...
 
Hi und willkommen hier im Forum, 🙂

mach dir nicht so viele Gedanken. Vielleicht hat der Fahrlehrerwechsel mit dir ja gar nichts zu tun. Das werden wohl nur die beiden Fahrlehrer wissen. 😉

Du sitzt da ja auch nicht im Auto um den Fahrlehrer zu unterhalten, sondern um das Autofahren zu lernen. Ich denke, wer dabei zu viel redet, der kann sich gerade am Anfang noch nicht so auf die wesentliche Dinge konzentrieren.

Mach dir keinen Kopf. Schüchterne Menschen haben bestimmt auch schon vor dir in dieser Fahrschule den Führerschein gemacht. Von daher kennen die Fahrlehrer bestimmt schon diese schweigsamen Fahrstunden.

Viel Erfolg beim Autofahren
Sisandra
 
Hallo linasatellite,

wenn Du es ernst meinst, dann kannst Du für den Anfang einiges machen 🙂. Auch ich bin durchaus ein ängstlicher Mensch und konnte lange nicht Smalltalk führen. Auch ich habe viele Reaktionen meiner Mitmenschen auf mich bezogen. Die Strecke zwischen meinem Empfinden als schweigsamer unangenehmer Mensch und meiner Vorstellung von einem lockeren Sprüche klopfenden anerkannten Alleskönner - da drunter machte ich es nicht - war natürlich nicht überwindbar.

Was also hat mir geholfen.
1. So wie Du jetzt bist, bist Du okay und kannst dich entspannen. Es gibt Menschen die sind ängstlich, es gibt Menschen die sind schüchtern. Daran ist nichts verwerfliches. Es ist keine Krankheit und kein Makel weder an Dir noch an mir. Ich muss Schüchternheit nicht besiegen, ich weiß um sie und überwinde sie wenn ich es will.

2. Nimm deine Fahrstunden als Übungsfeld. Ich nehme grundsätzlich für mich schwierige Situationen als Übungsfeld. Wenn wir noch nie Tischtennis gespielt haben, dann ist jedem Menschen einsichtig, dass man das üben kann und von Ball zu Ball besser wird. Am Anfang wird man mit Frust zu kämpfen haben, Fehler machen, den Einsatz verhauen, gute Angaben werden sich mit verhunzten Angaben abwechseln. Doch wir bleiben am Ball, weil es zum Lernen dazu gehört. Warum also soll Smalltalk und etwas mehr Offenheit und so vieles anderes nicht auch geübt werden dürfen?

Es gibt Berufsgruppen, denen wird das Telefonieren beigebracht. Ich denke jetzt mal an Callcenter. Da wird von der Anrede über den Inhalt über einzelne Sätze gesprochen. Das hat glaube ich jeder schon mal gemacht. Was sage ich wie. Nehme Dir doch einfach vor über einen neuen Kinofilm zu sprechen. Oder hast Du eine Meinung zu einem aktuellen Weltthema? Wie siehst Du es, was ist deine Meinung dazu. Was könnte man den Fahrlehrer fragen. Es kann belanglos sein. Ziel ist 2 Sätze wechseln. Es geht nicht darum den Nobelpreis im Reden zu bekommen 🙂.

3. Freue dich über kleine Erfolge. Es sind Deine. Einer meiner größten Erfolge war das öffnen einer Tür um einer einzigen Person eine Bewerbungsmappe abzugeben. Das ganze dauerte 1,5 Stunde, 5 Minuten davon war ich im Raum.

4. Du weißt nicht warum dein Fahrlehrer gewechselt hat. Vielleicht sind es persönliche Probleme, vielleicht liegt es zeitlich ungünstig für den Älteren. Es gibt zig Gründe die überhaupt nichts mit dir zu tun haben. Ich musste mir das immer wieder vor Augen halten, weil auch ich gerne sehr vieles auf mich bezog. Der Nabel der Welt, denn alles dreht sich ja um mich 🙄 !! Möchte mal wissen, wie Kopernikus darauf kam, dass die Welt sich um die Sonne dreht 😉.


Das was ich Dir jetzt gesagt habe ist Arbeit. Also genau das was Du wolltest. Wenn Du dich näher damit beschäftigen willst, kann ich Dir Selbstbild empfehlen.

Wenn Du willst, mache doch hier einen Thread "Trockenübungen" auf. Dann sammeln wir halt worüber sich reden lässt. Tauschen Meinungen und Ansichten. Wenn es dir ein Fundament gibt, gern. Du kannst auch chatten, damit kam ich zum Smalltalk.


Grüße 🙂
Jun
 
Zuletzt bearbeitet:
Erinnert mich an meine Fahrschulzeiten und an Fahrlehrer, die sich durchaus ihrer Macht bewusst waren und dies auch ausnutzten, zumindest bis sie auf Allgäuer getroffen sind.🙄😀

"Normale Menschen" wissen ruhigere Zeitgenossen durchaus zu schätzen - Selbstdarsteller gibt es genug.

Keine Gedanken darüber machen, so bleiben wie du bist, und nicht beeindrucken lassen von Fahrlehrern, die gerne mal den Klugscheißer geben. Autofahren lernt man sowieso nicht in der Fahrschule, sondern in der Praxis danach.

Viel Glück!
 
Mach dir da keinen Kopf. Ich habe damals beispielsweise sehr viel mit meinem Fahrlehrer gequatscht, Radio lief zudem auch noch immer nebenher und hat im Zweifelsfall für Gesprächsthemen gesorgt. Nach der Prüfung meinte er nur, er hätte selten mit einem Fahrschüler so viel geredet wie mit mir 😀
Es ist eigentlich eher die Regel, dass wenig gesprochen wird. Wenn ich mal bei anderen mitgefahren bin, war es quasi immer so wie du es auch von deinen Fahrstunden beschreibst.
Ist doch wie sonst im Leben auch: Wenn du mit deinem Fahrlehrer auf einer Wellenlänge bist, dann ergeben sich die Gespräche von selbst. Wenn nicht, dann besteht auch kein Zwang zum Quasseln. Lieber gar nichts sagen als nur um des Redens Willen.
 

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