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Seelische Wunde durch meinen Vater

Jamanda099

Neues Mitglied
Hallo meine lieben,

Das ist mein erster Beitrag hier, aber ich muss alles was mir so starke seelische Schmerzen bereitet einfach niederschreiben… vielleicht teilt ja der/die ein oder andere ähnliche Erfahrungen.
Ich bin 25, lebe mit meinem Freund und studiere derzeit noch für meinen Master. Meine Eltern sind getrennt seit ich ca 11 bin, da mein Vater meine Mutter für seine fast 25 Jahre jüngere Mitarbeiterin verlassen hat. Damals war es so, dass ich relativ froh und dankbar war, dass mein Vater auszieht, da er nach der Geburt meines kleinen, 7 Jahre jüngeren Bruders zum Tyrann geworden ist. Ich war ihm für die Trennung nie wirklich böse oder nachtragend. Mein Bruder dürfte da etwa 3 oder 4 gewesen sein. Meine Mutter musste zu dieser Zeit alles alleine machen. Mein Vater hat sie nur angeschrien, gedemütigt und hat an den Wochenenden ausschließlich ferngesehen, anstatt was mit uns Kindern zu unternehmen. Nach der Trennung und seinem Auszug, hatte er zunächst Alimente bzw. Kindergeld bezahlt. Das hat aber schnell aufgehört, wodurch wir immer wieder in Geldnot waren. Ich habe bis heute, obwohl mein Freund sehr gut verdient und ich viel Unterstützung von meiner Mutter und ihrem neuen Mann habe, große finanzielle Sorgen. Ich habe auch riesige Schuldgefühle, wenn ich mal Geld ausgebe. Die Jugend war dann hart. Ich wurde eine rebellische Jugendliche die gemacht hat, was sie wollte. Leider mussten wir, so hat das Gericht entschieden, jede 2. Woche bei ihm verbringen. Er hat mich oft angeschrien, beschimpft, auch ab und an geschlagen. Ich erinnere mich gut als mir mal ein Topf auf den Boden gefallen ist. Er hat mich zu Boden gezerrt, meinen Kopf runtergedrückt und mir ins Gesicht geschrien. Er hat mich mit 15-16 mehrmals grundlos aus der Wohnung geschmissen, teilweise weil ich ausversehen ein Glas Wasser verschüttete. Obwohl er unbedingt wollte, das wir Kinder jede 2. Woche bei ihm sind, war er so. Meinen Bruder hat er nicht angefasst, aber auch beschimpft und angeschrien. Er war damals bestimmt keine 6 Jahre alt…

Mein Verhältnis zu ihm schien sich zu bessern, als ich zu studieren begann und erfolgreich ein Doppelstudium abschloss. Ab und zu hat er mir dann ein wenig Geld zur Unterstützung gegeben, was ich damals wirklich schwer notwendig hatte oder hat mich zum essen eingeladen. Das waren aber leider immer nur kurze Phasen, denn egal was ich tue, immer bin ich laut ihm an allem schuld.
Er und meine Stiefmutter haben bisher alle meine Beziehungspartner gehasst und lästern auch vor mir andauernd über meinen jetzigen Freund und wenn nicht über ihn, dann über meinen Bruder oder seine Freundin. Sie reden auch
ausschließlich schlecht über meine Mutter und meinen Stiefvater.

Ich würde gerne das Verhältnis ein bisschen distanzierter halten, aber irgendwie schaffe ich es einfach nicht. Mein Vater meldet sich ohnehin nie bei mir, oder fragt wie es mir geht. In meinem Herzen bin ich so schwer verletzt, ich wünschen mir so sehr einen Papa der mich liebt und unterstützt und mich wie seine Tochter behandelt, auf die er so stolz ist… ich weiß, dass ich das nie haben werde und es nie nachholen kann. Meinen Stiefvater liebe ich sehr, aber da ich bereits eine Jugendliche war als er in mein Leben kam, ist er weniger eine Vaterfigur. Durch dieses Defizit versuche ich immer wieder die Liebe meines Vaters zu erhalten und scheitere natürlich kläglich, da er kein zuverlässiger Mensch ist und ich stark daran zweifle, dass er wirklich lieben kann. Hat jemand ähnliche Erfahrungen und hilft Therapie? Was sagt ihr euch, wenn ihr die Liebe von jemandem so sehr braucht und sucht aber sie nie bekommen werdet?
 

Chefkoch

Mitglied
Hallo Jamanda,

mal vorab: Es tut mir sehr leid, wie es mit deinem Vater lief und was alles passiert ist.
Da ist Rat geben nicht ganz so einfach. Kann dir nur sagen, wie ich das machen und halten würde. Jeder ist da aber anders, Menschen sind verschieden. Deswegen ist es vllt nicht der richtige Weg.
Empfehlen würde ich daher eine Psychotherapeutin, der du all das erzählst, was du hier geschrieben hast.
Ich komme aus einer heilen Familie, weswegen ich mich hier auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte. Aber nach all dem, was du geschildert hast, würde zumindest ich einen radikalen Kontaktabbruch in Erwägung ziehen. Auch nicht nur etwas, sondern komplett. Wenn er sich dann aufführt oder gar Schuldzuweisungen macht, kannst du ihm ja sagen, warum du das tust. Sowas kann sehr gut tun.
Menschen, die einem nicht gut tun, sollte man radikal aus seinem Leben verbannen, bevor sie vllt noch mehr kaputt machen.
Sicher ist es sehr traurig, wenn es der eigene Vater ist. Aber du musst auch an dich selbst denken und dich schützen damit du damit irgendwann deinen Frieden machen kannst. Es gibt bestimmt andere tolle Menschen in deinem Leben und ein wirkliches Loch? Würde er das wirklich in deinem Leben hinterlassen? Oder würdest du dadurch vllt etwas gewinnen?

Bestimmt wird hier noch jemand schreiben, der/die deine Situation vllt selbst kennt und dir diesbezüglich besseren Rat geben.

Viele Grüße und alles Gute für dich!
 

Hilfe111

Aktives Mitglied
Hm ich kenne das . leider.
Ich finde es schwer da ganz abzuschließen. Ich habe auhc so viel Hass abbekommen. Ich mache auch schon Jahre lang Therapie und das Leid geht nicht ganz weg was auchc normal ist.
Im Moment tu ich mir wieder in Prüfungen schwer, weil all der Hass immer wieder hochkommt: Das schaffst Du nie, Du bist zu blöd, keiner ist so blöd wie Du, selbst ein Nichts würde es schaffen blaaaa.
Was mich vor dem kompletten Untergang rettet: Ich versuche mir keine Menschen mir in mein Leben einzulade, die ihm auch noch ähnelnd, denn dann kann ich nicht überleben. Der Narzisst frisst die Lebensenergie so weit weg bis man leer ist und ich muss Geld für mich verdienen,
Und ich habe endgültig damit abgeschlossen IHM zu gefallen. Es ist mir sch... ehal was er von mir denkt hält, ob ich seine Vorzeigetochter bin oder eben nicht ob dies oder das. D
 

Nichts123

Aktives Mitglied
Durch dieses Defizit versuche ich immer wieder die Liebe meines Vaters zu erhalten und scheitere natürlich kläglich, da er kein zuverlässiger Mensch ist und ich stark daran zweifle, dass er wirklich lieben kann.
Vielleicht hilft es dir ja mal Traumdeutungsseiten oder Traumdeutungsbücher zu lesen. Dort steht manchmal ein guter Tipp für das Leben darin, z. B. eine kalte Umgebung mit liebenswürdiger Art zu begegnen oder sowas in der Art, bei irgendwelchen Traumsymbolen. Ob sowas aber wirkt, das kann dir keiner versprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:

gobi

Aktives Mitglied
Ich habe meinen Vater in der Phantasie geohrfeigt und in den Hintern getreten. Er hat sich einen alten Mist für meine Schwester und mich interssiert.
Was mit sehr geholfen hat, sind die Bücher von Stefanie Stahl "Das Kind in dir muss Heimat finden". Da gibt es ein Taschenbuch und ein Arbeitsbuch. Das Arbeitsbuch hat bei alles aufgelöst. In den Büchern sind auch Hinweise, wie du selber mit dir umgehen kannst. Therapie wäre gut, dauer lange bis du einen Platz bekommst. Bei mir hat keine Therapie geholfen. Geholfen hat mir das Arbeitsbuch

Versuche Astand von deinem Vater zu halten. Du hast nichts davon, wie er mit dir umgeht. So dürfte kein Mensch mit mir umgehen, da wäre ich weg.
 

Hilfe111

Aktives Mitglied
Ob Wut der richtige Weg ist? Abschliessen ist denke ich der Weg und heuter erkennen, wenn alte Muster los gehen und dann versuchen diese loszulassen. Sauschwer aber die einzige Lösung m.E.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Zur Überbrückung kann Wut sehr hilfreich sein.
Auf Dauer schadet sie einem mehr, als sie hilft.
Nutze die Wut, um Abstand zu gewinnen, wenn Du zu ihm möchtest, rufe Dir seine schlechten Eigenschaften ins Gedächtnis.
Gelingt es Dir, Abstand zu halten, wird die Wut sich legen.
So schwer es ist, für Dich ist es besser, wenn Du ihn aus Deinem Leben streichst.
 

Florida Lady

Aktives Mitglied
Eigentlich bist du nicht auf seine Liebe angewiesen.
Er hat nichts zu dem tollen Menschen beigetragen, der du heute bist.
Du hast eine gute Beziehung zu deiner Mama und dem Stiefvater. Hast einen Freund. Dein Abitur gemeistert, ein Doppelstudium, studierst im Master. Das ist der Wahnsinn, du hast so viel erreicht! Er hat nichts dazu beigetragen. Stattdessen wagt er es über die Frau, die dich und deinen Bruder unter harten finanziellem Einbußen großgezogen hat, zu lästern. Seine Liebe ist nichts wert.

Ich bin ebenfalls in unschönen Verhältnissen aufgewachsen, Therapeuten haben mir in dem Bereich nicht / kaum helfen können aber da ist jeder anders, probier es einfach aus.
Ich habe dennoch loslassen können, indem ich meine Gefühle aufgearbeitet und hinterfragt, viel reflektiert habe. Ich hatte auch lange Zeit dieses Loch im Herzen und heute kann ich mit Überzeugung und ohne jeden Groll sagen, dass mir diese Person egal ist.
 

gobi

Aktives Mitglied
Ich sage heute mit großer Liebe, dass mein Vater ein riesenngroßes A******loch war.
Wenn man das sagen kann ohne sich zu ärgern oder sich selber zu schaden, dann war der Weg, den ich gegangen bin, ein guter Weg.
 

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